Lea Di Dez 29, 2020 9:18 am
Lea nickte.
"Schon gut. Dann ist es eben so."
Sie nahm die Karte entgegen, sah Graham nach, als er ging und kümmerte sich dann wieder um Dorian,d er nun wie erschlagen mit dem Oberkörper auf dem Tisch lag.
"Ich weiß, er ist anstrengend ... aber er macht halt seinen Job."
Weitere Tage vergingen. Er war im ganzen Haus beliebt, auch bei den Schwestern und Brüdern, die hier lebten und arbeiteten. Auch die Kinder liebten ihn. Sie alle halfen, wo sie konnten, um Dorian wieder auf die Beine zu bekommen. Ein wirklich schönes Gefühl, wenn alle zusammen etwas zu bewegen versuchten. Es funktionierte auch recht gut. Dorian lernte wieder zu sprechen. Lea gab sich viel Mühe, ihm genug Zeit bei allem ei zu räumen. Überhaupt war sie unheimlich geduldig mit ihm. Heute war schönes Wetter draußen. Dorian saß da und grübelte scheinbar, während die Kinder sich an seinem wunderschönen Haar aus ließen. Lea war dabei die Blumen mit dem Schlauch ab zu sprühen. Schließlich brauchten auch diese Wasser. Unkraut zupfte sie nicht. Die Erklärung gegenüber Pater Joseph war ganz simpel.
"Gott hat alles Leben erschaffen, warum also sollte ich dann etwas nehmen, nur weil es in unseren Augen nicht schön aussieht?"
Natürlich würden die Beete dadurch fürchterlich überwuchern, aber anders herum konnten sich so auch Wildblumen mit untermischen. Lea sah zu Dorian, der wieder völlig abwesend wirkte. Er hatte sich nicht einmal an sie erinnern können ... das sie da gewesen war, als er stürzte, das er sie angesehen und vor ihr scheinbar flüchten wollte ... Es war schon irgendwie erschreckend, das er sich nicht einmal daran erinnern konnte. Anderer Seits war es wohl ein Segen, das er es nicht konnte, denn so hatte er wenigstens keine Alpträume von dem Unfall. Lea brauchte keine Dankesreden. Sie wollte auch gar keine Danksagungen von Dorian, nur wünschte sie sich irgendwie ... eine gewiss Verbundenheit zwischen ihm und ihr. Gut, das war wohl das romantische Träumen einer jungen Frau. Sie lächelte über sich selbst. Dorian ... ihr Engel ... Er und ein Mörder? Glauben wollte sie es nicht. Zweifel ließ sie gar nicht erst zu. Vielleicht sollte sie sich mal einen Scherz erlauben? Als die Kinder sich so anranzten, schwenkte sie einmal vollends in die Richtung der Kinder, den Schlauch in eben jene Richtung, so das sie nass wurden. Erschrocken quiekten sie auf. Das sollte wohl selbst Dorian wieder aus seiner Gedankenwelt reißen.