Anegin O'card Mo Mai 18, 2020 9:22 am
Arthas war nicht undankbar, aber trotzdem hatte es ihm nicht behagt. Er würde dem Menschen auch noch mal danken sobald er weiter gehen würde. Über ihren Plan mit der Rüstung wusste er nicht. Hätte er es gewusst hätte er sich zum einen geehrt gefühlt, aber zum anderen trug er eigentlich lieber Stoff, da Drachenschuppen zu hart waren.
Jedenfalls konnten sie nun nach einigen Tagen auch wieder aus der Stadt. Arthas bestand darauf, dass ER die Diamanten eintauschen lassen wollte, weil er nicht wollte, dass Lien sich darum kümmern musste und er wollte sich nicht ganz so nutzlos vorkommen. Er versicherte Lien mehrfach, dass er wieder fit sei und dass sie sich nicht sorgen musste. Sie hatten viel Zeit verloren.
Während all dieser war Anegins kleine Reisegruppe weiter nach Norden gezogen. Der Maskierte hatte zwar noch immer keinen Namen, aber Anegin hatte natürlich fröhlich zugestimmt, dass er sie begleiten dürfe. Er liebte Gesellschaft und auch wenn der Mann nicht sprach war Anegin trotzdem irgendwie froh, dass er sie begleitete.
So begab es sich nun also, dass sie dem untoten Drachen folgten. Dieser bewegte sich schnell, aber Anegin und seine Gruppe mussten ihn aufhalten. Manchmal drängte Anegin dazu, dass sie viel schneller wären, wenn er sich einfach in seine wahre Gestalt begeben würde, aber Elentari nörgelte dann immer, dass das ja noch viel gefährlicher wäre. Man konnte ja nicht wissen, was die Menschen mit ihm anstellen würden, wenn sie ihn sähen. Am Ende würde das Geheimnis nur auffliegen. Der Maskierte wusste auch noch immer nicht, welcher Art Anegin angehörte und er hatte nicht wieder gefragt.
Arthas und Lien waren ein gutes Stück vorangekommen und Arthas hatte sich vollständig erholt. Er saß gerade vorne auf dem Karren, als sie ein weiteres Dorf erreichten. Sie waren noch nicht am Zielort Daigo, aber sie waren schon ziemlich weit gekommen. Es war Nachmittag. Die Dörfler gingen ihrem Tagwerk nach und eigentlich hätten Arthas und Lien unbehelligt einfach durchfahren können, wenn das Schicksal ihnen nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte.
„Sollen wir durchfahren?“, fragte Arthas. Er hatte sich damals noch beim Arzt bedankt und hatte seinen Rachedurst auch weitest gehend abgestreift. Sie waren tatsächlich auch nicht mehr wirklich feindlichen Menschen begegnet und waren unbehelligt vorangekommen. Eben Antwortete Lien ihm, als sie einen Schrei hörten, der ihnen das Blut in den Adern gefrieren ließ.
Für Lien klang es so boshaft und doch so unendlich traurig, wie nichts, was sie bisher gehört hatte UND es klang ganz entfernt und als sei es entstellt worden, wie der Schrei eines Drachen.