Blutmagie und das Gesetz

Sebastian betrachtete ihn misstrauisch und Varus seufzte resignierend. „Ja… Wird wohl… unmöglich sein.“ Er sah zu Bella auf und stand auf. Er sammelte sich kurz und sah Bella dann wieder an. „Schlaf…“ Er hatte ihr nur kurz die Hand vor dem Gesicht langgeführt und sagte zu Sebastian. „Leg sie… zurück zu Zoey.“ Er nickte und Varus fügte an: „Und dann lässt du… mich in Ruhe!“ Sebastian fügte sich und trug Bella nach unten.
Die Nacht blieb, wie Varus befürchtet hatte, aber am Morgen schleppte er sich schließlich hinunter ins Wohnzimmer, legte sich ächzend neben Bella und löste den Zauber. Sie würde noch einen Moment natürlich schlafen und sehr erholt erwachen. Er selbst schlief nun endlich einfach ein.

Natürlich war es unmöglich ein zu schlafen, bis sie plötzlich nur den Befehl hört und sofort weg schlief. Sie bekam natürlich nichts mehr mit und als sie erwachte, lag Varus schlafend neben ihr. Oh darüber wäre das letzte Wort ganz sicher noch nicht gesprochen. Sie war wütend und das zu recht. Sie hatte keine Ahnung, das ihre Sorge ihm so zu setzte, aber sie konnte es ja auch nicht einfach ab stellen. Aufstehen konnte sie nun allerdings auch nicht, denn Zoey schlief ebenfalls noch und hatte ihren kleinen Arm auf Bellas Bauch liegen. So süß und so niedlich. Bella liebte dieses Kind einfach zu sehr. Eben so ihren Engel, der sie gemeiner Weise einfach in Tiefschlaf gelegt hatte, während er sich durch die Nacht gequält hatte.

Aber doch nur, um seine Liebste zu schützen. Er schlief ganz ruhig, wie es schien und auch Zoey schlief ruhig. Aber schließlich wachte das kleine Mädchen auf und gähnte. Sie sah, dass Mama und Papa beide da waren und kuschelte sich noch mal ein. Sie blieb jedoch nicht lange still und zappelte herum. Varus schlief dennoch wie tot und Zoey sah zu ihrer Mama. Sie flüsterte: „Warum ist Papa denn immerzu so müde?“, sie fragte nicht etwa besorgt, sondern eher belustigt. Sie wusste ja auch nicht vom Ernst der Lage. Sebastian war nicht zu sehen, vermutlich hatte Varus ihm gestern einen entsprechenden Befehl gegeben. Irgendwie war das auch gemein. Sie konnten sich ja nicht vorstellen, wie die Nacht für Varus ausgesehen hatte… Oder vielleicht doch, aber es schien jetzt erst mal vorbei zu sein.

Besorgt strich sie ihm eine Strähne aus dem Gesicht, nur um anschließend seien Wange zu streicheln. Als Zoey Gähnte, lächelte Bella und nahm sie in die Arme. So ein kleiner Wirbelwind war natürlich nicht lange zu halten und so war sie bald drauf schon weider zappelig wie ein kleiner Fisch. Bella lächelte, als Zoey diese Frage stellte.
"Weißt du ... Papa muss Nachts ganz oft noch viele Dinge erledigen und weil er so wenig schlafen kann, ist er immer so müde."
Sie würde Zoey jetzt nicht erzählen, was gestern Nacht passiert war. Das kleine Mädchen sollte sich nun nicht auch noch sorgen.
"Wollen wir schon mal Frühstück vorbereiten? Es kann sein das Papa heute den ganzen Tag schläft, aber wir zwei können gern spielen, wenn du möchtest."

Zoey nickte eifrig und so verbrachten die beiden Damen den Tag draußen. Sie hatten zu zweit gefrühstückt, da Sebastian scheinbar nicht da war. Er war auch nicht in seinem Zimmer, also vermutlich im Keller. Das wusste Zoey aber nicht. Der Tag war sonnig und schön und als sie gerade wieder rein kamen, regte sich Varus er rieb sich die Augen und wirkte ziemlich träge. Unausgeschlafen. Er setzte sich auf und sah sich um. Wie war er hier hergekommen? Oh Gott… er fühlte sich super scheiße. Er prüfte seinen Zustand indem er die Augen schloss und mal in sich ging. Er war der Meinung, dass es ihm trotz allem besser ging. Es fühlte sich an, als würde der innere e Kampf nicht mehr so schlimm sein. Oder hatte er sich nur daran gewöhnt? Er hatte nicht vorgehabt einzuschlafen. Sein Blick traf den Bellas. War sie sauer? Auf ihn? Vermutlich nicht. Wieso auch? „Morgen…“, sagte er und sah sich verschlafen um. „Oder was auch immer wir gerade haben.“ Es war Nachmittag.

Bella und Zoey hatten viel Spaß draußen. Es war so schön und sie hatten sich ein wirklich schönes Mittagessen draußen gemacht, welches eher ein Snack aus Obst und Gemüse gewesen war. Bella beobachtete Zoey des öfteren, wenn sie tobte, wenn sie kletterte, rutschte oder sonst irgendwas machte. Immer hatte Bella Sorge, sie könne sich was tun und wäre sofort zur Stelle, wenn dem so wäre. Bella wollte so wenig wie möglich verpassen. Sie hatte keine Ahnung, ob sie von Varus jemals schwanger werden könnte und Zoey war einfach eine traumhafte kleine Maus. Egal ob leiblich oder nicht, sie war Bellas und Varus Kind der Liebe.
"Wollen wir mal nach Papa sehen?"
fragte sie, als Zoey nun an kam. Gemeinsam gingen sie rein, nachdem Zoey mit strahlendem Kindergesicht eifrig genickt hatte. Varus wurde gerade wach. Er sah aus, als habe er Tagelang Party gemacht und schien nicht mal zu merken, das Bella ihm böse war. Sie ließ es sich auch nicht unbedingt so schnell anmerken. Statt dessen lächelte sie einmal kurz etwas schelmisch, sah dann zu Zoey und sagte:
"Oh sieh nur. Papa ist wach. Er wurde also doch nicht durch Zauberei schlafen gelegt. Willst du ihn nicht mal tüchtig begrüßen?"
Und schon durfte Zoey zu ihm stürmen. Spätestens jetzt sollte ihm klar sein, das sie ihm wirklich noch böse war wegen dieser Aktion.
"Es ist Nachmittag und Sebastian ist nicht auffindbar. Vielleicht ist er ja unten. Ich mache jetzt Essen."
Eigentlich war sie nicht mehr wirklich böse, sondern viel mehr enttäuscht. Wenn er ihr aber erklären würde, warum er das getan hate, würde sie es verstehen.

Zoey jauchzte auf, als sie nun auf Varus zustürmte und er sie eben noch auffangen konnte, ehe sie ihm irgendwas irgendwohin rammte. Er sah sie verdattert an und sie wollte ihn kitzeln, aber das brachte kein Ergebnis und Varus musste erst Mal klar kommen. Er setzte Zoey auf dem Sofa ab. Sebastian… Er hatte ihn ganz vergessen. Er kitzelte nun eben schnell Zoey und ging nach unten, wo er Sebastian auftrug, die letzte Anordnung zu ignorieren. Dieser sah ihn erleichtert an und meinte: „Geht… es euch besser?“ Varus zuckte die Schultern. „Keine Ahnung.“ Er ging wieder hoch. Es fühlte sich alles normaler an, glaubte er und so kam er nun zu Isabella. „Ich… wollte dich nicht beunruhigen, letzte Nacht.“ Murmelte er als er sie von hinten einfing. Damit meinte er nicht, dass er sie schlafen gelegt hatte, sondern dass er Blut gekotzt hatte. Er war sich keiner Schuld bewusst. Zoey kam auch in die Küche. „Musst du heute wieder so viel arbeiten?“ Varus sah zu ihr und lächelte: „Ich hoffe nicht.“

Tatsächlich konnte sie sich das Schmunzeln nicht verkneifen, als Zoey so auf Varus zu stürmte und er so verdattert war. Das ganze sah so süß aus. Sie ging in die Küche, hörte aber, wie er Zoey kitzelte, die darauf hin juchzte. Allerliebst. Dann hörte sie die Tür zum Keller. Es dauerte nicht lang, ehe er wieder hinauf kam. Wieder musste sie schmunzeln, als er sie so ein fing. Eigentlich liebte sie es, wenn er sie so umarmte, sie dann um drehte und sie einfach küsste. ja, das mochte sie wirklich. Nein ... sie liebte jede Berührung von ihm. Wie sollte sie ihm denn noch böse sein, wenn er sich so verhielt und noch erklärt, das er sie nicht beunruhigen wollte. Sie drehte sich zu hm um, legte die Arme um seinen Nacken und sah ihm in die Augen.
"Du hast mich schlafen gelegt,"
stellte sie ein wenig enttäuscht fest. Es war wohl eher sein Glück das Zoey dazwischen kam. Sie hatte wohl de Hoffnung, das Varus heute besser zurecht war. Nun es war Nachmittag und sie hätten ja auch noch Zeit was zu machen.

JETZT verstand Varus, was sie hatte. Er hatte sich also doch nicht geirrt. Sie war… nun nicht böse, aber eben missgestimmt. Sie erklärte auch gleich warum und Varus sagte nun: „Ja…“ Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und sagte: „Weil ich deine Sorge nicht ertragen habe und ich wollte, dass es dir gut geht.“ Er sah an ihr vorbei zu Zoey. Sie lief aber schon wieder ins Wohnzimmer, wo sie ein paar Puppen liegen hatte. Varus sah ihr durchdringend in die Augen. „Ich… wusste mir nicht anders zu helfen.“
Sebastian kam nun auch wieder hoch, ließ die beiden in der Küche allerdings in Ruhe,. Sie hörten nur, wie Zoey nach ihm rief, dass er mit ihr mit den Puppen spielen sollte. Er hatte keine Ahnung, was er tun sollte, aber hielt sich einfach an Zoeys Anweisungen.

Isabella ließ es sich gefallen. Diese wunderschönen Augen. Wie könnte sie sich da weigern hin zu sehen? Einen Moment musste sie darüber nach denken. Dann legte sich ein seichtes Lächeln auf ihre Lippen.
"Ok ... Ich glaube ... in meiner Sorge um dich, habe ich nicht gesehen, das es dir nicht hilft, sondern nur schlimmer macht. Es tut mir leid."
Sie liebte dieses Wesen so sehr, das sie glaubte, ohne ihn nicht mehr leben zu können. Zoey war schon wieder im Wohnzimmer. Ihr Spielzeug lag oft im Haus verstreut herum, doch sie räumte auch auf, wenn man sie darauf hin wies.
"Hörst dud as? Sie erzieht ihn sich schon richtig. Der Arme musste bestimmt noch nie mit Puppen spielen,"
gluckste sie vor sich hin. Dann sah sie Varus unglaublich Liebevoll an.
"Du kannst so glücklich sein, das er dein Freund ist. Ein Wesen des Chaos, das sein eigenes Leben für ein Wesen der Ordnung geben würde. Ich habe niemals geglaubt, das sich Engel und Teufel so nahe stehen können."
Auch wenn Sebastian oft nur auf Geheiß von Varus so handelte, das er sie und Zoey beschützte, war es doch immer wieder rührend zu sehen, wie sehr sich Sebastian um Varus sorgte.

Varus sah zur Tür hinaus in Richtung Wohnzimmer. Er lächelte dünn und meinte: „Da hast du Recht.“ Dann setzte er sich an den Küchentisch, während sie das Abendessen zubereitete. Er wartete auf einen günstigen Moment in dem sie gerade nicht unbedingt ein Messer in der Hand hatte, als er sagte: „Er war es, der mir die Flügel abgeschnitten hat.“ Er sagte es jedoch ohne Groll in der Stimme. Dennoch klang er auch nicht sehr glücklich darüber. Er versuchte ihre Reaktion über diese Eröffnung zu erfahren und musterte sie.
Es war zwar auf Geheiß seines Herrn geschehen, aber Varus hatte es nie vergessen und Sebastian auch nicht. Jetzt spielte dieser Dämon mit seiner Tochter Puppen. Die Welt war wahrlich verrückt geworden.

Gerade schüttete sie heißes Nudelwasser in den Abfluss, als Varus ihr das eröffnete. Vor schreck ließ Bella den Topf mit den heißen Nudeln ins Becken fallen, wodurch das heiße Wasser natürlich hoch spritzte und sie sich an dem Topf verbrannte, weil sie ihn aus Reflex auffangen wollte.
"AU verdammte Sch .... fluchte sie und schmiss das kalte Wasser an um die Hände zu kühlen. Sie wusste es war nicht seine Absicht gewesen, das sie sich weh tat, und vermutlich hatte er gar nicht mitbekommen, das sie den Topf zum Abgießen in den Händen hatte. Sie sah mit Schmerzverzerrtem Gesicht zum Wohnzimmer. Er war es gewesen ... aber varus grollte ihm nicht und Bella hatte sich vor genommen, erst nach zu denken, ehe sie ihren Gefühlen den Vortritt ließe. Er liebte Varus so abgöttisch. Es musste ihm wirklich sehr weh getan haben, das zu tun. Schnell hob sie den Topf mit den Nudeln aus dem Becken, damit sie nicht auch noch auskühlten, hielt dann aber gleich wieder die Hände unter den kühlen Wasserstrahl.
"Er wird es sicher bereuen, nehme ich an. So sehr, wie er an dir Hängt, kann es ihm nicht leicht gefallen sein,"
überlegte sie.

Varus hatte das natürlich nicht gewollt und sprang förmlich auf, als sie sich verbrannte. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Sonst war sie nicht so ungeschickt. Er musste sie tüchtig erschreckt haben. Er kam wieder zu ihr und legte seine Hände auf ihre unter den Wasserstrahl. „Was machst du denn für Sachen?“, fragte er sanft und sie spürte, wie die Verbrennung verschwand. Dann nahm er ihre Hände unter dem Strahl hervor und küsste die Fingerspitzen. Er sah wieder in Sebastians Richtung und meinte dann: „Ich glaube, es hat ihn damals sehr geschmerzt und seine Loyalität ist eine Mischung aus dieser Liebe und seinen Schuldgefühlen. Kann man sich das vorstellen? Jemand wie ER hat Schuldgefühle.“ Nicht mal ER hatte die. Zumindest gab es eine Zeit, wo er die nicht gehabt hatte. Varus musterte Isabella und sagte dann: „Egal, wie es weiter geht. Ich werde nicht zulassen, dass wir voneinander getrennt werden. Nie wieder.“ Er schloss Zoey damit natürlich ein. Nur… würde ER vermutlich nicht alt werden, wie Bella und Zoey.

Wie er sofort wieder für sie da war. Es war schön zu wissen,d as jemand sie liebte, wie sie ihn. Und Zoey vervollkommnete noch alles. Sie ahnte nicht, das er vermutlich nicht alt werden würde, aber sie hoffte, das sie so lange zusammen wären, wie es eben nur möglich war. Ausserdem hoffte sie, das Zoey erwachsen wäre, wenn die Beiden gehen müssten.
"Ja .. vermutlich. Er ist wirklich .... ein ganz besonderes Exemplar der Chaoswesen, eben so wie du eines der Ordnungswesen."
Wieder lächelte sie. Er hatte sie wirklich sehr erschreckt. Es kam so unvorbereitet, doch so schnell war er wieder bei ihr, heilte ihre Verbrennungen und küsste ihre Fingerspitzen. Das war ... eine unglaublich süße Geste. Sie hielt seine Hände, betrachtete ihn erneut.
"Wenn du ihm vergeben konntest, kann ich es wohl auch. Er hat sich schließlich von seinem Herren los gesagt, nehme ich an, denn sonst wäre er kaum hier."

Varus lächelte leicht, als sie seine Hände hielt. Ja. Sie beide waren wohl kein Paradebeispiel für ihre Art und als sie nun ihren letzten Satz sagte, wurde sein Blick ernst. „Ich habe keine Ahnung.“ Er konnte Sebastian nur vertrauen und ehrlich gesagt, war es durchaus angemessen, ihm zu vertrauen, da er seine Kraft sonst längst ans Chaos hätte weiter geben können. Das hatte er aber nicht. Varus und Bella riefen schließlich zum Kaffee. Gemeinsam saßen sie wieder alle bei Tisch und Varus war zufrieden. Auch Sebastian lächelte zufrieden und Zoey war richtig glücklich. Sie sah nun zu ihrem Papa und fragte: „Schläfst du heute mit uns im Bett?“ Varus sah zu der Kleinen und antwortete: „Da es dir so wichtig ist, habe ich wohl gar keine andere Wahl, wie?“ Sie nickte eifrig. „Ist es!“ Varus lächelte und wuschelte ihr übers Köpfchen.
Und so kam es auch. Er und Bella und Zoey schliefen im Ehebett. Während die Kleine in der Mitte lag und sofort einschlief sah Varus Bella noch eine Weile ein. Seine Hand lag auf dem Rücken der Kleinen, die auf dem Bauch schlief. Sein Daumen bewegte sich dabei leicht um sie ein wenig zu streicheln. Bella sah, dass seine Augen im Dunkeln leicht leuchteten, aber nicht so sehr, dass es gruselig aussah. Er lächelte leicht und sah dann zu Zoey. Er hatte sie so schnell akzeptiert. Erst durch Bellas Befehl, aber dann von sich aus. Er liebte das Mädchen und würde man sie ihm wegnehmen… ohhh. Das würde niemand überleben. Ebenso wie bei Isabella.

Vermutlich hätte er das. Sie sah Varus an, als er so ernst wurde.
"Liebe kann viel bewirken. er liebt und bewundert dich. Für ihn gibt es nichts schöneres, als dich strahlen zu sehen, in jeglicher Hinsicht."
Vielleicht war es ja das was die Chaoswesen beneideten, warum sie keinen Frieden schließen konnten. Nun bei den Menschen waren es Engel und Dämonen. Engel die einem halfen, Dämonen die verführten und zerstörten. Menschen hatten sie erlebt, sonst hätten sie sie wohl nicht so benannt. Wie weit SIE Sebastian trauen konnte, war ihr durchaus klar. Ging es um Varus Sicherheit, konnte sie es. Hatte varus ihm befohlen sie zu schützen, und auch Zoey, so konnte sie es, aber wenn sie selbst ihn um etwas bitten würde, könnte sie das wohl vergessen. Zoey kam jedenfalls dazu und wollte nun erneut wissen, ob Varus mit ihnen zusammen im Bett schlafen würde. Eigentlich hatte nicht mal fest gestanden, das Zoey mit im Bett schlafen würde, aber dagegen sprach eigentlich auch nichts.
Am Abend gingen sie also gemeinsam ins Bett. Zoey schlief sehr schnell ein, während Bella und Varus noch wach waren. Bella war auch müde, aber sie wollte noch ein wenig in diese wunderschönen Augen sehen, was natürlich nur so lange ging, wie er sie an sah.
"Bereust du, das du auf mich getroffen bist?"
Sie glaubte es nicht, aber manchmal hätte sie schon gern gewusst, ob er lieber ein anderes Leben geführt hätte.
"Ich kann sehen, wie sehr du die Kleine ins Herz geschlossen hast. Sie ist bezaubernd und ich liebe euch Beide so sehr, das ich manchmal denke, es ist nicht normal."

Varus musterte Bella und schüttelte leicht den Kopf. „Das ist eine dumme Frage.“ Als ob. Er legte sich auf den Rücken und sah zur Decke. „Das große Problem an der Liebe ist, dass sie nur so lange schön ist, wie man sie halten kann.“ Er schloss die Augen. „Ich werde dich nicht mit meiner sogenannten ersten Liebe vergleichen… Damals HABE ich es bereut. Doch jetzt nicht mehr.“ Der Grund dafür blieb offen, aber es war ja wohl klar, dass es wegen ihr war. „Es ist nicht leicht Wunden im Herzen zu heilen, Isabella. Ich danke dir dafür. Wenn ich überhaupt irgendwas bereuen könnte, dann höchstens, dich nicht eher getroffen zu haben.“ Er lächelte nun und sah wieder zu ihr herüber. „Ich spüre deine Liebe. Zu ihr. Zu mir. Du bist glücklich, trotz deiner Sorgen und das macht auch mich glücklich.“
Er hatte ganz leise gesprochen, um Zoey nicht zu wecken, zu der er nun auch sah. Sie schlief mit halb offenem Mund und kuschelte sich gerade im Schlaf ins Kissen. Varus musste lächeln und strich ihr behutsam das Haar aus dem Gesicht. Dieses kleine Geschöpf war so hilflos und hatte doch so eine Macht über ihn. Er schloss die Augen wieder und legte sich hin. „Es ist nicht leicht, mich zusammen zu nehmen. Weck mich bitte, wenn irgendwas Seltsames passiert.“ Eigentlich hielt er es für keine gute Idee, jetzt einzuschlafen. Vor allem mit den beiden wichtigsten Menschen hier im Bett. Aber er war noch immer so müde…

Bella lächelte , sah auf das Laken. Sie war sich dessen durchaus bewusst. Als sie wieder auf sah, hört sie ihm aufmerksam zu. Er hatte so recht. Solange man sie halten konnte, war sie schön, doch verlor man den, den man liebte, war die Liebe äußerst Schmerzhaft. Vermutlich hoffte man deshalb, den Anderen niemals zu verlieren. Er spürte ihre Liebe zu Zoey und ihm. Welch ein wunderschönes Gefühl das sein musste. Sacht legte sie ihre Hand auf die Varus.
"Ich muss es dir gar nicht sagen, weil du es spürst, aber ich sage es dir gern, weil es so wundervoll ist, wenn du lächelst."
Ja, sie liebte es, wenn er lächelte. Überhaupt war er ja nun ganz anders, als Andere. So sanft und doch so stark.
"Natürlich mache ich das. Ich hoffe nur, das es dich nicht zerreißt. Offenbar raubt es dir eine große Menge an Kraft."
Sie hatte eigentlich immer einen leichten Schlaf. Tief schlief sie nur, wenn sie wirklich völlig fertig war, oder Varus sie schlafen legte.

Varus lächelte abermals etwas mehr und hatte die Augen geschlossen. Isabella würde ihn wecken. Er hoffte nur, es wäre dann nicht zu spät. Auf der anderen Seite schützte er sie noch durch das Blutschild… Varus setzte sich ganz plötzlich auf. Er sah Isabella schockiert an. „Lass mich was… nachprüfen.“ Er legte seine Hand an Isabellas Wange und schloss die Augen er konzentrierte sich und dann sah Isabella, wie sich um sie herum rötliche Schlieren bildeten. Varus biss die Zähne zusammen und es schien für ihn doch recht unangenehm zu sein. Er ließ die Hand sinken und das Blut verschwand wieder. Er seufzte leise und schüttelte den Kopf.
„Es… verträgt sich nicht sonderlich gut.“, sagte er nur, auf ihren Blick hin. Er legte sich wieder hin. „Aber wenigstens funktioniert es noch.“ Er sah zu Zoey und schien dennoch besorgt. „Vielleicht… schlafe ich lieber woanders.“ Er sah zu ihr. Er würde auf ihr Urteil vertrauen. Vielleicht wäre es auch besser ihn nicht alleine zu lassen.

Bella wollte eben die Augen schließen, als er sich schockiert wieder auf setzte. Er wollte es wohl genau wissen und so testete er den Blutschild. Noch funktionierte er.
"Wenn du sagst es verträgt sich nicht gut ... meinst du dann deine dunkel und deine Helle Seite?"
Das war ja wie Jekyl und Hide.
"Also ... das die andere Seite in dir noch da ist, wissen wir Beide, aber ... Welche bei dir obsiegt, wirst du entscheiden müssen. Mir soll es gleich sein, solange du uns drei nicht in Gefahr bringst ... nun so egal wo auch nicht, aber was ich sagen will ist, das ich dich liebe, egal wie es aus geht. Vielleicht ... kannst du uns ja auch durch das Licht in dir schützen, wenn es stärker ist."
Genau das war wohl die Frage. War der Schatten oder das Licht stärker?
"Du hast ihr zugesagt hier zu bleiben, aber wenn du solche Sorge hast, kann ich mich auch neben dich legen und die Kleine zur Wand hin schlafen lassen. Ich glaube nicht, das es eine gute Idee ist, dich allein zu lassen."

Varus nickte und so setzten sie in die Tat um, was Bella vorgeschlagen hatte. Zoey schlief am Rand, auch wenn er nicht glaubte, dass es einen großen Unterschied machen würde, fühlte es sich irgendwie besser an. Er liebte sie beide und wollte, dass keiner von ihnen etwas geschah. Bella gab ihm Kraft und sie sprach von der dunklen und hellen Seite. Das traf es vielleicht ziemlich gut. Aber Varus glaubte nicht, dass seine Persönlichkeit davon betroffen war. Dass er nun „netter“ war, lag vornehmlich an ihr und dass sie sein gebrochenes Herz geheilt hatte. Sie hatte ihm gezeigt, dass nicht jeder gegen ihn war oder in nur liebte, weil ER es befahl. Er wusste, dass er in seiner jetzigen Gestalt mitunter diese Wirkung einfach unbewusst auslöste, weil die Menschen unbewusst in ihm etwas sahen, was sie einfach lieben mussten.
„Gute Nacht.“, sagte er leise. Ihre Nähe tat ihm gut und er schlief bald ein. Tatsächlich war seine Sorge jedoch ziemlich unbegründet. Nach der letzten Nacht, in der es ihm so schlecht gegangen war, schien es nun besser zu sein. Er schlief ruhig und wie ein Stein.
Erst am nächsten Morgen wachte er auf und es ging ihm nicht schlecht. Er streckte sich als Zoey schon über Bella zu ihm rüber kroch und sich zwischen die beiden legte. „Morgen.“, flüsterte sie grinsend und Varus stieß ein einzelnes tonloses Lachen aus. Er antwortete „Morgen.“ Sie fand Platz in seinen Armen und er sah zu Bella, die durch Zoey aufgewacht sein musste.

Noch ein letzter Kuss, ehe auch sie sich nun endlich dazu entschloss, zu schlafen.
Am nächsten Morgen, wurde sie durch das unangenehme Gefühl von spitzen Knien und Händchen in der Seite und am Arm wach. Zoey kletterte über sie herüber, um zu Varus zu gelangen. Das Mädchen war so niedlich. Bella ließ sie gewähren. Schließlich hatte Zoey die Nacht in Bellas Armen verbracht. Bella lächelte, wartete aber noch einen Moment, ehe sie die Augen auf schlug, um dann die Beiden an zu sehen.
"Guten Morgen ihr Zwei."
Sie war so unglaublich glücklich. Sicher Varus jetzige Gestallt, ließ die Menschen ihn lieben, weil sie es mussten, aber Bella hatte es vorher schon getan und eben so Zoey. In wie weit Seine Gestallt nun zu ihrer Liebe zu trug, wusste wohl niemand, aber auch vorher war für Bella schon klar gewesen,d as sie ihre Leben für ihn geben würde.
"Und? Was steht heute an?"

Außerdem brachte Varus es ja auch langsam unter Kontrolle. Wirklich erschütternd war sein Anblick nur, wenn er seine Kraft – also die materialisierte Form seiner Sense – herbei rief. Zoey kicherte und drehte sich zu Isabella. Sie liebte beide ihre Eltern gleicher Maßen, nur hatte sie eben in den letzten Tagen weniger von ihrem Papa gehabt. Varus sah die beiden Damen an und richtete sich langsam auf. Er hatte nur seine Hose an und erhob sich. Er rollte den Nacken einmal und sagte dann: „Wir haben doch frei oder?“
„Ich will in den Zoooo!“, sagte Zoey freudig und Varus lächelte. „Das dachte ich mir.“ Zoey wollte immer in den Zoo. Varus ging ins Bad und Sebastian war schon unten und machte Frühstück. Als Varus dann herunter kam, sagte Sebastian: „Es geht euch besser, Meister.“ Varus sah zu ihm und nickte. „Ich glaube schon. Es… fühlt sich nicht mehr so an, als würde es mich jeden Moment zerreißen.“ Sebastian nickte. Varus trat neben ihn und fragte: „Hast du Lust mit in den Zoo zu gehen?“ Sebastian hielt inne. „Haltet ihr das wirklich für angebracht?“ Varus musterte ihn. „Ja.“ Sebastian senkte den Blick und neigte den Oberkörper leicht. „Natürlich begleite ich euch.“, sagte er nun.

Isabella betrachtete Varus wohlgeformten Oberkörper. Wusste er überhaupt, wie schön er war, trotz dieser schrecklichen Narben? Die Narben waren eine furchtbare Erinnerung, gehörten aber nun mal zu ihm. Bella störten sie nicht, machten sie aber ein wenig Traurig, weil sie ahnte, wie Schmerzhaft das ganze gewesen sein musste. Wie schön hätte er erst mit den Flügeln ausgesehen. Vermutlich derart schön, das sie einfach erstickt wäre, weil sie vergessen würde zu atmen. Er war perfekt, so wie er war. Sie brauchte keine Flügel oder irgendwelche Mächte als Beweiß dafür, das er ein Engel war. Sie hatte gewusst, was er getan hatte, aber sie hatte auch gespürt, das es einen Grund gegeben hatte, das er eigentlich nicht immer so gewesen war. Alle standen sie nun auf.
"Also in den Zoo. Nach dem Frühstück. Na dann ..."
Zoey und Bella gingen ins Bad, anschließend gingen sie herunter. Sebastian stimmte gerade zu mit zu gehen.
"Aber nicht als Leibwächter oder Diener, sondern als Familienmitglied."
Vielleicht konnte man in Sebastian auch zeigen,d as er geliebt wurde.

Sebastian sah zu Bella und senkte dann den Blick. Er lächelte. Varus musterte ihn kurz und setzte sich dann an den Frühstückstisch. Sebastian würde das Gefühl haben, nicht mehr von Nutzen zu sein, weil er Varus Kraft nicht mehr beherbergte, aber Varus wollte nicht, dass er sich so fühlte. „Begleite uns als der, der du selbst sein möchtest.“ Er würde ihn nicht zwingen, sich als Familie zu fühlen, aber, wenn er es wollte, würde Varus es ihm nicht verbieten oder gar nahelegen. Sebastian setzte sich mit an den Tisch. „Ich weiß nicht, was Familie bedeutet.“ Zoey kam angelaufen, als er das sagte und sie erklärte mit einer Unschuld eines Kindes. „Na WIR sind eine Familie!“ Sie setzte sich auf ihren Platz und grinste. Sebastian sah zu ihr herüber und wieder schlich sich das Lächeln auf sein Gesicht, was seine Augen erreichte. „Dann… bedeutet es etwas überaus Schönes.“ Varus war überrascht, das aus seinem Mund zu hören, aber es ließ sein Herz etwas schneller schlagen. Er lächelte Bella an und dann aßen sie. Zoey erklärte schon, welche Tiere sie sehen wollte und Varus wurde nicht müde ihren kindlichen Ausführungen zu lauschen.
Schließlich ging es los sie nahmen zur Abwechslung mal das Auto und Varus ging als erstes zum Bankautomaten um Geld abzuheben. Er hatte… ein sehr dickes Konto, denn in der Zeit, wo er Bella allein gelassen hatte, hatte er… einiges in die Wege geleitet. Dann gingen sie zum Einlass. Eine riesige Schlange hatte sich gebildet und Varus wurde von einigen Damen und auch Herren immer wieder angegafft. Einige waren wirklich übertrieben Blickkontaktfreudig und Varus bereute es, sich nicht vermummt zu haben. Wobei er nicht sicher war, ob das wirklich etwas brächte… Auch jetzt hasste er es zu warten.