Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Schicksal oder Zufall?

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    Schicksal oder Zufall? - Seite 2 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Jin Mo Okt 12, 2015 1:07 am

    Luxia war vollkommen verdattert. Sie zitterte am ganzen Leib und Jin beobachtete kurz, was Aideen von alle dem hielt. Sie sah traurig aus. Aber schon kümmerte er sich um heißes Wasser. Dazu holte er einen Topf, den er sonst am Sattel hingen hatte, der nun aber zu den anderen Dingen gestellt worden war. Sie hatte sein Pferd abgesattelt? Nun… das missfiel ihm sehr. Luxia setzte sich auf einen Zweig und beobachtete Aideen ebenfalls und dann, als sie bei dem Toten kniete, wollte Jin eben sagen, dass es nicht rechtens war, die Toten zu bestehlen, als ihm auffiel, dass sie das gar nicht wollte. Er hielt in seinem Tun inne und betrachtete das Geschehen. Das einzige, was ihm dazu einfiel war: UNFASSBAR! Nicht weil es ihn irgendwie ärgerte, sondern, weil sie etwas derartiges beherrschte. Wozu brauchte denn SIE bitte seinen Schutz, wenn sie so im Bunde mit der Natur war? Er mochte sich nicht ausmalen, was sie noch alles beherrschte. Ein wenig beunruhigte es ihn, zu was sie fähig war. Er erhob sich und ließ den Wassertopf sein, was er war, wobei er fast ein bisschen so, als würde er fürchten, was sie tat um sie herum schlich. Er hielt abstand und schließlich konnte er ihr überaustrauriges Gesicht sehen. Hart wurde seine Mine und er sagte nur: „Sie verdienen dein Mitgefühl nicht.“ Nein. Diese Elfen wollten sie umbringen und das nur, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort war. Der Überlebende würde berichten, dass Jin mit einer Waldelfe reiste und einen Moment fragte sich Jin, was er sich dabei gedacht, ihn laufen zu lassen… Na klar, ganz einfach größtmöglichen Spott überbringen. Jin traute sich offensichtlich doch näher heran und beobachtete wieder. Sie ließ sich nicht beirren und Jin wurde aus ihr nicht schlau. Er drehte sich schließlich einfach um und ging wieder zum Wasser. Er bastelte einen Dreifuß, aus Gehölz und legte die Hühner in den Topf, den er über die „verlegte“ Feuerstelle hängen wollte. Sie war am Rand der Lichtung. Unzufrieden sah er rüber zu Aideen und Luxia musterte ihn furchtsam, würde er nun auch deswegen ein Fass aufmachen? Jin wartete, bis Aideen fertig war und sah sie schneidend an. Es war ein stummer Vorwurf, bis er das Schweigen brach. „Es gibt einen Grund, wieso ich kein Feuer an einer Lichtung mache. Und der lieg hoffentlich 6 Fuß unter der Erde. Willst du das man uns entdeckt?“ Egal wer ihn da verfolgte. Das waren keine Schergen, des Roten…
    „Sie will nicht das die Bäume Schaden nehmen…“, erklärte Luxia kleinlaut und Jin sah die Fee an. „Ach? Also lieber wir? Die Bäume sind mir scheißegal, wenn diese Reise angenehm für euch bleiben soll, dann werdet ihr euch an meine Regeln halten!“ Er nahm den Mund ja ganz schön voll, aber er war unberechenbar und Luxia traute sich keinen Satz über die Lippen zu bringen. Sie flatterte zu Aideen, der sie wenigstens mit ihrer Anwesenheit den Rücken stärken wollte. Jin war ja ein echtes Herzblatt…
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    Beitrag  Aideen Mo Okt 12, 2015 1:26 am

    Aideen beendete, was sie angefangen hatte, in völliger Ruhe. Es tat ihr nicht direkt um diese Elfen leid, sondern um das Leben, welches ein Anderes hätte sein können. Ja, sie hatten sie töten wollen, was natürlich nicht in ihrem Sinne oder Wunsch lag, doch waren es Leben, die genommen wurden. Hätte sie die zeit gehabt zu reagieren ... diese Elfen hätten nie wieder Hass oder Wut empfunden. Nun war es zu spät ihnen zu helfen. Dunkelelfen ... Hätte sie diese retten können? Vielleicht ... Jin war wütend, weil Aideen die Feuerstelle verlegt hatte. Sie hatte es zum einen der Bäume wegen getan, zum anderen, weil sie das Feuer schrecklich fürchtete. Böse sah sie ihn an, als er meinte, die Bäume seien ihm scheißegal. Wusste er denn nicht, wie Wichtig sie waren? Wusste er nicht, das ein Baum fühlte? Auch er konnte bluten, konnte Wunden davon tragen. Sicher fühlten sie nicht, wie Jin oder ein Anderes lebendes Wesen, aber auch sie lebten. Aideen hatte die Feuerstelle nicht um sonst vorbereitet und sie hatte sogar darauf geachtet, das sie nicht direkt zu sehen waren, denn Büsche standen doch überall um die Lichtung herum. Aideen wusste, er würde sie nicht verstehen, wenn sie nun wild gestikulierte. Statt dessen nahm sie einen Zweig, der auf dem Boden lag, malte etwas in die Erde, was nach einem Waldbrand durch ein Lagerfeuer aus sah. Sie zeichnete sogar fliehende Tiere, Jin und Luxia, wie sie vor den Flammen flüchteten. Sie malte Verfolger in die Erde, die nun alles überblicken konnten. Es waren nur grobe Zeichnungen, doch als sie fertig war, sah sie zu Jin und deutete darauf. Ein Waldbrand würde allen Wesen hier schweren Schaden zu fügen. Sie alle, einschließlich der kleinen Gruppe, hätten keine Versteckmöglichkeit mehr. Aideen könnte den Schaden sicher wider richten, doch das würde Tage dauern und ... es würde sie seeeehr viel Kraft kosten. Weder hatten sie die zeit, noch würde Jin sie gewähren lassen. Luxias Nähe, tat Aideen wirklich gut. Wenigstens sie verstand die Elfe. Aideen entfernte sich nun von der Feuerstelle. Sie würde gewiss nicht einfach so da stehen bleiben, während er das Feuer entfachen würde. besser sie kümmerte sich um die umliegenden Bäume. Diese, und auch die anderen Pflanzen, sah sie sich nun genauer an. Das lenkte sie wohl von dem Feuer ab.
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    Beitrag  Jin Mo Okt 12, 2015 5:00 am

    Jin funkelte Aideen an, als sie nun erklärte, was sie bezwecken wollte sie Malte ein Bild in den weichen Boden dieser Gegend. Jin erkannte schnell, was das sollte und sie sah ihn seiner Ansicht nach trotzig an und wendete sich ab. Er wusste ja gar nicht, was er dazu noch sagen sollte. Er konnte ihr nur nach sehen, dann ballte er die Fäuste und machte einen energischen Schritt zu ihr und dann noch einen, ehe er sie am Handgelenk packte und sie anfunkelte. Er ließ sie auch gleich wieder los, aber hatte sie trotzdem vor sich herumgedreht, sodass sie ihn ansehen musste. Er wollte etwas sagen und wie er ihr so in die Augen sah und diese wunderschöne Farbe ihrer Augen betrachtete, waren alle Gedanken, die er eben an sie richten wollte fortgeblasen. Er musterte ihr Gesicht noch eine ganze Weile und er sah an ihr vorbei und erblcikte das kleine Häufchen was er bereits aufgeschichtete hatte, ehe er losgegangen war, um zu jagen. Sie hatte es gar nicht aufgeräumt? Hmm… nun das… Er warf ihr dennoch einen warnenden Blick zu und sagte: „Ich weiß wie man Feuer macht.“ Als würde er jedes Mal einen Waldbrand verursacht haben… Also echt. Sie war ja nicht ganz dicht! Also er schätzte den Anblick des Grüns ja auch aber sie übertrieb wirklich maßlos. Er ließ sie nun in Ruhe und stellte den Topf neben seine eigene Feuerstelle und dann zündete er das kleine Feuer in geübter Weise mit Feuerstein und Stahl an. Der Funke sprang auf die Lose Ansammlung von trockenen Fasern und schon loderte es auf. Nun konnte dem Abendessen nichts mehr im Wege stehen. Er setzte saß direkt zwischen Aideen und dem Feuer und da es so klein war, sah man es noch gar nicht wirklich, wenn man nicht direkt hinzu kam. Zu viel Feuer würde mehr Rauch geben und das harte Holz, was der Wald zu bieten hatte würde eine Weile brennen. Dennoch hatte er sich kleine scheite neben sich liegen, um nachzulegen, sollte die Flamme zu sterben drohen.
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    Beitrag  Aideen Mo Okt 12, 2015 5:15 am

    Erschrocken sah sie Jin nun einen kleinen Moment lang an, doch weichte der Blick sogleich wieder auf. Was wollte er? Er sah sie die ganze Zeit an, bis sein Blick etwas warnendes bekam und er schließlich zum Lager ging. Aideen verstand ihn einfach nicht. Warum war er so gemein? Warum hatte er nur eine so grobe Art an sich? Er ging zum Lager zurück um dort das Feuer zu entzünden. Nun gut. Dann hatte sie das eben alles umsonst aufgebaut. Vorsichtig nahm sie das gesammelte Holz auf, brachte es rüber zum Lager und legte es zu dem Holz, welches Jin schon zum Nachlegen da hatte. Die Flamme erschreckte sie noch immer. besser sie sah nicht hin. Die Hitze würde sie nicht spüren, würde sie sich etwas weiter weg setzen. Die Angst vor der großen Hitze und dem Feuer, war einfach zu groß. Erst einmal ließ sie das Loch im Boden wieder verschwinden, in dem eigentlich das Feuer hätte brennen sollen. Ein Blick zum Himmel verriet ihr, es würde nicht regnen. Gut, denn wirklich abhalten könnte dieser Unterschlupf den Regen kaum. daran sollte sie wohl besser denken, wenn sie das nächste Mal einen Unterschlupf entstehen ließ. Der Dunkelelf saß vor dem Feuer. Woher sollte sie denn wissen, das er nicht zum ersten mal ein Feuer im Wald machte? Nun hatte sie gesehen, das er wusste, was er tat, aber sie mochte nicht da hinein. Auch seinetwegen nicht, denn er war einfach ... nun er war eben nicht gerade freundlich. Sie würde nicht die ganze Nacht hier draußen stehen bleiben können. Schließlich musst sie auch irgendwann schlafen und es wäre wirklich sehr unhöflich, würde sie Jin nun allein da sitzen lassen, wo er sie doch vorhin noch gerettet hatte. Langsam näherte sie sich wieder ... versuchte das Feuer nicht an zu sehen und setzte sich direkt am Eingang des Unterschlupfes, um schnell wieder fliehen zu können. Dem Feuer würdigte sie keinen Blick.
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    Beitrag  Jin Mo Okt 12, 2015 5:30 am

    Was sie so trieb war ihm ein rätsel. Jedenfalls waren die Tiere bald zum Rupfen bereit und so nahm er den Topf herunter. Er hatte die Vögel bereits ausgenommen gehabt und auch ihren Kopf abgetrennt. Die Überreste hatte er im Wald vergraben, bevor er zurückgekommen war. Schließlich würden Fleischreste im Lager nur Tiere anlocken. Er rupfte also die Vögel und es schien ihn auch ganz und gar nicht zu stören, was das für ein Gestank war. Als er damit fertig war spießte er die Hühner auf je einen Stock und brachte sie über dem Feuer an. Nun hieß es warten. Den Toopf brachte er zurück, wobei er an Aideen vorbei lief und holte eine Pfanne. Er nahm die Pilze und schnitt sie in Viertel. Er warf sie in die Pfanne und gab ein paar mitgebrachte Kräuter hinzu. Anschließend nahm er wieder eine wartende Haltung an.
    Luxia inspizierte die Hängematte und schien ihre Freude zu haben hin und herzuschaukeln. Sie jauchzte auf und bedankte sich artig. Dann aber als sie zum dritten Mal auflachte fauchte Jin: „Sei still!“ Die Fee erstarrte und flatterte gleich wieder zu Aideen. Wie konnte denn ein einzelner Elf so ein Kotzbrocken sein?! Sie wollte ihn gerne zur Rede stellen, aber er war ja nun wirklich auch weder mit Geduld, noch mit Verständnis gesegnet. Sie sah traurig auf den Boden. Es würde noch dauern, ehe die Hünchen durch wären und so hieß es weiter warten. Mit dem zu reisen kam einem Trauerzug gleich… Warum noch mal mussten sie ausgerechnet IHN mitnehmen?! Luxia stieß die Luft aus und setzte sich wieder auf Aideens Schulter.
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    Beitrag  Aideen Mo Okt 12, 2015 5:49 am

    Die armen Tiere ... aber irgendwas mussten sie essen. Die Früchte des Waldes allein, würden wohl niemanden wirklich satt machen. Nun ... Aideen vielleicht schon, was daran lag, das sie genau wusste, was sie essen konnte, was sättigte und was nicht gut war. Die Pilze, die Jin gesammelt hatte, waren alle samt gut. Sie waren weder giftig, noch würden sie irgendwem Bauschmerzen machen. Das Luxia sich so sehr über die Hängematte freute, fand Aideen wirklich wundervoll. Sie lächelte glücklich, bis Jin die kleine Fee so an fauchte. Sofort fing sie Luxia auf, nahm sie von ihrer Schulter auf ihre Hand und stand auf. Jin warf sie einen eher ... nicht direkt bösen, aber doch ziemlich groben Blick zu. Sie konnte nicht verstehen, was so schlimm daran war, das Luxia sich freute. Hinge s noch mit diesen Fremden da zusammen? Aideen trat aus dem Unterschlupf hervor, betrachtete die Sterne und lächelte. Luxia nahm sie nun auf die Hand. Sie tat ihr so leid. Vorsichtig streichelte Aideen ihr über das Haar und lächelte sie aufmunternd an. Von Jin würde sie sich nicht einfach so befehlen lassen, was sie zu tun und zu lassen hatte. Wenn sie lachen wollte, würde sie lachen und wenn sie weinen wollte, würde sie auch das tun. Sie wusste genau, was sie wollte. Eine Sternschnuppe blitzte am Himmel auf. Aideen wünschte sich, Jin würde erfahren, was es hieß, das Glück zu finden, welches ihm scheinbar fehlte. Für sich selbst brauchte sie doch nichts.
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    Beitrag  Jin Di Okt 13, 2015 12:05 am

    Jin bekam von der Sternschnuppe nichts mit. Auch den Blick Aideens sah er nicht, denn er starrte einfach nur ins Feuer. Seine Augen konnten sich sehr schnell an die Dunkelheit gewöhnen und selbst wenn er in ein Feuer sah, konnte er kurz darauf wieder sehr schnell sehen. Er verließ sich auch eher auf sein Gehör und seine Intuition. Außerdem glaubte er auch nicht, dass ihn nun gleich wieder irgendwelche seiner Art anfallen würden. Normalerweise geschah dies immer nur in einem Abstand von einem halben Jahr, wenngleich er dennoch immer auf der Hut war.
    Luxia blieb auf Aideens Hand sitzen. Aideen war so eine Liebe Seele sie war gerne bei der stummen Elfe und fuhr gerade mit dem Finger über die Lebenslinie. Sie lächelte und sah auf, als eben die Sternschnuppe über den Himmel zischte. Sie schloss die Augen und wünschte sich, dass ihre Mission Erfolg haben würde. Sie flirrte zu Aideens Ohr und sagte ganz Leise und nur für sie bestimmt. „Ich frage mich, was er erlebt hat, dass er so… gemein ist.“ Sie klang traurig, aber nicht vorwurfsvoll. Eher so, als würde er ihr ein wenig leid tun. Er hatte gesagt, dass ihm diese Welt nichts wert war, weil sie ihm nichts geben konnte aber scheinbar hatte er ja einen Wunsch, den er unbedingt erfüllt haben wollte. Also war er zumindest nicht ganz Antriebs- und Ziellos. Sie sah zu ihm. Dann traute sie sich doch ihn anzusprechen: „Jin?“ Er sah auf, sagte aber nichts. Doch immerhin hatte sie seine Aufmerksamkeit. „Warum darf ich nicht Lachen?“ Jin überraschte diese Frage und es war ihm am Gesicht abzulesen. Schnell jedoch setzte er wieder die typische Mine auf und sah wieder ins Feuer. Luxia glaubte, er würde nicht mehr antworten, als er sagte: „Wenn du so laut bist, höre ich nichts.“ Luxia sah ihn überrascht an und flatterte dann vorsichtig zu ihm herüber. Sie setzte sich auf ein Holzscheit und sagte dann: „Tut mir leid, dass ich dich so angefahren habe.“ Sie senkte leicht ihr Köpfchen und Jin sah zu ihr herab. Er wusste gar nicht, was er dazu sagen sollte und schwieg deshalb. Aber er sah nicht so unzufrieden aus, wie vorhin noch. Eigentlich hätte er sich doch wirklich für das Lager bedanken sollen. Auf der anderen Seite war es auch nicht nötig gewesen, so sein Aufhebens deswegen zu machen. Er stieß die Luft aus und drehte sich zu Aideen, die ihn ansah. Ihr Blick… Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Jedoch spürte er, wie sie ihn regelrecht lähmte. Er durfte auf keinen Fall in ihre Augen sehen, was machte sie nur mit ihm? Jin wendete den Blick ab und sagte: „Wir werden die Wache in drei Teile teilen.“ Er deutete erst auf Luxia, dann auf sich und dann auf Aideen.
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    Beitrag  Aideen Di Okt 13, 2015 2:13 am

    Jin saß da, starrte scheinbar ins Feuer, während die kleine Fee auf Aideens Hand saß. Die Elfe schüttelte ratlos den Kopf, als Luxia sie nach den Geschehnissen fragte, die Jin dazu bewogen, sich so zu verhalten. Er war ein Dunkelelf ... In seinem Volk waren es wohl die Frauen, die das Sagen hatten und die Männer eher wie Sklaven behandelten.Die Alten hatten ihr davon erzählt, als sie noch jünger war und ihr Dorf noch stand. Alles, was man in einem Leben erlebte, war prägend. Nichts ging Spurlos an einem vorbei. Vielleicht war es eben das, was ihn so hatte werden lassen. Aideen war da anders. Sie war liebevoll aufgezogen worden, hatte ein Volk gehabt, welches sie so vieles gelehrt hatte ... bis zu jenem Tag. Kurz sah sie auf den Boden, als Luxia auch schon los flatterte. Schließlich schüttelte sie diese Gedanken aber ab und sah Luxia nach ... nein ... sie sah Jin an. Er war so voller Wut und Gleichgültigkeit ... Es würde sicher noch wirklich schwierig zwischen ihnen werden, aber das wären kleine Hindernisse, die sie bewältigen müsste. Im Grunde glaubte sie nicht einmal, das Jin wirklich böse war. Wie er da saß und sie nun an sah ... ein sanftes Lächeln legte sich nun wieder auf ihre Lippen. Luxia versuchte wirklich sich mit ihm zu arrangieren. Vielleicht würde es ja doch gar nicht so schlimm werden. Aideen wandte sich wieder ab und sah hinauf in den Himmel. Celestria würde ihr eine Belohnung geben wollen ... aber was brauchte sie schon, was sie nicht schon längst hatte? Aideen dachte über die Göttin nach. Für sich selbst würde sie nichts wollen. Warum waren alle Wesen so auf Macht, Reichtum und herrschen aus? Warum mussten sie sich bekriegen, sich gegenseitig töten oder sich die Macht rauben? Aideen verstand es nicht. Eben so wenig verstand sie Jin. Das er ein bezahlter Mörder war, ahnte sie ja nicht einmal. Aideen stand noch eine ganze Weile hier draußen, wo sie den Mond und die Sterne an sah. Es war so schön hier. Sicher würden die Vögel bald durch sein. Aideen würde ihre Überreste dem Waldboden übergeben, wenn sie gegessen hatten. Schließlich musste sie dem Tier, wie auch dem Wald danken, das sie diese Mahlzeit überhaupt erst bekommen hatten und das Huhn sein Leben für sie gelassen hatten.
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    Beitrag  Jin Di Okt 13, 2015 5:48 am

    Jin setzte sich wieder und wartete auf die Hühner, die nach einiger Zeit auch fertig waren. Er ließ sie aber weiter dort hängen und schwenkte nun die Pfanne über dem Feuer. Er konnte scheinbar gut kochen. Zumindest schien er sich Mühe zu geben. Die Pilze rochen wirklich gut und auch die Hühner hatte er außen und innen mit einer Art Pulver eingerieben, was ins Fleisch gezogen war. Als er schließlich fertig war erstickte er das Feuer mit dem Wasser, worin er die Hühner gekocht hatte und sagte: „Essen ist fertig.“ Da Luxia so etwas sowieso nicht aß, war es genug für ihn und Aideen, wobei er eigentlich auch deutlich mehr als ein Huhn und ein Paar Pilze essen könnte. Normal hätte er die beiden Hühner alleine essen können, aber was tat man nicht alles um eine Person zu schützen, die für die Rettung der Welt zuständig sein sollte. Es wurmte ihn, nichts über diese Dame zu wissen, aber sie wusste eben so wenig etwas über ihn und erzählen konnte sie wohl auch nichts, denn sie war stumm. Das wiederum behagte Jin eigentlich ganz gut, denn er hasste es, wenn Personen laut waren. Er machte die Stille, denn nur so hörte er genau, wenn sich Feinde näherten. Luxia sagte leise: „Darf ich davon was probieren?“ Sie hatte Aideen gefragt und Jin nahm sich nun den einen Spieß und tat sich ein paar Pilze auf ein größeres Blatt. Den Vogel spießte er vor sich in den Boden und aß nun. Er blieb still und als er fertig war sah er zu Aideen. Sie aß deutlich langsamer als er und genoss es scheinbar. Oder sie war einfach nur langsam. Er machte den Wasserschlauch auf und trank. Dann schraubte er ihn zu und reichte ihn ihr herüber. Sie musste auch trinken und er wusste nicht, ob sie nun auch noch einen Brunnen aus dem Erdreich zaubern konnte. Für Aideen roch das Wasser jedoch eher abgestanden als frisch und der Schlauch hatte auch schon bessere Zeiten gesehen. Überhaupt war die meiste Ausrüstung von Jin ziemlich zerschlissen und zerbeult. Selbst die Kleidung, die er trug (Was nebenbei bemerkt nicht sehr viel war) War furchtbar räudig. Es sah so aus, als trüge er seine Ausrüstung schon Jahre mit sich herum. Sein Oberkörper war nackt und nur eine Art Rüstungsschutz bedeckte seinen Arm. Seine Hose hatte eine Art Waffenrock darüber und seine Stiefel hatten vorne an den Zehen sogar schon Löcher Auch die Sohlen waren ziemlich ausgelatscht und die Hose selbst an den Knien aufgescheuert. Außerdem war alles schmutzig.
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    Beitrag  Aideen Di Okt 13, 2015 6:51 am

    Das Essen war fertig, wie Jin sagte. Aideen wartete noch, bis das Feuer gelöscht war, ehe sie sich dazu setzte. Es war wirklich kein großes Feuer gewesen ... denn noch war es die Hölle für die Elfe. Sie setzte sich nun ebenfalls zu Jin, nahm das Essen dankend an. Auf Luxias Frage hin, nickte Aideen lächelnd. Warum sollte sie es denn nicht probieren? Zaghaft zog Aideen das Fleisch vom Huhn ab. Sie aß nicht viel von dem Flesich. Die Pilze mochte sie lieber. Jin konnte wirklich gut kochen. Es schmeckte tatsächlich hervorragend. Aideen nickte ihm lächelnd und anerkennend zu. Als sie fertig war, reichte sie ihm den Rest des Vogels herüber. Mehr als eine Keule hatte sie nicht gegessen. Vielleicht wollte er den Rest noch essen? Seine Kleidung, wie auch die Ausrüstung, war ihr schon längst aufgefallen. Er brauchte dringend etwas neues. Das ging ja wirklich nicht mehr. Natürlich waren seine Sachen Zweckmäßig, aber sie waren vollkommen verbraucht. Aideen machte sich ihre Sachen selbst. Wenn sie die Möglichkeit hatte hieß das. In ihrem alten Leben hatte sie das alles noch gelernt, denn sie wollte wissen, wie man die feinen Stiefel her stellte und die wundervollen elfischen Sachen nähte. Inzwischen waren auch ihre Sachen nur noch Zweckmäßig, doch da es elfisch war, war durchaus zu sehen. gerade bei den Stiefeln, die sie hatte. Viele der Bauern und Jäger, denen sie half, indem sie sie verarztete oder ihre Tiere wieder genesen ließ, bezahlten mit Leder, Stoffen oder Wolle, die sie verarbeiten konnte. Es nahm oft viel Zeit in Anspruch, daraus etwas zu fertigen, aber sie hatte alle Zeit der Welt. Vor ihrem inneren Auge bildeten sich bereits die Ideen, für Jins neue Kleidung. Aideen trug fast ausschließlich grün. Ihre Hose, ihre Tunika, ihr Umhang ... alles war in Grün gehalten. Im Wald fiel sie so am wenigsten auf. Natürlich gab es auch bei ihr schon mal einen Flicken hier, einen da, aber die Sachen die sie heute trug, waren alle samt in einem sehr guten Zustand. Stiefel wären wohl das Erste, was er brauchte. Warum wechselte er die Sachen nicht? Hatte er einfach keine Möglichkeit dafür? Das klang selbst für sie eher unwahrscheinlich. Wenn er diese Sachen aber weiterhin behalten würde, würde er sich irgendwann wirklich einmal ohne Hosen wieder finden. Aideen würde ihre Zeit auf der Reise wohl öfter damit verbringen, für ihn etwas zu Nähen oder her zu stellen. So konnte er doch nicht herum laufen.
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    Beitrag  Jin Di Okt 13, 2015 11:33 pm

    Jin sah zu Aideen herüber und sie schien zu wollen, dass er den Rest des Huhns auch noch aß. Er begutachtete, was sie gegessenen hatte und was nicht und fragte: „Schmeckt es nicht?“ Sie hob jedoch die Hände und schüttelte den Kopf und Jin sagte: „Also satt?“ Sie nickte und er konnte kaum glauben, dass sie SO schnell satt zu kriegen war. Nun… Dann aß er eben den Rest. Das würde ihm sicherlich nicht schwer fallen. Gesagt getan, er spulte sich diesen Vogel auch noch ein rein. Luxia kicherte leise und bezog dann Posten um Wache zu halten. Jin sah der Fee nach und sein harter Blick schien niemals aufweichen zu wollen. Immer hatte er diese Falte zwischen den Augen und er schien stets nie zufrieden oder gar ruhig zu sein. Dauernd war er angespannt und außerdem übellaunig, wie Luxia fand. Man sagte den Dunkelelfen ja nach, dass sie kein sehr geselliges Volk waren, abr dass er andauernd SO böse gucken musste, ging nicht in ihren Kopf. Jin legte schließlich fest: „Ich geh schlafen.“ Luxia versprach ihm aufzupassen und Jin reagierte schon gar nicht mehr. Konnte man wirklich so schnell einschlafen? Oder tat er nur so, um sich nicht weiter mit der Elfe befassen zu müssen? Schwer zu sagen. Jedenfalls verlangsamte sich seine Atmung nach einiger Zeit und außerdem trat ein Ausdruck von Entspannung auf sein Gesicht und seinen Körper. Das Moos war so schön weich. Das hatte er schon bemerkt als er sich hingelegt hatte. Es war wie ein Bett und Jin schlief selten in einem Bett. Die wenigsten wollten Dunkelelfen in ihren Herbergen haben und oft genug bekam er zu hören, dass die Betten alle belegt waren. Manchmal ließen solche Leute ihn im Stall übernachten und selten erkannte man ihn nicht als Dunkelelfen, da seine Haut sehr hell war. Luxia hatte zwar gewusst, dass er Dreck am Stecken hatte und dass er ein skrupelloser Mörder war, aber sie machte sich ja keine Vorstellung davon, was es hieß ein Dunkelelf zu sein. Sie jedenfalls ließ nun den Blick schweifen und beobachtete die Umgebung und stellte ihre Lauscher auf. Sie warf einen Blick auf ihren Beschützer und stellte fest, dass er sehr friedlich aussah, so wie er da lag. Sie verlor sich einen Moment in ihren Gedanken und war dann wieder aufmerksam. Die Reise würde lang, beschwerlich und überaus öde werden, befürchtete sie.
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    Beitrag  Aideen Mi Okt 14, 2015 4:13 am

    Es hatte wirklich sehr gut geschmeckt, aber Aideen war einfach satt. Sie konnte nicht so viel essen. Gut das Jin es nicht falsch verstand. Er konnte das wohl viel besser gebrauchen. Luxia sollte die erste Wache übernehmen. Aideen selber, würde lieber die Letzte übernehmen, denn sie stand sonst immer etwas früher auf und wäre dann nicht so müde, wenn sie ihren Schlaf unterbrechen müsste. Eigentlich müsste sie das nicht, aber sie wollte weder Luxia, noch Jin verärgern oder verängstigen. Sie selbst beobachtete Jin noch einen Moment, als er sich hin gelegt hatte. Wie friedlich er wirkte. Das war irgendwie schön. Aideen überkam das Verlangen, ihn einfach zu streicheln. Sie streckte ihre Hand nach seinem Gesicht aus, zog sie jedoch zurück, ehe sie das Haar berührte. Er würde sicher nicht wollen, das sie ihn einfach so an faste. Sie wusste auch nur von Erzählungen her, das es Dunkellfen nicht leicht hatten. Sie waren nirgendwo gern gesehen, doch Aideen würde Jin nicht schlechter behandeln, als jeden Anderen auch. Sie machte keine Unterschiede zwischen den Wessen. Warum denn auch? Nun Dunkelelfen waren nun mal ganz anders, als andere Elfen, und? Würden sie anders behandelt werden, würden die Menschen sicher merken, das nicht alle so waren, wie man es hörte. Besser sie legte sich nun auch hin. Das Feuer war aus, so das sie sich nicht fürchten musste. Aideen legte sich nun endlich hin. Sie nahm ihren Umhang als Decke. Er war schön warm. Die andere Decke benutzte sie als Kopfkissen. Es dauerte nicht lang, ehe sie eingeschlafen war. Sie wirkte so friedlich, wie es nur sein konnte.
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    Beitrag  Jin Mi Okt 14, 2015 4:50 am

    Jin schlief ruhig und atmete flach. Luxia hingegen hatte Mühe ihre Äuglein offen zu halten. Doch sie wollte Jin auf keinen Fall nun enttäuschen, wo sie doch vorhin noch versucht hatte, ihm wieder ein wenig näher zu kommen. Sie gähnte. Schließlich stellte sie sich doch hin und hielt weiter wache. So verstrichen die ersten Stunden der Nacht und Jin schlief unruhig. Er drehte sich hin und her und stöhnte leise. Er schien schlecht zu träumen und so wollte Luxia ihn wecken, aber sie traute sich dann doch irgendwie nicht. Schließlich aber riss Jin sich selbst aus dem Schlaf und schreckte auf, sodass er kerzengerade auf seinem Bett saß. Im gleichen Moment schoss Luxia auf ihn zu und schien vollkommen panisch. Sie knallte gegen seine Brust und fiel ihm in den Schoß. Dabei hatte sie „AAAAHHHH!“, geschrien, was mit ihrer Stimme jedoch auch nicht wirklich laut war. Jin beachtete das kleine Wesen gar nicht und sprang auf. Sie vfiel auf das weiche Moos und hielt sich den Kopf. Jin verschwand schon im Unterholz und nach einiger Zeit kam er zurück. Er warf Luxia einen unzufriedenen Blick zu und sagte dann: „Was hat dich erschreckt? Dein Schatten?!“
    „D-d-d-d-d-a war ein Leuchten, wie ein Geist. Ich hatte eben Angst!“
    Jin schüttelte leicht den Kopf und sagte: „Schlaf. Ich lös dich ab.“ Luxia zog den Mund ein wenig nach unten und wollte scheinbar losheulen, riss sich aber zusammen. „Ich… ich wollte.“ Sie schniefte. „Ich wollte auch nützlich sein!“ Jin sah sie vollkommen verdattert an. „Was?“
    „Ich wollte die Wache halten, bis du dran bist, ich…“ Noch ein schniefen und Jin schüttelte leicht den Kopf er sagte nur: „Sei still und schlaf.“ Luxia hätte heulen können. Wieso war er so gemein zu ihr? Sie flirrte hoch zur Hängematte und weinte sich in den Schlaf, während Jin auf einem Baum Posten bezogen hatte. Es war unbequem und das war auch gut so, denn die mittlere Wache war am anstrengendsten, nicht einzuschlafen. Aber er war ohnehin hellwach, nachdem, was er eben geträumt hatte… Es lief ihm noch immer kalt den Rücken herab.
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    Beitrag  Aideen Mi Okt 14, 2015 5:03 am

    Was auch immer Jin geträumt hatte, Aideen bekam es nicht mit. Hätte sie es bemerkt, wäre sie zu ihm gegangen und hätte versucht ihn zu beruhigen. Auch das Luxia weinte, merkte sie nicht. Sie schlief ruhig weiter. Ihre Atmung war vollkommen ruhig. Im Unterholz konnte man das leise knurren einer Raubkatze. Solange es kein Fauchen war, würde Aideen nicht aufwachen. Auch die Pferde waren ruhig. Sie schliefen stehend. Es war die ganze Zeit über friedlich und ruhig. Scheinbar war der überlebende Angreifer wirklich geflohen. Er würde sicher zurück kehre … mit Verstärkung, wenn sie Pech hätten, doch für diesen Fall, wären sie nicht allein. In der Nacht kam ein Eichhörnchen zu Aideen unter die Decke, wo es sich sanft an sie kuschelte. Es würde sie nun wohl auch ein Weilchen begleiten, wenn gleich es sich am Tage kaum zeigen würde. Das raunend er Raubkatze war jedenfalls verschwunden.
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    Beitrag  Jin Mi Okt 14, 2015 5:17 am

    Jin lauschte den Geräuschen des Waldes. Er hörte sofort, dass sich Tiere im Unterholz herum trieben, aber so lange sie dort blieben, sah er keine Veranlassung ihnen nachzustellen. Nur wenn sie angreifen würden, würde Jin eingreifen. Er saß also da auf seinem Baum und die Nacht blieb ruhig. Er hatte es sich fast gedacht. Wer sollte sie auch schon jetzt angreifen? Jetzt, wo sie gerade erst mal losgelaufen waren. Nein. Aber Vorsicht war bekanntlich die Mutter der Porzellanschale. Als es schon anfing zu dämmern entschied er schließlich, dass es an der Zeit war noch zwei, drei Stunden zu schlafen und stieg von seinem Baum herab. Er ging zum Lager und schlich wie ein Geist durch dieses. Er war ein geborener Attentäter und in seinem Leben hatte er auch nichts anderes getan. Es war das, was man ihm seit seiner Geburt antrainiert hatte und es war eben einfach festgelegt worden. Jin näherte sich Aideen und ging dabei an der Hängematte vorbei, wo die kleine Fee zitternd lag. Er sah sich kurz und schließlich legte er ihr einfach ein Tuch über den Leib, was er sonst zum Waffenpolieren benutzte. Es roch nach Waffenfett, aber die Fee hörte auf zu zittern und schlief friedlich weiter. Dann hockte er sich zu Aideen und betrachtete sie einen Moment. Er konnte nicht viel mit der Schönheit der Dinge und Personen anfangen, aber er wusste, dass er ihr Gesicht als schön empfand. Wenngleich er sie noch immer nicht leiden konnte. Außerdem regte ihn das alles hier auf. Doch er konnte es nicht mehr ändern. Er hatte zugesagt und sein Wort würde er niemals brechen. Schließlich berührte er sie leicht an der Schulter und zog die Hand wieder sehr schnell zurück. Keine Reaktion. Er legte den Kopf schräg. Wäre er an ihrer Stelle gewesen, hätte er vermutlich gerade so mit seinem Dolch die Hand verfehlt, die ihn geweckt hatte. Er tippte sie noch mal an und fasste sie dann ganz an der Schulter, wo er sie leicht rüttelte. „Hey!“ Na endlich! Sie machte die Augen auf und er sagte: „Du bist dran.“ Er blickte zum Horizont. „Weck mich in zwei Stunden, sollte ich nicht aufwachen!“ Damit legte er sich wieder hin.
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    Beitrag  Aideen Mi Okt 14, 2015 5:34 am

    Warum sie es nicht mit bekam, das Jin sie weckte, war einfach. Sie hatte einen gesunden Schlaf. Für gewöhnlich wurde sie nur dann wach, wenn ein Tier oder ein Sonnenstrahl sie weckte. Als Jin sie nun rüttelte, schlug sie verschlafen die Augen auf und sah ihn an. Ein Lächeln legte sich direkt auf ihre Lippen, als sie auf stand und erst einmal nach Luxia sah, die mit eine,m Tuch zugedeckt worden war. Da es nach Waffenfett roch, konnte es nur von Jin sein, oder? Er war also doch nicht so schlecht, wie man glauben mochte. Jin lag schon wieder, als Aideen sich hinaus begab. Jetzt konnte sie noch nicht viel für ihn tun, denn sie hatte kein Leder, aus dem sie etwas fertigen konnte, doch das würde sich sehr bald ändern. Das Eichhörnchen, welches bei ihr gewesen war, war inzwischen wieder verschwunden. Aideen hatte also erst einmal Zeit sich hier um zu sehen. Die Lichtung war wirklich schön. Einige Kräuter wuchsen hier, die sie sicher gut brauchen konnte. Vorsichtig schnitt sie diese mit ihrem Dolch ab. Würde etwas geschehen, würde sie gewarnt, ehe die Gefahr nahe genug wäre, sie zu erreichen, was wiederum Aideen die Zeit gab, Jin zu wecken. Nach zwei Stunden ging sie zu ihm, kniete neben ihn und streichelte ihm sacht über die Schulter.
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    Schicksal oder Zufall? - Seite 2 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Jin Mi Okt 14, 2015 6:33 am

    Jin schlief die beiden Stunden ruhiger als vor seiner Wache, aber als sie ihn berührte schreckte er regelrecht hoch. Sein Dolch fand sich an Aideens Kehle wieder und er starrte sie an. Sie konnte in seinen Augen lesen, wie in einem Buch. Sie zeigten Furcht und Zorn. Aber auch einen Hauch Schmerz oder vielleicht Trauer. Das war nicht so klar. Schnell wendete er jedoch den Blick ab und zog auch sein Messer zurück. Er erhob sich wortlos und packte seine Sachen zusammen. Luxia wurde geweckt, als er sein Tuch wieder weg nahm und sah sich verschlafen um. Sie rieb sich die Äuglein und fragte, ob es schon Zeit war. Jin nickte nur und schließlich konnte die Reise weiter gehen.
    Sie ritten eine ganze Weile durch den Wald und erreichten am vierten Tag eine kleine Siedlung am Waldrand. Es war vielleicht nicht schlecht Vorräte aufzufüllen. Jin kannte die Reaktionen der Leute auf seines Gleichen und machte sich nicht viel Hoffnung, hier auf Gastfreundschaft zu stoßen. Und tatsächlich ergab sich das erste Problem schon am Dorfeingang. „Deinesgleichen hat hier nichts verloren.“, sagte die Wache und meinte natürlich Jin. Er senkte leicht den Blick und sagte: „Ich brauche Vorräte. Ich habe Geld.“ Die Wache musterte ihn. „Such dir ein anderes Dorf!“ Jin sah nun auf und funkelte ihn mordlüstern an. Die Wache machte einen Schritt zurück. „Also gut. Kauf, was du brauchst und verpiss dich wieder.“ Solch unfeine Worte, aber der Mann schien einfach gestrickt. So wie alle hier.
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    Beitrag  Aideen Mi Okt 14, 2015 7:35 am

    Erschrocken starrte Aideen Jin zunächst an, doch weichte der Blick sofort auf, als sie in seinen Augen all die Angst, den Schmerz und alles andere las. Was musste er durch gemacht haben, das er so war, wo er doch wusste, sie würde ihm nichts tun? Schrecklich. Am liebsten hätte sie ihn in die Arme geschlossen und beruhigt, doch er würde es sicher niemals zu lassen. Statt dessen, wandte er den Blick schnell ab und packte seine Sachen zusammen. Als alles aus dem Unterschlupf heraus war, berührte Aideen die Ranken streichelnd. Sie zogen sich wieder zurück und wuchsen so, wie sie es wollten. Der große Hengst stupste sie an, als er merkte, wie ungern sie weiter ziehen würde. Aideen streichelte ihm über das Gesicht. Er hatte ja recht. Sie mussten weiter. Der Hengst ging in die Knie, so das Aideen einfach auf seinen Rücken klettern konnte. So manch einer beneidete sie um dieses schöne Tier. Aideen bot Luxia an, sich auf ihre Schulter zu setzen, um die kleinen Flügel zu schonen. Für Luxia würde sie wohl auch wärmere Sachen her stellen. Die Fee würde sicher auch frieren, wenn es kälter würde. Immerhin würde die Reise kaum in wenigen Wochen abgeschlossen sein. Aideen zog den Kompass hervor und sah drauf. Er wies ihnen die Richtung.
    Vier Tage später, erreichten sie eine kleine Siedlung. Die Wachen waren wirklich unfreundlich. Aideen trieb ihren Hengst an und ritt an ihnen vorbei, wobei sie ihnen einen wirklich wütenden Blick schenkte. Wie konnten sie so mit ihm umgehen? Sie kannten ihn ja gar nicht. In der Siedlung sah sie zu Jin herüber. Sie wies auf die Händler hier und schließlich auf sich selbst, wobei sie ihn fragend an sah. Sollte sie lieber mit ihnen … kommunizieren und die Sachen kaufen, die sie brauchten? Sie selbst wusste, was sie brauchte, hatte aber kein Geld dafür. Glücklicher Weise konnte sie dafür anders helfen. Sie sah einen Händler,d er sein Pferd irgendwie mitleidig betrachtete. Das Tier schonte sein Vorderbein. Irgendwas stimmte da nicht. Aideen ließ den Hengst dort hin laufen und rutschte schließlich von seinem Rücken. Sofort ging sie auf das Pferd zu. Der Händler sah sie erschrocken an.
    „Was fällt euch ein? Er steht nicht zum verkauf!“
    Aideen sah den Mann nur lächelnd an, zeigte auf sich selbst, dann auf ihre Augen und schließlich auf das geschwollene Bein des Pferdes.
    „Ihr wollt es euch an sehen?“
    Aideen nickte.
    „Könnt ihr ihm denn helfen? Ich möchte ihn nicht verlieren. Er hat mir all die Jahre so treu gedient.“
    Selten das Aideen einen solchen Mann traf,d er an seinem Pferd so sehr hing. Aideen zuckte mit den Schultern. Sie klopfte dem Tier den Hals und tastete es langsam ab. Als sie am bein an kam, zuckte das Tier und begann zu zittern.
    „Schhhhh“ machte die Elfe und klopfte dem Tier beruhigend den Hals. Sie fand, wonach sie gesucht hatte. Tatsächlich war das Tier von etwas gestochen worden. Die Entzündung war keine einfache, normale, sondern es war schlimmer. Sie tätschelte das Tier, sah nun aber besorgter aus. Die Zügel reichte sie nun dem Händler. Es hieß nun das Tier gut fest zu halten, denn es musste einen kleinen Schnitt geben. Aideen zog vorsichtig den Dolch. Das Tier zitterte stark, doch schien es zu wissen, das die Elfe ihm nichts schlechtes wollte. Tatsächlich bemerkte es den Schnitt scheinbar nicht mal. Eiter lief aus der Wunde, das Bein entlang. Die Schwellung ging ein wenig zurück, jedoch nicht ganz. Es war noch immer ziemlich schlimm. Aideen entdeckte einen großen Stachel in der Wunde, den sie heraus zog. Was immer es war, was das Tier gestochen hatte, es wäre gestorben, wäre sie nicht ausgerechnet heute vorbei gekommen. Aideen reinigte die ganze Wunde. Es schmerzte sicher, doch das Tier ließ die Elfe machen. Sie wusch es schließlich aus und als der Eiter fort war, schmierte sie etwas Salbe darauf. Vorsichtig legte sie einen Verband an. Das Tier schonte sein Bein zwar noch immer, doch es sah schon deutlich besser aus und auch das Zittern hörte nun wieder auf. Aideen reichte dem Mann nun den Tiegel mit der Salbe und zwei weitere Verbände. Sie zeigte auf die Salbe, zeigte drei Finger und dann auf die Sonne, die ihren Lauf nahm. Drei tage lang, müsste er die Salbe auftragen, eben so die Verbände wechseln. Anschließend sollte das Tier wieder gesund sein. Der Händler sah Aideen überrascht an. Wollte sie denn keine Gegenleistung? Sie ging einfach davon, nachdem er wiederholt hatte, was sie von ihm wollte.
    „Wartet. Ich möchte euch etwas dafür geben,“
    erklärte er.
    „Sucht euch aus, was ihr braucht. Ich werde euch nichts berechnen.“
    Aideen drehte sich mit fragendem Gesichtsausdruck zu dem Mann um. Als er schließlich sagte, sie könne sich Waren aussuchen, nahm sie, was sie zum Herstellend er Stiefel für Jin bräuchte. Mehr wollte sie nicht. Alles weitere wäre zu viel gewesen. Leder, eine Ledernadel, starkes Garn und kleine Nägel. Jin würde sicher wissen wollen, wofür sie es brauchte, aber sie würde es ihm eh nicht sagen können.
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    Schicksal oder Zufall? - Seite 2 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Jin Mi Okt 14, 2015 8:06 am

    Jin ritt erhobenen Hauptes an dem Mann vorbei und warf ihm noch einen grimmigen Blick zu. Kein Wunder, dass man Angst vor den Dunkelelfen hatte. Die roten Augen, die von Arglist und Mordlust strahlten, konnte man doch auch nur Angst bekommen. Jin stand da drüber. Zumindest glaubte er das immer. Er beobachtete Aideen, wie sie ihrem Helfer-Instinkt mal wieder freien Lauf ließ. Es störte ihn nicht. Eigentlich wollte er auch gerne noch eine Nacht in Frieden in diesem Dorf verbringen, ehe sie sich in eine weniger gemütliche Gegend aufmachen würden. Sie bräuchten Essen und Wasser. Vielleicht sogar ein Packpferd. Denn sie würden bald das karge Ödland erreichen. Jin wusste, wie er sich in dieser unwirtlichen Gegend von Skorpionen, Schlangen und Insekten ernähren konnte, aber für zwei? Selbst er kam immer total erschöpft und geschafft aus diesen landen zurück. Doch wenn die Richtung bleiben würde, so würden sie früher oder später dort landen. Jin hatte ein außerordentlich gutes geographisches Verständnis, da er schon viel umhergereist war. Er kannte diesen Kontinent und hatte sogar schon zweimal das große Wasser überquert. Auch das war ein furchtbares Erlebnis gewesen. Der Mann bot Aideen jedenfalls an, dass sie sich Ware nehmen durfte, um sich für das Pferd zu revanchieren. Er lächelte die Elfe an und schien sehr freundlich und glücklich. Jin näherte sich langsam. Er war mittlerweile abgestiegen. Neben sich führte er das Pferd, während Luxia auf Aideens Hengst saß. Als der Mann nun aufsah, erkannte er den Dunkelelfen als solchen und wich einen Schritt zurück. Er sah nicht mehr freundlich und glücklich aus, sondern erschreckt und irgendwie… naja… nicht glücklich. Jin musterte den Mann und Aideen drehte sich zu Jin um. Sie hatte sich Leder und andere Dinge besorgt. Er sah wieder zu dem Mann, der regelrecht zusammen zuckte. Oh man… war doch nicht zu fassen. Fast, als sei Jin beleidigt drehte er sich um und ging Richtung Dorfplatz. Luxia sah ihm ungläubig hinterher. „Hast du DAS gesehen?“, fragte Luxia Aideen. Erneut tat er ihr leid. Sie wuschelte sich durchs Haar. Eigentlich durfte er ihr nicht leid tun, so gemein wie er immer war! Dennoch konnte sie nichts dagegen tun. Jin lief einfach zum Platz und sah ein paar Stände. Es waren nicht viele und es gab vorrangig nur Nahrung, Milch und Stoff. Es war ein einfaches Leben hier in dem Dorf. Einen Schreiner gab es und ein einen Lederer. Dem war Aideen wohl eben begegnet. Aber dann hörte es auch schon ganz dramatisch auf.
    Mit gesenktem Blick ging er zu einer älteren Frau und sagte: „Ich brauche Dörrfleisch.“
    „Sehr wohl. Wie viel darf es denn sein?“ Sie lächelte und Jin wagte nicht den Blick zu heben. „Sieben Tage. Zwei Personen.“ „Ohoo? Dann geht’s wohl westwärts?“ „Ja, richtig.“ „Ich habe gehört, dort soll es im Moment sehr ungemütlich sein. Ich hörte die rote Pest wütet dort. Schlimme Sache.“ Jin sah überrascht auf. Die Alte sah ihm in die Augen und erbleichte. „Ihr…“ Jin fixierte sie. „Ist das wahr?“ Sie nickte verstört und schob ihm das Fleisch zu. Sie wollte scheinbar nicht mal mehr Geld dafür. Also… Jin war es ja gewohnt auf Ablehnung zu treffen, aber das alles hier, war schon wirklich… extrem. SO heftige Reaktionen begegneten ihm selten.
    „Probleme Gitta?“ Der Wachmann vom Eingang des Dorfes. Sie war starr vor Schreck und Jin konnte sich nur zu ihm drehen. Er sah unzufrieden aus. Die Wache hatte die Waffe bereits gezogen und konnte nicht ahnen, dass Jin ihn eher töten würde, als er sie auch nur erheben könnte. „Hat er dich belästigt?“ „Ich wollte lediglich Fleisch kaufen.“ Der Wachmann funkelte Jin an und dieser funkelte zurück, ehe die Frau sagte: „N-nein. Er… Er hat mir nichts… er hat mir nichts getan, Harald. Lass ihn bitte in Ruhe.“ Jins Blick nahm nun klare Überraschung an, als er nun wieder zu der Frau sah. Sie lächelte, wenn auch noch etwas ängstlich und sagte dann: „Hier bitte. Das macht 7 Silberlinge.“ Jin legte ihr das Geld auf den Tisch und nahm seine Wahre entgegen. Er sah den Wachmann noch einmal an und wendete sich ab. Dieser Kerl… Er sendete Jin förmlich Blitze hinterher. Doch Gitta schlug ihm dann leicht gegen den Arm und wisperte ihm irgendwas zu. Harald sah sie überrascht an und dann schien er ein wenig seinen Hass abzulegen.
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    Beitrag  Aideen Mi Okt 14, 2015 8:27 am

    Aideen sah auf, als der Händler gerade erbleichte und Jin eher ängstlich und unzufrieden betrachtete. Luxia sah Jin nach. Auf ihre frage hin, nickte Aideen traurig. Sie sah zu dem Händler, der ihr noch weiteres Leder gab, welches sie wunderbar für Stiefelsohlen benutzen konnte. Aideen legte ihre Hand auf ihr Herz und verbeugte sich. Denn noch sah sie nicht glücklich aus. Jin wurde allein deshalb verurteilt, weil er einer Rasse angehörte, die alle fürchteten. Aideen packte alles in einen Beutel, den sie auch noch bekommen hatte und nahm es mit. Das Pferd tätschelte sie noch einmal, ehe sie mit ihrem eigenen Hengst ebenfalls zum Marktplatz ging. Es tat ihr so leid, das Jin so behandelt wurde. Das war nicht fair. Die alte Dame, gab ihm das Dörrfleisch, was er verlangt hatte, aber auch sie erschrak vor Jin. Sie schien allerdings etwas schneller die Fassung wieder zu fassen. Aideen ging zu ihr herüber. Sie lächelte, als sie die Frau an sah. Die Wache, die eben da stand und Jin so … feindseelig gegenüber getreten war, stand ebenfalls noch da. Aideen lächelte die Frau an. Sie war freundlich zu Jin gewesen. Aideen reichte ihr die Hände. Als die Frau sie nahm, drehte Aideen ihre Hände hin und her und betrachtete die Finger der Frau. Sie hatte ihr Leben lang sicher hart arbeiten müssen. Die Hände waren schwielig und gekrümmt von der Arbeit. Sicher hatte sie oft schmerzen. Aideen fasste in ihre Tasche. Sie hatte vor wenigen Tagen ein paar gute Kräuter gefunden, die sogar hier wuchsen. Ein par Blätter nahm sie davon heraus, legte sie der Alten in die Hand und lächelte. Aideen wies auf einen Kessel, in dem Wasser kochte, zeigte auf die Blätter und wieder auf das Wasser. Anschließend machte sie eine rührende Bewegung, tat als würde sie einen Becher mit dem Sud füllen und ihn austrinken. Schließlich zeigte sie auch wieder auf die Hände der Frau. Sicher würde sie verstehen, was Aideen wollte. Der Wache warf sie einen eher traurigen Blick zu. Er hatte so starke Vorurteile. Sie waren vielleicht sogar gerechtfertigt, doch Jin wollte nur etwas einkaufen. Warum sollte er jemandem hier grundlos etwas zu leide tun? Aideen sah ihm nach, wie er zum nächsten Händler ging. Sie würden einen Schlafplatz brauchen. Noch einmal sah sie die alte Dame an. Dieses mal aber eher fragend. Sie machte eine Geste, für Schlafen und wies anschließend auf die Fee, auf Jin und auf sich selbst. Vielleicht wusste die Frau ja, wo sie heute Nacht schlafen könnten?
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    Beitrag  Jin Mi Okt 14, 2015 8:50 am

    Die Alte sah die schöne Elfe kommen. Vor ihr hatte sie keine Furcht. Ganz im Gegenteil. Sie war so schön und liebreizend. Sie gab ihr Blätter und bedeutete ihr, dass ein Tee aus diesen Blättern die schmerzenden Finger wieder kurieren konnte. Ja die Arbeit hatte ihre Spuren hinterlassen und sie war sehr Dankbar dafür. Die Frau sah Aideen noch einmal an und erkannte, dass sie einen Schlafplatz für die Nacht suchte. Sie sah noch einmal zu der Wache, der leicht und kaum merklich den Kopf schüttelte und dann sagte sie: „Du bist verbohrt!“ Dann zu Aideen. „Ihr sucht nach einem Schlafplatz… Versteht ihr mich überhaupt?“ Aideen nickte. „Gut. Ich kann euch einen Schlafplatz anbieten.“ „Gitta!“ „Sei still! Es ist MEIN Haus und ich kann einquartieren, wen ich will!“ Sie sah wieder zu Aideen. „Ich verlange nichts dafür, allerdings… Haben wir seit einiger Zeit ein Problem.“ Sie blickte Jin hinterher, der eben das Fleisch verstaute. Außerdem kaufte er neue Verbände. Dieses Mal hütete er sich davor aufzusehen, damit der Herr nicht seine roten Augen sah. „Mit seinesgleichen.“ Das klang furchtbar, wie sie es sagte. „Sie kommen in unser Dorf und Plündern, was sie finden können. Sie haben sich bisher mit dem zufrieden gegeben, was wir draußen vor den Häusern „vergessen“ haben, aber ich weiß nicht, wie lange wir noch standhalten können. Niemand kann gegen die Elfen der Finsternis bestehen, außer ihnen selbst und euer Begleiter… Er könnte uns… vielleicht helfen. Luxia schüttelte leicht den Kopf und flirrte von Aideens Hengst. Erst jetzt schien sie den anderen Aufzufallen. „DER hilft niemandem freiwillig.“
    Jin kam eben von seinem Einkauf zurück und sagte mit seiner tiefen und doch schönen Stimme: „Wir sollten jetzt gehen.“ Luxia sah die Frau noch mal an und dann zu Jin. Die alte sah Aideen an und nun schienen alle voneinander etwas anderes zu erwarten.
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    Beitrag  Aideen Mi Okt 14, 2015 9:01 am

    Die Frau erzählte Aideen, was hier los war, und warum die Menschen hier solche Angst hatten. Aideen hörte ihr schockiert zu. Das war ja furchtbar. Es erklärte auch, warum sie Jin so behandelten. Luxia war sicher, das Jin nicht helfen würde, doch gegen Proviant, Schlafplätze und frische Wasserschläuche, würde er vielleicht mit sich reden lassen. Aideen sah auf zu Jin, der gehen wollte. Sie zog die Frau namens Gitta näher heran und wies auf sie. Sie zeigte Jin, das Gitta sie bei ihr schlafen lassen würde, indem sie die Hände aufeinander legte, und sie an den schräg gelegten Kopf hielt. Sie ließ die Hand wie einen Schnabel aussehen, den sie öffnete und schloss. Anschließend sah sie bittend zu Luxia, die ja eigentlich wusste, was hier los war. Wenn Jin es nun richtig an ging, würden sie nicht nur die Übernachtung kostenlos haben. Auch ihn sah Aideen nun bittend an.
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    Schicksal oder Zufall? - Seite 2 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Jin Mi Okt 14, 2015 9:12 am

    Luxia wusste sofort, was Aideen wollte, aber sie glaubte einfach nicht daran, dass Jin das mitmachen würde. Sie glaubte nicht, dass er auch nur einen Finger für das Wohl anderer Rühren würde, wenn nicht auch was Angemessenes für ihn heraus sprang. Jin sah Aideen fragend an, wer verstand nicht. Schlafplatz? Reden? Was war los?
    „Sie will, dass du diesen Menschen hilfst, damit wir hier schlafen können.“
    „Nein.“
    „Hab ichs nicht gesagt?“
    Aideen sah ihn flehend an und er gab nur ein „Pff“, von sich. Er drehte sich um und Luxia flog ihm heldenmutig vors Gesicht. „Hör es dir doch wenigstens an. Sieh doch nur! Sie brauchen deine Hilfe und Aideen, sie ist sonst ganz traurig.“
    „Das ist mir wirklich egal.“, antwortete er nur. Wieso hatte er sich denn so? Der Wächter gab ebenfalls ein unzufriedenes Geräusch von sich und die alte Frau sagte: „Bitte, Herr! Wir werden das nicht mehr lange durchhalten. Irgendwann, werden sie uns töten.“
    „Das ist nicht mein Problem.“ Aideen flehte nun auf Knien vor ihm, als er sich wieder umgedreht hatte und er sah sie überrascht an. Dann sogar ziemlich zornig. „Hör auf damit! Ist ja peinlich! Nein, heißt nein!“ Sie würde nun sogar ein bisschen bockig und Jin sagte dann geladener als beabsichtigt: „Wieso sollte ich jenen helfen, die nichts als Hass und Verachtung für meinesgleichen übrig haben?!“ Das saß. Zumindest bei Gitta. Weitere Dorfbewohner waren herangekommen und Jin fühlte sich in die Ecke gedrängt. Er wollte das nicht. Er wollte schnell weiter. Und er wollte schon gar nicht bedrängt werden. „Sie haben nur solche Angst vor dir gehabt, weil deine Artgenossen sie ständig überfallen. Sie dachten du wärst genauso.“ Eine feine Entschuldigung. Jin fand, dass das überhaupt nichts entschuldigte. Er lehnte weiterhin ab.
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    Schicksal oder Zufall? - Seite 2 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Aideen Mi Okt 14, 2015 9:23 am

    Als würde Aideen locker lassen. Sie stand auf, stellte sich mit verschränkten Armen vor den Dunkelelfen und sah ihn dieses Mal weniger bittend, als herausfordernd an. Schließlich tippte sie ihm auf die Brust und schüttelte den Kopf. Dann zeigte sie auf sich selbst und nickte. Dann drehte sie sich um, legte der Frau die Hand auf die Schulter und lächelte zuversichtlich. Aideen würde nicht weg sehen und einfach weiter reisen. Sie würde helfen. Zu Jin drehte sie sich nur mit einem wütenden Blick um. Sollte er gehen. Sie würde nicht eher von hier fort gehen, als bis sie den Leuten geholfen hatte. Das er wirklich so dumm war, ihnen nicht zu helfen, wo sie einen Schlafplatz haben konnten und sogar etwas zu essen … Schließlich ging sie mit einem wirklich schnellen Schritt auf ihn zu, wies auf die Wache und dann auf ihn, wobei sie wieder diese Geste machte. Sie bewegte ja nie die Lippen, um etwas zu unterstützen, was sie sagen wollte. Schließlich zeigte sie auf die Frau und auf die Wache. Sie legte der Frau den Arm um die Schulter, als wolle sie sie schützen und zeigte dann erst zu ihr und dann zu Jin. Dieser Dickschädel. Dann allerdings warf sie die Hände in die Höhe, als wäre sie wirklich sauer und gab ein eben solches Geräusch von sich. Es schien sie wirklich auf zu regen, das er nicht verstand und half. Anschließend sah sie ernst zu Luxia. Der Hengst machte sich bereits auf den Weg zu seiner Freundin. Er wusste, das sie nun IRGENDWAS unternehmen würde, um den Leuten hier zu helfen. Aideen war auf dem Weg zum Dorfrand und steckte ihre Hände in einen der Beutelchen, die sie bei sich trug. Wenn er den Leuten nicht helfen wollte, dann würde sie das eben tun.
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    Schicksal oder Zufall? - Seite 2 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Jin Mi Okt 14, 2015 9:39 am

    Jin wusste ja gar nicht mehr, was hier nun los war! Er betrachtete Aideen sprachlos. Noch nie hatte er sie wirklich zornig gesehen und der musste zugeben, dass er auch nichts scharf drauf war. Dennoch, dieses wütende Geräusch klang so fremdartig in seinen Ohren, dass es irgendwie ganz niedlich wirkte. Er wusste nicht ob er lachen oder wütend sein sollte. Ungläubig sah er ihr zu und verstand wohl, dass sie sauer war, dass er nicht half, obwohl sie einen schlafplatz geboten bekamen. Er verstand auch, dass der Wachmann ihn so angepflaumt hatte um die Frau zu schützen und er konnte verstehen, dass Aideen ihnen helfen würde, wenn er es nicht tat. Er war wirklich böse mit ihr und begriff nicht, wieso diese Frau so starrköpfig war! „Aideen!“, rief er ihr hinterher. „Arg!“ Er fluchte in seiner Sprach und es klang wirklich nicht sehr… liebenswert. Luxia flatterte ihm vors Gesicht. „Du bist ein Auftragsmörder!“ Jin blieb stehen und sah die Fee an. „Du wirst dafür bezahlt. Für den tod dieser Dunkelelfen.“
    „Ich nehme nur Bares.“, knurrte er. Luxia sah ihn nun fast gebieterisch an. „Und dein Wunsch? Ist der auch Bares?“ Jin knirschte mit den Zähen. Er sah wieder zu der alten Frau. Er hatte eh keine Wahl. Er musste Aideen beschützen und wenn sie hier bliebe… würde er es auch müssen. Dennoch… Mit dieser Aktion hatte sie sich seinen Zorn zugezogen!
    „FEIN!“ Er drehte sich schwungvoll und wirklich beleidigt zu der Frau, die ihn freudestrahlend ansah. Das immerhin nahm ihm den Wind aus den Segeln. Er würde heute Nacht arbeiten müssen, das hieß, dass ER eh nichts von dem warmen Bett hatte! So eine Frechheit! „Eine Nacht. Frühstück und Frischverpflegung für drei Tage. Ich brauche außerdem Informationen.“ Die Frau nickte glücklich und die Dörfler jubelten. Luxia war glücklich und sauste zu Aideen. Sie war noch nicht sehr weit gekommen. Die Dörfler würden alle dazu beitragen, dass sie gut speisen und schlafen konnten. Sie waren froh. Jin war überfordert. Er hatte doch noch gar nichts gemacht.

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