Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Die weite Welt der Fantasy

    Ailish
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    Beitrag  Ailish Mi Jun 16, 2021 12:11 pm

    Das war leichter gesagt als getan. Kira und Kazel schienen gerade einen wirklichen Schock erlitten zu haben. Aber sie beefreiten sich selbst aus dieser Ohnmacht und Kazel sah irgendwann zu der Villa. Er hatte sich kein Stück verändert. Er war nur etwas grauer geworden. Kiran musterte die zwei und schenkte sich einen Kommentar dazu. Er sagte: „Ich… kenne hier ein gutes Gasthaus.“

    Vincent küsste seine Frau ebenfalls einmal. „Er und Kira und ein Haufen anderer Leute. Sie schienen zu geschockt, aber… ich werde mich ihnen morgen Stellen. Die Kinder dürfen nicht hier sein. Wer weiß, was dieser Bursche hier anstellt.“ Er strich Dia sanft mit dem Daumen über die Wange. „Ich hoffe, du hast Recht. Ich glaube nicht, dass sie aus bloßer Rache hier sind. Irgendwas wollten sie.“ Er hatte nicht mal richtig zugehört, weil sein Herz selbst sonst wo geschlagen hatte.
    Diana würde am nächsten Morgen jedenfalls mit Audienzen abhalten und so wäre sie bei ihrem Liebsten, wenn Kazel und Kira vor ihm stünden. Vncent küsste seine Liebste noch einmal und dann sammelten sie die Kinder zusammen.
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    Beitrag  Liv Mi Jun 16, 2021 12:20 pm

    Kira sah zu Kazel. Er und sie hatten wirklich gerade noch einmal durchlebt, was sie schon als Kinder durch hatten machen müssen. Der Bluthund hatte vor ihnen gestanden. Noch immer diese schrecklichen Narben, noch immer so frech und kaltschnäuzig wie Damals. Sie sah zu Kiran hoch und nickte. War das Beste, sie würden jetzt sofort los ziehen.

    Diana lächelte aufmunternd. Sie würde ihren Liebsten nicht allein lassen. Sie hatte ihn lieben gelernt, noch ehe er sie gerettet hatte und nun waren sie ein glückliches Paar mit vier Kindern. Blieb nur zu hoffen, das sie mit ihrer Hoffnung richtig lag. Eilidh war doch eigentlich ein vernünftiges Mädchen gewesen. Sie würde doch sicher nicht wollen, das Kazel etwas anstellte, was er bereuen könnte. nach ihrer Flucht, hatten sie sich heir endlich ein leben aufbauen können. Nehmen lassen wollte sie es sich sicher nicht, aber den Beiden noch mal so viel Schmerz und Leid an tun ... niemals.
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    Beitrag  Ailish Mi Jun 16, 2021 8:46 pm

    Vincent und Diana aßen mit ihren Kindern zu Abend. Der älteste Sohn und die kaum jüngere Tochter merkten ihren Eltern natürlich an, dass etwas nicht stimmte. Doch sie sagten nichts. Sie berichteten von ihrem Tag und Vincent war zufrieden, dass sie so unbeschwert ihren Geschäften nachgehen konnten. Nun „Geschäfte“ war in dem Fall eben das, was sie gern machten. Sie hatten viele Freiheiten und Diana war eine wundervolle Mutter. Vincent war natürlich oft damit beschäftigt das Land zu regieren, aber er versuchte zumindest jeden Abend nach Hause zu kommen, um mit seinen Kindern und seiner Frau zu Abend zu essen.
    Als sie fertig waren sagte Vincent: „Ihr wisst, dass ich euch von Herzen liebe, nicht?“ Die Kinder sahen auf. Also… es war ja nun auch nicht so, dass Vincent das nie zu ihnen sagen würde, aber der Zeitpunkt jetzt war ungewöhnlich. „Wir lieben euch auch.“, erwiderte ihr ältester prompt. Die Kleine stand auf und lief zu ihm, wo er sie eben auf den Schoß nahm. „Ich hab dich auch lieb Papa.“ Sie meinte natürlich nicht nur ihn. Ihre Mutter liebte sie natürlich genauso.
    Als die kleinen ins Bett gebracht waren und die Eltern bereits im Schlafzimmer waren klopfte es. Vincent machte auf und es war die ältere Tochter. „Was gibt es?“, fragte er und sie sah ihn sorgenvoll an. „Ist was passiert?“ Vincent musterte sie. „Du bist zu schlau.“ Sie lächelte matt. „Hab ich von Mutter.“ Er lachte einmal und legte die Hand auf ihre Schulter. „Geh schlafen, Kleines. Ich passe schon auf euch auf.“ Sie sah ihn etwas traurig an. „Ja…. Aber wer achtet auf dich?“ Er sah sich kurz gespielt verstohlen um und meinte: „Deine Mutter hat schon schwierigere Patienten gehabt.“ Er strich ihr kurz mit dem Daumen über die Wange. „Uns passiert nichts.“ Sie musste es so hinnehmen.
    Vincent kam zurück und legte sich aufs Bett. Er sah rüber zu seiner Frau und lehnte sich auf den Unterarm. „Du bist so schön, Dia.“ Immer noch. Er war der Einzige, der sie so nannte. Und auch wenn er das schon im Lager getan hatte und sie dieses ja eigentlich vergessen wollte, so kam er nicht umhin, sie weiterhin so zu nennen. Er legte seine Hand auf ihre und verkündete noch einmal: „Ich liebe dich.“ Dann rutschte er ein Stück näher und sie wusste, dass er fertig mit reden war und nun doch lieber zu körperlicheren Dingen kommen wollte.
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    Beitrag  Liv Mi Jun 16, 2021 10:18 pm

    Als sie noch in dieser Hölle gewesen waren, hatte Diana nicht mal davon zu träumen gewagt, ausgerechnet das den Mann fürs Leben zu finden. Er hatte sie immer Dia genannt und sie hatte ihm oft gesagt, das das nicht ihr Name war, doch irgendwann akzeptierte sie es einfach und spätestens, als er sie rettete, war ihr eh bewusst, warum er sie immer so genannt hatte. Die Kinder waren ihr Ein und Alles. Sie liebte ihre Familie mehr, als alles andere und das er sie noch immer so nannte, war für sie nur ein Beweiß, das er sie immer noch so sehr liebte, wie damals. Jetzt lagen sie im Bett, nachdem die Kinder alle im Bett waren und er sagte ihr erneut, wie schöner sie fand. Sie war älter geworden, aber das Alter ließ sie nicht schlechter aussehen, sondern lediglich reifer. Langsam wurde er zärtlich und sie wusste, er wollte mehr. Sie drehte sich zu ihm, zog ihr Hemd aus und lag schon sehr schnell nackt neben ihm. Wozu noch worte verschwenden? Zärtlich küsste sie ihn, ließ ihre Hände und Finger über seinen Körper, über seine Muskeln streichen. Wenn es das war, was er jetzt wollte, sollte er es haben und in vollen Zügen genießen, denn wer von ihnen wusste denn schon, ob es nicht das letzte Mal sein würde?
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    Beitrag  Ailish Do Jun 17, 2021 2:21 am

    Genau das war auch Vincents Gedanke. Wer wusste schon, ob dieser Bursche ihn nicht einfach rösten würde. Er war schon froh, diesen Letzten Abend mit seiner Familie verbracht zu haben. Jetzt genoss er seine Frau und liebte sie noch einmal hingebungsvoll, zärtlich und so wie ihr es gefiel. Er küsste sie noch einmal, nachdem sie fertig waren und ging zur Waschschüssel, wo er sich wusch. „Falls er mich umbringen will… Vielleicht kannst du es ihm ausreden.“ Er drehte sich aufmunternd zu ihr. „Du hast ihn schon mal dazu gebracht, mein Leben zu retten.“ Kazel hatte damals Elektrizität durch ihn durchgejagt, und sein Herz zum Schlagen gebracht. Er sah es also als ohnehin geborgtes Leben. Hätte er das damals nicht getan, wäre Vincent längst nur noch morsche Knochen.

    Am nächsten Morgen ging Vincent direkt nach unten in den Empfangsraum. Audianzen. Wie er das hasste. Adrian und Leandra standen schon dort. Je ein Geschwisterkind an der Han. Cilia war bei Leandra und Tristian bei Adrian an der Hand. „Was macht ihr hier?“, fragte er und die Kinder musterten ihren Vater. „Was ist los, Vater?“, fragte Adrian einfach und Vincent zuckte die Schultern. Leandra sah ihn finster an und er seufzte leise. „Ich bitte euch, Kinder. Kommt heute nicht zu den Audienzen. Bleibt in euren Zimmern und zusammen. Es wird sicherlich alles gut werden, aber ich möchte einfach vorsichtig sein.“
    „Erwartest du Feinde?“
    „Nicht direkt. Bleibt diesem Saal einfach fern.“
    „Aber Vater, wir-“
    „Schluss!!“ Sie sahen ihn groß an. „Das ist mein letztes Wort!“
    Die Kinder sahen ihn kurz noch an und zumindest die älteren Kinder sahen ihn an, wie wichtig im das war und wie nervös er war. Sie gingen mit den kleineren Kindern aus dem Raum.

    In der Guppe vor der Villa sah es alles etwas anders aus. Kira und Kazel hatten sich wieder beruhigt und Kazel hätte nie gedacht, wie viel Furcht dieser Mann noch immer auf ihn ausüben konnte. Er sagte gerade leise zu sich selbst: „Das ist lächerlich…“ War es auch. Kazel war ein Halbdämon, der den Donner packen konnte. Was sollte ein normaler Mensch schon gegen IHN ausrichten? Das war doch absurd.
    Kiran sagte gerade: „Vielleicht sollten wir nicht alle-“ „Kommt nicht in die Tüte!“, unterbrach ihn Ailish. „Wir gehen alle!“ Tryndamere fühlte sich in Städten immer noch nicht wohl und er betrat Gebäude ungern, aber auch er würde alles versuchen, um mit Ailish diesbezüglich mithalten zu können. Kiran seufzte, zuckte die Schultern und meinte: „Na, von mir aus.“
    Gemeinsam gingen sie nun also zum Regierungssitz und als sie um die Ecke kamen, sahen sie eine nicht kleine Ansammlung von Leuten. „Du willst mich doch verarschen…“, grummelte Kiran.
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    Beitrag  Liv Do Jun 17, 2021 2:47 am

    Der nächste Morgen war angebrochen. Der Morgen, vor dem sie sich schon ein wenig fürchtete. Sie hatte die Beiden Kinder so oft verarztet, jedoch am meisten Kazel. Auch sie war dort gefangen gewesen, aufgrund ihrer Fähigkeiten jedoch bis zum letzten Tag nie angerührt worden. Irgendwo freute sich Diana die Beiden wieder zu sehen, doch auf der anderen Seite wusste sie, wenn sie auf Rache aus wären, würde auch sie die Beiden kaum aufhalten können. Diana kam gerade zum Audienzsaal, als die Kinder von dort weg gingen. Noch einmal nahm sie sie alle liebevoll in die Arme.
    "Habt keine Angst. Es wird schon alles gut werden,"
    beteuerte sie nun auch noch mal und entließ sie mit einem liebevollen Lächeln. Anschließend begab sie sich zu ihrem Gemahl, der sie sicher schon erwartete. Schon wurden die ersten Audienzen ab gehalten. Wo sie konnte, beriet sie ihren Mann, wenn es nötig war.

    Kira sah die Leute. Sie alle hatten ja keine Ahnung, was für ein Mensch ihr Herrscher war. Sie wusste, die Angst kam, weil sie tief in ihr steckte. Denn noch wollte sie keine Rache. Hätte sie einen Auftrag für den Mord an ihm bekommen, wäre es was ganz anderes, aber auch irgendwie nichts persönliche. Bei Kazel war sie sich nicht so sicher, das er den Bluthund nicht doch noch rösten würde.
    Liv betrachtete ebenfalls die Menge.
    "Ist das in Städten immer so, das es so lange Warteschlangen gibt, wenn man zu dem Herrscher will? Also da möchte ich nicht mit ihm tauschen. Dem muss doch der Arsch von Sitzen weh tun. Wie soll der sich denn Abends noch bewegen?"
    Lilly stand neben Kazel. Sie sah zu ihm auf und versuchte zu ergründen, wie es ihm ging. Nervös schien er zu sein und nicht gerade angetan von dem Gedanken an diesen Mann. Kein Wunder, nach dem, was sie so mit bekommen hatte, aber hier ging es ja nur um eine kurze Frage und dann wollten sie sofort wieder weg.
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    Beitrag  Ailish Do Jun 17, 2021 3:10 am

    Ja. Eine kurze Frage. Und doch kostete sie so viel Überwindung. Kazel stellte sich einfach an, ohne noch etwas dazu zu sagen. Er legte sich Worte zurecht. Er versuchte sich zu beruhigen und wusste, dass seine Freunde es niemals zulassen würden, dass man ihm noch einmal etwas Derartiges antat. Liama hatte irgendwann ganz zart ihre Finger an Kazels Hand streifen lassen. Er hatte sie nicht mal angesehen, aber von sich aus, ihre Hand genommen. Nervös war noch gar kein Ausdruck. Er war sehr angespannt.
    Es wurde langsam sogar Nachmittag und schließlich konnten sie zumindest schon mal die Villa betreten. Sie hörten die laute und durchdringende Stimme des Herrschers des Grünen Tales und Kazel versteifte sich. Er schüttelte leicht ärgerlich den Kopf, dass es ihm wahrlich immer noch SO viel ausmachte. Kiran musterte ihn von der Seite und fragte irgendwann: „Wir sind doch NUR hier, um ihm eine Frage zu stellen, nicht?“ Kazel sah zu ihm und meinte daraufhin: „Was denkst du denn?“
    „Na, zum Beispiel, dass du ihn in Fetzen reißen könntest?“ Kazel sah wieder auf den Boden. „Ich hätte nicht übel Lust dazu.“ Kiran sah ihn sehr lange und durchdringend an, aber Kazel reagierte nicht.
    Der Gruppe war aufgefallen, dass sie die letzten waren, die eingelassen wurden. Es waren nur noch zwei Bittsteller vor ihnen. Der Bluthund saß auf dem Stuhl an einem Tisch. Neben ihm seine Frau und links und rechts zwei weitere Leute. Einer war der Schatzmeister und der andere der Schreiber. Er sah so selbstgefällig in Kazels Augen aus. So lässig und furchtlos. Er sah den Bluthund nun die ganze Zeit finster an.
    Und schließlich waren auch die letzten vor ihnen durch. Kazel und Kira standen hinter Kiran, der gesagt hatte, dass er sich und die anderen zumindest vorher mal ordentlich vorstellen wollte. Er fing an: „Ich grüße euch Lord Clegan, Herrscher über das Grüne Tal. Mein Name ist Kiransal. Ich befinde mich in Begleitung König Tryndameres und seiner Königin Ailish. Wir erbitten eine Audienz bei euch.“ Victor fing an zu grinsen. Er hattees immer für überflüssig und lächerlich gehalten, so hochtrabend zu sprechen. „Ein König?“, fragte er nun und Kiran sah auf. „Gewiss.“, antwortete Kiran und Voctor sagte: „Sagt König Tryndamere, lasst ihr immer für euch sprechen?“
    Er zuckte die Achseln. „Ich bin nur ein Reisegefährte. Mich interessieren die Bräuche der Südländer nicht. Mein Freund hat eine Frage und ich begleite ihn. Mehr nicht.“ Kiran biss die Zähne zusammen. „Wieso versuche ich es eigentlich?“, fragte er leise, aber eigentlich nicht mal wirklich sauer. Er hatte es ja auch kommen sehen.
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    Beitrag  Liv Do Jun 17, 2021 3:32 am

    Es war soweit. Diana hatte die Beiden schon von weitem gesehen. Sie hatte Tränen in den Augen, denn sie wusste, was diese Beiden da durch gemacht hatten. Es freute sie, das die Beiden scheinbar wohlauf waren. Als sie nun vor ihnen standen, lächelte sie genau so sanft, wie sie es damals getan hatte. Sie hatte keine Ahnung, was aus ihnen geworden war, aber das sie lebten, war schön. Das sie nun auch noch so höflich vorgestellt wurden, war schon irgendwie sehr amüsant. Vincent mochte das nicht und sie hielt es auch für überflüssig.
    Lilly war schon hin und wieder bei wichtigen Leuten gewesen, zumindest solchen, die ihre Eltern für wichtig gehalten hatten. Sie verhielt sich unauffällig und zurückhaltend. Kazel musste es wirklich schlecht gehen und sie konnte eigentlich nichts tun, um ihm ein besseres Gefühl zu geben. Liv stand direkt hinter Kazel und Kira. Sie bekam durchaus mit, was Kiran da vor sich hin nuschelte. Er konnte so süß sein. Sie kam zu ihm, um ihm ein wenig unter die Arme zu greifen.
    "Du weißt doch wie sie sind. Gräm dich nicht. Sieht ja auch nicht so aus, als wäre der Mann da beeindruckt."
    Offenbar fand er es sogar noch witzig.
    "Komm direkt zum Punkt, dann können wir um so schneller hier wieder weg."
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    Beitrag  Ailish So Jun 20, 2021 11:52 pm

    Vincent erhob sich und nickte nun. „Ja. Kommen wir doch einfach zum Punkt, dann müssen wir nicht hier herumeiern und einen Aristokratentanz aufführen.“ Kazel sah Vincent nun direkt an. Eben hatte er noch zu Diana gesehen. Sie war älter geworden. Aber nicht viel. Wie viel Zeit war seither vergangen? 12 Jahre? Kazel wusste es nicht mehr. Die Zeit hatte an bedeutung verloren. Sie hatte Tränen in den Augen, die sie zurück halten musste, aber das war Kazel egal. Er fixierte sich nur auf Vincent und trat nun vor. Er schob Kiran dabei nun einfach zur Seite und blieb mit leicht gefletschten Zähnen nur eine Hand breit vor Vincent stehen, der eben so unbeweglich auf ihn herab starrte. Kazel hatte allen Mut aufgebracht, sich diesem Mann so zu stellen und nun?
    „Was ist, Kleiner? Bist du hier, um mich zu töten?“
    „Nenn mich nicht so!“, faucht er. „Mein Name ist Kazel!“ Vincent fing an zu grinsen und dann lachte er sogar etwas. „Ist das so? Ich schätze, du bist erwachsen geworden“, er machte eine Pause, „Kleiner.“ Vincent grinste und Kazel fragte ihn nun zornig: „Du willst wohl sterben?“ Er packte blitzschnell zu und Vincent blieb aufrecht stehen, obwohl Kazel mit gewaltiger Kraft seine Kehle abzudrücken schien. Er sagte keinen Ton, wehrte sich nicht und sah einfach weiter auf Kazel herab. Vincent spürte nach kurzer Zeit bereits, wie er jeden Moment ohnmächtig werden würde, als Kazel ihn wieder losließ. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, aber er holte angestrengt Luft.
    Warum Kazel losgelassen hatte, war einfach. Lima war neben ihn getreten und hatte ihren Arm auf seinen gelegt. Sie sah traurig zu Vincent und sagte dann, als dieser sich beruhigt hatte: „Ihr seid der Mann, der meinen kleinen Jungen entführt und gequält hat?“ Vincent sah zu der Frau. Er sah die furchtbaren Narben, die ihm persönlich nichts ausmachten, aber dann sagte er: „Ja.“ War auch so. Warum sollte er lügen? Lima kamen die Tränen. „Wieso?“, hauchte sie und Vincent meinte: „Weil das meine Aufgabe war. Ein Söldner fragt nicht nah dem Wieso. Er tut einfach, was verlangt wird.“ Lima musterte ihn traurig, wohingegen Kazel fast der Kragen platze. „Und gehörte es auch dazu, sie zu schänden und zu verstümmeln?!“ Vincent sah wieder zu ihm und sein Blick war gelassen. „Ich habe nichts dergleichen getan.“
    „Aber du hast es auch nicht verhindert! DU hattest die Macht dazu, aber du hast es geschehen lassen. Da hättest du es auch selbst tun können! DU-“ „ICH“, donnerte er, „habe noch niemals Hand an eine Frau gelegt. Ich respektiere sie und achte sie.“
    „Vielleicht legst du keine Hand an Frauen, dafür aber an Kinder…“, flüsterte er hasserfüllt. Auch dagegen konnte Vincent nichts sagen. Er sagte nur: „Du machst es dir wirklich leicht, Kleiner.“
    „Du sollst mich nicht so nennen!!!“ Er sprang auf ihn zu und Lima rief erschrocken: „Kazel!“ Doch er hörte nicht. Vincent jedoch wich ihm aus und für sein Alter war er erstaunlich beweglich und fit. „Kazel!“, rief Kiran nun und dieses Mal hielt er inne. „Das bringt doch nichts!“, sagte Kiran nun weiter. „Wir sind wegen etwas anderem hier!“ Kazel entspannte sich leicht, schien aber immer noch fuchsteufelswild. Vincent sagte nun: „Als wir entkommen waren und ich Diana gesucndgepflegt hatte, wurde ich zurück in meinen Rang erhoben.“ Das war vielleicht ein Krampf gewesen. „Mir scheißegal.“, sagte Kazel, aber Vincent richtete sich die Klamotten und fuhr fort: „Ich habe irgendwann von einem Mann… nein einer Kreatur gehört, die man gemeinhin als Todesengel bezeichnete.“ Kazel erstarrte. „Ich habe deine Gestalt gesehen, Kleiner.“ Er konnte es offenbar einfach nicht lassen, ihn so zu nennen. „ICH wollte nie, dass man dir diese Dinge antut.“ Kazels Augen fingen daraufhin an zu leuchten, Blitze zischten um seinen Körper und er sagte voller Zorn. „DU! Wie kannst du es wagen?“ Vincent betrachtete ihn. „DU wolltest nicht, was man mir antat? DU hast mich Nacht für Nacht gefoltert! DU wolltest meine Freunde umbringen, um meine Kräfte zu wecken!“ Vincent schüttelte leicht den Kopf. „Nein… nichts davon wollte ich. Ich tat es, weil man es mir auftrug.“
    „HALT‘S MAUL!“
    Dieses Mal gehorchte Vincent sogar. Kiran wartete ab, aber er würde nicht zulassen, dass Kazel diesen Mann einfach tötete, was das für Ärger nach sich ziehen würde, konnte sich der Bengel ja offenbar nicht mal vorstellen. Aber er wollte auch, dass Kazel mit seiner Vergangenheit abschließen könnte.
    „Wie viele Kinder hast du ihren Eltern entrissen? Wie viele sind durch dein Zutun gestorben oder in der Sklaverei gelandet? Nenn mir nur einen guten Grund, wieso ich dich nicht in Stücke reißen sollte, wie ich es einst geschworen habe?!“
    Kiran machte einen Zauber bereit, der Kazel zur Not bannen konnte. Das hier war wichtig für Kazel und vielleicht auch für Kira. Vincent sah ihm fest in die dämonisch glühenden Augen. „Das kann ich nicht.“, beantwortete er die Frage. Dann aber fügte er an. „Aber bevor du deinen Zorn auf mich nieder gehen lässt, Todesengel, habe ich eine Frage an dich: Wer gibt dir das Recht über mich zu richten?“ Er ließ das kurz wirken. „Du fragst mich, wie viele Kinder ich geholt habe? Wie viele Familien ich auseinander riss?“ Er trat wieder ganz dicht vor Kazel und seine Haare stellten sich aufgrund der Elektrizität auf. „Wie viele hast DU auseinandergerissen?“ Kazels Augen weiteten sich. Seine zusammengezogenen Brauen entspannten sich etwas und er sah den Bluthund an, wie damals. „Es mag sein, dass ich dir Leid brachte, aber ich werde mich nicht von dir verurteilen lassen. Ich verstehe deinen Wunsch nach Rache, weil ich dir Schreckliches antat. Aber ich lasse mir ganz sicher nicht von DIR mein Handeln vorwerfen. Dass du überhaupt die Stirn hast, mich das zu fragen, schockiert mich fast.“
    Kazel machte einen Schritt zurück, aber Vincent setzte diesen direkt nach. „Als ich mir gewahr wurde, dass du dieser Todesengel sein musst, fürchtete ich mich vor dem Tag, an dem du eines Nachts in meine Gemächer kommen würdest, um mein Leben zu beenden. DU warst der letzte Gedanke in jeder verdammten Nacht und jetzt wo du vor mir stehst, bist du immer noch das Kind von damals. „Nein… du bist nicht hier, um mich zu töten. DU wolltest mich nie töten und tief in der drin, weißt du auch wieso…“ Kazel machte noch einen Schritt zurück, aber auch dieses Mal setzte Vincent nach. Dann aber griff Lima ein. Sie schob sich zwischen ihren Sohn und Vincent und schuppste diesen nun auch zurück. „Lasst ihn in Ruhe! Ich weiß nicht, was ihr euch gedacht habt, jemandem zu dienen, der solch grausame Befehle gibt, aber er hat genug unter euch gelitten!“
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    Beitrag  Liv Mo Jun 21, 2021 12:59 am

    Lilly war verängstigt. Sie blieb möglichst hinter Liv und Aylish, während Kira nach vorn trat, um Kazel mehr oder weniger Rückendeckung zu geben. Sie wusste genau, wie sehr Kazel sich vor genommen hatte sich zu rächen. Das er nun so reagierte, fand sie nicht weiter verwunderlich. Kira wollte den Tod dieses Mannes nicht. Sie war oft bei Diana gewesen, wenn auch nicht so oft wie Kazel. Das hin und her hier war kaum zu ertragen, aber leider musste Kira dem Bluthund recht geben. Auch sie hatten Familien auseinander gerissen. Kein Grund der Welt konnte diese Schuld wieder aufheben. Sie senkte kurz den Kopf, trat dann vor, sah auf und stellte sich vor Lima und Kazel.
    "Wir sind nicht hier, um irgendwen zu töten. Was geschehen ist, war schrecklich aber es ist vorbei. Vielleicht nicht für alle von uns, aber du hast mit Diana neu begonnen. Wir haben es trotz allem nicht leichter gehabt, aber was nützt es jetzt darum zu streiten?"
    Ihr Blick war ernst, als sie so sprach. Sie sah von einem der Anwesenden zum Anderen.
    "Wir suchen nach einem Amulett und du bist der, der wissen könnte, wo es ab geblieben ist."
    Alles was Kira wollte, war hier wieder weg. Wenn sie hier den Bluthund herausforderten, wären sie alle ... oder zumindest einige von ihnen schneller tot, als sie auch nur den Mund auf machen könnten.
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    Beitrag  Ailish Mo Jun 21, 2021 1:47 am

    Der Bluthund richtete den Blick auf Kira. SIE war vielleicht nicht hier, irgendwen zu töten, aber Kazel hatte ganz klar nicht die Absicht, „Guten Tag“ und „Guten Weg“ zu sagen. ER war ganz sicher in der Lage, hier ordentlich Chaos anzurichten. „Sieh an.“, sagte er nun. „Die kleine Eilidh.“ Sein Blick war fast anerkennend. „Schön bist du geworden.“ Er sah kurz zu seiner Frau. „Ja ich habe neu angefangen.“ Aber er war ja auch nicht derjenige, der hier auf dicke Hose machte, sondern Kazel. Auch Lima konnte das nicht einfach so abtuen, wie Kira.
    „Lord Clegan.“, sie schob sich nun wieder vor Kira. „Ihr sagt, ihr habt nur Befehle ausgeführt. Aber… bereut ihr es denn gar nicht?“ Tryndamere gähnte und lehnte sich an eine Säule, wohingegen Ailish alles gespannt verfolgte. Kiran überwachte das ganze, damit es hier nicht noch zum Chaos kam und Kazel sah auf, als Lima ihre Frage stellte.
    „Nein.“ Lima sah ihn erschüttert an. „Ich würde alles genauso wieder machen.“ Er schien kurz nachzudenken. „Nun, fast alles…“ Er dachte an den Tag, wo Diana von diesem Bastard geschändet worden war. „Ich war ein Söldner. Und mehr gibt es dazu nicht sagen.“ Er sah zu Kazel.
    „Komm, Kleiner. Bring es hinter dich oder zieh deiner Wege.“ Kazel schob Lima zur Seite und ging auch an Kira vorbei. Er packte Vincent erneut und er ließ es zu. „Wie kannst du deine Taten nicht bereuen?“ Vincent lachte. „Was soll ich sagen? Ich mag es einfach, zu töten. Ich wollte meinem Herrn gefallen. Ich wollte ein braver Hund sein. Kannst du dir wirklich nicht vorstellen, wie das ist?“ Kazel funkelte ihn zornig an. „Dachte ich mir. DU hast es doch ganz genauso gehalten. Auch du wolltest deinem Herrn gefallen…“ Kazel war kurz vorm explodieren, aber Vincent hatte auch Recht. „Ich sollte dich hier und jetzt erlösen.“, sagte Kazel und Vincent packte nun seinerseits ihn wobei er sagte: „Dann tu es doch einfach…“
    „PAPA!“
    Sowohl Kazels, als auch Vincents Augen weiteten sich und sie hielten beide inne. Dann ging der Blick von beiden ruckartig zu dem kleinen Mädchen, das in den Raum rannte. „Papa!“ Kazel ließ den Bluthund los und dieser ließ auch Kazel los, als die kleine Cilia sich um seine Hüften klammerte. Auch die anderen 3 Kinder eilten hinaus und Kazel machte einen Schritt zurück. Lima sah überrascht aus und Vincent sagte: „Ich habe doch gesagt, dass ihr heute nicht herkommen sollt.“ Er legte schützend die Hand auf den Rücken der Kleinen.
    „Aber Papa. Will der böse Mann dir was antun?“ Kazel sah auf das Mädchen herab und senkte den Blick dann ganz. Vincent legte die Hand auf den Schopf der Kleinen und sagte: „Er ist kein böser Mann.“ Kazel sah überrascht auf und dann sah er zur Seite. Er konnte doch diesen Kindern nicht den Vater wegnehmen. Er hatte schon so viele Familien zerstört… Tristian, der jüngere Sohn, stellte sich vor Kazel und sah zu ihm auf. „Willst du Papa weh tun?“ Kazel ballte die Fäuste noch einmal und sagte dann leise: „Nein.“ Der Kleine strahlte ihn kurz an und ging dann zu seinen Geschwistern. „Seht ihr? Ich hab ja gesagt, dass es Papa gut gehen wird.“
    Kazel spürte, wie ihm die Tränen der Verzweiflung in die Augen stiegen und sein Herz zog sich zusammen. Lima sah die Kinder, die ihren Vater umringten und blickte dann zu Diana, die ihren Mann ebenso liebte, wie sie einen Dämon hatte lieben können. Sie lächelte leicht, wenngleich sie immer noch ziemlich… mitgenommen war. Kurz herrschte schweigen.
    „Also schön… Kinder, geht zu eurer Mutter.“, sagte Vincent und sie gehorchten, obwohl es CIlia wohl schwerfiel, ihn loszulassen. Vincent musterte die Anwesenden und meinte dann: „Ihr sucht ein Amulett? Meine Schatzkammer hat sicher eines.“
    Kazel schüttelte leicht den Kopf. Dieser Mann war unerträglich. „Wir suchen ein bestimmtes Amulett. Der Mann, der… der…“
    „Der Mann, der mich geschändet hat, hat es an sich genommen.“ Kazel sah zu Lima, die ihm ausgeholfen hatte. Wieso klang es so falsch, wenn sie das sagte? Vincent musterte sie. „Carth.“ Vincent schüttelte leicht den Kopf. „Ich weiß nicht, wo er ist. Er war schon vor dem ganzen Chaos abgehauen.“ Sie senkte den Blick und Vincent musterte sie. „Ihr seid eine starke Frau. Ich habe gesagt, ich bereue nicht, was ich getan habe, aber ich verurteile, was er euch angetan hat, Mylady.“ Er neigte kurz den Kopf. „Ich weiß, wer es wissen könnte, wo sich Carth aufhält.“ Lima sah ihn überrascht an, dann sah man zumindest halbe Freude auf ihrem Gesicht. „Wirklich?“ Vincent nickte.
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    Beitrag  Liv Mo Jun 21, 2021 2:13 am

    Oh es war keines Wegs so, das Kira einfach so über die Sache weg ging. es war eher so, das sie hier weg wollte, das sie erneut vor der Vergangenheit fliehen wollte. Was brachte es, diesen Mann zu töten? Es würde nichts ungeschehen machen. Er hatte sich kaum verändert. Eigentlich gar nicht. Das Diana mit ihm glücklich war, konnte sich Kira kaum vorstellen, aber so wie es aus sah, war sie es wohl. Ein kleines Mädchen rannte nach ihrem Vater rufend herein. In diesem Moment stand auch Diana auf. Die Sorge in ihrem Gesicht war deutlich zu sehen. Ein kleiner Junge folgte und ihnen ein paar Ältere, die wohl schon durchaus im heiratsfähigen Alter waren. Vier Kinder? Das war wirklich schockierend. Kazel würde das nicht tun. Sie hatten Beide viele Leben auf dem Gewissen, viele Familien zerstört, aber das hier ... auch wenn der Bluthund es nach der Ansicht mancher Leute verdient hätte, so tief würde Kazel wohl kaum sinken.
    Lilly machte sich klein. Sie hatten den Kopf eingezogen und sich hinter Aylish versteckt. Se mochte es eben nicht, wenn Kazel so wütend war, auch wenn es berechtigt war. Besser sie hielt sich dieses Mal raus.
    Diana nahm ihre Kinder in Empfang. Sie lächelte Lima zu, als diese lächelte. Jeder hatte einen Dämonen, den er liebte. Sie hatte nie gut gehei0en, was ihr Gemahl angerichtet hatte, aber es war eben Vergangenheit. Sie kannte eben auch seine Andere Seite.
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    Beitrag  Ailish Mo Jun 21, 2021 2:38 am

    Davon abgesehen, wusste sie, dass Vincent damals mit seinen Taten eigentlich die Kinder geschützt hatte. Die anderen Aufseher, waren viel brutaler als er gewesen. Und er hatte, wann immer er konnte, nicht gepetzt oder eben so getan, als habe er nichts gesehen. Selbst die Folter an Kazel hatte ER übernommen, weil er ein sehr gutes anatomisches Verständnis hatte und nicht gewollt hatte, dass der Junge für sein Leben verstümmelt wäre, weil irgendwas nicht heilbar wäre. Aber auch das war im Moment egal.
    „Wer weiß es?“
    „Ich weiß nicht, ob sie es weiß, aber ich weiß, dass sie nichts umsonst macht. Sie wird einen Preis verlangen.“ „Welchen Preis?“ Der Bluthund zuckte die Schultern. „Keine Ahnung. Ich kann euch zu ihr führen, falls er es sich nicht anders überlegt.“ Kazel machte ein verächtliches Geräusch. Er wollte die Hilfe dieses Mannes nicht, aber es war seiner Mutter so wichtig…
    Noch einmal trat er vor Vincent und dieser musterte ihn. „Nein… Ich werde dich nicht töten.“, sagte Kazel nun und Vincent blieb aufmerksam, aber dann schlug Kazel ihn derartig schnell und mit solcher Kraft ins Gesicht, dass er einfach umfiel und ihm einen Wimpernschlag sogar das Bewusstsein entglitten war. Es hatte nur so gekracht und Vincent rollte sich mit einem leisen Stöhnen auf dem Boden auf die Seite, wo ihm jede Menge Blut aus dem Mund lief. Kazel hatte ihm ganz offensichtlich den Kiefer gebrochen und er hielt sich diesen nun. „Aber ich werde dir niemals vergeben, was du meiner Mutter und mir und all den anderen angetan hast.“ Er drehte sich nun einfach von ihm weg und sagte düster, wie eine Sonnenfinsternis: „Und Carth auch nicht…“ Was er mit diesem Mann anstellen würde, konnten sich alle wohl nicht mal ausmalen.
    Vincent sah ihm nach, grinste kurz, bereute es und stöhnte.
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    Beitrag  Liv Mo Jun 21, 2021 2:55 am

    Ja, das alles wusste sie wohl, aber sie hatte es nie irgendwem gesagt. Nur Diana war eine Mitwisserin. Diese kam auch sofort herunter gelaufen.
    "Ihr bleibt hier,"
    gab sie ihren Kindern energisch zu verstehen. Sie konnte nachvollziehen, warum Kazel das getan hatte und grollte ihm auch gar nicht. Er war ein wirklich hübscher junger Mann geworden und Kira eine wirklich schöne Frau, doch schienen die Beiden noch niemanden fürs Leben gefunden zu haben. Diana kniete sich sofort neben ihren Mann, um ihn zu untersuchen. Kira blieb stehen und hoffte, Kazel würde jetzt nicht noch schlimmeres tun. Ihm noch mehr brechen oder so was.
    "Nun ... da hat er Jahrzehntealten Frust an deinen Knochen aus gelassen. Bis das heilt, wird es dauern."
    Diana winkte zwei Wachen heran.
    "Helft meinem Gemahl auf. Ich muss ihn verarzten."
    Das hieße wohl erst mal keine feste Nahrung für ihn. Nun wandte auch sie sich an die Gäste.
    "Es freut mich euch wieder zu sehen. Ich hatte gehofft, das es euch besser geht, als damals. Es gibt keine Entschuldigung für das, was damals geschehen ist. Wenn er wieder auf den Beinen ist, wird er euch gewiss zu der Person bringen, die euch vielleicht weiterhelfen kann. Ich schicke euch einen Boten, sobald er wieder einigermaßen reden kann."
    Noch einmal lächelte sie den Anwesenden zu. Vincent wäre bestimmt nicht einverstanden, wenn sie die Besucher ein lud hier zu bleiben, aber die Kosten für das Gasthaus ... das wäre doch das Mindeste, nach dem, was die Beiden damals erlebt hatten. Natürlich würde es das auch nicht wieder gut machen, aber es war doch eine Geste des guten Willens. Den Boten würde sie gleich los schicken, um dem Wirt bescheid zu geben.
    Lilly kam nun langsam hinter Aylish hervor und wagte sich auch langsam zu Kazel zu kommen, der scheinbar wirklich vor Wut kochte. sie sah ihn mit großen Augen an. Ihr Mund öffnete sich, um etwas zu sagen, doch wusste sie gar nicht, was sie sagen wollte. Statt dessen umarmte sie ihn einfach nur einmal kurz und ließ ihn wieder los.
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    Beitrag  Ailish Mo Jun 21, 2021 3:15 am

    Vincent stöhnte erneut und hob die Hand, als die Wachen angelaufen kamen, wehalb sie auch wieder stehen blieben oder sich zumindest nur langsam näherten. Vincent würde sich hier doch nicht behandeln lassen, wie ein alter Mann! Nein. Er stand auf und nuschelte: „Sein nich albern, Dia…“ Kiran musterte den Herrscher des grünen Tals und fand, dass die Geschichten über den eigensinnigen Lord doch recht… untertrieben waren. Böse Zungen nannten ihn hinter vorgehaltener Hand einen räudigen Köter. Aber der Kerl war eher ein erfahrener Wolf. „Sie sollen hier ein Zimmer bekommen.“ Erneut bereute er es, dass er grinsen musste, tat dies dennoch kurz. „Die hab’n nen König …bei.“ Er nuschelte es zwischen den Zähnen hervor und hielt sich den Kiefer dabei. Dann verlagerte er sein Gleichgewicht und drohte erneut zur Seite zu kippen, aber dieses Mal waren die herangerufenen Wachen zur stelle und hielten ihn. Ihm war speiübel und Kazel hatte ihm nicht nur den Kiefer gebrochen, sondern vermutlich auch für ne ordentliche Gehirnerschütterung gesorgt.
    „Ich hoffe, ihr habt einen Heiler hier. Wir haben nicht ewig Zeit.“, sagte Kiran unzufrieden und Ailish fragte: „Was treibt uns denn?“ Worauf Kiransal nun wieder keine Antwort hatte.
    Kazel hingegen sah auf Lilly herab, als sie so vor ihm stand. Sein Blick war undefinierbar und sie wusste nicht was sie sagen wollte. Ihr Mund ging auf, aber keine Worte drangen hervor und dann umarmte sie ihn einfach, ehe sie ihn gleich wieder losließ. Das war drollig. Beinahe rührend. Trotz all seinem Zorn auf den Bluthund schlich sich doch ein Lächeln auf seine Lippen. Sie war ein Goldstück.
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    Beitrag  Liv Mo Jun 21, 2021 3:32 am

    Dia warf dem Bluthund einen ziemlich bösen Blick zu. Er wusste doch genau, wie sie es hasste, wenn ihre Patienten sich quer stellten. Allerdings ließ es sie auch wieder sehr Liebevoll lächeln, als er den Gästen schließlich doch ein Zimmer an bot. Sofort schickte sie ein paar Bedienstete los, ein paar Zimmer für die Gäste her zu richten. Schließlich konnten sie nicht alle in einem Zimmer schlafen. Aufteilen pro Zimmer, könnten sie sich schon selbst.
    Kira entgleisten für einen kurzen Moment die Gesichtszüge. Das hatte sie nicht erwartet. Sie würden hier bleiben. Das würde ihr schwer fallen. Das Trauma der Kindheit hatte sie lange Zeit nicht gut schlafen lassen, aber nun unter dem Dach des einstigen Peinigers ... eigentlich war sie ihm zu Dank verpflichtet.
    "Es ist schön zu sehen, das du glücklich bist Diana. Ich möchte dir noch einmal danken, das du damals so gut du konntest für uns da warst."
    Kira richtete sich an den Bluthund.
    "Danke ... für die Unterkunft."
    Mehr hatte Kira nun auch nicht mehr zu sagen. Liv fand Kiransal in diesem Moment mal wieder grandios unhöflich. Für sein Alter, sollte er doch wirklich mehr Höflichkeit besitzen. Ihre Schwester schaffte es jedoch ihn gleich wieder zum schweigen zu bringen.
    Lilly strahlte, als sie das Lächeln Kazels sah. Sie liebte es, wenn er lächelte. Es war für sie das schönste, was es zu sehen gab, gerade weil es so selten war.
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    Beitrag  Ailish Mo Jun 21, 2021 3:48 am

    Die Kinder standen bei den Sesseln ihrer Eltern und verhielten sich, wie die Mäuschen, während die Wachen ihren Herrn bereits weg brachten. Er wehrte sich nicht und würde Dia nicht widersprechen. Ja. Er wusste ganz genau, wie sie es hasste, wenn er sich nicht von ihr behandeln ließ. Adrian sah zu seinen Geschwistern und meinte dann: „Ich denke, wir sollten uns von ihnen fernhalten.“ Die anderen nickten und Adrian ging zu seiner Mutter, wobei er sagte: „Wir werden in den Garten auf der Ostseite gehen und warten, bis sich alles beruhigt hat, Mutter.“ Er war ein stattlicher Bursche und er hatte die Manieren seiner Mutter und nicht seines Vaters. Darauf hatte Diana wert gelegt. Sie liebte ihren Vincent zwar, aber seine derbe Art würde er wohl nie ablegen.

    Und so geschah es. Sie bekamen alle irgendwelche Zimmer zugeteilt. Insgesamt waren es vier Doppelzimmer Es war klar, dass Ailisch und Tryn, wie auch Liv und Kiransal je ein Zimmer nahmen. Blieben noch Lima, Kazel, Lilly und Kira. Lima sah verschwörerisch zu Kira und sagte dann: „Ach Kira? Wollen wir ein Zimmer nehmen, ich muss dich unbedingt noch etwas fragen.“ Kazel schien das egal zu sein. Er ging in das übrige Zimmer und als Lilly da so stand wurde ihm erst bewusst, dass er ein Zimmer mit ihr teilen würde. Nun… es war ja nur das Zimmer und nicht gleich das Bett. Was dachte er sich denn da?!

    Vincent war unterdessen in Dianas fähigen Händen. Kazel hatte ihn wirklich ordentlich erwischt und ziemlich verletzt. Sein eines Auge war komplett rot und Diana glaubte, dass er sich nicht nur den Unterkiefer gebrochen hatte, sondern auch Jochbein und Oberkiefer. Allerdings konnte sie da auch nicht viel machen, als es langsam heilen zu lassen. Er durfte auf jeden Fall keinen weiteren Schlag darauf bekommen, damit nicht noch mehr Schaden entstand. Sie stufte das ganze aber auch nicht als lebensbedrohlich und halbwegs stabil ein.
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    Beitrag  Liv Mo Jun 21, 2021 4:03 am

    Diana nickte ihren Kindern zu. Jedes bekam noch einen Kuss auf die Stirn, ehe sie schließlich ihrem Mann nach eilte. Diesen begutachtete sie aufs genaueste.
    "Er hat dich ganz schön erwischt, aber besser so, als das er dich getötet hätte."
    Sie richtete sich auf und stand vor ihm, wie eine strenge Lehrerin.
    "Schön. Machen können wir da nicht viel. Es scheint alles soweit stabil, aber einen weiteren Schlag oder Sturz, würde ich nicht riskieren wollen. Du wirst schön deinen Mund halten, solange es nicht unbedingt erforderlich ist zu reden. Wenn sich das ganze verschiebt, wirst du ein Leben lang Probleme beim Essen, Trinken und Reden haben."
    Sie befürchtete jedenfalls, das er starke Schmerzen haben könnte, oder vielleicht sogar nie wieder was festes essen kann.

    Die Zimmer wurden verteilt und natürlich, wurden sie nach Pärchen aufgeteilt. Lima wollte also mit Kira in ein Zimmer? Kira sah sie kurz verblüfft an, ehe sie schließlich doch schaltete.
    "Ouhhh ja natürlich. Es wäre mir eine Ehre mit der frau ein Zimmer zu teilen, die meinem Bruder im Geiste das Leben schenkte. Wir haben uns sicher viel zu erzählen,"
    grinste Kira und schob Lima auch gleich in das Zimmer, das für sie Beide hergerichtet worden war.

    Lilly stand für einen Moment vollkommen verloren da. Sie wusste gar nicht, was sie jetzt machen sollte. Natürlich war sie wahnsinnig gern bei Kazel, aber ziemte es sich denn überhaupt, wenn sie bei ihm schlief? Ach wen interessierte es denn schon. Ihre Eltern lebten nicht mehr und diese Leute waren inzwischen eine Familie für sie geworden. Kazel beschützte sie und würde niemals etwas gegen ihren Willen tun. Es war ungewohnt wieder in einem normalen Bett schlafen zu können. Beschweren würde Lilly sich allerdings nun auch nicht. Sie linste in den Raum, nachdem Kazel hinein gegangen war, hielt sich unsicher mit den Händen an den Kanten der Türzarge fest und wagte erst gar nicht näher heran zu kommen. Schließlich fasste sie sich ein Herz und kam doch herein.
    "Ich will gar nicht wissen, was man dir angetan hat ... aber du hast ein wirklich großes Herz,"
    meinte sie nun leise. Sie sah fast schüchtern aus, oder Schuldbewusst, wie sie da so stand, die Hände aufeinander gelegt vor dem Schoß, den Blick gesenkt, die Augen geschlossen.
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    Beitrag  Ailish Mo Jun 21, 2021 4:34 am

    Vincent sah seine Gemahlin an, als sie ihm erklärte, was los war. Er schloss etwas geschafft die Augen und dann nickte er leise, wobei er ein Brummen von sich gab. Sie hatte Recht. Er hätte wirklich geglaubt, Kazel würde ihn töten. Er hatte mehr als einmal die Chance dazu. Er streckte die Hand nach ihr aus und umfasste ihre, als sie sie ihm ebenfalls entgegenstreckte. Er schwieg. Aber seine Augen sprachen Bände. Er war erleichtert.

    Kazel hingegen stand nun mit Lilly im Zimmer, die ihm zögerlich gefolgt war. Dass SIE eigentlich kein Problem mit zu viel Nähe hatte, wusste er seit dem letzten Gasthaus. Aber es schien ihr trotzdem dieses Mal nicht geheuer. Dieses Mal war es ja auch ein echtes Zweierzimmer und kein großes Gemeinschaftszimmer. Sie stellte fest, was sie alles nicht wissen wollte und Kazel bestätigte das: „Nein… das willst du nicht.“ Dass er ein großes Herz hatte, ließ er einfach mal so stehen. Er hielt sich selbst nicht für besonders gnädig oder großherzig, aber er hielt sich auch nicht für einen skrupellosen, herztoten Mörder. Nein. Er hatte durchaus Gefühle. Auch schöne, aber… er war nicht sicher, wie er damit umgehen sollte, noch konnte er sie bestimmen. DIe WOgen zwischen ihm und Lilly schienen jedenfalls wieder geglättet.
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    Beitrag  Liv Mo Jun 21, 2021 4:42 am

    Ja, sie verstand ihn auch ohne Worte.
    "Ich bin eben so erleichtert. Ohne dich ... wüsste ch doch gar nicht, wie ich weiter machen sollte,"
    erklärte sie liebevoll lächelnd und küsste ihn zärtlich auf die Stirn. Auf den Mund lief sie Gefahr ihn zu verletzen und genau das, wollte sie nicht.

    Lilly sah nun auf. Kazel meinte, sie wolle es wirklich nicht wissen. Eigentlich ... wollte sie verstehen, aber wenn er nicht darüber reden wollte, würde sie ihn nicht drängen es zu tun. Statt dessen setzte sie sich auf dieses wirklich bequeme Bett und strich mit beiden Händen, links und recht drüber. es war so unheimlich weich und so schön. Nun sah sie aber wieder zu Kazel.
    "Bist du ... mir noch sehr böse?"
    wollte sie wissen, denn auch wenn die Wogen geglättet waren, so hatte sie doch Sorge, das er immer noch wütend war. Ja ... vielleicht hatte er ja auch seine geballte Wut, die wohl kaum nur auf sie gewesen sein konnte, an diesem Mann ab gelassen. Sie sah ihn so unschuldig an, wie man es von einem solchen Mädchen wie Lilly nur erwarten konnte.
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    Beitrag  Ailish Mo Jun 21, 2021 5:07 am

    Wie konnte man Lilly denn überhaupt lange böse sein? „Nein.“ Es ging ihr wieder gut und er war nicht böse auf sie. Er schüttelte den Kopf. „Ich bin dir nicht böse.“ Nein, war er wirklich nicht. Es wäre vermutlich sogar zu viel gesagt, wenn er sagen müsste, dass er auf den Bluthund böse war. Er verabscheute ihn, aber… war er böse? Es hatte ihn wütend gemacht, dass dieser Bastard seine Taten nicht mal bereute. Auf der anderen Seite, konnte Kazel auch nicht von sich behaupten groß zu bereuen, was er getan hatte. Zumindest nicht alles. Einige Dinge bereute er schon.
    Er sah Lilly in die Augen. Fehler. Einmal darin versunken war es so schwer, wieder wegzusehen. Er schloss die Augen also ganz und schließlich setzte er sich. „Wir könnten schon unterwegs sein, wenn ich die Beherrschung nicht verloren hätte.“, gab er zu. Er hatte auch gar nicht vorgehabt, ihm den Schädel zu zertrümmern und doch wäre es fast passiert. Kazel blickte auf seine Hände. Tja nun würden sie hier wieder Tage und Wochen festhängen. Weil ER den Lord des Grünen Tals niedergeschlagen hatte. Kazel seufzte.
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    Beitrag  Liv Mo Jun 21, 2021 5:40 am

    Wenn Kazel die Augen schloß, kam es Lilly immer besonders sanft vor. Er war nicht böse auf sie und das war ihr wirklich wichtig. Er bereute es, den Herren des Hauses niedergeschlagen zu haben. Lilly nahm seine Hand.
    "Aber das ist es ja, was ich meine. Auch wenn du ihm das, was er getan hat nicht verzeihen kannst, hast du dich nicht dazu hin reißen lassen, ihm das Leben zu nehmen."
    Manchmal konnte man meinen, Lilly sei absichtlich naiv und niedlich, nur war es eben nicht so. Es waren Momente wie diese, die sie so klingen ließen, wie sie eben klang.
    "Es wäre viel schlimmer gewesen, hättest du ihn getötet und ... ich glaube, auch wenn er es gesagt hat, bereut er sicher einiges, genau wie du."
    Lilly hatte Kazel wirklich unheimlich gern. Sie wollte ihn aufmuntern.
    "Hättest du anders gehandelt, dann würden wir vermutlich gar nicht mehr unterwegs sein. Ich glaube, er ist froh,. das er es nun hinter sich hat. Ausserdem ... von den Brüchen hat er auf jeden Fall deutlich mehr, als wenn du ihn getötet hättest. Dann wäre es sofort vorbei gewesen."
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    Beitrag  Ailish Mo Jun 21, 2021 9:45 pm

    Auf Lillys letzte Aussage hob er den Blick wieder und sah sie an. „Deshalb habe ich ihn nicht verschont.“ Nein, eigentlich wollte Kazel auch nicht unbedingt, dass er nun sehr litt. Er hatte ihn zur Rede stellen wollen. Mit einem erwachsenen und mächtigen Körper. Damals, als er noch ein kleiner Junge gewesen war, hatte er dem Mann nichts entgegensetzen können. Zwei Mal hatte er ihn schwer verletzt und einmal gerettet. Tief in seinem Innersten wusste Kazel, dass der Blutund den Kindern hatte helfen wollen, wenn auch auf seine Weise, aber… das Bild dieses abscheulichen Kerls blieb und er konnte es nicht ändern. Er schüttelte leicht den Kopf. „Ich denke er hatte Recht. Ich bin nicht gekommen, ihn zu töten. Ich wollte nur sehen, ob ich ihn noch immer fürchten muss.“ Er war überraschend offen, was das betraf. Er sprach sonst nie über sich und seine Beweggründe. Lilly erwartete wohl keine Antwort auf diese Frage, aber er gab sie ihr trotzdem. „Muss ich nicht.“ Er betrachtete die Faust, mit der er ihn geschlagen hatte, die unversehrt war. Jeder andere hätte sich dabei vermutlich auch die Hand gebrochen. Ein leises Lächeln zuckte erneut über sein Gesicht.
    „Ich möchte ein Bad nehmen.“, sagte er nun zu ihr. Es war ja erst Nachmittag und somit noch keine Schlafenszeit.
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    Beitrag  Liv Mo Jun 21, 2021 11:41 pm

    Es war ja nicht so, als wenn sie nie etwas mit bekommen hatte. Sie wusste, das die Kindheit Kazels und Kiras nicht schön gewesen sein konnte. Ihre dagegen war sehr behütet gewesen. Das ihr Vater später durchgedreht war und seine Mutter getötet hatte, hinterließ bei ihr einen schweren Schock, denn damit hatte sich ihre Welt auch ein Stück weit gewandelt. Grausamkeit kannte sie bis dahin eigentlich so gut wie gar nicht. Das Kazel nun so offen zu ihr war, überraschte sie nicht wirklich. Sie waren zwar schon eine Weile unterwegs, aber jeder gab wohl nur wenig von sich Preis, außer vielleicht jemandem, den er Vertrauen schenkte. Diese Erkenntnis erstaunte sie allerdings schon ein wenig.
    "Dann lass dir eins her richten. Ich denke, das könnten wir alle gut gebrauchen. Ich gehe noch ein wenig in den Garten. Den Garten eines solchen Palastes, habe ich noch nie sehen dürfen. Sie haben hier sicher viele Blumen."
    Später würde sie auch um ein Bad bitten und zum essen würden sie sich wohl alle wieder sehen. Was sollte Lilly hier auch schon groß passieren, wo doch überall Wachen waren.
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    Beitrag  Ailish Mo Jun 21, 2021 11:56 pm

    Kazel nickte, ging zur Tür und blieb noch mal stehen. Er hatte die Hand schon an der Klinke und sagte nun noch mal leise: „Sei vorsichtig, Lilly.“ Dann ging er. Er sagte das nur zu ihr. Zu anderen sagte er das nie. Aber die anderen waren auch nicht so tollpatschig. Im Flur lief er einer Frau über den Weg, die Dienstklamotten anhatte und er sagte: „Verzeiht. Wäre es möglcih ein Bad zu nehmen?“
    „Selbst verständlich mein Herr. Wo finde ich euch, sobald ich es euch bereitet habe?“ Kazel überlegte kurz und meinte dann: „Wo finde ich Diana?“
    „Lady Diana ist noch bei der Behandlung unseres Lords. Wenn ihr wollt, führe ich euch hin.“ Er nickte. Sie zeigte ihm den Weg und verabschiedete sich. Kazel blieb vor der Tür stehen und wartete. Er wollte gewiss nicht stören.
    Unter dessen machten es sich die anderen zur Aufgabe die Villa zu untersuchen. Ein Palast war es nun auch nicht, aber schon eine große Villa. Mit etlichen Zimmern. Es gab auch eine Bibliothek, in die sich Kiran direkt zurückzog und wohl den Rest des Nachmittags hier verbringen würde.
    Tryn und Ailsh gingen durch den Garten, weil sie ihn gefragt hatte, ob er mit ihr spazieren würde. Da er ohnehin nichts Besseres vorhatte, willigte er ein und freute sich, Ailish damit scheinbar glücklich gemacht zu haben.
    Der Bluthund und seine Frau konnten im Moment sowieso nicht viel Reden und Diana hatte ihm außerdem ein paar Schmerzmittel gegeben, die ihn müde machten. Früher hatte er das gehasst, jetzt begrüßte er es, dass sie ihm die Schmerzen lindern wollte. Und so schlief er auch schnell ein.



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