Nightingale

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Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Die weite Welt der Fantasy

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    Beitrag  Liv Fr März 03, 2017 8:03 pm

    War doch irgendwie klar, das Kazel kein einfacher Mensch war. Kira hatte es doch schon gewusst, als er das erste Mal blitze schleuderte. darum haben sie ihn ja auch ständig gequält. Kira sah wieder vor sich, wie sie ihn weg schleppten, hörte die Schreie und sah wieder vor sich, wie Kazel zurück gebracht wurde ... wie er geweint hatte und sie sich um ihn kümmerte, wenn die Ärztin es nicht konnte. Es war schlimm gewesen und Kira verzog bei den Bildern das Gesicht. SIE wusste, was wirklich passiert war, wie sehr sich Kazel verändert hatte. Nie hätte sie geglaubt, das er sie töten wollen würde, doch er hätte es fast getan. Lima hatte keine Ahnung, wie sehr er seine Gefühle abgestellt hatte und vielleicht war das auch gut so. Sacht legte Kira nun die Hand auf die Schulter der Frau, die Kazels Mutter war.
    "Er hat mich und die Anderen immer beschützt, als wir damals noch alle zusammen waren. Was geschah, nachdem sie ihn an den anderen Mann weiter gaben, weiß ich nicht ..."
    Es hätte ein ABER folgen sollen, doch sie brachte es nicht über das Herz, Lima zu sagen, wie Gefühllos Kazel geworden war.

    Lilly sah Lima mit großen Augen an.
    "Und ich dachte sein Vater sei ein Magier gewesen?! Oder ihr vielleicht ... aber ein Dämon? Ich habe noch nie von einem Dämon gehört, der so lieb und freundlich ist. Aber in jedem Wesen steckt doch immer ein guter Kern."
    Sie war eben doch sehr naiv und WOLLTE einfach nichts schlechtes in Kazel oder sonst wem sehen.
    "Aber wie soll Kazel ihn denn rufen, wenn er seinen namen gar nicht kennt? Und was ist, wenn er das Blut eines Dämons nicht bekommen kann.? Würde das eine Kobolds auch gehen? Eigetlich ist das ja auch gar nicht wichtig. Kazel wird diesen Zugang bestimmt nicht brauchen."
    Lillys Mimik wechselte von Überlegend zu fragend, wieder zu überlegend und schließlich strahlte sie wieder zuversichtlich und genau so sah sie nun auch Kazel an, als er herein kam.
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    Beitrag  Ailish Fr März 03, 2017 8:54 pm

    Unglaublich, WIE naiv Lilly war. Lima schmerzte es, als sie sagte, dass Kazel seinen Vater nicht brauchen würde…. Sie konnte auch nicht wissen, dass Kazel diesen am liebsten töten würde, aber diese grausamen Gefühle gestand sie ihm ohnehin nicht zu. Lima lächelte jedoch und sagte: „Sein Blut hätte gereicht. Er ist ein Halbdämon.“
    Nun kam Kiran zuerst rein und ging einfach zum Herd, wo er einen Topf raus holte. Dann durchsuchte er die Schränke nach Tee und fand diesen auch. Während dessen kam Kazel rein und stellte Den Eimer neben die Feuerstelle. Kazan bediente sich am Wasser und setzte nun das Wasser auf. Lilly strahlte ihn an und wie immer, traf ihn das mitten ins Herz. Seine kleine Sonne… Er sah sie einen Moment an und die Damen waren auffällig schweigsam, so hatte er das Gefühl. Er sah in die Runde und beschloss lieber einfach nicht nachzufragen.
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    Beitrag  Liv Fr März 03, 2017 10:17 pm

    Dabei wollte Lilly Lima ja gar nicht weh tun. Sie wollte ihr doch nur sagen, das Kazel eigentlich alles hatte, was er brauchte. Kira dagegen, sie wusste, wie schwer es für Kazel war und sie wusste auch, das seine Lüge nicht mehr lange aufrecht bleiben würde. Die Fasade bröckelte bereits. Kira hatte es Lima an gesehen, das sie zumindest vermutete, das etwas nicht stimmte.
    "Ich denke, wenn die Zeit gekommen ist, wird es sich schon ergeben. Kazel ist nicht dumm ... dafür kann er ganz schön stur sein."
    Natürlich kamen Kiran und Kazel auch eben herein. Lilly strahlte über das ganze Gesicht. Sie freute sich immer, wenn sie Kazel sah, auch wenn er manchmal sehr unberechenbar war.Sie glaubte an ihn. Er hatte sie schon mehr als nur einmal gerettet, allerdings auch erschreckt, doch allein das er sie rettete, bewies ihr doch, das Kazel im tiefsten Inneren kein schlechter Kerl sein konnte.
    "Da seid ihr ja wieder. Deine Mutter hat uns eben von dem schönen Amulett erzählt."
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    Beitrag  Ailish Fr März 03, 2017 11:43 pm

    Kazel musterte Lilly, die ihm offenbarte, dass Lima offenbar vom Amulett gesprochen hatte. Für ihn war es lediglich ein Sinnbild aller zerstörten Hoffnung und Träume und auch nichts mehr wert. Er konnte nicht ahnen, dass es ein Portal war und somit mächtige Magie gespeichert hatte. Lima erschrak ein wenig darüber und Kazel hatte keinerlei Interesse, weiter darauf einzugehen. Er sagte einfach gar nichts dazu. Lima sah auf den Tisch und schließlich rückte sie mit der Sprache heraus: „Es gehörte deinem Vater, Kazel.“ Sehr schön… genau das hatte er vermeiden wollen. „Lass uns nicht von diesen alten Geschichten anfangen, Mutter.“ Sie sah auf und sah sehr ernst aus. „Ich möchte es wieder haben.“ Kazel hätte alles fallengelassen, wenn er etwas in der Hand gehabt hätte. „Was?“ Er schien schockiert. Lima stand auf und lief in der Küche herum. „Ich möchte dass es wieder in unserem Besitz ist, Kazel.“ Sie sah ihren Sohn nicht an und der verstand nicht ganz, was das nun werden sollte. „Ich brauche es. WIR brauchen es.“
    „Ich weiß nicht, wo es ist.“, sagte er leise und Kiran schüttelte leicht den Kopf. Er fühlte sich hier irgendwie fehl am Platz. Lima ging auf Kazel zu und umarmte ihn erneut. „Bitte, Kazel… Hol ihn mir zurück.“ Ihn? Den Anhänger? Kazel wusste nicht, was er sagen sollte. Aber er wollte seiner Mutter ihren Wunsch erfüllen und sagte dann: „Ich werde ihn finden.“ Nur das ER diesen Mann meinte, der ihm das Amulett gestohlen hatte. Lima schien erleichtert zu sein und nickte zuversichtlich. Sie verbrachten noch den ganzen Nachmittag miteinander und es war eine merkwürdige Stimmung. Kazel war so anders als sonst. Er war so nett und lächelte fast die ganze Zeit. Kiran war schockiert, wie gut er das hinbekam. Lima versuchte Kazel auszuquetschen, was er so getrieben hatte und er umschrieb sehr geschickt mit Worten, was ihm wiederfahren war, ohne dass es irgendwie schlimm klang. Lilly warf in ihrer naiven Art ständig irgendwas ein, was aber auch gut von Kazel umschifft wurde. Irgendwann fragte Lima dann jedoch: „Kazel? Du weißt, dass du wieder bei mir leben könntest?“ Kazel erstarrte. Er wollte… Er wollte es wirklich. Er wollte nichts lieber, als die verlorene Zeit aufzuholen… Aber er konnte nicht. Erstens wurde er noch immer gejagt und zweitens würde seine Lüge auffliegen. Er antwortete: „Irgendwann… Mama… Irgendwann bestimmt.“ Er hatte nicht Mal die Absicht in diesem Moment zu lügen und doch kam es ihm wie die größte Lüge überhaupt vor. Sie sollten nun wirklcih wieder zurück.
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    Beitrag  Liv Sa März 04, 2017 1:16 am

    Kira hielt sich aus allem heraus. Sie hatte keine Lust dieses Lügenspiel mit zu spielen. Das Kazel seine Mutter verloren hatte, das man ihn entführt hatte ... all das hatte ihn hart getroffen. Was man ihm angetan hatte, war unverzeihlich. Sie verstand durchaus, warum er es Lima nicht sagen wollte, doch wenn sie es irgendwann von jemand anderem erfahren würde ... Besser sie schwieg. Sie kannte die Schauspielerische Begabung Kazels. Sie war voll auf ihn herein gefallen, doch nun nicht mehr. Dieses hübsche Lächeln, diese nette Art ... all das war nicht mehr echt. Kazel war schon ganz anders gewesen, als er damals zu den verlorenen Kindern kam. Schon damals hatte er nicht mehr gelächelt. Eigentlich konnte sich Kira gar nicht mehr daran erinnern, wann sie ihn je hatte lächeln sehen und das auch ehrlich gemeint war. Seine Mutter wollte das Amulett wieder haben. Erst als sie meinte, sie wolle ihn wieder haben, sah Kira auf. Ihn... Ihr Mann war in diesem Amulett doch wohl nicht gefangen oder? Besser sie bewahrte Stillschweigen.

    Lilly hörte dem ganzen zu. Natürlich hatte sie keine Ahnung, das sie gerade in die größte Lüge Kazels Leben miteinbezogen wurde. Sie war naiv genug um das alles für eine Geschichte zu halten, die sie nur falsch verstanden hatte. Als Lima das Amulett erwähnte, sah Lilly sie nachdenklich an.
    "Ihn? Das Amulett ist doch ein ES und kein ER oder?"
    Sie kannte sich ja nicht damit aus, aber soweit sie wusste, gab es da keinen Unterschied zwischen männlich und weiblich.

    Kira stand auf.
    "Verzeiht. Ich möchte das Wiedersehen nur sehr ungern unterbrechen, aber wir müssen langsam zurück kehren. Die Schwestern werden auf uns warten und sicher schon das Abendessen her gerichtet haben."
    Lilly fand es schade, das sie so schnell gehen mussten, aber sie sah auch immer das Positive an solchen Abschieden. Wenn sie wieder kämen, hätten sie sich viel zu erzählen.
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    Beitrag  Ailish Sa März 04, 2017 3:18 am

    Ja. Sie sollten los. Lima klammerte sich noch einmal an ihren Sohn und fragte: „Lass mich mit dir kommen.“ Kazel erstarrte. „Lass mich heute nicht allein, Kazel…“ Sie fing wieder an zu weinen und Kazel wusste nicht, was er tun sollte. „Ich werde zurückkommen, Mama.“ Sie drückte ihr Gesicht an seine Brust und weinte weiter. „Ich verspreche es.“ Nun sah sie ihn an und ihr Blick war für Kazel beinahe vernichtend. Sie glaubte es nicht. Er sah sie mit großen Augen an, seine dämonischen Pupillen würden zu Schlitzen. Dann zwang sie sich zu einem Lächeln. „Deine Augen… sie sind genau wie von ihm…“ Kazel schluckte. ER – der sie all die Jahre im Stich gelassen hatte. „Ich weiß…“, sagte er mit belegter Stimme und sie konnte seinen Zorn in seinem Blick sehen. „Zürne ihm nicht Kazel. Er liebt uns sehr.“ Kazel glaubte es nicht und außerdem glaubte er, dass dieser Dämon seine Mutter verführt und dann fallen gelassen hatte. Er sagte besser nichts dazu.
    „Nimm mich mit dir.“, flehte sie nun und Kazel schloss die Augen. Wenn er sie mitnehmen würde, würde am Ende nur alles heraus kommen, weil irgendwer nicht dicht hält und sich verquatscht. Das ging einfach nicht. Auf der anderen Seite wäre sie doch sehr viel sicherer oder eben nicht, weil man hinter ihm her war. Es war wirklich nicht richtig, sie da mit hinein zu ziehen. Und schließlich nahm die kleinste und unbedarfteste von ihnen allen diese Entscheidung an sich.
    „Bitte Kazel! Nimm sie doch mit! Sie kann doch auch bei Kiran wohnen!“
    Der verschluckte sich an seinem Tee und hustete, sagte aber nichts dazu, sondern zuckte nur die Schultern. Wie konnte Kazel Lilly einen Wunsch abschlagen? Und so war es entschieden. Sie gingen.
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    Beitrag  Liv Sa März 04, 2017 3:38 am

    Kira schluckte schwer. Sie wusste, was es bedeutete, wenn Lima mit käme. Sie würde früher oder später die Wahrheit erfahren und sei es nur durch einer der wiederkehrenden Alpträume Kazels. Sie war seine Mutter, was eigentlich alle begreifen lassen sollte, warum sie ihr Kind nicht wieder verlieren wollte. Kira kannte dieses Gefühl leider nicht. Sie beneidete Kazel darum, jemanden zu haben, der ihn so sehr liebte. Er hatte gleich zwei Personen, die ihn schrecklich vermissen würden, wenn er nicht mehr in ihrem Leben wäre. Noch immer war er etwas Besonderes ... zumindest in den Augen dieser beiden Frauen.

    Lilly hatte großes Mitleid. Wie konnte Kazel seiner Mutter diesen Wunsch abschlagen, wo sie sich so lange nicht gesehen hatten? Das sie ihn gern um sich haben wollte, gerade wo sie sich so lang nicht gesehen hatten, war Lillys Meinung nach, doch nur normal. Auch das seine Mutter Kazels Vater noch immer so sehr liebte, schien ihr völlig normal. Dabei verstand sie nicht, warum Kazel seinen Vater so hasste. Nun sie kannte weder die eine, noch die andere Version der Geschichte genauer. Sie wusste nur, was Kira ihr erzählt hatte und das war schon schlimm genug gewesen. Denn noch. Sie fand wirklich, es wäre schön, Lima dabei zu haben. Wenigstens in Kirans Haus. Wenn sie weiter reisen müssten, würde Lima sicher nicht mit ziehen, aber vielleicht konnte sie dann in Kirans Haus wohnen und warten. Letztlich kam sie nun doch mit.

    Liv und Ailish wussten ja, wo hin die Anderen gegangen waren. Sie hatten gekocht, das Haus in Ordnung gebracht und sämtliche Betten her gerichtet. Es war immer überraschend, wenn Kiran durch ein Portal zurück kam, aber dieses Mal, war die Überraschung noch einmal größer, denn sie brachten eine vom leben gezeichnete Frau mit.
    "Da seid ihr ja. Willkommen," begrüßte Liv die fremde Frau. Gut das sie mehr gekocht hatten und es genug Betten im haus gab.
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    Beitrag  Ailish Sa März 04, 2017 6:02 am

    Kiran brachte die Meute mittels Portal in sein Haus. Er war nicht wirklich zufrieden damit, aber er wollte die Frau nun auch nicht zurück lassen. Nachdem sie so belogen wurde, hatte sie ein Recht, auf ein bisschen Zeit mit ihrem Sohn, dem Lügner. Kiran verstand durchaus, warum Kazel das getan hatte, aber er fand auch, dass er damit weder ihr noch sich einen Gefallen getan hatte. Sie wurden schon direkt von Liv begrüßt, was seine Laune etwas aufbesserte. Er ging in seine Küche und schnupperte am Abendessen. Auch Tee stand auf einem Stövchen und er goss sich eine Tasse ein. Liv war so gut zu ihm.
    Alisch lächelte und sagte: „Huch? Ihr seid auch hier?“ Sie streckte die Hand aus. „Ich bin Ailish und das ist meine Schwester Liv. Schön euch kennen zu lernen.“ Tryndamere hielt sich noch etwas zurück und war im Nebenzimmer. Seine Gestalt war ja nun mal mehr als Beeindruckend, weshalb sich viele häufig vor ihm fürchteten. Kazel war auch wenig zufrieden über die Lage, aber Lilly hatte so traurig ausgesehen… Was sollte ihr hier auch schon passieren? Er war angespannt.
    „Sind das noch mehr Freunde von dir, Kazel?“ Kazel blickte in die Runde und nickte dann. „Ist irgendwas, mein Engel?“ Schon wieder dieses Wort. Er senkte den Blick und sagte dann: „Bitte… nenn mich nicht so.“
    „Oh? Versteh schon, du bist wohl schon etwas zu alt dafür, hm?“ Sie lächelte schön und Kazel dünn. Er sagte: „Vielleicht, ja.“ Ailish bohrte lieber nicht nach und Kazel sagte: „Das ist Lima. Meine Mutter.“ Nun duckte sich Tryndamere auch durch den Türrahmen des Nebenzimmers und Lima erschrak tatsächlich. Sie war aber mehr überrascht, als ängstlich. „Meine Güte, seid ihr groß!“, entfleuchte es ihr und Tryndamer musterte sie nichtssagend. Alish hängte sich direkt an seinen Arm. „Er sieht nur gefährlich aus. Er ist eigentlich ganz lieb.“ Tryn blickte auf Ailish und entgegnete: „Ich bin gefährlich.“ Ailish lächelte verlegen. „Er… nun er ist mein Mann und hat kein Taktgefühl.“ Sie stieß ihm in die Seite. Lima fing an zu kichern und dann lachte sie wirklich herzhaft und schön. Kazel verlor sich in ihrer Gestalt. Die Narben auf ihrem Gesicht… nie würde er vergessen, was ihr angetan wurde. Nie würde er es vergeben.

    „Und? Bleibt ihr nun eine Weile bei uns?“, fragte Ailish freundlich und Lima antwortete: „Ja… Sofern ich darf.“ Sie sah wirklich glücklich aus. Kazel beobachtete das Ganze noch eine Weile und dann verließ er ohne Wort das Zimmer, was Lima aber auch gar nicht mitbekam, da sie gerade mit Ailish beschäftigt war. Kazel hatte kein bestimmtes Ziel. Er ertrug es nur einfach nicht mehr in dem Raum zu sein. Was hatte er nur getan? Er zweifelte. Vielleicht hätte er es einfach sein lassen sollen. Sie hätte vielleicht einfach weiter glauben sollen, dass er tot war. Denn ihr kleiner Junge war in dem Lager gestorben. DAS hier war nicht, was er für sie gewollt hatte… Ohne dass er es merkte, lief ihm eine einzelne kalte Träne über die Wange und er hatte das Gefühl zu erfrieren. Was hatte er sich hierbei nur gedacht?
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    Beitrag  Liv Sa März 04, 2017 8:28 am

    Liv sorgte sich immer um ihre Lieben und vor allem um Kiran. Er war ihr so lieb und teuer, wie keiner sonst, abgesehen von ihrer Schwester, doch die wurde ja von Tryn beschützt und war nun Barbarenkönigin. Natürlich dachte Liv an Kirans Tee. Sie würde ihn nicht einfach so mit einem Kuss überrumpeln, schon gleich gar nicht, wenn noch besuch dabei war, aber sie hatte ihm seinen Tee fertig gemacht und er war gerade rechtzeitig fertig, als Kiran zurück kam. Das Essen bestand aus dem, was die Mädchen zur Verfügung hatten. Auch wenn es nicht sonderlich viel war, so roch und schmeckte es doch fantastisch. Liv führte alle zum Essen in den Speisesaal, während Kazel sich einmal mehr davon machte.
    Kira verstand durchaus warum Kazel sich nicht Engel nennen lassen wollte, denn mit einem kleinen Zusatz, war das sein Pseudonym und wenn seine Mutter das sagte, wäre damit nicht der Todesengel gemeint, was wieder rum das Gegenteil von dem war, was Kazel ist. Kira passte die ganze Situation eben so wenig, wie Kiran oder Kazel, während die Anderen sich damit wunderbar arrangierten. Nun sie hatten ja auch keine Ahnung, was da vorgefallen war. Auch Liv und Ailish wussten, das Kazel kein leichtes Leben gehabt hatte. Wenn sie es nun Lima auf die Nase binden würden, wäre es nicht ihre Sache. Sie hatte ihm beigestanden so gut sie konnte, aber nun musste Kazel selbst da durch. Er musste nun die Angelegenheit in Ordnung bringen, oder sich aber endlich der Wahrheit stellen und seiner Mutter die Wahrheit sagen.
    Lilly sah Kazel nach. Warum war er denn nun wieder so traurig? Er sollte sich doch eigentlich freuen, das seine Mutter nun bei ihm war und etwas Zeit mit ihm verbrachte. SIE würde sich sicher freuen, wenn sie ihre Mutter wieder hätte, doch Lilly war nun allein auf der Welt, auch wenn Ailish und Liv sie als Schwester angenommen hatten. Es war eben nicht das Selbe. Lilly beschloss, ihm einfach nach zu laufen. Er sollte doch schließlich auch mit essen. Schon war sie hinter ihm her, stolperte einmal mehr beim rennen über ihre eigenen Füße, fing sich eben so und rief dabei nach Kazel, ehe sie sich doch der Länge nach auf dem Boden wieder fand.
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    Beitrag  Ailish Sa März 04, 2017 3:39 pm

    Kazel hörte das Mädchen heran nahen. Nein, er hörte sie heran randalieren! Sie war wirklich tollpatschig. Nicht nur, bei simplen Bewegungen, sondern auch in allen anderen Lebenslagen. Er drehte sich um und sah überrascht aus, als sie auch schon direkt über ihre eigenen Füße stolperte. Sie schlug der Länge nach hin und Kazel konnte nur zusehen. Wie konnte man nur SO ungeschickt sein? Es ging ihm nicht in den Kopf.
    „Lilly…“, sagte er nur. Warum war sie überhaupt so gerannt? Er wischte sich hastig de Träne von der Wange und natürlich bekam die Kleine Das mit. Kazel jedoch wandte nur den Blick ab. Er hatte keine Worte für sie und sie würde nicht verstehen, was los war, da sie viel zu rein und unbedarft war.
    Er ging zu ihr und kniete sich herab. Sie lag da der ganzen Länge nach ausgestreckt und Kazel sah sie nun forschend an. „Was machst du denn?“ Er klang, wie immer, wenn er mit ihr sprach. Sehr liebevoll. Sie hatte eine absolute Sonderstellung in seinem Leben.
    „Du musst vorsichtiger sein.“, mahnte er sie nun erneut.
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    Beitrag  Liv Sa März 04, 2017 11:27 pm

    Lilly lag da, auf die Unterarme gestützt und sah zu Kazel auf, der sich gleich neben sie hockte. Ihr war nicht entgangen, das er sich Tränen weg gewischt hatte. Waren das Freudentränen? Aber dann hätte er doch nicht weg laufen müssen.
    "Ich wollte zu dir. Du bist so plötzlich weg gelaufen und ich dachte, du brauchst vielleicht doch ein wenig Gesellschaft."
    Lilly rappelte sich auf, kniete neben Kazel und hielt die Hände auf den Oberschenkeln.
    "Warum bist du denn weg gelaufen? Sollte keiner sehen, das du vor Freude weinst? Oder bist du so traurig, das deine Mutter mir gekommen ist?"
    Sie verstand das ganze einfach nicht.
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    Beitrag  Ailish Sa März 04, 2017 11:51 pm

    Wie konnte man denn bitte nicht verstehen, dass jemand, der weg ging, seine Ruhe haben wollte? Musste er es wirklich jedes Mal aufs Neue erklären? Hatte sie ein schlechtes Gedächtnis? Und doch… er konnte sie nicht vor den Kopf schlagen. Er konnte sie doch nicht einfach fort schicken. Nun hockte sie da so vor ihm und verstand die Welt nicht. Aber Kazel war doch genauso… Er war nicht der Mann, der ihr erklären könnte, wie die Welt funktioniert, wo er sie doch selbst nicht verstand. Und Lilly konnte er nicht anlügen. Wenigstens einer Person musste er doch ins Gesicht schauen können und er selbst sein können. Was ihn zur nächsten Frage führte. Wie war er denn, er selbst?
    „Ich habe gelogen“, kam es nun hervor. „Ich habe meine Mutter vorhin angelogen, um sie zu schützen, verstehst du?“ Sie war ja wohl auch nicht dumm oder? „Das hier ist nicht richtig. Lima wird ihren Sohn niemals zurückbekommen und ich spiele ihr nur vor, dass ich ihr Sohn bin.“ Er blickte nun zur Tür, wo Lilly hereingekommen war. „Und das macht mich traurig.“ Dann sah er wieder zu Lilly. „Aber wenn ich ihr die Wahrheit sage, wird es ihr das Herz brechen und lieber bin ich traurig, als dass sie leiden muss. Verstehst du das?“

    Kiran trank genüsslich seinen Tee und dann fragte er: „Also… Was machen wir jetzt? Wie eine große Familie für den Rest unseres Lebens hier verbringen? Oder suchen wir nach diesem Amulett? Oder suchen wir weiter nach euren Eltern? Diese Warterei macht mich fertig.“
    „Vielleicht suchen wir mal nach deinem fehlenden Taktgefühl, lieber Kiransal.“, wandte Ailish schnippisch ein und Kiran warf ihr einen Seitenblick zu.
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    Beitrag  Liv So März 05, 2017 1:02 am

    Lilly starrte ihn mit großen Augen an.
    "Dann ist sie gar nicht deine Mutter und du willst sie nur nicht unglücklich machen?"
    Für das Mädchen brach irgendwie gerade eine Welt zusammen und baute sich im selben Moment neu wieder auf. Sie sah ihn an, mit leuchtenden Augen.
    "Du bist so lieb. Ich sag doch, das du kein schlechter Mensch bist. Lima kann froh sein, jemanden wie dich getroffen zu haben. Sie wäre sicher sehr traurig, wenn sie wüsste, das du gar nicht ihr wirklicher Sohn bist."
    Sie fiel ihm um den Hals und drückte ihn herzlich. Kazel konnte ja nicht wissen, WIE naiv Lilly sein konnte.

    Kira betrachtete Kiransal. Er hatte ja mit seiner Frage nicht ganz unrecht, aber Taktgefühl fehlte ihm wirklich vorn und hinten. Liv dagegen legte ihm nur die Hand auf die Schulter.
    "Wir sind doch eben erst hier angekommen. Gönn uns eine Pause und Lima die Zeit, ihren Sohn neu kennen zu lernen. Sicher hat er sich nach all der Zeit sehr verändert."
    Kira sah wachsam auf. Lima hatte keine Ahnung, aber sie würde schon bald sehen, wie sehr ihr Sohn sich verändert hatte. Sie würde ihn nicht wieder erkennen und es würde ihr weh tun zu erfahren, das er gelogen hatte. Allerdings brauchte sie weniger Pause, wie die Anderen.
    "Wir sollten uns erst einmal um das Amulett kümmern. Dabei können wir uns ein wenig ausruhen und schließlich auch Lima die Zeit geben, die sie braucht. Als erstes sollten wir wissen, wie es aus sah, dann sollten wir nachforschen, ob es irgendwo verkauft wurde. Das können wir alles von hier aus machen."
    Wenn es dann später darum ginge, das Ding zu holen, würden sie schon zeitig genug aufbrechen.
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    Beitrag  Ailish So März 05, 2017 5:35 am

    Hatte es überhaupt einen Sinn mit Lilly zu reden? Sie verstand ja doch alles falsch. Was war sie 5? Kazel senkte den Blick und reichte ihr die Hand, damit sie mit ihm aufstehen konnte. Dann sagte er: „Vergiss einfach, was ich sagte. Es hat keinerlei Bedeutung.“ Es war zermürbend. Kazel sah aus dem Fenster und sagte dann: „Ich bin ganz und gar nicht lieb, Lilly. Ich bin ein böser, böser Mann und du solltest mich fürchten, anstatt mich zu mögen. Aber das tust du nicht. Ganz im Gegenteil.“ Er verschränkte die Arme. „Meine Mutter sollte hassen, was aus mir geworden ist und mich nicht lieben.“ Seine Finger legten sich nun um seine Oberarme. „Und Kira sollte mich töten, anstatt mich zu schützen.“ Er fand dass er all das, was ihm an Freundlichkeit gegeben wurde gar nicht verdient hatte.
    Kazel hatte das Gefühl, dass ihn die Last erdrücken würde und Lilly war die falsche Person das anzuvertrauen. Sie verstand es nicht und er hatte nicht die Möglichkeit es besser zu erklären. Das war nicht richtig. Er spürte deutlich, wie wichtig sie ihm war, dass er sich fast hatte töten lassen, entsprach nicht seinem normalen verhalten, aber bei ihr… Es war gut Freunde zu haben und das waren sie alle hier. Selbst Kiransal. Warum fühlte es sich dann aber so falsch an? Er ließ die Arme nun sinken.

    Kiran unten sah hinauf zu dem Zimmer, wo siech Kazel und Lilly aufhielten. Er tat hoffentlich nichts Dummes. Er blickte zu Lima, die nun den Blick senkte und tief einatmete. „Er hat gelogen, nicht wahr?“ Kiran sah auf. „Er hat für mich gelogen, damit ich mich besser fühle.“ Sie sah nun zu Kira und dann zu Kiran. „Ich will ihn nicht noch mehr verletzten, indem ich ihm sage, dass ich das weiß. Ich möchte seine Lüge einfach anerkennen. Er ist mein kleiner Junge, ganz gleich, was man ihm angetan hat und was er getan hat. Ich werde ihn immer lieben.“ Sie lächelte und sagte dann: „Wenn er bereit ist… werde ich die Wahrheit von ihm hören, aber bis dahin… Werde ich seine fragile Seele schützen.“ Entschlossen reckte sie ihr Kinn empor und jetzt erst fiel Kiran und Kira uaf, WIE stark diese Frau war. Wie entschlossen und wie zielstrebig sie ihr Kind beschützen würde. Diese Frau war keine entstellte, zerbrechliche alte Frau, sondern eine starke und über alles erhabene Löwin mit dem Herzen einer liebenden Mutter. Kiransal legte sich die Hand aufs Gesicht und grinste, dann finge er an zu lachen und schließlich sagte er grimmig: „Dein Sohn unterschätzt dich gewaltig!“ Worauf hin sie nun ebenfalls grimmig grinste und sagte: „So wie alle.“ Sie machte eine Anspielung auf die Männer, die bei ihr gewesen waren, nachdem Kazel entführt worden war. Auch die beiden hatten nie wieder das Licht der aufgehenden Sonne gesehen. Ailish glotzte sie nur über die Maßen überrascht an und murmelte: „Sicher, dass sie nicht der Dämon in der Beziehung war?“ Tryndamer antwortete: „Nur ein Dämon, kann einem Dämon standhalten.“ Er war beeindruckt von der Frau  mit dem Namen Lima.


    Zuletzt von Ailish am So März 05, 2017 6:06 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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    Beitrag  Liv So März 05, 2017 5:50 am

    Lilly hörte Kazel zu und schließlich verstand sie, was ihn so sehr bedrückte. Sie sah, wie er da am Fenster stand, traurig hinaus sah. Sie tat etwas für sie völlig untypisches.
    "Vielleicht ... ist die Maske der Lüge aber manchmal auch nur das einzige, was ein zerbrechliches Herz schützen kann."
    Für einen ganz kurzen Moment war Lilly so erwachsen, wie eine junge Frau eben nur sein konnte, doch schon war sie wieder das naive fröhliche Mädchen, das sich eigentlich um nichts größere Sorgen machte, als das ihren Freunden etwas zustoßen könnte. Lilly legte ihre Hand auf seinen Arm.
    "Weißt du ... meine Mutter hat mir alles verziehen, egal was ich gemacht habe. Ob ich versucht habe einen Baum hoch zu klettern udn dabei gefallen bin, oder ich ihr bestes Kleid aus versehen kaputt gemacht habe. Das ist kein Vergleich mit dem, was du meinst, aber ... ich glaube deine Mutter hatte deinen Vater und sie kam damit klar. Warum sollte sie dann nicht auch damit klar kommen, ws aus dir geworden ist? Du bist kein so schlechter Mensch. Du machst dich nur selber schlecht und glaubst, alle sehen das selbe in dir, wie du selbst. Aber das stimmt einfach nicht."

    Kira lächelte.
    "Dann liegt das ja wohl in der Familie."
    Was sie damit meinte, ließ sie bequem offen, aber was konnte sie auch schon meinen, ausser das Unterschätzen der jeweiligen Person.
    "Leider ... du hast schon recht Lima. Lass es dir von ihm selbst sagen, wenn er meint, das die Zeit reif ist. Er hat uns alle immer beschützen wollen und hat auf uns aufgepasst, bis er geholt wurde. Das ist ... was er für mich getan hat."
    Lima musste nicht mehr wissen.
    Liv sah die gute Frau nur etwas verwirrt an., doch auf Ailishs Kommentar antwortete sie:
    "Ach quatsch. Schau dir Kiran an. Ihn haben wir damals auch für einen Dämon gehalten. Dabei ist er auch keiner."
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    Beitrag  Ailish So März 05, 2017 6:15 am

    Kazel spürte ihre kleine Hand auf seinem Arm und sah sie nun mit seinen dämonischen Augen an. Manchmal glaubte er, dass er in der anderen Sphäre besser aufgehoben wäre. „Lilly…“ Sie erklärte weiter, wie sie es sah und verglich ihre Mädchenstreiche mit seinen Morden. Es war fast lustig. Kazel musterte sie nach ihren Aussagen noch eine ganze Weile. Dann schloss er die Augen und sagte leise: „Weil man manche Dinge einfach nicht verzeihen sollte Lilly. Ich bin ja nicht mal sicher ob ich ein Mensch bin.“ Dieses Gespräch war sinnlos.

    Lima lächelte Kira zu und sagte dann nun wieder ruhiger und lieblicher. „Rufen wir die beiden doch mal zum Abendessen.“ Kiran nickte und setzte sich schon mal. Auch Tryndamere ließ es sich nicht zwei Mal sagen, während Lima die Treppe hinauf flötete: „Kaze~el. Liiilly~“

    Kazel erschrak. Er schüttelte leicht den Kopf und sagte schließlich: „Lass uns nicht darüber reden und Essen gehen.“ Er legte seine Hand auf ihren Scheitel und sagte dann leise: „Mag sein, dass ich ein Dämon bin oder ein Mensch. Mag sein, dass ich viel Blut an meinen Händen habe… Aber eines ist so sicher, wie der Himmel blau ist, Lilly… Solange es auch nur eine Person auf dieser Welt gibt, die ich schützen kann, so lange werde ich allem standhalten.“ Er meinte natürlich sie und es war auch nicht wichtig, ob sie das verstand, weil er es wusste. Er sah ihr noch einmal in die Augen und lächelte dann nur für sie ein wahrhaftiges Lächeln, was selbst seine Augen erreichte.
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    Beitrag  Liv So März 05, 2017 6:23 am

    Lilly war von Kazels Augen immer wieder verzaubert.
    "Ein Halbdämon,"
    flüsterte sie, als er meinte, er wisse nicht mal ob er ein Mensch sei. Selbst wenn er es nicht wusste, sie wusste es. Er wollte darüber also nicht weiter reden, nachdem Lima nun nach ihnen rief. Er wollte nicht, also würde sie es lassen. Er würde von selbst reden, wenn er es wollte. Sie wusste ja, das es keinen Sinn machte, ihn zu drängen. Schließlich gab sie doch nach und ging mit ihm hinunter.

    Ailish und Liv tischten das Essen auf. Sicher war es gut, das Kazel nicht allein da oben war. Lilly schien ihm eigentlich recht gut zu tun, auch wenn er sie manchmal eben grob behandelte und sie sogar schon fast umgebracht hätte. Sie schien den Mut ja nie zu verlieren. Kira sah darin eine vergebliche Liebesmüh, aber eine geringe Hoffnung schlich sich doch immer wieder bei ihr ein. Als Lilly und Kazel herunter kamen, waren die Teller schon voll und sie mussten sich nur noch hin setzen und essen.
    "Also? Wollen wir direkt nach dem Essen anfangen das Amulett zu suchen?"
    fragte Kira. Lima könnte es ihnen beschreiben. Anschließend könnten sie erst mal ein wenig nachhorchen, ob ein solches Schmuckstück irgendwo aufgetaucht ist.
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    Beitrag  Ailish So März 05, 2017 6:42 am

    Kazel und Lilly hatten sich gerade gesetzt, als Kira ihre Frage stellte. Er sah auf und Lima lächelte. „Sicherlich, war der Tag doch heute für alle lang. Es kommt auf ein paar Stunden ja nicht an.“ Schließlich war es ja schon Abend. Kiran musterte Lilly und Kazel. Der Halbdämon würde sich irgendwann mal entscheiden müssen. Dieses unschuldige Ding hatte nichts bei einer solchen Unternehmung zu suchen. Auf der anderen Seite, tat sie ihm auch sehr gut. Warum machte er sich darüber eigentlich Gedanken?
    „Ich werde das Amulett finden, Mutter.“, sagte er nun unvermittelt. „Ich schwöre es.“ Lima lächelte liebevoll und auch Kazel sah aus, als sei er vollkommen unbeschwert. Sie sagte: „Weißt du denn wie es aussieht?“ „Ich habe es niemals vergessen.“ „Und weißt du, wo es ist?“
    „Ich weiß, wer es haben müsste.“ Warum er es bisher nicht geborgen hatte, war für Kazel so klar, wie reines Wasser. Er fürchtete sich sehr vor dem Mann. „Wer?“
    „Carth.“ Kiran hob eine Braue. „Du weißt wo es ist?“ „Nein…“, gab Kazel zu und dann ballte er die Faust kurz, ehe er sich wieder entspannte. „Also ist die Information nutz…“ „Aber ich weiß, wer es wissen könnte.“ Kiran musterte den Halbdämon und dieser sah zu Kira auf. „Der Hund.“
    Ailish legte den Kopf schräg und fragte: „Wer?“ Kira würde wissen, wen er meinte. Er und dieser furchtbar böse Mann hatten ihn verschleppt. Und dann, als der Bluthund zusammen mit Diana abgehauen war, hatte sich auch Carth verkrümelt. Dieser verfluchte Mistkerl! Kazel stocherte in seinem Essen rum und zwang sich schließlich zu essen. Nach einer einzigartig langen Pause, fragte Kiran: „Also… dieser Hund, wo finden wir ihn?“
    „Das dürfte leicht sein. Sein echter Name ist Vincent Clegan.“
    Schockiertes Schweigen und dann entfuhr es Kiran: „Eh?! Der Fürst vom Grünen Tale?“ Kazel legte die Wange auf seine Faust, um diese abzustützen und sagte dann grimmig: „Genau der.“
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    Beitrag  Liv So März 05, 2017 6:57 am

    Lima hatte ja recht. Es war ein langer Tag gewesen und sie alle sollten erst einmal zur Ruhe kommen. Kazel berichtete von seinem verdacht und während die Anderen ihm fragend lauschten, fiel ihr das Besteck aus der Hand. Der Bluthund. Sie hatte ihn gefürchtet, aber er hatte über vieles hinweg gesehen, hatte andere Strafen verhängt, als seine Kumpane. Diana hatte er auch gerettet, wie sie wusste. Ihn nun nach all den Jahren wieder zu sehen, wäre sicher nicht gerade förderlich für Kazels und Vincents Gesundheit. Himmel das könnte nur schlimm enden. Um Carth sorgte sie sich weniger. Sie alle sollten nun deutlich älter sein, somit zwar auch sehr erfahren, aber anders herum bei weitem nicht mehr so schnell wie früher.
    "Kazel ... das ist .. ich glaube nicht du ihm über den Weg laufen solltest, nach allem, was geschehen ist."
    Lilly saß da und schwieg. Was sollte sie schon dazu sagen? Sie hatte keine Ahnung, was man Kazel alles angetan hatte und schon gar nicht wer, aber sie würde mit gehen. Ohne Kazel wollte sie einfach nicht zurück bleiben. Auch für Liv stand fest, das sie alle mit gehen würden, denn sie waren inzwischen eine Familie.
    "Dann werden wir wohl Sachen packen müssen."
    Sie vertrat die Ansicht, das Magie bequem machte und sie sich nicht auf Kirans Magie ausruhen wollte, nur um schneller und bequemer reisen zu können.
    "Es dürfte allerdings nicht so leicht sein, einfach da rein zu spazieren. Schließlich handelt es sich heir ja nicht um einen einfachen Bauer,"
    gab Kira zu bedenken.
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    Beitrag  Ailish So März 05, 2017 7:08 am

    Ailish sah von Kira zu Kazel und wieder zurück. „Was ist denn alles geschehen?“ Sie sah nun zu Kiran. „Und wer ist dieser Fürst des Grünen Tals?“ Kazel senke den Blick. Warum hatte Kira das gesagt? Lima schwieg und musterte ihren Sohn. Sie sagte: „Du hattest mit einem echten Fürsten zu tun? Ich bin überrascht!“ Sie lächelte weiterhin und fügte an. „Du bist ihm wohl auf den Schlips getreten, wenn du ihm besser nicht über den Weg läufst?“ Kazel wich ihrem Blick aus und sagte: „Ich habe ihm viel mehr das Leben gerettet.“ Damals hatten sie ihn halb dazu gezwungen. Er hatte sein Herz mit seiner dämonischen Macht wieder zum Schlagen gebracht. Ein Oh entstand auf Limas Mund und sie bohrte lieber nicht nach. Er hasste diesen Mann fast genauso wie Carth und nur weil er Diana gerettet hatte, hatte er deshalb keine Sonderstellung. Wobei Kazel auch zugeben musste, dass sein Hass über die Jahre immer mehr zu einem unangenehmen Ziehen verstummt war, als weiterhin brennender lodernder Zorn zu sein. Er war ja sogar mal gänzlich Gefühlstot gewesen.
    „Kann uns Kiran nicht einfach hinzaubern?“, fragt Ailish und Kiran antwortete: „Ich bin doch kein Schalter, den man einfach so betätigt. Ich hab absolut kein Interesse dorthin zu gehen.“ „Wieso nicht?“ „Ich kann Adlige eben einfach nicht leiden.“ „Du wärst überrascht…“, sagte Kazel leise und dachte dabei an die ruppige Art des Hundes. Eigentlich wollte er nicht dort hin, aber was für eine Wahl hatte er schon. Vielleicht würde Diana es erträglich machen…
    „Dann gehen wir alle. Das wird aufregend!“, schwärmte Lima. „Nein!“, sagte Kazel nun forsch. „ICH gehe. Ich allein.“
    „Kommt gar nicht in Frage, Sohn.“ Verdutzt sah Kazel aus, als sie das so gebieterisch sagte. „Ich habe dich eben erst wieder gefunden. Ich lasse dich auf keinen Fall alleine dort hin.“ Ailish musterte ihn von der Seite und sagte dann beiläufig und ein bisschen schnippisch: „Du weißt doch wie das hier läuft. Versuch erst gar nicht, deine Freunde abzuschütteln.“ Kazel musterte die Runde und selbst Kiran grinste nun leicht. Kazel senkte den Blick und er spürte schon wieder(!) wie ihm die Augen brannten. Er sagte nur ganz kläglich: „Danke…“
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    Beitrag  Liv So März 05, 2017 7:28 am

    Kira hatte keines Wegs die Absicht gehabt, ihn irgendwie zu verraten. Es war einfach nur der Schreck gewesen, der sie so hatte reagieren lassen. Limas Reaktion war da geradezu niedlich. Zumindest wusste Kira nun, woher Kazel sein schauspielerisches Talent hatte.
    Liv sah Ailish tadelnd an.
    "Aber Ailish ... wenn wir dauernd mit seiner Magie von Ort zu Ort reisen würden, wäre Kiran bald ausgezerrt und wir wären alle nicht so eng zusammen gewachsen. Ich finde es schön, wenn wir wieder zusammen reisen. Das wird Kazel und seiner Mutter auch gut tun."
    Vielleicht ergab sich dann auch endlich eine Gelegenheit, bei der Kazel seiner Mutter die Wahrheit sagen könnte. Kira sah nun auch etwas erbost zu Kazel.
    "Ja was bildest du dir eigentlich ein? Ich werde doch nicht zurück bleiben, während du da allein hin gehst. Ailish hat schon recht. Ohne uns gehts nicht."
    Lilly legte nur wieder die Hand auf Kazels Arm.
    "Ausserdem ... wenn ich nicht bei dir bin, wer soll dich dann beschützen?"
    Natürlich meinte sie nicht den körperlichen Aspekt. Sie lächelte ihn mit großen Augen an. Natürlich beschützte sie ihn nur mit Worten, aber anders herum, war er doch auch ihr Beschützer.
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    Beitrag  Ailish So März 05, 2017 8:08 am

    Kazel hatte sich ja schon überreden lassen. Er hatte nicht mal versucht gegen an zu reden. Wie auch immer. Sie verbrachten den Restabend damit, zu packen und dann schliefen sie einen sicheren und angenehmen Schlaf. Kiran hatte offenbar genug Gästezimmer für alle.
    Am nächsten Morgen brachen sie dann auf und das Nächste Ziel hieß: Fürstentum Grünes Tal. Mit gemischten Gefühlen lief Kazel neben dem Karren her, der auch schon Kylars „Eltern“ transportiert hatte. Was wenn sie nun angegriffen wurden? Er konnte doch nicht Lilly UND Lima beschützen. Das würde ihn vermutlich wahnsinnig machen. Er stieß die Luft aus und ließ den Blick schweifen. Lima saß auf dem Wagen und summte ein Lied vor sich hin. Irgendwann erkannte Kazel dieses auch und sagte: „Das hast du früher schon gesungen.“ Lima lächelte und nickte dann. „Ja. Dass du dich daran noch erinnerst.“ Es war verrückt. Kazel hatte sogar vergessen, wie sie ausgesehen hatte, aber das Lied hätte er sogar mitsingen können. Es handelte von einem Jungen, der nicht ins Bett wollte und immer wieder eine neue Ausrede erfand, warum er noch ein wenig länger wach bleiben wollte. Doch Lima summte ja nur die Melodie.
    „Wie weit ist es bis ins Grüne Tal?“, fragte Ailish und Kazel antwortete: „Bei diesem Tempo drei Wochen.“ Ailish verzog das Gesicht und unterstellte Kazel, dass er mit seiner Aussage genauso gut hätte sagen können: Wenn ihr so bummelt 3 Wochen. Sie sagte: „Also wir hätten ja auch alle ein Pferd nehmen können.“
    „Und wovon hättest du das bezahlt, kleine Königin?“, fragte Kiran und Tryndamere nickte bedächtig. Lima fand es wirklich nett, mit diesen Leuten zu reisen. Sie betrachtete ihren Sohn, der besorgt aussah und die kleine Lilly, wie sie neben ihm her ging und fröhlich in der Weltgeschichte herumschaute. Es musste ja wirklich neu für sie sein und sicher war sie noch vollkommen unbescholten. „Sag mal Lilly. Woher kennt ihr beiden euch denn?“ Kazel wäre erstarrt, hätte er sich nicht gezwungen weiterzugehen.
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    Beitrag  Liv So März 05, 2017 8:52 am

    Da waren sie eben erst angekommen, hatten das Haus her gerichtet und reisten direkt wieder los. So viel zum Ausruhen, aber die Gemeinschaft hatte schon mehr als das überstanden. Dachte man mal an die Anfänge zurück, war es nun wesentlich angenehmer. Liv war Erwachsener geworden, und auch Ailish war viel Erwachsener, als vorher. Beide hatten einen guten Mann zur Seite, den jede von ihnen aufrichtig liebte und sie hatten Freunde gefunden, von denen sie nie erwartet hätten, sie zu finden. All das hatte mit der Suche nach ihren Eltern begonnen, doch so sehr Liv ihre Eltern auch vermisste ... sie hatte für sich beschlossen, sie sind an einem Ort, wo es ihnen hoffentlich besser geht und freuten sich für ihre Töchter. Lilly dagegen, lief neben dem Wagen her, schnupperte an der einen oder anderen Blume, die am Wegesrand stand und sah nur all zu gern in den Himmel, wobei sie das Eine oder Andere Mal stolperte, sich aber immer abfangen konnte. Lima wollte wissen, wo Kazel und sie sich kennen gelernt hatten. Lilly war natürlich unbedarft und würde nun keine Lügen erzählen, aber der Gesichtsausdruck verriet, das die Erinnerung nicht sehr schön war, was jedoch eigentlich weniger mit Kazel zu tun hatte.
    "Oh das war oben in den Bergen. Unsere Kutsche wurde überfallen und ich konnte fliehen ... Ich glaubte es jedenfalls."
    Es war wie die Erkenntnis, das ihr Vater das alles geplant hatte.
    "Ich bin umhergeirrt und fast erfroren, als ich diese Höhle fand, wo sie Alle waren. Ohne sie, wäre ich sicher nicht mehr am Leben. Kazel tat mir so leid, weil er gefangen war. er hatte mir gesagt, das ich ihm nicht zu nahe kommen soll aber ich bin trotzdem zu ihm gegangen. Er hat ein gutes Herz, das habe ich gleich gesehen. Er hat mich heftig erschreckt, aber kurz drauf auch mein Leben gerettet. Er beschützt mich und ich versuche ihn zu beschützen."
    Lilly lächelte Lima fröhlich an. Sie schien wirklich jeden gut leiden zu können.
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    Beitrag  Ailish So März 05, 2017 11:16 am

    Kazel wollte Lilly eben noch aufhalten alles heraus zu posaunen, aber da war es schon zu spät. Sie erzählte, dass er gefangen gewesen war und dass er sie zu Anfang so mies behandelt hatte. Er blieb mit gesenktem Kopf stehen. Und dann ging alles so schnell, dass kaum Zeit zum Reagieren blieb. Kiran war aufgesprungen und hatte beide Hände gebreitet, während Magische Geschosse von einer Kuppel, die Kiran um sie gebildet hatte abprallten. Kazel hatte erschrocken aufgesehen und hatte direkt zwei Dolche gezogen. Ailish hatte aufgeschrien und Tryn sein Schwert gezogen. Die Männer sahen sich um und endlich zog Ailish ihren Bogen. Lima war aufgestanden und hatte sich aufmerksam umgesehen.
    „Wo sind sie?“, fragte sie leise, aber keines Falls ängstlich. Sie stieg vom Karren und nahm Lilly am Handgelenk, wo sie sie sanft zu sich zog. „Keine Sorge…“ Die Geschosse hörten auf und Kiran keuchte angestrengt, während sich die Kuppel auflöste. Er ließ den Blick schweifen und sagte: „Dort.“ Er deutete auf eine Richtung und Kazel sagte ernst und ganz ruhig. „Nein… Sie haben uns umzingelt.“ Tryndamere lief los. Er setzte wohl zum Angriff an und Ailish hielt den Bogen in seine Richtung, damit sie Feinde abhalten konnte. Pfeile kamen angeflogen und wieder erschien eine Kuppel, aber ein bisschen andersfarbig. Kiran rief: „Geht verdammt noch mal in Deckung, ihr Narren!“ Seit er einen Teil seiner geraubten Macht eingebüßt hatte, fiel es ihm schwerer zu zaubern. Lima zog Lilli unter den Karren und Ailish sprang runter um sich zumindest von einer Seite zu schützen, indem sie den Karren als Rückendeckung benutzte. „Liv!“, rief sie. Ihrer Schwester durfte nichts passieren! Tryndamer prügelte sich mit drei kräftigen Kämpfern und er schlug zu, wie ein Berserker. Kazel hingegen huschte Leichtfüßig zwischen anderen seines Schlags hin und har. Zwei waren direkt bei seiner Berührung zuckend umgefallen. Er durfte das hier nicht. Seine Mutter! Was würde sie denken? Was… Er wich eben gerade noch einer Klinge aus. Ein Magier schleuderte neuerliche Geschosse und Kazel wich ihnen aus. Atemlos musste Lima zusehen, wie Kazel sich mit diesen Männern und Frauen anlegte. Sie betete zu allen Göttern und Dämonen. Kiran selbst webte auch Zauber und schleuderte in letzter Sekunde einen zu nah gekommenen Gegner mittels Druckwelle davon. Dann fing er an Beschwörungen zu murmeln und seine Stimme wurde dabei tiefer und irgendwie auch schöner. Wolken zogen sich über ihnen zusammen. Es waren unzählige Angreifer.
    Die Angreifer setzten den Freunden ziemlich zu und während alle, die kämpfen konnten, dies auch taten, wurde schnell klar, dass sie verlieren würden. Blitze schlugen von Kirans Sturm ein, doch dann wurde er von einem Gegnerischen Zauber getroffen. Er erstarrte und krümmte sich dann vor Schmerz, wobei er aufschrie. Tryndamere steckte mehrere Hiebe ein, wobei sein Angreifer einen Hammer schwang, der jeden normalen Mann wohl schon nach einem Treffer getötet hätte. Ailish hatte schon zwei Mal getroffen, doch der Kerl kämpfte doch wirklich weiter. Sie hätte sich mehr Pfeile mitnehmen sollen, denn sie hatte nur noch einen einzigen übrig.
    Kazel war noch nicht einmal getroffen worden und nun sah er zum Wagen. Die Angreifer waren näher gekommen und zwei schlichen sich gerade dort hin. „Nein…“
    „Hier spielt die Musik, Verräter!“, sagte ein Mann, der Kazel eben die Klinge in die Eingeweide stoßen wollte, aber Kazel lenkte den Hieb ab und so kassierte er nur einen Schnitt über den Bauch. Er fletschte die Zähne. Die Lage war aussichtslos. Aber er durfte doch nicht… Seine Kammeraden verzweifelten. Tryn ging auf ein Knie herab, Ailish versenkte ihren letzten Pfeil jedoch rechtzeitig im Gesicht seines Gegners. Dennoch liefen weitere auf ihn zu. Kiran schrie vor Schmerz und auch Kira hatte es nicht einfach. Er sah Lilly und seine Mutter. Gleich würden die beiden bei ihnen sein… „NEIN!“, schrie er. Und nun gab es keine Gedanken und kein Zaudern mehr. Er zog einen Funkenschweif hinter sich her, als er sich verwandelte und mit seinen Schwingen, die hervorbrachen schlug. Im vorbeifliegen durchtrennte er die Hauptschlagadern der beiden Schleichenden und mit dem nächsten Flügelschlag schoss er in den Himmel. Er streckte die Hand nach oben in den Sturm und schleuderte einen der Dolche auf den Magier. Der Dolch flog so schnell und gerade, dass es wie eine Blitzlanze aussah, weshalb Kiran nun aufhörte zu schreien und sich benommen versuchte aufzurappeln. Blitze fuhren vom Himmel und umspielten Kazels Leib. Er schien förmlich darin zu tanzen. Dann riss er an „unsichtbaren Fäden“ und mit einem ohrenbetäubenden Donner, fuhren Blitze auf die Feinde herab. Er schrie düster in den Sturm und es wurde so hell, durch die Blitze, dass die Gruppe die Augen schließen musste. Sein zorniger Schrei verebbte im Donner und um die Gruppe herum war die Erde verbrannt. Die Luft war statisch aufgeladen und Kazel schwebte förmlich herab er. Landete in dieser furchtbaren und doch schönen Gestalt und blickte mit diesen weißen Augen nichtssagend zur Gruppe. Lima sah ihn mit riesigen Augen an und Kazel wagte nicht, sich zu nähern...
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    Beitrag  Liv So März 05, 2017 11:32 pm

    Schlagartig fiel Lilly das Gespräch mit Kazel wieder ein. Sie biss sich auf die Unterlippe. Natürlich hatte sie einfach drauf los geplaudert und sich nicht zurück gehalten, weil sie nicht drüber nach gedacht hatte. Anders herum würde sie auch nicht lügen wollen. Eben wollte sie sich noch entschuldigen, als Kiran aufsprng und einen Pfeil mit einem Schutzschild abwehrte. Für einen kurzen Moment war es ruhig. Lilly starrte erschrocken in die Richtung, aus der der Pfeil kam, ehe sie von Lima an sich gezogen wurde. Die Frau wollte sie beruhigen. Lilly wusste das sehr zu schätzen. Statt nun aber in Panik zu verfallen, ließ sie sich mit unter den Wagen ziehen, als der Angriff weiter ging.
    Liv hatte im karren gesessen, mit Lima und Ailish. Sie war eben so erschrocken, wie alle Anderen auch. Als Lima vom Karren sprang, sprang sie gleich mit und stellte sich so dicht an den Karren, wie es nur irgendwie ging. Sie wollte nicht unbedingt zur Zielscheibe werden, würde aber auch nicht zögern, sich vor die anderen zu werfen, um sie zu schützen. Lima und Lilly waren zuerst unter dem Wagen. Liv folgte ihnen. Sie war stolz auf ihre Schwester, doch kam sie sich einmal mehr wirklich Nutzlos vor.
    Kira war als Schlußlicht gelaufen. Was weder ihr noch Kazel normaler Weise geschah, war nun doch passiert. Sie hatten sich ablenken lassen und die Umgebung aus den Augen verloren. Als der Angriff begann, suchte sie sofort nach Deckung und nach den Angreifern. Wie Kazel schon fest gestellt hatte, waren sie umzingelt. Es konnte also nicht mehr lange dauern, bis sie den Kreis enger zogen und versuchen würden, sie alle zu töten. Kira sah die ersten Angreifer auf sich zu kommen. Sie griff nach den Fächern, die sie immer bei sich trug, um ein Wurfmesser ab zu blocken. Diese Fächer waren eben nicht gewöhnlich. Schon stürmte sie auf den Angreifer zu und verwickelte sich in einen Kampf auf Leben und tot.
    Während Liv von Kirans Stimme völlig gebannt war und keine Angst zu haben schien, sah Lilly unter dem Wagen hervor, wie Kazel sich wandelte. immer wieder verlor sie ihn aus den Augen, doch schließlich sah sie, wie die Männer nach und nach zusammen brachen, wie die Angreifer einer nach dem Anderen ausgeschaltet wurden und Kazel schließlich ruhig da stand. Für Lilly gab es kein halten mehr. Sie kam schneller unter dem Wagen vor, als Lima reagieren konnte und rannte auf Kazel zu. Sie fürchtete ihn nicht, auch wenn er diese Gestallt hatte, denn sie wusste, er war der Mann, der sie beschützte. Lilly breitete die Arme aus. Sie wollte ihn umarmen und ihm danken. Kazel hatte sie einmal mehr beschützt. Dafür fürchtete er wohl nun, was seine Mutter dazu sagen würde.

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