Ailish Mo Sep 09, 2013 1:40 am
Nun es waren nicht alle Bücher der Welt, vermutlich nur ein kleiner Bruchteil, aber für die Beiden Mädchen, die ja nur ihren Hof kannten und ein Paar Reiseberichte oder Abenteuergeschichten, wirkte das Gebäude natürlich gigantisch. Tryndamere sah das riesenhafte Objekt eher an, als sei es eine todbringende Bestie, was ihn jeden Moment verschlingen würde, wenn er nur noch einen Schritt näher machen würde. Er blieb irgendwann wie angewurzelt stehen und wusste nicht so ganz, ob er weiter gehen oder einfach nur weg laufen sollte. Entschlossen schüttelte er den Kopf und dachte sich, dass er nicht einfach so klein bei geben würde. Er war Tryndamere! Er war noch nie davon gelaufen und er würde jetzt nicht damit anfangen!
Er ging also schnell hinter den beiden Mädchen hinterher und hielt den Blick stur auf das riesige Maul, was sie fressen würde. Für Liv und Ailish war es natürlich einfach nur ein Eingang, aber sie konnten auch nicht wissen, dass diese riesigen Städte von Tryn bisher gemieden worden waren.
„Es wird dir schon nichts passieren.“, sagte Ailish zu Tryn und drehte sich im laufen um. Sie lächelte ihm zu, weil ihr doch sehr wohl aufgefallen war, dass er eingeschüchtert war. Sie freute sich, dass sie zur Abwechslung mal 'mutiger' war als er und gerade wandte sie den Blick wieder nach vorne als sie mit jemandem zusammen stieß. Sie hatte nicht auf den Weg geachtet und der Mann vor ihr prallte zurück, während Ailish gegen Tryn fiel, der es jedoch kaum zu bemerken schien. Ihr gegenüber, stolperte über die Treppenstufe hinter ihm und landete auf seinem Gesäß.
Er verlor sein Buch aus den Händen und Alish quietschte: „Tut mir leid!“ Schnell wollte sie zu dem Mann und ihm helfen, als sich schon ein Schwert gegen sie richtete. Eins? Nein, es waren zwei. Sie schluckte und sah die finster drein Blickenden Wachen an. Sie hatten eine Hautfarbe wie dunkle Muttererde und sahen nicht sehr nett aus. Der Kerl, den sie umgerannt hatte. Schnappte sich schnell sein Buch und sah dann auf. Auch ihm fielen die Schwerter auf und sein Blick verfinsterte sich.
„Runter damit. Sie ist noch ein Kind!“, blaffte er seine offensichtliche Leibgarde an. Sie zögerten und der Mann stand auf. „Runter!“, befahl er und drückte die Klingen, mit seinen Armen nach unten. Ailish war tausend Tode gestorben und Tryn war immer noch ganz ruhig und bewegte sich keinen Millimeter. Der Grund war die klinge, die an seinem Rücken ruhte, bereit ihm das Herz zu durchstoßen.
Der vergleichsweise junge Mann – nun vielleicht war er Ende zwanzig oder Anfang dreißig – trug ein schneeweißes Gewand und hatte rotbraune Haare. Seine Haut, war von einen zarten Karamell als würde er die Sonne regelrecht anbeten und dann fiel ihr Blick auf seine Augen. Diese Augen! Es war, als würden alle Farben dieser Erde in einem einzigartigen und wundervollen Schauspiel ineinander übergehen. Sie sahen aus wie funkelnde Diamanten und im nächsten Augenblick senkte er auch schon wieder den Blick er drehte sich zu einer seiner Wachen und meinte: „Macht euch wohl Spaß Kinder zu erschrecken, hm?“
Jetzt erst merkte Ailish, dass sie schon das zweite Mal als Kind betitelt wurde und sagte: „Hey! Ich bin kein Kind!“ Der angerempelte drehte sich wieder zu ihr,musterte sie kurz und sagte dann: „Nun soll ich dann meinen Wachen befehlen, dich aufzuschlitzen?“
Sie hob die Hände beschwichtigend und sagte dann leicht nervös: „Es war ein versehen. Ich wollte nicht... Also...“
Der Mann grinste und es hatte etwas wahrhaft schelmisches, ehe er sich wieder an die Wache wandte und meinte: „Genug Zeit vertrödelt. Ich habe zu tun.“ Er sah nun auch Tryn und Liv an und sagte dann: „Schönen Tag.“ Dann ging er an ihnen vorbei und er sah wirklich so aus, als habe er was zu sagen. Er hatte einen majestätischen Gang und wirkte unnahbar. Die in schwarz gewandeten folgten ihm und auch der hinter Tryn steckte das Schwert weg und folgte seinem offensichtlichen Herrn. Nein, es war eine Sie, kein Er.