Los Angeles

Dorian lauschte weiter Rins Worten. Sie hatte Recht und Unrecht, aber ihre Ausage ergab ohnezweifel Sinn. Sie wollten ihn verstehen und er erkannte durchaus, dass sie hier versuchte hart zu bleiben. Dorian war nciht der Typ andere unter Druck zu setzen, aber welche Möglichkeiten hatte er gerade schon? Keine.
"Ein Vater ist in den Augen seines Kindes Gott.", antwortete er zunächst mal. "Ich erwarte nciht, dass du oder irgendwer meine Motive versteht. Aber es ändert ncihts daran, dass ich nicht auspacken werde. Ich werde euch keine Antworten geben können, wenn ihr immer nur die falschen Fragen stellt." Maya sah ihn von der Seite an. "Aber auf die richtigen hättest du antworten?" Er musterte sie.
"Wenn ich also fragen würde, wie wir euch davon abhalten könnten, uns zu töten..."
"Dann würde ich euch sagen, dass ihr aufhören müsst andere Leute zu töten." Er machte kurz eine Pause. "Und mich gehen lassen."

Arnó sah auf den Bildschirm. "Meint der das ernst?" Loyd sah Dorians Vitalfunktionen an und meinte dann: "Offensichtlich schon." Arnó sah zu Loyd. Dann drückte er das Mikro. "Die Templer töten ständig und zwar im weit größeren Stil, als wir."
Dorian sah hoch in die Kamera. Er schwieg eine Weile. "Deshalb... töten wir sie ebenso wie euch." Arnó verstand erst nicht, aber dann weiteten sich seine Augen. Loyd fing an zu lachen und Nathaniel sprach aus, was die beiden anderen eben verstanden hatten. "Sie... sind gar keine Templer." Arnó massierte sich die Brauen und Nate widerholte vollkommen verdattert. "Sie SIND keine Templer!" "Ich habs mitbekommen.", sagte Arnó missgestimmt.

Ja, auch der lieben Rin fiel es nun wie Schuppen von den Augen.
"Nein ... Ein Vater ist kein Gott, nur muss ein Kind das erst verstehen."
sie klang viel ruhiger ... viel nachdenklicher. In ihren Augen war Hatori unfehlbar und vollkommen gewesen. Er hätte niemandem etwas getan ... wie sie glaubte. Ob er getötet hatte? Vielleicht.
"Ich verstehe,"
meinte sie nun.
"Ihr seid keine Templer, sondern eine eigenständige Gruppierung, die sich beider Seiten an nimmt, um zu verhindern, das unschuldige Leben ausgelöscht werden."
Dabei war im Prinzip niemand unschuldig. Man sagte es Kindern nach, weil sie es nicht besser wussten, aber was war mit denen, die schon älter waren? Die zwischen leben lassen und töten unterscheiden konnten, wenn sie zum Beispiel einen Käfer vor sich hatten, oder eine Eidechse, eine Maus? Waren sie dann noch unschuldig?
"Also tötet ihr die, die getötet haben, um das töten Anderer zu vermeiden. Das mag nobel klingen, aber was ist dann das Ziel deines Vaters? Was wenn das töten aufhören würde? Was würdet ihr dann tun?"

Lea war wie vor den Kopf geschlagen. Sie zweifelte gerade an ihrer Entscheidung, sich diesem hier an zu schließen. Warum war sie nicht einfach bei Joseph geblieben, anstatt hier zu sein? Wegen Dorian. Alles nur für ihn.

Dorian musste auf ihre letzte Frage nun ehrlich lächeln und es war, als würde die Sonne aufgehen. "Urlaub, nehme ich an." Aber das war natürlich nur eine Utopie. Er schüttelte leicht den Kopf, sie waren ja nun auch von selbst drauf gekommen. "Sein Ziel? Ich nehme an, er hat kein endgültiges Ziel. Nur das, was wir im Moment tun."
"Ihr tötet die, die töten. Ist das nicht ein wenig... extrem?" Dorian stimmte ihr zu, wenn es so einfach wäre. Er schüttelte aber wieder den Kopf. "Wenn wir jeden töten würde, der jemanden umbringt... wären 6 Brüder wirklich viel zu wenig, glaubt ihr nicht?"
"Also was? Wie wählt ihr eure Ziele dann aus?" Dorian schwieg erneut. Maya sah zu Rin. Dieses Gespräch hier. Das änderte alles! Und nicht nur dass es so überraschend war auch den anderen wurde nun bewusst, wie weit das Netzwerk dieses "Vaters" reichen musste, um die Ziele auszuwählen! Maya sagte nun: "Und der Mann, der, den du verfolgt hattest. Er war kein Templer."
"Woher wollt ihr das wissen?", fragte Dorian zurück und Maya sah ihn etwas missmutig an. "Glaubst du, ihr seid die einzigen die ihre Hausaufgaben achen?" Dorian lächelte und sagte: "Nein. Er war kein Templer." Er war ein Serienmörder gewesen. Und zwar einer, den die Polizei wohl nie geschnapt hätte. "Ihr tötet also auch Zivilisten.", sagte Maya nun. Dorian sagte ncihts dazu.
Loyd grinste nun und sagte: "Sympatisch." Arno aber fand ddas gar nicht witzig. So hatten sie noch weniger Sicherheiten, WIE der Mann seine Ziele auswählte. Er entschied sich nun für folgendes: "Wir haben keine Wahl. Wir müssen den Kopf abschlagen." Loyd sah auf. "Und wie? Er hat jetzt immer noch 5 Engelchen, die für ihn sterben würden."
"Aber er will seinen 6. Engel zurück." Loyd grinste abermals. "Du willst ihn frei lassen? Das wird er tausend Meilen gegen den Wind riechen." Arnó nickte. "Ja. Aer wir sind auch nicht wenige und wenn sie sowohl Templer als auch uns töten... haben wir einen gemeinsamen Feind." Arnós Augen funkelten. "Du willst dir die Templer zur Hilfe holen?", fragte Loyd amüsiert und Arnó lächelte nur. Sie und die Templer wollten beide eine gute Sache, auch wenn die Ansichten unterschiedlich waren. Sie hassten sich ja nicht gegenseitig.

Rin betrachtete Dorian. Sein Lächeln war so unglaublich schön.
"Er will Frieden. Aber erreicht man Frieden nur über Krieg? Offenbar will er alle bestrafen, die sich gegen Gott stellen, oder eben sich in seinem Namen gegeneinander stellen. Er möchte offenbar die Menschen beschützen, aber er hat einen sonderbaren Weg eingeschlagen, das zu erreichen."
Sie waren nicht mal wirklich die Einzigen, die hier bedroht waren. Das hier, war nur eine kleine Gruppe, die speziell hier stationiert und ausgebildet worden war. Dann konnte der Vater von den Jungs auch nicht der Kopf des ganzen sein.

Lea wurde ganz schlecht. Sie wollte am liebsten einfach weg rennen, aber das wäre dumm. Nur so konnte sie Dorian helfen. Sie wollten ihn frei lassen. Schön, aber was war mit der Kapsel? Sie sah zu den Anderen rüber, die gerade darüber sprachen, was sie vor hatten.
"Sie schicken andere ... die an deren Stelle weiter machen ... oder ihr schürt den Zorn der Söhne auf euch. Glaubt ihr wirklich, wenn das ein sehr viel größeres Netzwerk ist, das dann ausgerechnet Dorians Vater der Kopf der Schlange ist?"
Sie war kreidebleich. Wenn sei den Vater ausschalten würden, würden sie auch ihn aus schalten. Ihnen musste doch bewusst sein, das Lea alles daran setzen würde, das zu verhindern.

Als ob Lea dabei eine Wahl hatte. Sie war ein noch kleineres Rädchen im Getriebe hier als irgendwer sonst. Loyd hingegen gefiel die Idee irgendwie. Er sagte nun: „Warum sollte es ein großes Netzwerk sein?“ Er packte gerade einen Lutscher aus und steckte sich das Ding dann in den Mund. „Nein... der Mann spielt Gott. Er würde sich niemals jemandem Beugen.“ Der selben Meinung war Arnó auch und wenn sie sich irrten? Sie mussten es eben einfach riskieren.

Dorian hingegen sagte nun zu Rin: „Was ER will ist weder Krieg noch Frieden. Er spielt euer kleines Spiel nicht mit und ihm ist egal, was die Templer und Assassinen wollen.“ So viel musste er wenigstens mal klar stellen. Er schüttelte den Kopf.
„Glaubst du... er wird dich hier herausholen, Dorian? Er hat dich schon einmal zurück gelassen.“ Ja Dorian erinnerte sich daran. Im Kloster hatte er ihn einfach in den Händen der Assassinen gelassen. Er senkte den Blick. „Ich weiß es nicht.“, gab er nun zu. Er sah auf den Tisch und wusste nicht, was er dazu sagen sollte. „Und wenn wir dich gehen lassen... Wird er dich dann nicht vielleicht doch töten?“ Nun Michael war auch noch am Leben oder? DER hatte ihn aber auch nicht abgewiesen. Dorian wusste nicht, was als nächstes passieren würde.

Loyd sagte nun: „Ich glaube hier ist er wertvoller. Und ich glaube, dass er schief gewickelt ist, wenn er glaubt, dass ich nicht ein paar Infos aus ihm herauskitzeln kann.“

Eben ... der Punkt es Bereuens dem hier bei treten zu wollen, war bereits da gewesen. Nun konnte es nur noch schlimmer werden, wenn sie blieb. Sie war ganz sicher das kleinste Rad im Getriebe, aber auch das konnte es durchaus lahm legen. Sie wussten, wie sehr sie Dorian liebt und sie würde nicht einfach zu sehen, wie man ihn folterte. Nun ... zumindest war sie sich sicher, das sie versuchen würde, ihn zu retten. Ihr war egal, was mit ihr geschah, solange es ihm gut ginge.
"Weil ihr es auch nicht seit, oder wollt ihr mir weiß machen, das ihr die einzigen Assassinen auf der Welt seid? Die Templer werden ebenfalls ein weites Netzwerk haben und so wird es auch mit ihnen sein. Vielleicht wissen sie nicht voneinander, aber da gibt es bestimmt noch mehr."

Rin jedenfalls sah Dorian erneut ziemlich kühl an.
"Da tötest du deinen Bruder, weil du es nicht ertragen konntest, das dein Vater ihn lieber hatte ... obwohl er euch misshandelt hat. Es muss dir ja wirklich gut gefallen haben ... fehlt es dir? Ich meine ... ein Vater, der seine Kinder dazu ausbildet zu töten, sich an seinen eigenen Kindern vergeht ... das ist mehr als traurig. Hatori hatte meinen Respekt und meine Liebe, aber nicht, weil er so etwas mit mir gemacht hat. Warum musste er sterben? Wen hat er umgebracht, das ihr ihn auf der Liste hattet?"
Nun zumindest vermutete sie, das er niemanden umgebracht hatte, denn so lange sie bei ihm war, war er immer gütig gewesen, hatte versucht sie so zu erziehen, das sie selbst es auch war, das sie es vermied zu töten. Allein deshalb schon, war sie Ärztin geworden.

Arnó sah nun zu Lea. „Unsinn.“ Er sah zurück auf den Monitor. „Und selbst wenn. Du sagst, wenn sie nichts voneinander wissen, wie sollen sie dann zur Hilfe kommen?“ Nein, Arno war sich sicher. Die Gruppe war nichts weiter, als ein fanatischer Kerl mit einem Gotteskomplex. Auf der anderen Seite hatte er einen Menschen erschaffen, der ihnen weit überlegen war.
Loyd sah nun zu Lea und fragte dann in den Raum: „Was will sie hier eigentlich noch? Nathaniel, kannst du sie nicht irgendwie... mitnehmen? Und sie ausbilden? Sie stört doch eh nur.“

Jetzt fing sie schon wieder damit an. Dorian sah zu Rin. „Hatori war ein Mörder. Nichts weiter. Warum er sterben musste? Ganz einfach: Weil er ungestraft getötet hat. Du magst ihn für einen heiligen gehalten haben, aber das war er nicht. Vielleicht fragst du deinen Chef, der sollte dir sagen können, Wer Hatori wirklich war und wieso er für die Assassinen gearbeitet hat. Denn wie so viele hier hatte er einfach keine andere Wahl mehr.“ Das hatte er nicht sagen wollen, aber ihre ständigen Sticheleien machten ihn ehrlich zornig. „Und davon abgesehen, hast du immer noch nicht verstanden, dass du vollkommen falsch mit deinem Bild über mich und meine Vergangenheit liegst.“ Was jedoch nicht hieß, dass er nicht trotzdem einen ziemlichen Groll gegen seinen Vater hegte.

„So das reicht mir jetzt glaube ich.“, sagte Loyd. Er stnad auf und Arno unternahm nichts dagegen. Er sah ihm nur nach. Loyd wollte offensichtlich in Dorians „Zimmer“.

Rin wusste nicht, was da wirklich ab gelaufen war, aber sie hatte ja keine andere Wahl als zu sticheln. Schließlich war er sonst nicht zu kriegen, nicht wahr? Sie sah Dorian nach wie vor an. Woher wollte er wissen, wer Hatori wirklich war? Sie war so lang bei ihm gewesen. er hatte sie auf und erzogen. Hätte sie da nicht mit bekommen müssen, was er getan hat und was nicht?
"Nun ... wie du meinst. Du hast übrigens alles daran gesetzt, die Kleine los zu werden. Nun wird sie vielleicht auch bald auf deiner Liste stehen."
Damit stand Rin nun auf. Auf dem Weg zur Tür meinte sie dann:
"Maya .. ich denke Loyd wird nun übernehmen. Das gefällt mir nicht, aber offenbar will er es so."

Lea glaubte ja wohl nicht richtig zu hören. Sie störte nur? Und ... was wenn sie recht hatte? Der Kerl mochte einen Gottkomplex haben, aber was wenn er kontakt zu Anderen hatte und die Jungs nichts davon wussten, das es noch mehr solcher Gruppierungen gab? Erschrocken sah sie nun auf. Die Mädels kamen nicht weiter, also würde dieser gruselige Kerl wohl nun übernehmen. Wie sehr wünschte sie sich in den Schutz des Klosters, doch auch dort würde es nie wieder so sein, wie es gewesen war, denn nun wusste sie zu viel. Sie könnte keine Minute ruhig bleiben, wenn sie nicht wüsste, was aus Dorian wurde.

Dorians Augen weiteten sich bei ihren Ausführungen. Ungerührt ging sie zur Tür und Dorian sah sie erschrocken an. Maya witterte ihre Chance. „Was? Nein!“ Maya sah Rin eindringlich an. JETZT hatten sie den Wunden Punkt offenbar gefunden. „Lea hat mit alledem nichts zu tun! Sie ...“ Oh Himmel. Sie hatte ihn nur zufällig gefunden. Er konnte ja nicht wissen, dass sie ihm eben zusah. „Ihr werdet sie da raus halten!“ Maya zog die Brauen hoch nun gab er ihnen Befehle? „Glaubst du du bist in der Lage Forderungen zu stellen?“ Dorian riss einmal an den Fesseln, was natürlich so gar nichts brachte. „Lasst sie in Ruhe!“ Maya wusste ja auch, dass sie Lea entschieden hatte mitzumachen. Letztlich um IHM zu helfen. „Sie ist freiwillig bei uns. Sie will dir helfen.“ Dorian sah Maya schockiert an. Das war nicht sein Plan gewesen. Sie sollte mit alle dem hier nichts zu tun haben!

Oh? Da hatten sie wohl einen Punkt getroffen, der wirklich zu sitzen schien. Rin drehte sich nun halb um, sah dabei gespielt überrascht aus und meinte:
"Oh? Sie ist dir doch egal,... du konntest doch mit ihr in deinem Leben offenbar nichts anfangen, obwohl sie scheinbar die einzige ist, die dich wirklich, WIRKLICH gern hat und dich so nimmt, wie du bist. Mit all deinen Macken und Fehlern ... sogar obwohl sie weiß, was du getan hast ... was dein Vater getan hat."
Es klang wirklich fast heuchlerisch, war aber ernst gemeint.
"Sie ist nicht zurück in Josephs Arme gerannt, wie du geglaubt hast. Nein ... sie ist hier ... sie wird sich ausbilden lassen, nur deinetwegen. Sie erträgt den Gedanken nicht, wir könnten dich foltern ... oder töten. Ist ja nicht so, als könnte sie auch nur eine Sache davon verhindern. Stell dir nur vor, was sie alles für dich täte."
Inzwischen hatte sie sich ganz zu ihm gedreht, betrachtete ihn wirklich nachdenklich, winkelte ein Bein an, überkreuzte die Arme vor der Brust und lehnte sich an die Wand. Nun hob sie den Finger an die Lippen und tippte zwei drei mal dagegen.
"Oh ... stimmt. Sie würde für dich sterben ... aber was noch viel wichtiger ist ... sie würde für dich töten."
Rin hatte Lea kennen gelernt und glaubte nicht mal wirklich an ihre eigenen Worte, aber sie brachte es wirklich sehr überzeugend rüber. Nun lachte sie einmal amüsiert auf, als sie sich von der Wand ab stieß.
"Ist das nicht pure Ironie? Du hast ihr so sehr weh getan, um sie aus dieser Sache heraus zu halten und dabei hast du sie direkt in unsere Reihen katapultiert, weil sie nicht los lassen kann. Ich bin gespannt, welcher deiner Brüder den Auftrag bekommt, sie zu töten. Ach stimmt ... ihr tragt ja diese Masken und Michael gleicht dir wie kein anderer. Sicher wird er es sein, der sie um bringen wird und er wird es genießen, weil er dich so sehr hasst und dir nichts als weh tun will. Das wird die perfekte Rache für ihn sein, meinst du nicht?"

"HÖRT AUF!"
schrie Lea. Sie ertrug es nicht ihn so zu sehen. Ihm lag so viel an ihr und er hatte ihr nur weh getan, um sie weg zu schicken, damit sie das alles nicht erleben muss. Wie hatte er glauben können, das sie das ab schreckt?

Ja wie hatte er das glauben können? Rins Worte trafen mitten ins Herz. Schon wieder... Du hast versagt, Z. Schon wieder... Dorian riss erneut an den Fesseln. „Nein!“ Maya hätte Rin gerne den Daumen hoch gezeigt und auch Arnó sah wie gebannt zu. Nathaniel hingegen ertrug es gar nicht, Lea so zu sehen. Er empfand es selbst als grausam, aber er würde sich nicht gegen die Bruderschaft stellen. Er ging zu Lea. „Wir sollten jetzt gehen, Lea.“

Dorian sah Rin nun beinahe zornig an. Aber nur beinahe. „Sie hat mit alledem nicht zu tun!“
„Du musst uns nur sagen, was wir wissen wollen.“ Dorian fletschte die Zähne. Sie würde für dich sterben... Er fixierte nun Maya zornig. Er war offenbar doch zu großem Zorn im Stande. Sie würde für dich töten... Er sah sie vor sich mit Blut besudelten Händen. Er prasste die Lider aufeinander. Sein Herz schlug schnell und kräftig. Wieso glaubte er ihnen einfach so? Blufften sie vielleicht? Konnte er darauf bauen? Er wusste nicht weiter. Lea vor dem hier retten und dafür seine Geschwister verraten? Das war nicht fair. Er konnte nichts tun, als leiden. Oh... wie konnte er das hier vergeben?

Treffer. Das Mädchen war der wundeste Punkt den sie treffen konnten.
"Wo sollte sie denn hin? Zurück zu Joseph? Dort wo sie zwar sicher war, aber sie alles an euch zwei erinnert? Zu ihren Eltern, nachdem sie ihnen solchen Kummer bereitet hat? Ich bitte dich Dorian. Du hättest doch wissen müssen, das sie dich nicht einfach so zurück lässt, nach dem sie sich so sehr in dich verliebt hat. Es muss ein wahrer Dolch ins Herz gewesen sein, als du ihr sagtes, du kannst sie nicht mehr gebrauchen. Sie hat geweint ... lange ... bis sie eingeschlafen ist. Dann kam eine gute Seele um sie zu trösten. In dem Moment war Lea klar, was sie tun musste, um dir zu helfen. Sie musste sich uns nur anschließen. Nun wird sie ausgebildet, an verschiedenen Waffen, an speziellen Dummys wird ihr gezeigt, wo welcher Treffer tödlich ist. Vielleicht aber auch nicht."
Würde es nicht, aber das musste er nicht wissen.
"Dein kleiner Engel wird zum Teufel, wie du selbst und irgendwann ... falls du hier raus kommen solltest ... wirst du das größte aller Opfer bringen müssen, das dein Vater je von dir ab verlangen wird. DU wirst es sein, der sie töten wird, weil sie sich gegen Gott versündigt hat und vielleicht war sie dann nicht einmal schuldig. Stell dir nur vor, wie ihr Blut über deine Hände läuft ... wie sie dich an sieht, wenn sie stirbt."
auch das ließ sie einen Moment wirken. Sie labte sich nicht an dem, was er empfand. Es tat ihr sogar leid, aber sie durfte es nicht noch einmal verbocken.
"Vielleicht wird es aber auch jemand anderes sein, der ihr das Leben schwer macht .... Die Qualen die man dir auferlegen will .. es liegt doch auf der Hand, das es einfacher ist sie zu quälen, sie zu foltern, an deiner Stelle, weil du nicht reden willst."

Lea weinte. Sie fiel Nate in die Arme und ging mit ihm raus.
"Warum sind sie so grausam? Und Rin ... sie war doch eigentlich so nett. warum Nate? Warum müssen sie es denn auf diese Art machen? Nate ... ich weiß nicht ... ob meine Entscheidung richtig war."

Nun zumindest war er sich bei einem Sicher: Lea würde ihn nicht verletzen oder gar töten. Und er würde auch Lea nicht töten. Selbst wenn es ein direkter Befehl wäre. Rin brachte Gefühle in ihm zum Vorschein, die er sich selbst nicht mehr zugetraut hatte. Er empfand wahrlich dunkelroten Zorn in seiner Brust. Er wollte Rin zum Schweigen bringen, aber sie hörte einfach nicht auf. Und schließlich drohte sie ihm sogar an, dass sie Lea foltern würden, um ihn zum Reden zu bringen. Was war sie grausam… Würden sie das wirklich tun?
Loyd stand ungeduldig vor der Tür und sagte zu sich selbst: „Werden die wohl bald mal fertig? Ich verlier gleich die Geduld.“
Aber drinnen hörte man das natürlich nicht. Maya stimmte nun bei Rin mit ein. „Wir könnten das ganze so leicht lösen. Du musst uns doch nur sagen, was du weißt.“ Dorian sah Maya zornig an. Er war kein Freund von Rache oder dem bloßen Gedanken daran, aber wenn sie Lea auch nur ein Haar krümmen würden… Was machte er sich vor? Er wäre tot, ehe er auch nur die Hand heben konnte.
„Bringt es einfach hinter euch.“ Er meinte wohl, dass sie ihn auch genauso gut umbringen konnten. Er hatte schon viel zu viel erzählt. Die Tür ging auf. Loyd tänzelte fast hinein und sagte: „Dein Bruder hat das Wahrheitsserum nicht gut weggesteckt, aber das lag wohl an der toxischen Mischung der Drogen da drin. Ich bin gespannt, wie es bei dir wirkt.“ Dorian sah zu Loyd auf. Er hatte keine Angst davor, aber es missfiel ihm, wie weit die Assassinen gingen. Loyd spritzte ihm ohne weitere Umschweife das Mittel und dann dauerte es nur ein paar Augenblicke, ehe Dorian dort in dem Stuhl hing und vor sich hinstarrte. Loyd lächelte. „Scheint zu wirken.“

Nathaniel ging mit Lea und hielt sie fest. Er versuchte sie zu trösten und schließlich sagte er: „Sie sind im Moment auch wie Tiere, die in die Ecke gedrängt wurden. Dorians Vater konnte einfach so in unseren Unterschlupf eindringen und wieder herausspazieren. Dieser Mann ist gefährlich und seine Söhne auch. Arnó ist kein schlechter Mensch, er hat nur keine Optionen mehr.“

Man sah deutlich, wie sehr allein der Gedanke, Lea könne etwas zustoßen, Dorian nahezu auf fraß. Es war nahezu erschreckend, das jemand für einen Anderen so empfinden konnte. Dabei hatte Rin ja Hatori auch geliebt, aber nicht auf diese Art. Tatsächlich erschrak sie sogar ein wenig, als Loyd herein kam.
"Warum hast du Dummkopf nichts gesagt,"
fragte sie Dorian bedauernd und ziemlich leise, als Loyd schon angetänzelt kam. Jetzt war das Wahrheitsserum dran und es gab kein entkommen.


Lea drückte sich an Nate, der hier offenbar der Einzige war, der wirklich Gefühl zeigte, oder hatte. Er versuchte ihr zu erklären, warum sie sich so auf führten, aber das machte es ja auch nicht besser.
"Nate ... das ist furchtbar. Ich will ... keiner Gruppierung an gehören, die Menschen foltern oder tötet, um das zu erreichen, was sie wollen. Eure Ziele hörten sich so gut an, aber DAS! Er kann doch nichts dafür, das er so erzogen wurde, das er glaubt, das er das richtige getan hat und das sein Vater glaubt, das dies der einzige Weg ist, die Fronten zu klären! Ihm ist och gar nicht bewusst, das er vielleicht irgendwann nicht mehr gebraucht wird. Was ihr da tut, ist der falsche Weg an Informationen zu kommen. Er ist nicht so. Er ist sanft und mitfühlend ... nicht wie Rin oder die Anderen."
Sie schloß Nate bewusst nicht mit ein.

Nathaniel verstand ihren Standpunkt. Und auch, dass sie etwas gegen Arnós Methoden hatte. Hatte er selbst ja auch, aber… es schmerzte noch immer, wenn er an seinen Ehemann dachte. Es war ein tiefsitzender Schmerz, aber er dachte auch an die Leute, die SIE getötet hatten. Wen hatten SIE zurückgelassen? Wer trauerte um die Templer, die sie töteten? Dieser ganze Krieg war doch wirklich so sinnlos geworden. Und wofür? Für eine Welt, die niemals so existieren konnte, wie sie es wollten.
„Ich verstehe dich, Lea. Ich finde es auch nicht richtig.“ Er drückte sie an sich. Sie war so klein und zierlich in seinen Armen. Sie wirkte so zerbrechlich und der einzige, der ihr Halt geben konnte wurde gerade von Loyd bearbeitet.

Dorian saß auf dem Stuhl und obwohl Rin die Frage in den Raum stellte antwortete Dorian nicht. Loyd kniete sich nun vor ihn und sah ihm in die halbgeöffneten Augen. „Naaa? Noch bei Besinnung?“ Dorian reagierte nicht wirklich. Loyd erhob sich und umfasste Dorians Kiefer, den er nun anhob, damit Dorian ihn ansah: „Hallo, Zed. Wir haben da ein paar Fragen an dich.“ Er sah zu Maya, die ihn missmutig ansah. „Was? Ihr habt jetzt lang genug um ihn herumgetänzelt.“ Maya verschränkte die Arme. „Ihr werdet damit jegliche Vertrauensbasis zerstören.“ „Na und? Als ob wir ihn jemals wieder frei lassen könnten. Höchstens als Köder.“ Dorian reagierte gar nicht. „Sie sind die Spezialistin, Maya. Ich bitte also darum.“ Maya sah Dorian wieder an. „Lass ihn los!“ Loyd tat, was sie verlangte und stellte sich neben Dorian. Maja hingegen beugte sich vor. Sie nutzte nun lieber wieder seinen „echten“ Namen und sagte: „Zadkiel. Kannst du mich hören? Weißt du wo du bist?“ Nichts. Maya sah kurz zu Loyd. Der zuckte die Schultern. „Erzähl mir von deiner letzten Mission.“ Dorian reagierte nicht. „Erinnerst du dich? Du bist gefallen. Von einem Dach. Weißt du noch, wer dich gefunden hat?“ Dorian sah nun vernebelt auf. Er sah Maya in die Augen, aber er sagte keinen Ton. „Du wirst nicht mit mir reden, stimmt‘s?“ Dorian senkte den Blick wieder. Loyd hatte langsam wirklich die Faxen dicke.
„Vielleicht sollte Lea ihn befragen. Vielleicht antwortet er IHR. Dann kann sie zumindest dafür sorgen, dass wir ihn in Frieden lassen.“ Maya sah zu Rin. Ob Lea das tun würde?

Lea war froh, das wenigstens Nate da war. Er war anders, als die Anderen.
"Es wird doch nur weitere Fronten geben, die sich gegenseitig ausschalten, weil alle was wollen, was sie nicht bekommen können. Warum müssen so viele sterben? Versteht ihr denn nicht, das es immer eine Seite geben wird, die sich gegen die Andere stellt?"
Sie schluchzte und drückte sich noch enger an Nate.
"Ich kann das so nicht Nate. Ich will ihm helfen, aber ... zu welchem Preis? Wie viele Opfer muss es noch geben? Ich bleibe nur seinetwegen ... nicht weil ich das hier unterstützen will."
Sie glaubte nicht, das Nates Mann das hier für seinen Schatz gewollt hätte.

Rin betrachtete das ganze.
"Sie sind so gedrillt, das sie nicht mal unter Drogen was sagen und die Kleine ... sie würde wohl alles tun, um ihn zu retten, nur eine wahre Rettung wäre es ja für ihn ja auch nicht."
Nein eigentlich nicht. Sie war die eiskalte gewesen, aber sie hatte nicht vergessen, wie sehr Dorian und Lea harmoniert hatten, wie lieb Beide waren. Hätte sie die Möglichkeit, sie würde sie nutzen um diese schreckliche Kapsel zu entfernen, nur leider ... hier waren überall Kameras und sie würden eh eine Neue einsetzen, sobald sie merken, das die alte weg ist. "
"Vielleicht solltet ihr das Mädchen holen."

Nathaniel hielt Lea weiter fest. Er sah sie aber schließlich an. „Und was schlägst du vor?“ Er musterte sie. „Sollen wir einfach aufhören und den Templern die Welt übergeben?“ Er musterte sie. „Es geht hier nicht nur darum, was wir wollen, sondern, was wir für die Welt nicht wollen. Totale Kontrolle und Unterwerfung.“ Er schüttelte den Kopf. „Nein, in so einer Welt möchte ich nicht leben.“ Es war natürlich schwierig. Die ganze Lage der Krieg. Er ging schon so lange, dass man ihn nicht einfach beenden konnte. „Du musst keiner Seite angehören Lea, aber du verurteilst uns zu Unrecht. Sicher sind die Methoden gerade reichlich übertrieben, zumal Dorian nicht mal ein Templer zu sein scheint, aber… ich verstehe auch Arnós Handeln.“ Er schüttelte den Kopf. Nein… Lea reagierte so, weil es hier um Dorian ging. Sie liebte ihn und er verstand sie voll und ganz.
Maya kam nun zu ihnen. Sie hatte Rins Vorschlag beherzigt und Loyd weigerte sich, den Raum zu verlassen, also war sie gegangen. „Lea.“ Sie senkte den Blick. „Loyd… nun es wurde beschlossen, dass du mit Dorian reden sollst. Er muss nur auf unsere Fragen antworten, dann wird er in Ruhe gelassen.“ Sie schämte sich trotzdem ausgerechnet Lea zu fragen. „Wir haben die Hoffnung, dass er mit dir reden würde.“ Sie wusste ja nicht, dass sie ihn unter Drogen gesetzt hatten. Aber sie würde es ziemlich bald merken. "Würdest du uns dabei helfen?"

Lea wusste, das Nate recht hate, aber das ständige bekriegen konnte doch nicht ewig so weiter gehen.
"Nein ... das würde ich auch niemandem wünschen .... aber gibt es den keine Lösung, bei der alle übereinkommen können? Ja, die Menschen sollten frei sein, nicht unterdrückt von irgendwem, aber sie brauchen auch Regeln, denn selbst hier geht es nicht ohne."
Sie hatte Nate sehr lieb gewonnen. Ihm wünschte sie wirklich alles erdenklich liebe. Er hatte es verdient, jemanden zu finden, den er lieben durfte, der ihn liebte. Da öffnete sich auch schon eine Tür. Maya kam herein. Sie schien sehr reumütig. Lea war sicher nicht auf dem Standpunkt, das Maya nun scheinheilig tat, aber sauer war sie auf sie denn noch. Wie konnte sie nur daran denken, sie zu fragen, ob ausgerechnet Lea ihnen mit Dorian half?
"Und dann? Dann sperrt ihr ihn ein, wie ein Tier? Er trägt eine Kapsel, die ihn sofort ausschaltet ... ja, sicher. Ich möchte das unbedingt erleben, das ihr ihm das Ding zündet. Warum sollte ich euch helfen, wo ihr ihm das angetan habt? Ihr seid nicht besser, als die Templer ... und nicht besser als sein Vater."
Da müssten sie ihr schon wenigstens ein wenig entgegen kommen, damit sie ihnen half. Natürlich wollte sie, das man Dorian in Ruhe ließ, aber sie wollte auch, das er leben durfte.

Nun, er würde ja leben… Nate sah Maya an, die traurig den Kopf schüttelte. „Ich verstehe. Verzeih, dass ich gefragt habe.“ Sie hatte von vornherein damit gerechnet, dass sie ablehnen würde. Sie drehte sich zum Gehen. Sie blieb aber noch mal stehen. Sie klang traurig: „Loyd wird kein Verständnis für ihn haben.“ Was so viel hieß, wie: Ganz gleich, ob er davon ausging, dass Dorian kein Wort sagen würde. Er würde trotzdem versuchen alles aus ihm rauszuholen und am Ende würde nichts von Dorian übrigblieben. Loyd kannte kein Mitgefühl und die Menschlichkeit einer Person war ihm ganz egal. Nein, die Assassinen mussten Lea überhaupt nichts anbieten. Man hatte IHR nur angeboten Dorian zu helfen, ehe sein Verstand verschwinden würde. Und das sagte sie nun auch noch einmal. „In erster Line hilfst du IHM damit und nicht uns…“ Sofern er überhaupt irendwas sagen würde.

Lea sah Maya wütend an. Natürlich wollte sie Dorian helfen.
"Ich würde alles für ihn tun .... aber dafür sorgen, das ihr ihn einfach so tötet, wenn er ausgepackt hat, oder eben in einer Zelle dahin siecht ... das ist unmenschlich. Und wenn ihr euren Wissenschaftler auf ihn los lasst, zeigt das nur wie erbarmungslos auch ihr seid,"
erklärte sie wirklich wütend. Wie konnten se nur so sein?
"Ich werde ihm helfen ... aber ihr entfernt diese Kapsel ... bitte."

Maya ließ es über sich ergehen. Es war nicht iHRE Schuld, dass Dorian dort saß und es war auch nicht IHRE Schuld, dass Loyd das Nervengift implantiert hatte und es war schon gar nicht IHRE Schuld, dass Lea überhaupt in all das hineingezogen wurde. Aber sie sagte nichts dazu. Sie verstand Leas Zorn und so würde sie nun auch wieder das nächste abkriegen, weil sie sagte: „Nein.“ Sie drahte sich ganz zu Lea. „Es steht nicht in meiner Macht die Kapsel zu entfernen. Was ich dir aber versprechen kann: Sobald wir wissen, was wir wissen wollen, wird Loyd ihn frei lassen. Und ob die Kapsel dann entfernt sein wird oder nicht… liegt nicht in meiner Freigabestufe.“ Sie musterte Lea. „Alles weitere musst du mit Arno verhandeln…“

Oh und das würde sie. Lea war so sauer, sie wollte gerade am liebsten alles zerreißen, und in die Luft gehen lassen, allein, weil sie so furchtbar mit Dorian um gingen und sie nun aus nutzten, um zu erfahren, was sie wollten. Ehe sie allerdings zu lassen würde, das dieser Loyd sich an Dorian vergriff, würde sie mit ihm sprechen. Nur widerwillig löste sie sich von Nate.
"Schön. Ich werde mit ihm reden."
Sie wirkte Trotzig, hob das Kinn leicht an und glaubte, das der ganze Verein hier so oder so nicht hielt, was er versprach. Jedenfalls wollte sie jetzt nur eins. Zu Dorian.

Und das durfte sie nun auch. Maya war auf der einen Seite erleichtert, aber sie war auch wütend auf Lea und deshalb auch ziemlich reserviert, als sie ihr eine Liste gab. Dort stand drauf, was sie von Dorian erfahren wollten:


Sie sah Lea noch einmal an und meinte dann: „Danke, dass du es versuchst.“ Sie ging nun aber auch einfach. Drinnen sah Loyd auf. Er hatte gerade bei Dorian gestanden und ihm in die Augen geleuchtet, ob er überhaupt auf irgendwas reagierte. Rin stand dort noch im Raum und als Lea nun reinkam und die Szene betrachtete tönte Arnós Stimme durch den Lautsprecher. „Lasst sie mit ihm allein.“
Loyd seufzte langgezogen und ging widerwillig mit hinaus. Dorian hatte den Blick gesenkt und starrte auf die Tischplatte. Lea sah durchaus, dass er halb weggetreten war.

Nun für Lea sah es so aus. Dorian war unwissentlich her gekommen, freiwillig. Er hatte Hilfe angeboten und es war IHNEN von vorn herein klar, das wenn er sich erinnert, er bleiben musste. Maya hatte es gewusst und sie von Anfang an hinters Licht geführt. Hinzu kam Rin, die ja plötzlich hier als Obereisberg aufgetaucht war. Maya gab ihr den Zettel, den Lea kurz durch las. Pah. Sie würde Dorian nicht verraten. Als sie herein kam, saß er da, halb weggetreten. Er starrte auf den Tisch. Augenblicklich kamen ihr die Tränen erneut, aber sie blinzelte sie weg. Arnós Stimme ertönte. Rin drehte sich unmittelbar um und verließ den Raum. Lea sah sich im Raum um. Sie wusste, wo die Kameras waren. Schließlich ging sie langsam auf den Tisch zu, kniete sich neben Dorian und nahm seine Hand.
"Dorian ... Dorian hörst du mich?"
Sie sah ihn voller Hoffnung an. Er wirkte so ... so völlig weg getreten.
"Hör mir bitte zu. Sie wollen, das du mir einige dinge erzählst. Dinge, die du vielleicht nicht sagen darfst ... oder willst, aber sie haben gesagt, sie werden dich dann in ruhe lassen und dich nicht weiter quälen. Ich will nicht, das sie dich quälen. Ich möchte, das es dir gut geht, das du lebst."
Sie ließ den Blick nicht von ihm.
"Sie möchten wissen, wer dein Vater ist."
Sie musste wohl langsam anfangen, wenn sie überhaupt irgendwas erfahren wollte.

Niemand hatte Lea hinters Licht geführt. Sie hatte die Wahrheit vielleicht einfach nur nicht erkennen wollen. Dorian reagierte erst gar nicht auf irgendwas, aber als sie sich hin kniete und seine Hand nahm, sah er sie an. Er musterte ihre wunderschönen Augen und nach einem Moment sagte er: „Lea…“
Der Lautsprecher ertönte: „Versuch die Fragen so zu stellen, als ob DU sie wissen möchtest.“ Es war natürlich Arnós Stimme. So würde es vielleicht besser funktionieren. Dorian musterte Lea eine Weile. Sie wollte was? Er konnte sich wirklich sehr schwer konzentrieren. Sie fragte nach seinem Vater, oder? Er war nicht sicher. Er schloss kurz die Augen. Lea wiederholte die Frage und Dorian sagte: „Was… machst du hier?“ Er war der Meinung, dass er sie fortgeschickt hatte. Sie hatte ihm bereits gesagt, warum sie hier war, aber das schien er ja nicht zu meinen. Er wollte vermutlich wissen, wieso sie nicht auf ihn gehört hatte und einfach gegangen war. Er wollte die Hand an ihre Wange nehmen, aber es ging natürlich nicht, da er an die Lehne gefesselt war und sich kein Stück bewegen konnte. Ihre Hand ruhte auf seiner und er starrte einfach nur auf diese zierliche Hand, die auf seinen schlanken Fingern lag.
Dann schien er etwas zu erschrecken und sich zu erinnern, dass sie ihn ja etwas gefragt hatte. „Mein Vater…“ Er sah Lea wieder an. „Er… will das richtige.“ Dorian schloss die Augen halb und ließ den Kopf kurz nach hinten kippen, ehe er sie wieder ansah und sagte: „Er…. Ist kein böser Mensch.“