Los Angeles

Joey musterte Lea und antwortete zunächst nicht auf ihre erste Frage, da sie keiner Antwort bedurfte, auf ihre zweite Frage lächelte er und auf ihre dritte hin erhob er sich und sagte einfach nur: „Nein.“ Vielleicht eine Antwort auf alles? Aber zumindest wohl auf die letzte Frage. „Trinken sie in ruhe ihren Kakao aus, ich schicke jemanden, der sie nach Hause bringt.“
Er verabschiedete sich sehr höflich und ließ sie da nun völlig allein sitzen. Aber schon nach kurzer Zeit kam wieder jemand zu ihr. Ein bekanntes Gesicht. Nate. Er setzte sich und stützte das Kinn auf die Hand. Er musterte Lea und sagte: „Man… Du siehst aus, als sei dein Hamster gestorben.“

Lea ließ den Kopf hängen. Sie hatte keine Lust mehr den Kakao zu trinken. Überhaupt hatte sie zu nichts mehr lust. Vielleicht würde sie Dorian nie wieder sehen, wer wusste das schon und dieser Kerl ... Himmel der war übel. Er hätte glatt ein Geschäftspartner ihrer Eltern sein können, was das Heucheln an ging. Nate kam wieder zu ihr. Lea konnte gar nicht anders, als den Mundwinkel lächelnd hoch zu ziehen. Dann sah sie ihn an.
"Mein Hamster ... hatte nie einen. Das is nen komischer Haufen hier. Will auch gar nichts weiter wissen. Ich nehm an, sie sollen mich Heim bringen. Werd ich ihn überhaupt wieder sehen?"
Der Gedanke Dorian niemals wieder zu sehen, fraß sie regelrecht auf. Mit dem, was sich heir zugetragen hatte und was der Kerl da gerade los gelassen hatte, musste sie ja erst mal klar kommen.

Nate musterte das Mädchen. Sie sah wirklich unglücklich aus. Sie sah aber auch so aus, als habe sie gelernt schmerzen nicht nach außen zu zeigen, wenn es erforderlich war. „Hör mal, Püppchen. Der Kerl ist kein Umgang für ein junges, unschuldiges Mädchen, wie dich. Das alles hier ist kein Umgang für dich.“ Er beugte sich vor und sagte nun leiser. „Du solltest irgendwo ein Haus in der Vorstadt haben, einen netten Mann und zwei süße kleine Kinderchen.“ Er stand nun auf. „Komm jetzt!“
Sie war am Boden zerstört und Nate seufzte langgezogen und zog ein Gesicht, wie sieben Tage Regenwetter. „Am besten ist, du vergisst das alles hier.“ Als ob sie das könnte. Nate lief nun um den Tisch, aber anstatt sie am Oberarm zu packen und hochzuzerren, wie man wohl erwartet hätte, tat er etwas gänzlich anderes. Er legte ihr die Hand auf die Schulter. "Komm jetzt." Nach einer kurzen Pause sagte er noch: "Bitte."

"Von wegen,"
meinte sie abfällig, als er von einem Haus und Kindern und einem netten Mann sprach. Der einzige Mann, der sie interessierte, lag gerade da mit einer Bauchwunde und wurde operiert.
"Jemanden wie ihn ... kann man nicht vergessen."
Sie trank ihren Kakao nicht aus, sondern stellte ihn auf den Tisch. Erst als Nate ihr die Hand auf die Schulter legte, stand sie auf und ging gesenkten Hauptes voran. Noch einmal sah sie zu der Tür des Ops, blieb kurz stehen und meinte:
"Sagen sie ihm bitte, das er auf sich aufpassen soll und ... das ich ihn nie vergessen werde."
Nun ging es also zurück ins Kloster und das alles hier .. wäre nur ein böser Traum gewesen, der ein paar wunderschöne Momente inne hatte.

Sie setzte sich tatsächlich endlich in Bewegung und ging zurück mit ihm zum Aufzug, wo sie jedoch noch mal stehen blieb. Sie sagte ihm, er solle diesem Dreckskerl was ausrichten. Wie käme er dazu? „Ich werde kein Wort mit diesem Arsch wechseln, wenn ich nicht unbedingt muss.“, sagte er nur und schob sie nun in den Fahrstuhl. Offensichtlich schien Nate Dorian über die Maße zu verachten. Da stellte sich einem ja die Frage, wieso. Aber ob Lea das rauskriegen würde? Ob es sie überhaupt interessierte? War nun eigentlich auch egal.
Sie fuhren nach oben und als sie ankamen schien die Tür nicht aufzugehen. Oder Nate wollte nicht das sie aufging. Er sah Lea an, sein Blick war ernst. Er sagte eine Weile nichts, aber dann meinte er. „Im Ernst. Dieser Mann dort hat nichts deiner Freundlichkeit verdient.“

Es war niederschmetternd, aber sie hatte ja keine andere Wahl als zu gehen. Sie sagte nichts, als sie in den Aufzug ging. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, aber sie verbot sich jetzt zu weinen. Der Aufzug fuhr hoch, blieb schließlich stehen und ... die Tür blieb zu.
Nate sprach noch einmal mit ihr. Sie hob den Blick, sah ihn mit Tränen gefüllten Augen an. Nun eigentlich sah sie verschwommen. Nun lösten sich die Tränen, kullerten ihre Wangen herunter.
"Offensichtlich kennen sie ihn ganz anders, als ich. Der Mann, den ich kennen gelernt habe, ist ein ganz und gar liebenswürdiger Mensch, der sein Gedächtnis verloren hat, sich damit gerade abfinden wollte und die Chance auf ein neues Leben nutzen wollte. Es mag sein, das er in seiner Vergangenheit Dinge getan hat, die sie ihm nach tragen, die sie nicht gut heißen, aber ich ... ich habe ihn anders kennen gelernt. Was gewesen ist, ist gewesen. Es ist denn noch nett von ihnen, mich auf eine solche Weise zu warnen. Es ändert nur leider nichts an meinen Gefühlen."

Nate musterte das „Püppchen“ und seufzte leise, als sie ihm das alles erklärte. Wie alt war sie wohl? Ihre Ansichten konnten ihm ja auch völlig egal sein, aber trotzdem ärgerte es ihn irgendwie. Er schüttelte den Kopf. Er war nicht ihr Hauslehrer und auch nicht ihre Amme. „Fein. Mir egal.“
Er öffnete die Tür und ging wieder mit ihr zum Auto. Dieses Mal durfte sie vorne sitzen. Und dieses Mal fuhren sie auch ganz normal und ohne Eile. Nate sagte nichts mehr dazu. War ja auch egal. Er hätte sie eh nicht überzeugen können. Wie auch. Sie kannte nur eine Fassade von Dorian, die ER als Wahrheit verkaufte oder vielleicht sogar selbst glaubte, wenn er wirklich sein Gedächtnis verloren hatte.
Sie fuhren stumm und er ignorierte Leas Tränen und schließlich kamen sie an, aber er sagte noch. „Was gewesen ist, ist gewesen?“ Er sah sie nicht an dabei. „Würdest du das auch denken, wenn man ihn dir für immer wegnehmen würde? Oder würdest du nichts als Hass für den Menschen empfinden, der dir deine einzige Liebe genommen hätte? Er ist kein Heiliger. Er ist ein Monster.“

Lea wischte die Tränen weg. Natürlich kannte sie nur eine Seite Dorians, aber diese Seite, mochte sie sehr. Nun saßen sie im Auto, fuhren im normalen Tempo durch die Stadt und hielten am Kloster. Lea sah Nate an.
"Wissen sie Nate ... wir sind alle irgendwo Monster. Wir sind egoistisch und selbstlos, gütig und grausam, voller Liebe und Hass. Wenn er ihnen das an getan hat, dann bedaure ich das zu tiefst. Wenn man ihn mir weg nähme? Wir sind kein Paar, er gehört mir nicht. Man reißt jemanden aus dem Leben eines Anderen und das tut sehr weh. Man hasst und verabscheut den, der einem das angetan hat. Ich weiß nicht was ich tun oder sagen, oder fühlen würde. Vermutlich genau das, was sie meinen. Hass, Verzweiflung und unsagbaren Schmerz. Als ich Dorian fand, wäre er beinahe gestorben. Er wusste nichts von seinem alten Leben. Er hatte Erinnerungsfetzen und war vollkommen fertig, wenn das der Fall war. Er hat darunter gelitten. Vielleicht ... ist er ein Monster gewesen, aber zuletzt, war er das Gegenteil davon. Ich will gar nicht wissen, was da ab geht, aber wenn jemand wie er bei einer solchen Organisation ist, wird er wohl von denen zu dem gemacht worden sein, was er einmal war."
Sie sah Nate noch einmal nachdrücklich an. Dann weichte ihr Gesichtsausdruck auf.
"Es tu mir wirklich leid für sie Nate. Sie sind eigentlich ein netter Kerl. Danke für alles."
Sie war nun bereit aus zu steigen und ins Kloster zurück zu kehren.

Und Nate hielt sie auch nicht auf. Er sagte auch ncihts zu ihrer Aussage. Sie hatte nicht ganz unrecht mit ihren Aussagen und er wusste das selbst. Es war aber einfacher, jemanden zu hassen, als Mitleid für ihn zu empfinden. Er sah auf das Lenkrad, als sie längst ausgestiegen war. „Nett, hu?“ Er startete den Wagen und fuhr davon.
Lea betrat das Kloster und im Eingang stand schon Pater Joseph. Er fragte leise: „Wo ist er?“

Nun er war in der Außenstelle einer Assassineneinrichtung, wo gerade Loyd von Beckelheim und Rin Tashido über ihm standen und ihn begutachteten. Loyd sagte eben zu seiner Assistentin: „Ich bin so gespannt, meine liebe Rin! Noch NIE hatten wir eine Probe!“ Der Mann, der mit einem Maschinengewehr und einer Maske im Gesicht hinter ihm stand, merkte an: „Loyd. Er ist ein Mensch und keine Probe.“
„Aber wir hatten noch nie einen!“
Rin Tashido war ebenfalls eine Assassine. Aber eben auch Ärztin. Es stimmte, was Loyd sagte. Dieser Mann hier. ‚Dorian‘. Er war kein gewöhnlicher Mann. Er war auch kein Assassine. Er war das exakte Gegenteil. Er war ein „Kind des Herrn“ Dieser Mann war nur zu dem Zweck entwickelt worden, um Assassinen zu töten. Und nun würden sie vielleicht Einblicke bekommen, wieso er ihnen so überlegen war.
„Fangen wir an.“, sagte er. Der Körper von ihm war noch sehr geschwächt, dennoch hatten sie ihm Blut abgenommen, ehe sie ihn operiert hatten, welches nun verschiede Untersuchungen durchlaufen würde. Sie hatten auch andere Gewebeproben entnommen unter anderem Knochenmark Muskelzellen, Speichel, Hautzellen und eben alles was man so untersuchen konnte. Die Anatomie von ihm war perfekt. Rin und Loyd vermuteten, dass ‚Dorian‘ nicht einfach so von ihren Feinden gefunden worden war, sie vermuteten einen „verbesserten“ Menschen ihn ich. Aber bisher schien überhaupt nichts an ihm irgendwie „unmenschlich“ zu sein.
„Wir müssen wohl die Ergebnisse auf Molekularer Ebene abwarten, Rin-Rin. Hach, wie schade. Ich hatte auf etwas spannenderes gehofft!“

Lea ging zum Kloster. Sie hob den Blick, als der Pater mit ihr sprach. Sie sah ihn an und schon liefen wieder die Tränen.
"Nicht hier,"
meinte sie, was nicht auf Dorian bezogen war.
"Drinnen."
Sie hakte sich bei dem Pater ein und ging mit ihm hinein, wo sie hm erklärte, was geschehen war. Allerdings ließ sie aus, wo genau der Ort war an dem Dorian sich jetzt befand. lediglich erwähnte sie die unterschwellig Drohung dieses Mannes ... Joe.

Rin stand vor Dorian. Das Haar hatte sie zu einem Zopf geflochten. Ihr Blick war ernst, aber auch sehr interessiert. Ihre Arme verschränkt vor der Brust, sah sie nun auf zu Loyd. Sie mochte es nicht, wenn er sie so nannte, aber gegen anreden hatte bisher nie was gebracht. Besser sie ignorierte es einfach.
"Es dürfte sehr interessant sein, die Ergebnisse zu begutachten."
zu schade. Dieser Körper ... dieser wunderbare, gut trainierte Körper von diesem wirklich hübschen Exemplar Mann.

Pater Joseph setzte sich. „Das…“ Er sah Lea an. Er schüttelte den Kopf, sah aus dem Fenster und wieder zu Lea. „Nur Gott weiß, was sie mit ihm anstellen.“ Er drehte sich zu Lea um. „Hör zu.“ Er nahm seine Hände an ihre Schultern. „Das ist alles meine Schuld. Ich hätte… es anders handhaben müssen. Ich war naiv.“ Er blickte ihr ernst ins Gesicht. „Wir werden nicht zulassen, dass sie dieses wundervolle Wesen zerstören. Dorian ist ein Opfer seines Vaters. Ich muss das wieder geradebiegen. Ich werde ihn zurückholen. Versprochen.“
Das er ihr nun noch mehr Fragen ins Herz projizierte kümmerte ihn gerade nicht, er musste sich beeilen, ehe alle Bemühungen ins Leere laufen würden. Wenn Nate sie und Dorian abgeholt hatte, dann hatte Joe ihn jetzt und wenn Joe ihn hatte, dann wäre er in den gierigen Griffeln von Loyd, diesem Verrückten. Und wenn ER ihn hatte, dann könnte Dorians Gedächtnis oder besser sein gesamter Verstand arg darunter leiden.
„Ich muss mich beeilen Lea. Ich habe keine Zeit für Erklärungen, aber ich verspreche dir, dass du deine Antworten bekommen wirst.“

Loyd sah zu Rin und lehnte sich mit verschränkten Armen auf einem Tisch auf. „Wie kannst du so ruhig bleiben?“ Er sah auf den nackten Körper Dorians, dem sie nur den Lendenbereich abgedeckt hatten. Er ging zu ihm rüber und hob einen Arm an, den er kurz musterte und dann wieder fallen ließ. „Zeitverschwendung. Es ist wirklich NICHTS ungewöhnlich an diesem Körper. Ich werde mal sein Nervensystem genauer unter die Lupe nehmen müssen.“
Er sah Rin an. Dann grinste er. „Dir gefällt, was du siehst, hm?“ Loyd sah auch nicht schlecht aus, aber er war eher schmächtig. Er hatte lange schlanke Hände und war hochgewachsen. Sein weißes Haar und seine roten Augen ließen ihn unmenschlich wirken, aber man wusste heutzutage ja ganz genau, woran das lag. Und trotz dieser Pigmentstörung, die ihn zum Albino machte, hatte er wirklich schöne Gesichtszüge.
„Na los Schaffen wir ihn rüber ins Labor. Ey, Brad pack mal mit an!“ Der Typ mit dem Gewehr verdrehte die Augen, machte aber, was man ihm sagte. „Ich bin zum Schutz da und nicht als dein Laborant.“ Loyd grinste und winkte nur ab.

Lea sah Pater Joseph an. Er war nicht ganz ehrlich zu ihr gewesen, was Dorian an ging und sie nicht, was ihre Herkunft an ging. Irgendwo empfand sie das als eine Art Quit sein.
"Kann ich irgendwie helfen?"

Rin sah Loyd an. Wenn er nicht so schrecklich nervig und so irre wäre, könnte ihr die ganze Sache ziemlich egal sein, aber so ... er war ein Wissenschaftler durch und durch. Ein irrer, aber ein Wissenschaftler.
"Natürlich. Welche Frau, bisexueller oder schwuler Kerl würde sich nicht die Finger nach ihm lecken? Es kann ja nicht jeder nur auf Nervenbahnen oder diverse Ungewöhnlichkeiten, die nicht mal vorhanden sind, stehen."
Sie ließ zart ihre Finger über Dorians Brust gleiten.
"Er hat eine so unglaublich schöne Form . Überhaupt scheint er mir nahezu ... perfekt. Als habe man ihn in eine Form gegossen, aushärten lassen und dann heraus genommen."
Das Loyd ihn schon sofort ins Labor schieben wollte, gefiel ihr nicht.
"Loyd ... Noch nicht. Hab Geduld. Er wurde eben erst operiert und er ist kein Versuchskaninchen,"
meinte sie nun ernst. Sie mochte seine Assistentin sein, aber sie war auch Ärztin.

Pater Joseph nahm Leas Hände. „Kümmere dich um die Kinder. Das hilft jetzt glaube ich am meisten.“ Er legte ihr eine Hand an die Wange, wie es ein Vater bei seinem Kind tun würde. „Ich bring ihn zurück.“
Er ließ sie damit allein, zog Hut und Mantel an und machte sich davon. Er wählte unterwegs schon in seinem Handy eine Nummer und dann war Lea allein. Ohne Dorian fehlte schon jetzt etwas in dieser Einrichtung.

„Pha!“, machte Loyd und Brad sagte: „Tot wird er ihnen nichts nützen oder?“ Loyd antwortete: „Haben sich heute alle verschworen?“ „Nicht nur heute, eure Exzellenz.“ Loyd sah ihn verdattert an. Dann fing er an zu lachen. Ja… er war verrückt. Aber nicht böse. „Na gut, na gut. Dokumentieren wir den Heilungsprozess.“
Er stützte sich links und rechts neben Dorians Kopf auf und sah wieder zu Rin. Er strich Dorian nahezu zärtlich über die Wange. Brad verdrehte die Augen. „Wenn er dir so gefällt, hat er sicher nichts dagegen, wenn du ihm einen klitzekleinen Kuss raubst, hu?“ Er kicherte. „ICH würd‘s machen.“ Er kniete sich neben die Liege, legte beide Unterarme neben Dorians Kopf und legte dort sein Kinn ab. „Mir ist ein Projektname eingefallen! Dornröschen.“ Er sah mit einem Mal sehr ernst aus. „Ich kenne keine Rose mit spitzeren Dornen.“ Und hatte seine Stimme bis eben noch etwas ausgelassen und hoch geklungen, so klang er nun wirklich ernst und düster. Sie alle wussten, das er zahllose Brüder und Schwestern umgebracht hatte.

Lea sah Pater Joseph nach. Es war sehr beunruhigend, was er gesagt hatte und Lea machte sich natürlich schon wieder Sorgen um Dorian. In was war er da nur rein geraten? Ob sie sich nun so um die Kinder kümmern könnte, wie sie es gern wollte, blieb fraglich. Sie ging erst mal raus und versuchte ihre Traurigkeit mit Schmerzen am Kiefer zu erklären, wenn eines der Kinder fragte.

Rin funkelte Loyd an. Er konnte nicht nur den irren Wissenschaftler raus hängen lassen, sondern auch verdammt ernst werden.
"Es reicht mir ihn aus der Nähe betrachten zu können, ohne zu fürchten, von ihm umgebracht zu werden. Schlimm genug, das wir ihm das Leben retten müssen, um überhaupt mehr zu erfahren."
Sie verurteilte Dorian nicht wirklich. Es gab ihn, der Brüder und Schwestern der Assassinen tötete, weil sie getötet hatten und es gab eben sie, die Assassinen, die ebenfalls Blut an den Händen kleben hatten. Gut und Böse ... wer von ihnen war was? Rin maßte sich nicht an, das zu entscheiden. Beide Gruppen hatten ihre Ideale, die sie mit ihren Taten rechtfertigten.
"Dornröschen sollte jetzt aber erst einmal Ruhe haben Loyd. Wir sollten uns den Proben widmen. Damit sollten wir erst mal genug zu tun haben."

Loyd erhob sich wieder. Er sah Rin an und meinte: „Also schön. Was stehst du dann noch so rum? Fang an!“ Er selbst sah noch mal auf Dorian herab prüfte alle Körperfunktionen schloss ihn an Lebensüberwachungsmonitore an und setzte sich dann noch mal neben ihn. „Ja… Wenn du wach wärest und bei Verstand würdest du uns unverzüglich töten, hm?“ Er strich ihm behutsam eine Strähne aus dem Gesicht. Rin hatte völlig Recht. Es war allein schon eine Sensation, ihn so nahe betrachten zu können. Und vor allem, dass sie ihn überhaupt hatten „fangen“ können.
Die Große Preisfrage aber war: WER hatte ihn derartig verletzen können? Ein Team hatte die Spuren am „Tatort“ gesichert, aber die Ergebnisse standen noch aus. Brad sagte nun: „Ich werde ihn nicht entkommen lassen.“
„Er sollte sowieso nicht aufwachen.“
Er ging nun aus dem Zimmer und Brad fesselte Dorian gewissenhaft mit schweren starren Metallschellen, die am Bett waren. Die Liege, auf der er geschoben worden war, war nämlich perfekt auf einem schweren Metalltisch eingerastet und zusätzlich klappte er nun einen extrem stabilen durchsichtigen Deckel aus Gott wie was für einem Material darüber. JETZT sah er eher wie eine verdrehte Form von Schneewittchen aus…

Einige Stunden später: Erste Ergebnisse lagen Rin vor. Sie hatte herausgefunden, dass seine DANN tatsächlich leichte Veränderungen aufwies, aber weder sie noch Loyd noch sonst jemand auf der Welt würde wohl entschlüsseln können, was genau die Veränderung bewirkt hätte. Sie konnten nur beobachten. Die Muskelzellen Dorians waren stabiler, sein Immunsystem war unglaublich und seine gesamte physische Erscheinung war nicht nur perfekt anzusehen, sondern auch in der Funktion. Seine Nerven funktionierten schneller als die eines gewöhnlichen Menschen, was ihm eine unglaubliche Reaktionszeit verleihen musste und überhaupt schien alles an ihm besser zu sein als bei einem normalen Menschen.
„Ich frage dich Rin, wie ist das möglich?! WIE kann jemand so etwas erschaffen haben?! Denn wir sind uns doch wohl einig, dass der nicht geboren wurde, hä?“ Da wunderte einen ja wirklich gar nichts mehr.

Rin war sich sicher, Nate hätte diesen Mann da sofort ohne wenn und aber getötet. Er hatte Dorian nur lebend her gebracht, weil Loyd es so wollte. Auf Loyds Aufforderung hin, drehte sie sich um und verschwand im Labor, wo sie die ganzen Proben erst einmal analysierte und unter die Lupe nahm.

Was sie Stunden später herausgefunden hatte, war außergewöhnlich. Loyd war natürlich mit von der Partie, nachdem er sich von Dornröschen hatte trennen können.
"Nun ... eine Nährstofflösung, ein passendes großes Gefäß ... Spermien und ein unbefruchtetes Ei ... die Frage ist, wie lange hat es gedauert ihn zu züchten? Vielleicht hat man ihn auch als Kind mitt diversen Präparaten ... oder eben Seren aufgepeppt. Irgendwas HABEN sie jedenfalls getan. Das ist absolut erstaunlich."

Das war es wirklich. Und nur Dornröschen selbst könnte wohl Antworten darauf geben, wenn sein Geist durch das Trauma nicht blockiert wäre. Loyd und Rin diskutierten verschiedene Theorien und so verbrachten sie bei ihren Studien bis in die frühen Morgenstunden, wo sie sich doch mal aufs Ohr hauen mussten. Unter dessen wachte Dorian nun auf. Er öffnete langsam die Augen und versuchte zu begreifen, wo er war, was passiert war und … WAS zum Teufel?! Er wollte gegen das Glas drücken, war aber ziemlich fixiert. Er sah an sich herab. Er konnte den Kopf kaum bewegen, weil auch dieser in einer Fassung war. Seine Oberarme, Unterarme, Oberschenkel und Unterschenkel waren fixiert. Ebenso die Handgelenke selbst und die Knöchel. Um seine Brust waren Gurte gespannt und Dorian bekam wirklich Panik. Er gab klägliche Laute von sich und Brad rannte in den Schlafraum der beiden Wissenschaftler/Mediziner. „Er wacht auf!“
Loyd saß sofort im Bett. „WER hat mein Skalpell geklaut?!“ Brad sah ihn erschüttert an. „Dornröschen ist aufgewacht!!“ Kurz ratterte es in Loyds Kopf. „Unmöglich.“ Er sprang auf und lief rüber zu ihm. Auch Rin war wach durch den Tumult und auf den Beinen. „Deckel auf!“, forderte Loyd. „Ahhh, Dornröschen. Hallo.“
„Wer sind sie!? Bitte! Was… ist das hier… Ich…“ Er kniff die Augen zusammen und Loyd sah zu Rin. Dann wieder zu ihm. „Erinnerst du dich, wer du bist?“ Dorian sah den Mann immer noch schockiert an. Tränen sammelten sich in seinen Augenwinkeln. „Ich… weiß es nicht! Ich kann mich nicht erinnern, warum können sie mich nicht in Frieden lassen?!“ Er war verzweifelt, aber offensichtlich wusste er nicht, wer er wirklich war. „WIE ist dein Name?“, fragte Loyd noch einmal. „Do…rian. Ich heiße Dorian… Mehr weiß ich wirklich nicht! Was haben sie mit mir gemacht?!“
„Ich? Ich hab dich zusammengeflickt, mein Lieber.“ Viel spannender war die Frage, wieso er aufgewacht war. Loyd hatte die Dosis so berechnet, dass er mindestens noch 12 Stunden hätte ausgeknockt sein müssen. Dorian wusste nicht, was er meinte, aber als Loyd die Schnalle um seine Stirn aufmachte und auf seinen Bauch deutete, fiel ihm wieder ein, dass er… Er… Nein… Was war eigentlich passiert? Er hatte einen Mann getötet. Einen Mann ohne Gesicht. In einem Priestergewandt. Er schloss die Augen und seine Herzfrequenz stieg an. Loyd beobachtete das Ganze und wartete. Er war nicht gut im Leute befragen und würde das seiner Assistentin überlassen.
„Ich… habe einen… Mann getötet.“, stellte er fest und Loyd hob eine Braue. „Einen? Pff.“ Dorian schien das jedoch komplett zu überhören. Loyd und Rin hatten jedenfalls die Anweisung, ihn im Glauben zu lassen, dass er ein Assassine war oder eben überhaupt nichts in dieser Beziehung zu ihm zu sagen. Vielleicht könnten sie ihm weis machen, dass die Fesseln nur seinem Schutz dienten.

Rin war schon wach, ehe Brad die Tür überhaupt geöffnet hatte. Sie war es gewohnt, nur in einen leichten Schlaf zu fallen. Man hatte sie schon früh darauf gedrillt, das man auch im Schlaf überrascht werden konnte, also war sie schon bereit zu zu schlagen, ehe jemand ins Zimmer kam. Davon ab machte Brad gerade auch ziemlich lärm. Sofort war sie auf den Beinen und lief rüber zu dem Patienten. Loyd stand dem natürlich in nichts nach. Er war gleich bereit Dorian den Stirnriemen ab zu machen und ihm die frische Wunde zu präsentieren. Was dann kam war wirklich überraschend. Entweder der Kerl spielte ihnen hier was vor, oder er hatte schlicht und ergreifend wirklich eine ordentliche Amnesie.
"Wie fühlen sie sich. Immerhin war das nicht mal eben eine leichte Verletzung."
Sie musste doch erst mal sehen, wie sich der Patient jetzt fühlte. Das er aufgeregt war, konnten sie am Herzmonitor erkennen. Er schien nicht zu Schauspielern.
"Sie sagen, sie haben jemanden um gebracht, aber da, wo sie gefunden wurden, war niemand ausser ihnen."
Das Mädchen ließ sie aussen vor. Musste ja jetzt nicht sein, das er noch nach ihr jammerte.
"können sie uns erzählen, was genau geschehen ist?"

Dorian sah der Asiatin ins Gesicht. Sie sah… streng aus. Aber wenigstens nicht so skurril, wie der Mann, der mit ihm gesprochen hatte. Dorian schloss die Augen kurz. „Bitte binden sie mich los.“
„Na so weit kommt es noch.“ Brad packte Loyd nun am Schlafittchen und zerrte ihn aus dem Raum. „NICHT hilfreich!“, fuhr er ihn draußen an. „Die Anweisungen waren doch klar und deutlich, oder?“ Loyd sah zornig aus, beruhigte sich dann aber schnell. „Ja, ja, schon gut. Lass mich wenigstens beobachten.“ „Noch einen Ton…“ „Jahaa.“ Er ging wieder rein.
Dorian war zu verwirrt, um dem ganzen nachzugehen und sah die Frau weiter an. Ich… habe Eis gekauft. Für die Kinder. Und plötzlich wurde ich angegriffen.“ Er schloss die Augen. „Der Angreifer… er war ungefähr so groß wie ich, hatte lange schwarze Haare und eine Priesterrobe an. Aber… er hatte kein Gesicht.“
Loyd sah auf Dorian herab und dann zu Rin. DAS klang sehr merkwürdig. „Er hatte kein Gesicht?“ Dorian öffnete die Augen leicht. „Es war nicht zu sehen unter der Kapuze. Da war nur schwarze leere.“
Ich glaube der hat einen an der Waffel, flüsterte Loyd. Allerdings war sein Flüsterversuch sehr weit daneben, denn Dorian hörte jedes Wort. Er zog die Brauen leicht zusammen, sodass er nun etwas verzweifelt aussah. „Ich weiß selbst, dass… das blöd klingt. Wer sind sie denn überhaupt. Lassen sie mich bitte frei!“
„Erzähl mal schön zuende.“ Dorian musterte Loyd und dann sagte er: „Ich… habe mich gewehrt und ihm mit einer Scherbe den Bauch… aufgeschlitzt, dann bin ich geflohen. Ich erinnere mich kaum daran, aber dann…“ Seine Augen weiteten sich. „Lea! Wo ist Lea?!“

Rin sah Dorian an. Liebevolles hatte sie für ihn sicher nicht übrig, aber sie hörte zu. Loyd wurde raus geschleift, kam aber auch gleich wieder herein. Er war aber auch so was von ungeduldig.
"Tut mir leid, aber die Fesseln dienen zu deinem eigenen Schutz. Die Verletzung war recht schwer."
Gut das war nicht die ganze Wahrheit, aber besser als gar keine Erklärung. Tatsache war nun Mal, das er einfach zu gefährlich für die Anwesenden war. Was er dann aber erzählte, entbehrte jeglicher Logik.
"Ein Mann ohne Gesicht?"
Sie lauschte weiter, zog die Brauen zusammen und ein furchtbarer Verdacht überkam sie. Wenn sie recht hatten das er künstlich erzeugt worden war, dann wäre es für seinen Schöpfer ein Leichtes, ihn zu ersetzen durch einen Clone. Vielleicht einen, der noch nicht komplett war ... Darüber musste sie mit Loyd auch noch sprechen.
"Und sie sind sich sicher?"
Na toll. Nun wollte er auch noch wissen, was mit dem Mädchen war.
"Ihr geht es gut. Wir haben sie nach Hause gebracht."

Dorian wurde trotz seiner eigenen Verwirrtheit das Gefühl nicht los, das hier etwas nicht stimmte. Diese Leute schienen sich zu weigern, ihm zu sagen, was sie waren. Stellten sich Ärzte nicht sonst vor? WO waren die Fenster? Was war das hier für ein Ort. Er schloss die Augen und sagte: „Werde… ich das Tageslicht jemals wiedersehen?“ Er klang erstaunlich ruhig. Er bezweifelte sogar, dass Lea wirklich nach Hause gebracht worden war. Loyd musterte ihn. „Ich denke schon, dass du es wiedersehen wirst, Dornröschen.“ Fragte sich nur wann und unter welchen Umständen. „Sobald du gesund bist.“ Dorian sah ihn an. Er glaubte ihm nicht. Er sagte nur: „Ok.“ Dann wurde auch sein Herzschlag ruhig. Er hätte wirklich gern gewusst, ob es Lea wirklich gut ging.
„Ich wünsche nun angenehme Träume.“, sagte Loyd. Dorian sah zu ihm auf und schon pumpte die Maschine ein Schlafmittel durch seine Venen und er schlief ein. Loyd untersuchte die Bauchwunde und die an den Händen. „Sieh dir das an.“ Die Heilung war viel fortgeschrittener, als sie eigentlich sein sollte. „Wie kann es sein, dass sein Körper SO schnell regeneriert, aber seine Erinnerungen nicht zurückkehren wollen?“
Sie zogen sich in einen anderen Raum zurück, von dem aus sie einen guten Blick auf Dorian und Brads Ablösung Steve hatten. „Was denkst du?“

Wenn sie sich vorstellen würden, könnten Erinnerungen wach werden, nicht? Vermutlich wusste er wer Loyd war, nun zumindest in seinem alten Leben. Man wollte doch hier kein Risiko eingehen, nicht? Rin hatte kein Mitleid. Sie sah in Dorian eine Gefahr, auch wenn er eine verdammt hübsche Gefahr war. Er hatte schließlich auch kein Mitleid gehabt, als er Assassinen getötet hatte. Sie dachte darüber nach, als sie rüber gingen. Loyd wollte ihre Meinung hören.
"Was seine Mann ohne Gesicht Geschichte an geht ... wenn er die selbe Größe hatte, eben so langes Haar und auch die Farbe wie er ... meinst du, sie haben ihn geklont? Immerhin ... die Wundheilung verläuft wesentlich schneller, als sie es wohl sollte. Würde mich nicht wundern, wenn sie ihn als Prototypen für eine ganze Armee benutzt hätten."
Sie sah durch die Scheibe zu ihm.
"Was die Erinnerungen an geht ... Vielleicht WILL er sich nicht erinnern. Wenn er wirklich all die Morde bereut ... könnte es durchaus sein, das sich seine Psyche dagegen wehrt, wie ein Schutzmechanismus. Es wäre durchaus möglich, das er sich dann davon überzeugen ließe, sich auf unsere Seite zu schlagen, aber ... eine Armee von ihm auf der Gegenseite ... das packt er auch nicht."

Loyd und Rin waren im anderen Zimmer und teilten ihre Gedanken. Lody runzelte die Stirn nach ihren Ausführungen und dann sagte er: „Also jetzt bleiben wir mal auf dem Teppich. Hast du in letzter Zeit zu viel Star Wars geschaut? Eine Klonarmee? Unsinn!“ Er sah zum Nebenzimmer. „Obwohl ich zugeben muss, dass der Gedanke reizvoll wäre. Mit diesem Erbgut…“ Er schüttelte den Kopf. „Für mich hört es sich so an, als habe er sich seinen Angreifer eingebildet.“ Er sah Ri an. „Beide Theorien jedenfalls Fußen auf der Grundlage, dass am Überfallort nur SEIN Blut gefunden wurde. Also entweder hat er einen Klon, hat sich den Angriff eingebildet oder – und was ich am wahrscheinlichsten halte – er hat einen genetischen Zwilling. Kurz um, er ist kein Einzelkind gewesen.“ Er ging zum Computer. „Nach heutigen Standards dürfte es unmöglich sein, einen erwachsenen Mann einfach so zu züchten. Nein. Ich glaube schon, dass er ganz normal herangewachsen ist.“ Er seufzte.
Zwei Tage experimentierten sie noch mit dem armen Dorian herum und nur ab und zu ließen ie ihn aufwachen. Oder es geschah unabsichtlich. Aber Dorian schien sich seinem Schicksal gefügt zu haben. Er redete nicht mehr davon gehen zu dürfen und so.
Rin und Loyd diskutierten erade über eine DANN-Sequenz, als die Labortür aufging und jemand zusammen mit Joe herein kam, der die letzten Tage imme mit Loyd über die Ergebnisse gesprochen hatte. Er lief neben einem anderen Mann her und schine recht aufgebracht. Der andere Mann war kein Geringerer als Arnó Descartes. „…ich schon gesagt habe, das kann unmöglich euer Ernst sein!“, beschwerte sich Joe gerade.
„Es ist mein vollster Ernst!“ Er kam zu Loyd und Lea. Arnó war Joes direkter Vorgesetzter. „Wo ist der Gefangene?“, fragte er nun und Loyd sagte: „Psssst! Er darf das doch nicht hören.“ Arnó lupfte eine Braue. Sie gingen zu ihm. Er schlief. Er betrachtete ihn eine ganze Weile. Er war wirklich so schön, wie man behauptete. Egal. „Lasst ihn frei.“
„WAS?!“, drang es aus aller Münder gleichzeitig. Vor allem Nate, der gerade Wache hatte, schien shockiert.

Rin grinste.
"Würde mich wundern, wenn du nicht auf solch absurde Theorien kommen würdest."
War ja nicht so, als dürfte man nicht auch mal spinnen.
"Ein Zwilling ... hm schon möglich. Sie hätten die selbe DNA, aber ohne Gesicht? Und ... ja, wenn er sich selbst verletzt hätte, würde es das wohl erklären."
Erinnerte sie irgendwie an Black Swan, in dem die Ballerina einer Psychose zum Opfer fiel. Wie auch immer. Die nächsten Zwei Tage waren voller Tests. Es überraschte sie schon, das Joe plötzlich mit Arnó Descartes auftauchte. Joe schien über irgendwas regelrecht schockiert zu sein und sie sollten auch gleich erfahren, worum es dabei ging.
"WAS?"
kam es aus aller Munde, wobei Nate am heftigsten reagierte.
"Und gleich erzählen sie uns, er soll seine Gewebeproben und Untersuchungsergebnisse auch gleich mit nehmen. So eine Chance bekommen wir doch kein zweites Mal!"
fuhr Rin direkt hoch.
"Das kann doch nicht dein Ernst sein! Welchen Grund sollte es geben, diesen Killer wieder auf die Straßen zu lassen? Er wird doch nur gnadenlos da weiter machen, wo er aufgehört hat!"

Arnó sah in die Runde. Er wusste selbst, dass seine Anweisung auf Unbehagen stoßen würde. Besonders in dieser Konstellation. Loyd, der einfach alles untersuchen wollte, was neu war. Nathaniel, der seinen Ehemann durch verloren hatte, Rin, deren Meister einen schnellen Tod gestorben war und dann Joe, der so ambitioniert war und ihn natürlich nicht wieder hergeben wollte. Dennoch sein Entschluss stand.
„Er ist ein viel zu kostbares Forschungsobjekt! Rin hat vollkommen Recht!“, protestierte Loyd und Arnó sagte: „Erst mal, Loyd, dieser Mann ist ein lebendes denkendes und fühlendes Wesen und kein „Objekt“. Merk dir das endlich.“
„Fühlend?“, fragte Nate und verschränkte die Arme. „Wohl kaum.“
„Ja er kann fühlen und er kann denken und das was ihr hier macht ist Menschenunwürdig.“
„Ist er überhaupt ein Mensch? Haben sie sich die Ergebnisse angeschaut?“, fragte Joe und Arnó ballte die Fäuste. „Ja er IST ein Mensch und mein Entschluss ist endgültig.“ Nate sagte: „Und dann? Soll er glücklich unter den Kinderlein bleiben? Das werde ich nicht zulassen, er verdient dieses Leben nicht!“