Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Der erste Akt

    Elentari
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    Beitrag  Elentari So Mai 17, 2020 4:31 am

    Sie kam von dem Felsen herunter. Natürlich wusste er das. Sie verband ein Band, welches nur der Tod zerreißen konnte. Sie spürte, wenn es ihn schmerzte und er wenn es ihr weh tat. Wie oft hatte sie ihm gesagt, sie nicht Herrin zu nennen, doch er tat es nach wie vor. Er musste selbst entscheiden, wann er es lassen würde. Jetzt jedenfalls, ging sie wieder vor. Sie liefen, doch dieses Mal nicht so lang, denn sie waren es beide nicht mehr gewohnt so weit zu laufen. Selbst vom Vortag spürte sie die Muskeln noch ordentlich, ließ es sich aber eben nicht an merken. An einem Bachlauf, der auch eine größere Ausbuchtung mit einem kleinen Teich hatte, konnte Arthas sich jedenfalls waschen. Sein schönes Haar würde bald wieder im reinen Weiß strahlen. Lien selbst setzte sich ans Bachufer, um ihre Füße ins Wasser zu tauchen, aber auch das Wasser für ihren lieben Elfen zu kühlen. Vielleicht konnte sie ihn damit wenigstens ein wenig erfreuen. Ansehen tat sie ihn denn noch nicht. Er hatte sie eben so sehr verletzt, wie sie ihn. Verzeihen konnte sie durchaus, aber vergessen war eine andere Sache, wobei sie Arthas überhaupt nichts nachtragen würde. Es dauerte eben nur, bis sie das verarbeitet hätte und so lange würde sie ihm den Gefallen tun, ihn zu ignorieren. Würden sie Beide durchs Land ziehen, nur mit dem Sinn nach Rache alles nieder metzeln ... was würden sie für einen Schrecken hinterlassen.
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    Beitrag  Anegin O'card So Mai 17, 2020 4:41 am

    Richtig. Ein Blutbad an den Menschen anzurichten würde sie beide den Kopf kosten und im tiefsten inneren wusste Arthas das auch. Er hatte ja auch nicht vor, jeden Mensch zu erschlagen, der ihm über den Weg lief. Sie kühlte das Wasser, in dem sie ihre Füße hinein tauchte. Arthas hielt inne und schloss die Augen. Er ließ den Kopf hängen. Er sah sie nicht an, aber er meinte aus tiefster Seele: „Es tut mir leid.“ Was machte er hier eigentlich? Er sollte sie beschützen, ihr dienlich sein. Stattdessen verletzte er ihre Seele. Was für ein grandioser Beschützer er doch war.
    Dann wusch er sich weiter. Wie sollte er das nur wieder gerade biegen? Er war verletzt und traurig und hatte es an ihr ausgelassen. Er hätte sich selbst ohrfeigen können für dieses kindische Verhalten. Er hatte einfach wild um sich geschlagen und ausgerechnet die Person verletzt, die er zu schützen geschworen hatte. Und das machte ihn nun wieder traurig. Familie… Waren sie das? Sah sie nicht einen Sohn in ihm? Wie hatte er nur so ein Trampel sein können?
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    Beitrag  Elentari So Mai 17, 2020 4:53 am

    Sie nahm seine Worte zur Kenntnis, sagte aber nichts. Nicht mal eine Geste deutete an, das sie ihm verzieh, aber musste sie es ihm wirklich sagen? Sie würde es tun, denn wenn er es hörte, war es für ihn greifbarer ... wahrer. Nun allerdings ließ sie das Wasser noch etwas kühler für ihn werden. Ihr tat es natürlich auch gut. Ja, er war wie ein Sohn für sie. Ein Kind, welches sie beschützte, wenn es selbst dazu nicht im Stande war. Die ganze Sippe hatte sie als ihre Familie gesehen. Lange hatte sie bei ihnen gelebt, hatte ihren Schmerz durch sie alle lindern können. Sie würde nicht zu lassen, das jemand Arthas etwas an tat. Schließlich nickte sie leicht,. Er würde es wissen, da war sie sicher. Feuer konnte sie ihm nun nicht an bieten, um seine Sachen zu trocknen. Bedauerlich, aber dann würden sie eben hier nächtigen. Arthas wusste wie man Feuer machte und selbst wenn er es nicht gewusst hätte, würden die Sachen sicher über Nacht trocknen.
    "Wir bleiben hier ... um deine Sachen zu trocknen."
    Vielleicht hätten sie am nächsten tag das vermeidliche Glück jemanden mit einem Karren an zu treffen oder ähnliches. In der nächsten Stadt könnten sie auch nach einem Reittier sehen. Sie würden sehen, wie es weiter ging. Jetzt jedenfalls, blieben sie hier. Als Lien nun herüber sah, sah sie erneut diese Narbe. Sie sah nicht aus, als habe er sich an einer Gletscherspalte die Seite aufgerissen.
    "Willst du mir nicht erzählen, was wirklich geschehen ist?"
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    Beitrag  Anegin O'card So Mai 17, 2020 5:03 am

    Nun er WAR gefallen, aber nicht so, wie er es beschrieben hatte. Er hatte wirklich Tage dort unten verbracht und war dann zu ihr zurückgekehrt, um die Wunden zu lecken. Aber nicht die Eisfee war es gewesen, die ihm das eingebrockt hatte. Er sah zu ihr herüber. Sie hatte ihm seine Worte verziehen, das spürte er. Außerdem hatte sie auch bestätigend genickt.
    Er sah wieder auf die Narbe und sie fragte ihn erneut danach. Sie wusste, dass er ihr nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte und Arthas legte seine Hand auf die Narbe. Er schloss kurz die Augen und sagte dann: „Ich… würde es lieber für mich behalten.“ Er sah sie an. Sein Blick sagte nichts aus. Würde sie ihm das durchgehen lassen? Er stieg aus dem Wasser und machte ein Lagerfeuer. Er wollte seine Sachen trocknen und legte sie näher an die Flamme, aber nicht zu nahe. Dann setzte er sich und aß etwas. Erneut legte er so viel hin, dass sie sich auch bedienen könnte. Er fragte schließlich: Was glaubt ihr, erwartet uns in Daigo?“ Sie wussten es ja beide nicht und der Traum des Alten war nur vage gewesen.
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    Beitrag  Elentari So Mai 17, 2020 5:14 am

    Sie würde ihn nicht zwingen ihr zu sagen, was wirklich passiert war, wenn er es nicht wollte. Wichtig war ihr nur, das der, der dafür verantwortlich war, kein Mensch war und wenn doch, das er dafür gebüßt hatte. Ein anderer Elf wäre es sicher kaum gewesen und ein Tier ... nun sie waren eben Tiere. Trolle waren wild, meist ohne großen Verstand. Sie trieben sich überall rum. Wenn die Menschen die Drachen und Schneeelfen getötet hatten, würden sie auch vor anderen Wesen keinen Halt gemacht haben. Es war ehr als nur bitter. Noch einmal nickte sie, ließ die Füße noch eine Weile im Wasser, bis Arthas das Essen vorbereitet hatte und begab sich wieder zu ihm. Das Feuer machte ihr nichts aus. Sie saß mit ihm da und aß ein wenig mit, damit er nicht allein essen musste. Auch der Proviant hatte seinen Sinn gehabt. Sie wussten nicht, wo sie hin kämen, wie es mit Nahrung für Arthas aus sah. Reisende hatten immer etwas dabei, selbst Elfen. Tarnung war eben noch immer das Beste.
    "Ich weiß nicht, was uns dort erwartet und ich möchte nicht raten, oder spekulieren, denn wenn es nicht das ist, was ich erhoffe, werde ich nur enttäuscht sein. Das möchte ich mir gern ersparen. Wie stehts mit dir? Erhoffst du dir etwas von der Reise? Etwas was du dir wünscht, abgesehen von deiner Rache?"
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    Beitrag  Anegin O'card So Mai 17, 2020 5:22 am

    Etwas was er sich wünschte? Er sah sie kurz an, senkte den Blick aber wieder gleich. Es fiel ihm schwer, sie anzusehen, nachdem er sie so verletzt hatte. Er sah ins Feuer. Was erhoffte er sich? Er hatte keine Antwort darauf und schließlich sagte er: „Ich… werde keine Rache bekommen.“ Es klang nicht mal wirklich bitter. Es klang eher so, als sei es ihm sogar egal. Er hatte darüber nachgedacht. Warum er das Mädchen und ihren Vater hatte töten wollen. Nicht aus Rache, sondern aus Zorn und er konnte nicht entscheiden, was schlimmer war. Er schüttelte schließlich den Kopf und sagte: „Ich wünsche mir nichts.“ Er wusste nicht, was sie erwartete und es war ihm irgendwie auch egal. Er hoffte vielleicht einfach, dass sie auf einen anderen Drachen oder Elfen stießen. Und hätte er gewusst, was ihn und Lien in Daigo erwarten würde, hätte er gelacht, denn diese Hoffnung würde sich als wahr herausstellen. „Ich will euch nur beschützen. Das ist alles.“, sagte er nun und sah sie wieder an.
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    Beitrag  Elentari So Mai 17, 2020 5:33 am

    Ein zartes Lächeln legte sich auf ihre Lippen.
    "Wirklich? Willst du das? Ich dachte du tust es, weil du auserwählt wurdest,"
    meinte sie immer noch leicht lächelnd. Sie meinte es nicht beleidigend oder auf irgendeine Weise böse, sondern eher ein wenig sarkastisch.
    "Ich weiß, das du es nicht wolltest ... das du lieber jemanden Andren bei mir gesehen hättest, aber es war wohl schon bei deiner Geburt fest gelegt, das du ein Drachenhüter werden wirst."
    Und sie hatte das Glück der Drache zu sein, der diesen Elf an seine Seite bekam. Ihm könnte sie sicher nicht lang böse sein.
    "Wer weiß. Vielleicht werden wir ja noch andere Elfen treffen. Es würde mich freuen, wenn wir nicht die letzten wären."
    Sie selbst legte sich nun langsam hin, beobachtete die Flammen und Arthas.
    "Morgen werden wir sehen, ob wir eine schnellere Reisemöglichkeit finden. Selbst wenn es nur ein Karren ist, würde es uns schneller voran bringen. Außerdem ... wir müssen eine Karte aufteiben ... oder wenigstens wissen, wie lange wir noch unterwegs sein werden."
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    Beitrag  Anegin O'card So Mai 17, 2020 5:41 am

    Arthas senkte den Blick erneut, als sie ihn ein wenig aufzog. Er hatte es nicht gewollt. Das stimmte, aber er konnte es nicht ungeschehen machen und er nahm seine Pflicht auch eigentlich sehr ernst. Sie zu beschützen war seine Bestimmung und sein Lebenssinn. Also ja. Er wollte sie beschützen. „Das wisst ihr genau…“, murmelte er nun, auf ihre Aussage, ob er das wirklich wollte.
    Dann sprach sie aus, was sie sich wünschte und wie es weiter gehen sollte und Arthas würde ihr ihre Wünsche erfüllen. Egal wie. Er legte die Hand auf die Brust und sagte: „So wird es geschehen.“ Das war eine unumstößliche Wahrheit und Arthas würde sich anstrengen.

    Am nächsten Tag ging es mit trockenen Sachen weiter. Sie reisten auf der Straße und kamen in ein nächstes Dorf, wo sie einen Karren und zwei Pferde besorgten. Sie würden eins vorne anspannen und das zweite nebenher laufen lassen. Außerdem trieb Arthas auch eine Karte auf. Daigo war nicht ganz im Süden, aber noch ein ganzes Stück weiter, als sie jetzt waren. Mit dem Karren würde es allerdings besser gehen. Erneut trafen sie auf Ablehnung, aber auch Ehrfurcht, wie auch Furcht.
    Arthas streckte die Hand nach Lien aus, um ihr in den Karren zu helfen, auch wenn sie das sicher selbst gut geschafft hätte, war es ihm doch ein Bedürfnis. Dann setzte er sich vorne auf den Karren und ließ das Pferd los laufen. Er spürte die Blicke der Menschen und versuchte sie zu ignorieren.
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    Beitrag  Elentari So Mai 17, 2020 6:00 am

    "Ja ... ich weiß. Ich danke dir Arthas."
    Die Nacht verging ruhig und der nächste Tag brachte sie in ein weiteres Dorf, in dem Arthas tatsächlich zwei Pferde und einen Karren aufspürte. Die Pferde behandelte Lien wie ein sehr kostbares Gut, streichelte sie zärtlich und gab ihnen je eine Möhre, die ohnehin für die Pferde gedacht waren. Nachdem Arthas gezahlt hatte, half er Lien auf den Karren. er behandelte sie immer, wie eine Königin. Nein ... wie das wertvollste Wesen der Welt. Sie setzte sich, während Arthas den Kutschbock übernahm. Es würde noch dauern, ehe sie dort wären, aber wenigstens hatten sie nun eine Karte und konnten gemächlicher reisen. Wasser würden sie unterwegs genug für die Pferde finden und wiesen zum Grasen gab es offensichtlich ebenfalls genug. Arthas lenkte den Wagen also aus dem Dorf hinaus, ind em es ebenfalls Misstrauen wie auch Angst und Bewunderung für sie gab. Lien sah die Menschen nicht mal an. Sollten sie doch angst haben, oder eben Ehrfurcht oder was auch immer. Hier wurden sie nicht angegriffen, aber wer wusste schon, ob ihnen nun nicht doch noch wieder ein paar von ihnen folgen, und ihnen auflauern würden. Sie reisten bereits einen halben Tag, als sie an einer Brücke an kamen, an der natürlich auch wieder Banditen lungerten.
    "Zahlt uns Wegzoll, dann dürft ihr die Brücke auch überqueren,"
    meinte einer von ihnen. Alles in Allem ein ziemlicher Lumpenhaufen, aber wer wusste schon, wie Kampferfahren sie waren.
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    Beitrag  Anegin O'card So Mai 17, 2020 7:15 am

    Sie zogen Weiter. Arthas sah diese Pest schon von weitem, sie blockierten die Brücke und Arthas konnte nicht fassen, mit welcher Unverfrorenheit diese Menschen vorgingen. Ihm war durchaus klar, dass das nichts damit zu tun hatte, dass sie Elfen waren, sondern eher damit, dass diese Leute einfach scheiße waren. Er zog ein langes Gesicht, als sie ihn ansprachen. Wegelagerer.
    „Ich darf die Brücke nicht benutzen?“, fragte er ruhig. Er wollte nicht schon wieder alles mit Blut besudeln und eigentlich gab es ja auch keinen Grund dafür. Diese Aasgeier grinsten und standen auch so, dass man nicht ohne weiteres durch käme. „Ist euch euer Leben so wenig wert?“ Sie lachten ihn förmlich aus und Arthas zuckte eine Braue. Er holte tief Luft und sprang vom Kutschbock. Nein. Nicht wieder alles mit Blut besudeln. Er war ein Elf. Er musste sich nicht dauernd auf das Niveau dieser niederen Kreaturen herablassen.
    Er blickte neben sich den Hang hinab. Er war nicht steil und man könnte bequem durch den Fluss waten, wenn er nicht so hohes Wasser führen würde. „Ich werde nicht bezahlen.“, sagte er nun und die Banditen meinten: „Dann kommst du auch nicht über die Brücke.“ Er antwortete jedoch nur etwas genervt. „Ich will auch gar nicht über eure primitive Brücke. Er nahm die Zügel des vorne angespannten Pferdes und führte es den Hang hinab, während die Banditen glucksten und kicherten. Sie würden sich darüber wohl amüsieren, wie er versuchen wollte durch den reißenden Strom zu waten. Aber Arthas strecke nur die Hand aus. Eis bildete sich nach und nach vor ihm auf dem Wasser aus und so lief er nun mit der Kutsche und den Pferden über das Wasser. Die Männer oben glotzten richtig dumm aus der Wäsche und Arthas lächelte ganz zart und siegesgewiss. Auf der anderen Seite stieg er nun wieder auf.
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    Beitrag  Elentari So Mai 17, 2020 7:39 am

    Lien hielt sich ruhig. Sie saß einfach ziemlich verdeckt auf dem Karren und wartete ab, was passieren würde. Natürlich machten sich diese Kerle über Arthas lustig, schienen dann aber sehr erstaunt, als er sich eine andere Brücke baute. Die Kerle liefen dann aber doch rüber. Einer von ihnen stellte sich nun dem Elfen in den Weg, während sich die Anderen im Halbkreis um ihn postierten.
    "Brücke ist Brücke ... egal ob du diese nimmst, oder dir eine eigene schaffst."
    Er sah Lien, die ihn nur ausdruckslos musterte.
    "Na sieh an. Wen haben wir denn da."
    Er trat näher an den Karren heran, um Lien zu begutachten. Er ahnte ja nicht in welche Gefahr er sich begab.
    "Wenn du nicht zahlen kannst, nehmen wir auch sie als Bezahlung,"
    meinte der Kerl dreckig grinsend und wollte auf den Karren springen, um Liens Handgelenk greifen.
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    Beitrag  Anegin O'card So Mai 17, 2020 7:48 am

    Er saß noch gar nicht ganz auf dem Karren, als ihn diese Leute nun umringten. Sie hatten doch eben gesehen, was er getan hatte. Woher nahmen sie wohl die Eier ihm noch weiter auf den Geist zu gehen? Er seufzte tonlos und langgezogen. Hatten die einen zu viel auf den Kopf bekommen. Arthas musterte den Mann, der mit ihm sprach. Er konnte verstehen, warum Leute so auf Lien abfuhren. Sie war die schönste Blume dieser Erde, also war das nicht verwunderlich. „Ich habe das Gefühl, die Menschen werden immer dümmer.“ Jetzt wollte dieser Primat auch noch auf den Karren springen und Lien anfassen? Arthas griff zum Schwert und drehte sich blitzschnell um. Der Mann sah seine Hand fliegen, ehe auch sein Horizont kurz kippte. Arthas hatte ihm erst die Hand, dann den Kopf abgeschlagen. Für dieses plumpe Vergehen hatte er nichts als den Tod verdient. Arthas trat den Körper nach hinten, damit das Blut des Mannes nicht noch Lien oder den Karren bespritzte. Er legte sich die stumpfe Seite des Schwertes auf die Schulter. Es war so schnell gegangen, dass die Banditen erst mal nur glotzten. Dann sagte Arthas. „Befreien wir die Welt von eurem Gestank.“
    Ein Pfeil flog durch die Luft, welchen er mit dem Schwert abwehrte. Der Pfeil flog im Hohen Bogen davon und Arthas sprang schnell wie ein Pfeil zu einem der Männer, um ihn daran zu hindern einen weiteren Pfeil aufzulegen. Er zerstörte den Bogen mit einem Streich und trat dem Mann ins Gesicht, ehe er ihm unterhalb der Knie sauber die Beine abtrennte.
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    Beitrag  Elentari So Mai 17, 2020 8:07 am

    Wieder beschützte er sie, wieder war ein Mensch gestorben. Es störte sie nicht. Arthas konnte sich an dem Gesinde gern ab reagieren. Er würde nicht nur ihnen selbst einen Gefallen damit erweisen. Das hier waren Menschen, die jeden falls niemals eine Gelegenheit aus lassen würden, um irgend wen zu überfallen und aus zu nehmen. Selbst wenn Arthas ihnen einen kleinen Soll gegeben hätte, wären sie nicht zufrieden gewesen. Sie hätten versucht sie aus zu nehmen, bis er alles her gegeben hätte. In diesem Fall hatten diese Verbrecher sich den falschen Karren aus gesucht.
    "Erledige sie ... und übergebe ihre Leichen dem Fluß. Vielleicht haben die Fische noch Verwendung für ihre Leichen,"
    gab sie ihr Ok, ohne sich auch nur ansatzweise zu rühren.
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    Beitrag  Anegin O'card So Mai 17, 2020 8:15 am

    Arthas hörte ihre Worte. Er musste sie nicht ansehen, um ihre Gefühle hierüber zu erraten und sein Blick war atemberaubend Furcht erregend. „So soll es geschehen…“, sagte er düster und dann kämpfte er. Er richtete erneut ein Blutbad an und die Banditen wussten überhaupt nicht, wie ihnen Geschah. Eis und seine Klingen wirbelten umher und schließlich rief jemand: „Keine Bewegung!“ Arthas sah ungerührt zu dem Mann, der Lien aus sicherer Entfernung mit seinem Bogen bedrohte. „Noch ein Schritt und sie stirbt!“, rief der Mann schrill. Die übrigen Banditen musterten ihn und Lien genau und Arthas ließ die Klinge langsam sinken. „nicht nur dumm, sondern auch feige… Ein anderer richtete den Bogen auf ihn und auch ein dritter spannte seinen Bogen, um auf ihn zu zielen. Arthas sah nur den Mann an, der auf Lien zielte und seine Augen sprachen von tiefster Abscheu.
    „Packt ihn!“, rief der Kerl, der auf Lien zielte und sah auch nur sie an. Der Kerl konnte Magie wirken, deshalb glaubte er auch, dass Lien es konnte. Sollte sie irgendwas tun, würde er abziehen.
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    Beitrag  Elentari So Mai 17, 2020 8:23 am

    Er durfte sich aus toben, doch wurde er unterbrochen. Jemand zielte auf sie. Die Sehne des Bogens war wirklich durch gezogen. Eine kleine Niederlage, die sie verschmerzen könnten, denn noch ahnten sie nicht, mit was und wem sie sich angelegt hatten. Sollten sie diesen unwissenden feigen Idioten nun die Genugtuung geben einfach klein bei zu geben? In diesem Körper war Lien deutlich zerbrechlicher, doch sie war durch die Rüstung, die sie trug, geschützt. Arthas hatte zwar ebenfalls eine sehr gute Rüstung, aber konnte sie dem Pfeile eines gut gespannten Bogens stand halten? Dieses Risiko wollte sie dann doch nicht ein gehen.
    "So wie ich das sehe, haben diese Banditen uns wohl übermannt. Wollen wir uns wirklich ergeben?"
    fragte sie ihren Beschützer.
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    Beitrag  Anegin O'card So Mai 17, 2020 8:34 am

    Ergeben? Arthas sah den Mann mit dem Bogen weiter an. Die anderen kamen nun etwas näher, während zwei weiter auf ihn zielten. Er hatte die Bögen unterschätzt. Er hatte nicht damit gerechnet, dass man Lien als „Geisel nehmen würde. Sein Schwert senkte sich noch etwas. Ergeben… Sein Blick senkte sich kurz, ehe er entschlossen aufsah. Niemals! Es passierten mehrere Dinge gleichzeitig. Arthas sprang auf Lien zu, wirbelte dabei die Klinge und lenkte den ersten Pfeil, der auf Lien nieder gehen sollte mit einem Eisgeschoss ab. Ein zweiter Pfeil wurde von seinem Schwert abgelenkt, während ein weiteres Eisgeschoss in einem Kopf einschlug. Er wirbelte ein Mal um Lien herum. Seine schönen weißen Haare flogen leicht dabei durch die Drehung und waren einen Moment wie ein Seidenvorhang vor Lien. Sie hörte erneut, wie ein Pfeil durch sein Schwert abgelenkt wurde und so setzte sich das Spiel fort. Am Ende stand er immer noch hinter hier und die Banditen waren seinen Geschossen zum Opfer gefallen. „Ich werde mich niemals einem Menschen ergeben.“ Sagte er nun leise und sah an sich herab.
    Pfeile konnten die Drachenschuppenrüstung von Lien nicht durchdringen, aber Arthas trug eher eine Stoffrüstung. Sie hörte, wie Arthas das Schwert zurück in die Scheide schob und er kniete sich hinter ihr auf den Karren, wo er weiter an sich herab sah. Seine Hand war fest um den Pfeil umschlossen, der in seinem Bauch steckte. Er bedauerte es, dass Lien das nun erleben musste. In all der Zeit, wo er sie nun beschützt hatte, hatte er es vermieden verletzt zu werden, aber es waren einfach zu viele Pfeile gewesen. Und die Bögen hatten sich seit damals verbessert. Sie schossen die Pfeile mittlerweile viel schneller ab. R war einfach nicht schnell genug gewesen. Zum Glück war sie nicht verletzt worden.
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    Beitrag  Elentari So Mai 17, 2020 8:57 am

    Natürlich würde er sich niemals einem Menschen ergeben. Was folgte war ein Schauspiel, das seines Gleichen suchte. Schneller als erwartet, waren sie alle tot. Lien spürte es, noch ehe er auf die Knie ging. Sofort war sie bei ihm, legte den Arm um seine Schultern und legte die Andere Hand um seine Hand, die den Pfeil hielt.
    "Du wirst leben,"
    flüsterte sie und hielt ihn weiter im Arm. Der Pfeil musste raus. Hier lagen überall Pfeile herum oder zumindest abgeschlagene Teile und Spitzen. Sie alle hatten keinen Wiederhaken, was für das Rausziehen sprach. Lien fasste fester zu und riss den Pfeil heraus, warf ihn weg und drückte ihre Hand auf die Wunde. Sie besudelte ihr Gewand mit dem Blut Arthas, aber es war ihr egal. Sie legte ihn sanft ab, so das sie besser neben ihm sitzen konnte. Sie könnte die Wunde vereisen, doch das würde sie nicht heilen. Glücklicher Weise hatten sie Verbandzeug mit genommen. Lien nahm es aus der Tasche, die sie auf dem Karren hatten und drückte erst mal ein Tuch auf die Wunde. Mehr konnte sie nicht tun. Bisher waren sie in einer solchen Situation nicht gewesen.
    "Was nun? Du musst mir sagen, was ich tun soll,"
    erklärte sie ruhig. Sie würde ihn gewiss nicht sterben lassen.
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    Beitrag  Anegin O'card So Mai 17, 2020 9:07 am

    Arthas spürte ihre Sorge. Ihr Schmerz hierüber war schlimmer, als der Pfeil. Sie war direkt bei ihm und legte ihre kühle Hand auf seine. Er sah sie nicht an und blickte auf den Pfeil, der aus seinem Körper ragte. Ihm war schlecht. Sie zog den Pfeil direkt raus und Arthas verkniff es sich auch nur einen Schmerzlaut von sich zu geben. Er hatte aber die Luft angehalten. Sie legte ihn hin und Arthas ließ es einfach geschehen. Sofort drückte sie auf die schmerzende Stelle und Arthas schloss die Augen. Sie fragte was sie nun tun sollte und er öffnete die Augen wieder. Sein Blut klebte an ihren Händen und er bedauerte das wirklich. Er wollte eben antworten, als sich ein Schwall Blut aus seinem Mund ergoss. Er stöhnte nun doch und verschluckte sich leicht an seinem eigenen Blut. DAS war überhaupt nicht gut. Er hustete und stöhnte. Er legte seine eigene Hand auf die Wunde und sein Körper gefror an der Stelle. Das Blut was nun sein Gesicht verunzierte sah gruselig auf diesem aus. Er sah in den Himmel. Er dachte daran, wie er mit Lien über diesen gleiten würde und beruhigte sich langsam. Er sah seine Herrin an und krächzte nur: „Ver…zeiht…“ Nun hatte er doch schon wieder ihre Seele verletzt. Was war er nur für ein beschissener Beschützer. Hätte er es anders machen können? Wäre er nur ein bisschen schneller gewesen. Er schloss die Augen und schließlich riss er sich zusammen. Er spürte, wie ihm erneut Blut hoch kommen wollte. Der Pfeil musste seinen Magen getroffen haben, was durchaus sehr schnell sehr tödlich sein konnte. Noch einmal vereiste er die Wunde tiefer in seinem Körper. So würde es trotzdem nicht bleiben können. Außerdem würde das Eis schnell wieder tauen. Sie brauchten einen Arzt.
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    Beitrag  Elentari So Mai 17, 2020 9:18 am

    Er spuckte Blut. Sie wusste das war nicht gut. Um so mehr er verlor, um so eher konnte er sterben. Tränen standen ihr in den Augen, als sie ihn nun an sah. Sie legte ihre Stirn an seine.
    "Ich lasse nicht zu, das du gehst ... und es gibt nichts, was ich dir verzeihen müsste. Du hast das getan, wofür sie dich auserwählt haben ... wofür ich dich ausgewählt habe,"
    erklärte sie, während ihr eine Träne aus den Augen floss, über ihre Wange lief und schließlich auf die seine tropfte. Lien richtete sich wieder auf.
    "Lass mich das machen. Mein Eis ist kälter ... es wird länger halten."
    Sie legte ihre Hand auf die Wunde und ließ ihr Eis in den Körper fahren. Es verstärkte sein Eis und würde nicht so schnell tauen. Nun war es an ihr, ihren treuen Elfen zu retten. Noch heute konnten sie eine größere Stadt erreichen, in der hoffentlich auch ein Arzt auf zu treiben war.
    "Bleib liegen ... und ruhe dich aus."
    Schon stand sie auf, setzte sich selbst auf den Kutschbock, nahm die Zügel auf und ließ das Pferd los laufen. Das andere lief neben her.
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    Beitrag  Anegin O'card So Mai 17, 2020 9:28 am

    Nun musste seine Herrin auch noch selbst Hand anlegen. Ihr Eis drang in seinen Körper und er stöhnte leise. Es war so kalt, aber es würde zumindest die Blutung stoppen. Arthas sah in den Himmel. Erneut drehte er den Kopf zur Seite und spuckte das restliche Blut aus. Es tat wirklich weh und das Eis betäubte die Stelle zwar auf der einen Seite, aber auf der anderen schmerzte die Kälte auch. Arthas blieb still liegen und Lien ließ die Kutsche nun weiter fahren. Sie hatte geweint. Hatte ihm eine Träne geschenkt und Arthas war zum einen gerührt darüber zum anderen machte er sich aber auch große Vorwürfe. Sie fuhren die Straße entlang. Lien fuhr Tag und Nacht. Die Stadt war weiter entfernt als gedacht, aber ihr Eis hielt was es versprach. Arthas war bei Bewusstsein, aber es ging ihm wirklich nicht gut. Er zitterte schwach. Die Kälte machte ihm normalerweise nichts aus, aber dadurch dass sie in seinem Körper war und das Blut in seinem Leib damit auch abkühlte fror er ziemlich. Wann hatte er das letzte Mal so gefroren? R versuchte wach zu bleiben, aber es war schwierig. Sein Blut im Gesicht war schon geronnen, als Lien am zweiten Tag endlich die Stadt sehen konnte.
    An den Toren standen Wachen und das Tor war verschlossen. Die Wachen hielten Lien auf und einer sagte: „Halt! Die Stadt ist geschlossen!“ Sie hatten Arthas noch nicht gesehen, wohl aber das Blut an ihren Händen. „Was führt euch hier her Myl… eine Elfe!“, sagte der andere und machte große Augen.
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    Beitrag  Elentari So Mai 17, 2020 9:35 am

    Sie musste ab und zu an halten, denn auch das stärkste Pferd brauchte mal eine Pause. Sie hatte sich an gesehen, wie man die Pferde wechselte, so das nicht immer nur eines den Karren zog. Als sie am zweiten Tag also an der Stadt an kamen, wurden sie am Tor auf gehalten. Die Wachen wollten sie nicht durch lassen, fragten was sie wollte, doch einer erkannte sie als Elfe. Auch sie konnte Schauspielern, wenn es sein musste, nur war ihre Sorge echt, denn einen Elfen zu verarzten, war ganz anders, als einen Drachen zu versorgen.
    "Ich bitte euch um Einlass, um einen Arzt auf zu suchen, oder einen Arzt her zu holen. Mein Gefährte und ich wurden überfallen. Er hat mich beschützen wollen und ist schwer verwundet,"
    erklärte sie besorgt.
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    Beitrag  Anegin O'card So Mai 17, 2020 10:02 am

    Einer der Wachen kam nun so nah, dass er auf den Karren sehen konnte. Jede Menge Blut sah er und einen Elf, der wirklich schwer verwundet wurde. Er nickte seinem Kammeraden zu. Der Wachmann, der in den Wagen schaute erntete einen schneidenden Blick von Arthas. Er atmete flach. Er war so geschwächt und klammerte sich mit aller Macht ans Leben, nur damit Lien nicht um ihn trauern musste. Die erste Wache sagte nun: „Wir werden euch Einlass gewähren, aber wisset, dass ihr dann die Stadt fürs erste nicht verlassen dürft. Es herrsch Quarantäne. Eine Seuche ist ausgebrochen, also… wenn ihn diese Verletzung nicht tötet, dann vielleicht die Seuche. Ich habe euch hiermit gewarnt.“ Der andere Wächter sagte: „Die Ärzte sind voll ausgelastet. Ich wünsche euch viel Erfolg und hoffe das Beste für euren Gefährten.“ Er nickte hoch zum Torwächter, der sie nun einließ.
    Arthas stöhnte und hüstelte schwach, als sie durch das Tor fuhren. Es holperte etwas, aber er hielt sich tapfer. Lien wusste nicht, wo sie hin sollte, aber einer der Wachmänner von innerhalb der Stadtmauern sagte nun: „Folgt mir, ich bringe euch zu einem Arzt.“ Er nahm vorne die Zügel des Pferdes und zog es hinter sich her. Er beeilte sich und das Kopfsteinpflaster der Straßen tat Arthas gar nicht gut. Er stöhnte abermals und hielt unentwegt die Hände auf seinen Bauch. Er zitterte noch immer sehr und war leichenblass.
    Sie hielten vor einem sehr großen Gebäude und der Wachmann sagte nun: „Lasst mich euch helfen!“ Er ging hinten zum Karren. Jemand müsste Arthas rein tragen und er wollte das wohl übernehmen. Arthas sah den Menschen an und biss die Zähne zusammen. „Fass… mich nicht… an!“, er konnte unmöglich selbst laufen, aber der Wächter ließ sich ohnehin nicht beirren. Er nahm Arthas einfach von dem Karren, welcher leicht aufschrie. Es ging nicht anders.
    Der Wachmann brachte den Elf in die Hallen des Krankenhauses. Er rief: „Schnell! Ein Verwundeter!“ Einer der Ärzte hier sah auf und wies eine Assistentin an, den Mann, wo er eben noch gestanden hatte zu Ende zu verarzten. Er trat zu dem Wachmann und wies auf ein Bett. „Legt ihn dort hin!“ Arthas gab erneut ein schmerzerfülltes Geräusch hin und der Wachmann berichtete: „Er ist schon ganz kalt!“ Der Arzt sah Arthas an und sagte verwundert: „Ein Firnelf?“ Er wunderte sich aber nur kurz darüber und rief direkt durch das überfüllte Zimmer: „Ich brauche Hilfe!“ Lien war bei ihrem Beschützer und der sagte nun angestrengt: „Ich will… nicht von… Menschen…“ Er schloss die Augen und ächzte. Der Arzt schlitzte Arthas Gewandt vorne auf und legte die vereiste Wunde frei. „Schlau.“, sagte er leise zu sich selbst und nun kamen auch zwei Assistentinnen angelaufen, die ihn wohl unterstützen würden. „Ein Pfeil?“, fragte er eher rhetorisch. „Hat die Magenwand vermutlich durchstoßen.“ Er sah zu Lien. „Wie lange ist das schon so?“ Sie antwortete wahrheitsgemäß und der Arzt drückte Arthas Handgelenk nach unten, weil er versuchte, ihn von sich fern zu halten. „Haltet in fest.“ „Li…en…“, flehte Arthas, aber es gab keine andere Wahl. Er würde sterben, wenn nicht bald etwas geschah. Er legte den Kopf in den Nacken und der Arzt fragte nun Lien: „Könnt ihr das Eis entfernen?“ Er schien bereit direkt einzugreifen. Der Wachmann hielt die Beine von Arthas fest und ein weiterer Mann hatte sich dazugesellt, der hier offensichtlich auch Arzthelfer war und für solche Fälle verantwortlich war. Er sah nämlich sehr stark aus. Er hielt Arthas Arme nun fest und selbiger stöhnte erneut. Der Arzt nickte Lien zu und als das Eis weg war fing er direkt an, den Elfen zu operieren. Arthas schrie auf und wehrte sich, allerdings war er so schwach, dass er keine Herausforderung für die beiden Männer war, die ihn festhielten. Blut spritzte und sofort fand der Arzt die Ursache. Er setzte einen Schnitt und die Assistentinnen arbeiteten gewissenhaft und sorgfältig, als sie dem Arzt dabei halfen die Adern abzuklemmen. Arthas schrie erneut und atmete Stoßweise. Er hatte keine Chance gegen die Männer und war auch schon ganz benebelt. „Nimm… deine dreckigen… Finger von mir!“, schrie er, aber der Arzt ignorierte es nur und setzte die Arbeit fort. Er behandelte Arthas über eine Stunde und der Elf wollte einfach nicht das Bewusstsein verlieren.
    Schließlich legte der Arzt ein Leinentuch mit Kräutermasse auf die Wunde und wischte sich über die Stirn. Er sah zu Lien, die die ganze Zeit hier gewesen war: „Die nächsten Stunden werden zeigen, ob er sich wieder erholen kann. Er muss gewärmt werden Eine Assistentin brachte Decken. „Und er darf sich unter keinen Umständen bewegen.“ Er blickte auf Arthas erschöpftes Gesicht und lächelte dann: „Er ist zäh. Ich rechne mit einem guten Ergebnis.“ Erneut wurde durch die Halle gerufen. „Entschuldigt mich nun. Es gibt viel zu tun.“ Die Assistentinnen breiteten die Decken über Arthas aus und lächelte schüchtern. Dann verbeugte sie sich zum Abschied und ging woanders helfen. Eine andere Frau brachte Medizin, die Arthas trinken sollte, überließ es aber Lien, sie ihm zu geben. Der Wachmann sah dem Ganzen zu und nickte schließlich zufrieden. „Gebt Acht auf euch, Mylady.“ Er deutete auf zwei Wächter, die hier standen und die Räumlichkeiten überblickten. „Scheut nicht zu fragen, wenn etwas ist. Ich muss zurück auf meinen Posten. Ich… wünsche ihm viel Glück.“ Damit verabschiedete er sich und ging. Einer der beiden Wachen, die dort standen hatte Knallrotes Haar und schien gerade einen Witz mit einem Mädchen zu machen, dem ein Arm fehlte. Scheinbar frisch amputiert. Die kleine lachte sich kaputt.
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    Beitrag  Elentari So Mai 17, 2020 10:28 am

    Ihnen wurde tatsächlich Hilfe zu Teil. Die Wachen waren wirklich so freundlich, die zwei durch zu lassen. Sie warnten sie wegen der Quarantäne. Eine Seuche sei ausgebrochen. Egal. Arthas brauchte dringend Hilfe. Lange hielt er nicht mehr durch. Nachdem sie durch gefahren waren, brachte ein anderer Wachmann sie zum Krankenhaus, wo sie gleich mit der Wache und Arthas hinein ging. Natürlich wollte er von menschen nicht angefasst und behandelt werden, doch sie hatten keine Wahl. Wer sonst sollte ihn behandeln? Der Arzt tat, was er konnte und versorgte die Wunde gut, soweit sie es beurteilen konnte. Als der Arzt fertig war, konnte Arthas sich endlich aus ruhen. Lien hatte aufmerksam zu gehört, ihm die Hand gehalten, soweit es möglich war und war ihm nicht von der Seite gewichen. Auch jetzt hatte sie das bestimmt nicht vor. Sie sah die Wache an, die sie hier her begleitet hatte. Er sagte sie solle ruhig sagen, wenn etwas wäre.
    "Bitte lasst die Pferde versorgen. Sie sind sehr erschöpft und verdienen eine ausgiebige Pause mit gutem Futter. Habt dank für eure Hilfe."
    Normaler Weise waren Menschen nicht so freundlich und sie saßen erst mal hier fest. Arthas brauchte Wärme. Nun die konnte er gern bekommen. Das Bett war vielleicht nicht sehr breit, aber Lien war sehr schlank in dieser Gestallt und so legte sie sich nahezu auf die Kante des Bettes, unter die Decke, um Arthas mit ihrer eigenen Körperwärme zu wärmen. Dazu musste sie ihre Rüstung nicht einmal aus ziehen. Es war schon eine beklemmende Situation, aber für ihren Schützling tat sie es wirklich sehr gern. Sie würde über ihn wachen.
    "Ich hatte keine Wahl. Dieses Mal ... muss ich dich um Vergebung bitten Arthas."
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    Beitrag  Anegin O'card So Mai 17, 2020 9:24 pm

    Nachdem der Arzt nun also sein Handwerk beendet hatte, trug Lien dem Wachmann auf, die Pferde zu versorgen, der Mann sah sie kurz merkwürdig an und sente den Blick. "Ich kann das nicht tun. Ich muss zu meinem Posten, bitte wendet euch an diese beiden." Er deutete noch mal zu den beiden Wachen und verschwand dann.
    Arthas lag schwitzend und erschöpft im Bett. Seine Temperatur war wieder deutlich höher und durch die Schmerzen hatte er sogar Fieber. Allerdings würde das auch schnell wieder herab fallen, wenn er sich nur ein wenig ausgeruht hatte. Er weigerte sich beharrlich die Sinne zu verlieren und dass Liensich zu ihm legte bekam er zwar irgendwie mit, aber verstand es auch nicht so richtig. Er war so erschöpft und die Sinne waren ihm so vernebelt, dass er überhaupt nichts mehr begriff.
    Was er jedoch hörte war ihre Bitte um Vergebenung. Seine halbgeschlossenen Augen weiteten sich leicht und er fragte schwach und ohne die Lippen zu bewegen: "...was...?"
    Es war so anstrengend überhaupt bei Bewusstseinzu bleibeen oder eben überhaupt zu existieren. Er wendete den Blick zu ihr. SO nah! Arthas erschreckte sich etwas und zuckte zusammen, als wolle er sich aufrichten. Aber das ging natürlich gehörig in die Hose. Er stöhnte und fletschte die Zähne vor Schmerz. Seine Hand ging hoch zu seinem Bauch und er zog die Decke nach unten, um die Verletzung anzusehen. Sie war ja abgedeckt. Er war verwirrt und sah sich nun leicht panisch um. Nun vielleciht nicht unbedingt panich, aber schon sehr verunsichert.
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    Beitrag  Elentari So Mai 17, 2020 9:41 pm

    NUN hatte sie Mitleid. Arthas lag da und schwitzte, hatte Fieber und sie konnte nichts tun, als ihm etwas kühle zu geben, aber nicht zu viel, denn er sollte ja eigentlich gewärmt werden. Nur mit dem Fieber war es vielleicht nicht so gut, ihn noch dick ein zu packen. Was wusste sie aber schon davon. Eigentlich hatte sie ihn wärmen wollen. In ihrer wahren gestallt hätte sie ihm zu sich heran gezogen, ihn mit dem Drachenschwanz schützend umwickelt, so weit man es so nennen konnte und den Flügel schützend über ihm gehalten. Da sie nun aber in der Gestallt einer Elfe war, konnte sie nur den Arm um ihn legen, ihn versuchen zu beruhigen und ihn sanft über den Kopf streichen. Als er die Decke runter zog, zog sie sie wieder hoch.
    "Hör auf damit. Bleib liegen ... schlaf und gönne deinem Körper Ruhe. Nun wache ich über dich."
    Die Sache mit den Pferden ließ ihr allerdings auch keine Ruhe. Sie sah zu den beiden anderen Wachen und winkte einen von ihnen heran, um auch ihn darum zu bitten, sich um die Pferde zu kümmern.


    Zuletzt von Elentari am So Mai 17, 2020 10:01 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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