Nightingale

Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


3 verfasser

    Die weite Welt der Fantasy

    Liv
    Liv


    Anzahl der Beiträge : 746
    Anmeldedatum : 23.08.13

    Die weite Welt der Fantasy - Seite 26 Empty Re: Die weite Welt der Fantasy

    Beitrag  Liv Do Jun 05, 2014 12:45 am

    Eilidh sah Kazel angriffslustig an. „Ich lasse mir von dir nicht die Schuld zuweisen Kazel. Du hast dich dafür entschieden jeden um zu bringen, der deine zweite Identität kennt und nun machst du dem armen Mädchen auch noch solche Angst!“ Eilidh sprach ruhig, aber bestimmt. Sie wollte sich nicht mehr aufregen, denn das brachte rein gar nichts. „Jeder ist für seine Taten selbst verantwortlich Kazel. Such die Schuld bei dir … nicht bei mir, denn ich bin mir sehr wohl meiner Schuld bewusst.“ Mehr gab es dazu wohl nicht zu sagen. Zumindest nicht von ihrer Seite her. Auch sie hörte den Worten Anegins zu, die irgendwie befreiend wirkten. Frei sein … keine Morde mehr begehen … es wäre zu schön … aber würde sie ihr altes Leben nicht sehr vermissen? Vermutlich, aber es wäre doch wohl besser, als weiterhin Leute um zu bringen, die vielleicht gar nicht hätten sterben müssen. Eilidh sah zu Anegin. Ihr Vater und Meister, hatte ihr immer gesagt, sie solle ihren Weg gehen, solle ihren Weg einschlagen. Er hatte immer gesagt, sie würde den richtigen Weg für sich finden. Ob er wusste, das sie eines Tages nicht mehr zurück kommen würde? Shei … sie würde sie befreien und war sie erst sicher, könnte sie endlich neu anfangen. Es waren schöne Gedanken, die sie verwirklichen würde, wenn sie es denn schaffte, zu überleben. „Er gibt dir eine Chance … Nimm sie wahr Kazel. Für mich ist es vorbei, sobald ich deinen Meister getroffen habe, aber du … du hast noch ein Leben vor dir.“ Ihr Blick war irgendwie flehend. Nichts wünschte sie sich mehr für Kazel, als das er glücklich werden könnte.

    Lilly starrte Kazel mit weit aufgerissenen Augen an. Sie konnte nicht glauben, was er da sagte. Ihre Eltern würden nicht sterben, das wusste sie. Sie würden sicher nicht getötet werden. Ihre Mutter war doch die Rechte Hand des Meisters, hielt alles von der Organisation geheim. Nur Lilly wusste etwas, aber nur, weil ihre Mutter manchmal Boten empfing, wenn Vater nicht da war und sie selbst versteckt in ihrem Zimmer saß, oder Mutter das glaubte. Ihre großen blauen Augen füllten sich mit Tränen, die ihr schließlich über die Wangen liefen. „DAS IST NICHT WAHR!!!“ schrie sie Kazel an, drehte sich um und warf sich weinend in Ailishs Arme.

    Liv konnte das alles ja nicht glauben. Wenn der Kerl sie hier alle umbringen wollte, würde er es spätestens dann schaffen, wenn Kiran ihn von den Fesseln befreite und nicht auf passte, doch genau diese Befürchtung erfüllte sich. Kiran ließ die Fesseln von ihmm ab fallen, so das Kazel nun frei da stand. Unweigerlich stellt sich Liv vor ihre Schwester, in deren Arme Lilly gerade fürchterlich weinte, als wolle sie sie beschützen. Elentari schimpfte mit Anegin, der sie zunächst ignorierte. Er wollte Kazel also wirklich einen Weg zeigen, ein anderes und vor allem glücklicheres Leben zu führen? Liv konnte die Hoffnung in Eilidhs Worten regelrecht hören. War er denn wirklich so blöd das aus zu schlagen?

    Elentari betrachtete das Schauspiel auch weiterhin. Kannte sie ihn anders? Nein. Anegin würde sich gegen den Rest der Welt stellen, nur um diesen einen Mann wieder auf den rechten Weg zu bringen. Dafür bewunderte und liebte sie ihn, jedoch auf eine Weise, die nichts mit der Liebe zu einem Partner gemein hatte. „Ja und ich werde es dir immer wieder sagen. Es ist nun mal meine Aufgabe.“ Eine die ihr Volk seit Jahrtausenden nur all zu gern für einen Drachen übernahm. Der Mann namens Kazel schien wirklich zu leiden, wobei es der Elfe nicht möglich war zu unterscheiden, was ehrlich und was gelogen war. Wenn Anegin sich etwas in den Kopf setzte, führte da kein Weg dran vorbei.
    Ailish
    Ailish


    Anzahl der Beiträge : 743
    Anmeldedatum : 23.08.13

    Die weite Welt der Fantasy - Seite 26 Empty Re: Die weite Welt der Fantasy

    Beitrag  Ailish Do Jun 05, 2014 1:19 am

    Kazel war total verstört und Ailish drückte das arme Mädchen an sich. Sie weinte hemmungslos und sagte dann leise: „Kiran hat doch gesagt, dass dein Vater lebt. Es geht ihnen gut. Niemand hat ihnen was getan.“ Kiran nickte zustimmend. Er fragte das Mädchen: „Soll ich noch mal nachschauen?“ So viel Mitgefühl aus seinem Mund war befremdlich, aber die Anwesenheit des Drachen schien ihn irgendwie ruhig werden zu lassen. Ruhig und vernünftiger. Kazel blickte wie ein Kaninchen hinauf zu Anegin, dem Wolf. Es war ein Schauspiel, was Eilidh wohl nicht erwartet hätte. Überraschend…
    „Ich… kann nicht…“, sagte Kazel mechanisch und Anegin lächelte nur auf ihn herab. Dann hockte er sich noch einmal vor Kazel und sah ihm tief in die Augen. „Sieh mich an, Kazel. Sieh mir tief in die Augen und sage mir, dass ich im Unrecht bin, aber ich behaupte du wünscht dir nichts sehnlicher, als endlich nicht mehr töten zu müssen.“
    „Nein ich…“
    „Unterbrich mich nicht. Kazel, du bist nicht länger ein Sklave. Du bist frei, sobald ich dir die Fesseln abnehme. Also Kazel, wenn ich dir die Fesseln abnehme, darfst du nie wieder töten, was soll ich also tun? Willst du, dass ich deine Fesseln löse?“
    „Nein…“, hauchte Kazel mit heiserer Stimme. Anegin sah ihn an. „Nein?“
    „Ich… weiß nicht. Hör auf…!“
    „Kazel ich will dir das zurückgeben was dir gestohlen wurde. Wann wurdest du entführt, Kazel? Wer hat dir die Freiheit genommen? Kazel es ist deine Wahl…“ „Hör auf…“, flehte er erneut. „Nein ich höre nicht auf. Genau wie du werde ich weiter machen, Kazel. Wie lange ist es her?“
    „Was denn?“, Kazel wirkte so verloren, eingeschüchtert und zerbrechlich, dass es Eilidh an die Zeit vor ihrer Zeit in Kithai erinnerte. „Wie lange schon, dass man dir Namen und Herkunft genommen hat, wer war es?“ „Ich…“ „WER?!“
    Kazel sah ihn nun schärfer an, als eben noch und voller Feuer. „Howard, Der Hund… Darion…“ Wer war denn Darion?
    „Und? Hast du dich gerächt?“ Kazel blickt nur wieder auf den Boden. Dann sagte er voller Bitterkeit: „Ich habe Edward ausbluten lassen. Er starb langsam und ohne Barmherzigkeit.“
    „Und wer gab dir die Chance dazu? Wie lange hat er dich gequält? Wie kam es dazu?“ Anegin hatte keine Ahnung, dass auch Eilidh darunter hatte leiden müssen. Alle hielten den Atem an und bestaunten das ganze. Nun ja Ailish tröstete Lilly. „Er… mein… Meister… Er hat mich gerettet.“
    „Falsch! Er hat dich von einer Hölle in die nächst tiefere gerissen. Kazel, Rache bringt niemals etwas Gutes hervor. Rache ist immer schlecht und Rache…“
    „Du hast doch keine Ahnung! Du weißt nicht, was ich getan habe, was er mir gegeben hat! Du weißt nichts!“
    „Glaub mir Kazel, ich weiß längst nicht alles, da hast du Recht, aber ich weiß verdammt viel mehr, als du es dir je vorstellen kannst und eines habe ich in meinem Leben gelernt: Rache, Sklaverei, Gier und Verzweiflung sind die schlimmsten Geißelungen dieser Welt… Ich will dir helfen, dich retten, du bist hier sicher. Wenn ich dir die Fesseln abnehme“, wiederholte er. „Bist du frei und musst nie wieder töten. Du darfst es nicht.“ Kazels Augen waren schon ganz rot. „Ich… kann nicht…“
    „Dann… hast du dein Schicksal selbst gewählt. Aber dann kann ich dich nicht leben lassen.“ Er zog seinen Dolch und nickte zu Kiran, der ihn wieder derart fesselte, dass Kazel kaum Luft holen konnte. Er blickte Anegin an, der den Dolch an seine Kehle hielt. Kazel schloss die Augen und erwartete den Tod.
    „Seltsam… Ich hatte geglaubt, du würdest doch zustimmen.“, sagte Anegin nun und Kazel öffnete die Augen wieder. „So wie es in der Natur eines Dämons liegt. Aber… Du willst lieber dein eigenes Leben weg werfen, um nicht frei sein zu müssen? Was hat man dir angetan, dass du dich so hasst, mein Junge?“ Kazel sah ihn trotzig an. „Lass es mich wissen, wenn du es dir überlegst…“
    Anegin steckte die Waffe weg und sagte dann. Tut mir Leid. Ich wollte die Stimmung nicht verhageln, aber einen Versuch war es wohl wert, ich mag es nicht, wenn Menschen leiden… Er sah noch einmal zu Kazel der hartnäckig auf den Boden sah.
    Liv
    Liv


    Anzahl der Beiträge : 746
    Anmeldedatum : 23.08.13

    Die weite Welt der Fantasy - Seite 26 Empty Re: Die weite Welt der Fantasy

    Beitrag  Liv Do Jun 05, 2014 1:54 am

    Liv konnte ja nicht fassen, was hier ab ging und schon gleich gar nicht, das dieser sanfte Mann da jemanden töten wollte. Das ging doch gar nicht. Elentari schien nicht mal ansatzweise zu versuchen in auf zu halten. Warum tat denn hier niemand etwas? Wenigstens Ailish tröstete Lilly die auf Kirans Frage hin nur mit dem Kopf nickte. Elentari saß einfach nur da und sah zu, was Anegin da tat. Man der Bursche war anstrengend. Fast noch anstrengender als Anegin selbst.

    Allgemein war die Stimmung nun sehr angespannt, als Anegin Kazel aus quetschte. Eilidh hatte Tränen in den Augen. Sie wollte Kazel helfen, doch dieses Mal war er nicht in Gefahr, also sah sie nur zu. Bei der Erinnerung, wie sie aufeinander trafen, was sie zusammen erlebt haben … liefen ihr unweigerlich die Tränen. „Bitte … lasst ihn in Frieden. Ich werde euch alles erzählen … aber bitte versucht nicht weiter ihn zu bekehren. Es ist Sinnlos.“ Sie stand auf, kam zu den Anderen herüber. „Sein Lebenssinn besteht nur noch darin diesem Mann zu dienen. Er hat kein Gefühl mehr und ist einfach nur ein Mörder, Verräter und hinterlistig. Man darf ihm nicht mal seine Tränen glauben.“ Sie klang unglaublich traurig. „Wir wurden beide entführt, als wir noch Kinder waren.“ Sie setzte sich zu den Anderen ans Feuer und begann zu erzählen, was damals alles geschehen, bis zu dem Punkt, da sie nun hier waren. Man merkte deutlich, wie traurig es Eilidh machte, ihren Bruder nicht mehr wieder bekommen zu haben.

    Liv hatte dem ganzen zu gehört und hatte Tränen in den Augen. Sie hatten eine behütete Kindheit gehabt und ahnten nicht mal, das sie selbst dort hätten enden können. Es war schrecklich was sie durch hatten machen müssen, doch es war nun ja vorbei, wobei Kazel sein leben offensichtlich weg geschmissen hatte. Wie hatte er seine Schwester töten können? Liv verstand den Kerl einfach nicht, aber er tat ihr wirklich leid.
    Ailish
    Ailish


    Anzahl der Beiträge : 743
    Anmeldedatum : 23.08.13

    Die weite Welt der Fantasy - Seite 26 Empty Re: Die weite Welt der Fantasy

    Beitrag  Ailish Do Jun 05, 2014 2:10 am

    Anegin hörte sich alles an und es betrübte ihn sehr. Er hatte immer gesagt und sich immer geschworen, nicht in die Geschicke der Welt einzugreifen, weil er dafür nicht da war. Er durfte einfach nicht. Solche wie er, waren zu alt um zu urteilen und vor allem, um auszuführen. Nein. Er sollte wirklich nicht eingreifen. Aber der Junge tat ihm leid. Auch Eilidh tat ihm leid und er verstand den Mann nicht, der ihm das angetan hatte. Noch weniger jedoch verstand er den Mann, der ihm das – was auch immer es war – nach dem Verlassen dieser Hölle angetan hatte. So wurde man nicht einfach so. Man wurde so, weil man seelisch und körperlich gebrochen wurde… Kazel schien den Mann ja zu verehren und wenn er wirklich nichts Gutes im Schilde geführt hatte, dann hatte der Meister Kazels ihn nicht einfach überredet…
    „Ich glaube du unterschätzt ihn.“, sagte Anegin schließlich, während Kazel nur teilnahmslos herum saß. Er schien wirklich vollkommen verstört und irgendwie entrückt. SO kannte Eilidh ihn nicht mal von früher. Er schien über irgendwas nachzudenken.

    Kiran ließ sich noch einmal das Schmuckstück von Lilly geben und zauberte erneut. Es dauerte nur einen kleinen Moment und er sah sie mit einem Lächeln an. „Es geht ihnen gut.“ Ailish war erleichtert sie sagte: „Siehst du? Ich hab es dir doch gesagt. Sie warten schon sehnsüchtig auf dich.“ Sie sah nun zu Anegin und meinte dann: „Ich dachte Drachen gibt es nur im Märchen und… ich dachte sie sähen nicht aus wie Menschen…“
    Anegin lächelte leicht und antwortete ihr: „Ich kann die Menschliche Form annehmen, weil es mein Wunsch ist. Deswegen sehe ich so aus.“
    „Das ergibt für mich keinen Sinn. Also wenn ich die Wahl hätte, würde ich lieber wie ein Drache aussehen.“
    „Siehst du?“ Anegin lächelte und schien deutlich machen zu wollen, dass es bei ihm anders herum der Fall war. Ailish dachte einen Moment darüber nach und dann sagte sie leise: „Oh… SO hab ich es… nicht gesehen.“ Anegin sah hinüber zu Eilidh und fragte sie: „Wieso glaubst du, sind seine Tränen nicht echt?“ Er sah zu Kazel und fragte: „Sind deine Tränen echt?“ Kazel blickte nur zur Seite und sagte nichts. Er wollte sich scheinbar erst mal nicht äußern.
    „Ich glaube ihm, dass er Angst hat.“
    „Ich habe nie gesagt ich hätte… Angst.“
    „Nein, das hast du nicht, aber trotzdem stimmt es.“ Kazel wagte nicht den Blick zu heben und schwieg dazu, stattdessen sagte er leise und eher zu sich selbst: „Ich bin ein treuer Blutjunge, ich verrate ihn nicht…“
    „Aber er hat dich gezwungen deine Schwester zu töten, nicht?“
    Wieder schweigen. Oh je… Wirklich? Das war tragisch.
    Liv
    Liv


    Anzahl der Beiträge : 746
    Anmeldedatum : 23.08.13

    Die weite Welt der Fantasy - Seite 26 Empty Re: Die weite Welt der Fantasy

    Beitrag  Liv Do Jun 05, 2014 4:23 am

    Eilidh hatte zu ende erzählt. Lilly hatte ja keine Ahnung gehabt, das sie beide so ein Schicksal hinter sich hatten. Allerdings war es Eilidh, die das deutlich bessere Schicksal hatte. Über Kazel konnte Eilidh eben nicht viel sagen, außer das, was in der Zeit passierte, nachdem sie sich wieder sahen. Auch hatte sie ganz deutlich gemacht, sich an Kazels Schicksal schuldig zu fühlen. „Ich unterschätze ihn nicht … ich habe nur gemerkt, das er … unberechenbar und hinterhältig ist. Er hat schon einmal vor mir geweint und wollte mich im selben Moment töten. Wären diese Leute nicht aufgetaucht und hätten mich gerettet … Nein großer Drache … er hat mich zu sehr verletzt … mich zu sehr enttäuscht, als das ich ihm auch nur noch eine Träne für wahr abkaufe.“ Ihre Enttäuschung war nahezu greifbar, als sie sprach. „Das er Angst hat … glaube ich sofort. Sein Meister ist wirklich eine Augenweide. Er ist unglaublich schön und ich denke … eben so grausam.“

    Lilly kriegte sich langsam wieder ein, nachdem Kiran sie anlächelte und meinte, ihren Eltern ginge es gut, lächelte sie, wischte sich die Tränen weg und bedankte sich artig. Nun aber saß sie neben Ailish, blieb ganz ruhig und sah einfach nur gedankenverloren ins Feuer. Es schien, als wäre sie nicht wirklich anwesend, was allerdings nur daher kam, das sie so viel nach dachte.

    Liv schien nichts dazu sagen zu wollen. Sie war einfach nur erstaunt darüber, wie Eilidh mit der ganzen Sache um ging. Er hatte sie geküsst und dabei jemanden getötet … das hatte einen gaaanz bitteren Beigeschmack und so wunderte es Liv nicht mehr, das sie Kazel nicht mehr glaubte.

    Elentari machte es sich inzwischen in den Pfoten des Tigers gemütlich. Selbst jetzt sah sie noch so hübsch und elegant. Anegin würde entweder Erfolg haben oder der Kerl würde versuchen ihm einen Dolch in die Rippen zu schieben. Vielleicht sogar hinterrücks, doch dann würde sie eingreifen. Niemand würde Anegin etwas tun. Eher würde sie selbst sterben.
    Ailish
    Ailish


    Anzahl der Beiträge : 743
    Anmeldedatum : 23.08.13

    Die weite Welt der Fantasy - Seite 26 Empty Re: Die weite Welt der Fantasy

    Beitrag  Ailish Do Jun 05, 2014 9:04 am

    Es tat Anegin weh, wie sehr Kazel das Vertrauen der jungen Frau erschüttert hatte und es war wirklich traurig, dass es so hatte kommen müssen. Doch Anegin konnte einfach nicht dabei stehen, wenn eine Kreatur litt. Es gab nur ganz seltene Momente in denen er mal aus der Haut fuhr, sonst war er immer ruhig, freundlich und gelassen, doch vorhin, als er dem armen Mädchen solche Sachen gesagt hatte, das war schon wirklich boshaft gewesen. Anegin hatte an ihm sofort die Niederhöllische Aura gesehen. Ebenso wie an Kiransal, von dem man aber auch sagte, dass er ein irrer Dämon war. Nicht mehr hatte Liv gesagt… Nun ja. Es würde sicherlich noch interessant werden und Anegin hatte vor mal wieder in einer größeren Gruppe zu reisen. Elentari war wie ein Goldstück für ihn, aber sie war schweigsam und äußerst pflichtbewusst. Sachlich und nüchtern, ihm gegenüber. Sie war keine sehr gute Gesellschafterin, aber Anegin wusste, wie sehr sie ihn liebte und er respektierte sie und mochte sie. Außerdem floss auch seine Liebe in ihre Existenz. Anegin liebte aber auch jedes Wesen…
    Der weitere Abend verlief nun etwas ruhiger. Anegin erzählte Geschichten und war ganz in seinem Element. Offenbar kannte er eine Menge, denn selbst Elentari hatte noch niemals eine Geschichte doppelt gehört und sie hatte schon sehr, sehr viele mitbekommen, solange, wie sie den edlen Drachen nun schon begleitete. Kazel hatte den ganzen Abend nichts mehr gesagt und nur auf den Boden gestarrt. Tryndamere hatte sich zurück an einen Fels gelehnt und schien ein wenig schläfrig. Er fühlte sich wohl und er vertraute dem Mann in der Drachenschuppenrüstung. Wieso? Er dachte da nicht drüber nach, sondern machte es einfach. Elentari war wachsam. Klar Elfen brauchten kaum schlef. Sie konnten auch mal sieben Tage am Stück durchgehend wach bleiben und fühlten sich dann lediglich, als hätten sie eine Nacht durchgemacht. Auch Anegin brauchte nicht viel schlaf. Er war ein Drache und als solcher gönnte er es sich manchmal, einfach ein paar Jahrzentezu verschlafen. Um so neugieriger war er dann immer, wie sich die Welt gewandelt hatte. Es konnte auch durchaus passieren, dass er sich schlafen legte und Elentari über seinen Schlaf wachen würde… So haben es die Drachen schon immer gemacht. Ihre Hüter jedoch hatten die Welt nahezu verlassen. Ebenso wie die Drachen selbst. Es war gefährlich. Drachentöter liefen herum und gerade die Hohen Drachen waren selten und begehrt bei Trophäenjägern… Aus diesem Grund schätzte es Elentari auch ganz und gar nicht, dass er immer so leichtsinnig war.
    Gerade beendete Anegin seine Geschichte, als Kiransal aufstand und ihm neuen Tee brachte. Anegin nahm dankend an und wunderte sich ein wenig, wieso ausgerechnet der Magier ihn so verehrte.
    „Sagt, Kiransal… Warum ist es euch so wichtig, mit derartigen Respekt entgegen zu bringen? Wollt ihr nicht endlich damit aufhören und mich als einen normalen Mann sehen?“
    „Ich fürchte, das kann ich mir nicht gestatten. Denn wenn ich euch wie einen niederen behandlen würde, käme ich mir wirklich schäbig vor. Alleine der Gedanke, ich könnte euch wie Tryndamere behandeln behagt mir nicht.“ Angesprochener blickte auf. „Hm?“
    „Nicht, Großer.“, sagte Kiran. „Ihr seid für mich wie ein langersehnter Kindheitstraum und nicht nur das. Ihr seid ein Quell der Inspiration und … der Forschung. Ihr seid ein Freizauberer und man sollte jemanden mit einer derartigen Macht, nicht entgegen treten, wie einem Bettler.“
    „Schön ausgedrückt,a ber ich bin ein Bettler. Ich trinke von eurem Tee, esse eure Narung und schlafe in eurem Lager.“
    „Das… Uhm…“ Ihm fehlten wieder mal die Worte. Zu häuig kam das in letzter Zeit vor. „…ist nicht das selbe.“ Anegin lachte. „Und warum nicht?“ Anegin sah zu seiner Drachenelfin und sagte: „Sag‘s ihnen. Ich bin kein Lord, ich bin ein STreuner, ein Bettler und ein Vagabund!“ Er lachte etwas lauter und wusste, dass ihm die Elfe nicht wirklich widersprechen würde, sie würde ihm aber auch nicht zustimmen, sondern mit ihrer nüchternen Erklärstimme sagen, dass er es nicht verdient haben würde, solche schäbigen Begrifflichkeiten über sich ergehen lassen zu müssen. Er liebte das an ihr. Sie war wirklich ein Goldstück und Anegin liebte Gold und Edelsteine… und glitzernde Dinge eben.
    Gerade herrschte einen Augenblick stille, als Kazel umständlich aufstand und zu dem Drachen lief. Er kniete sich vor ihn, senkte den Blick und neigte den Oberkörper. „Nehmt mir die Handschellen ab, Herr.“
    Ailish glotzte, wie ein Fisch und auch die anderen hielten den Atem an. Anegin lächelte leicht und sah zu Kiran, der nur ein wenig schockiert den Kopf schüttelte: „D-das kann… ich nicht… zulassen!“
    Liv
    Liv


    Anzahl der Beiträge : 746
    Anmeldedatum : 23.08.13

    Die weite Welt der Fantasy - Seite 26 Empty Re: Die weite Welt der Fantasy

    Beitrag  Liv Do Jun 05, 2014 9:59 am

    Die Lage hatte sich endlich beruhigt und alles saßen da. Anegin erzählte Geschichten, wobei sogar die Elfe sehr interessiert zuhörte. Sie hing förmlich an Anegins Lippen. Nun … einen Drachen von so hohem Rang, musste viele Geschichten kennen. Abgesehen davon hieß es doch überall, Elfen liebten Geschichten. Scheinbar stimmte es also. Tatsächlich schien auch alles Andere, was man so sagte, zu stimmen. Sie trug wollene Kleidung. Offenbar war diese warm genug für sie. Nun hieß es nicht, Elfen bevorzugten die Wälder? Diese hier schien Anegin überall hin folgen zu wollen, egal wie unwirtlich die Gegend war. Ihr Tiger schien sie immerhin zusätzlich zu wärmen. Liv lauschte den Geschichten ebenfalls, während Lilly bereits mit dem Kopf in Ailishs Schoß eingeschlafen war. Auch Eilidh lauschte. Sie hatte als Kind nie Geschichten hören können, denn alle Geschichten die sie sich erzählen konnten, waren die, wie sie her kamen und wie schrecklich ihre Ausbildungen zum Teil gewesen waren. Eilidh sehnte sich manchmal nach Wolf. Ihn hatte sie auch sehr gern gehabt. Leider hatte sie keine Ahnung, was aus ihm geworden war. Elentari selbst, nun sie lauschte, jedoch nicht nur den Worten des Drachen, sondern auch der Umgebung. Was sollte sie schon viel reden, wenn doch die Umgebung wesentlich mehr zu erzählen hatte? Anegin woltle irhe Bestätigung, doch sie antwortete wie erwartet. „Ihr seid weder ein Bettler noch ein Mann, der mit Geld protzt. Ihr nehmt von denen, die euch freiwillig geben und gebt denen, die nichts haben. Ihr seid ein Wanderer, der niemandem etwas nimmt, was er nicht geben möchte.“ Mehr musste sie wohl kaum dazu sagen. Kazel kam zu ihnen, oder besser zu Anegin. Er wollte frei gelassen werden. So gutmütig der Drache war, so leichtsinnig war er offensichtlich auch. Eilidh sah auf. „Wollt ihr das Risiko wirklich eingehen? Er ist nicht mehr der, der er einst war.“ Eilidh machte sich bereit, notfalls alle hier zu verteidigen. „Er beherrscht die Blitze und den Donner. In eurer Rüstung seit ihr eine leichte Beute werter Anegin.“ Oh ja. Er würde gnadenlos geröstet werden und alle anderen würde er eben so mit dem Blitz grillen, wäre Kiran nicht schneller, als Kazel.
    Ailish
    Ailish


    Anzahl der Beiträge : 743
    Anmeldedatum : 23.08.13

    Die weite Welt der Fantasy - Seite 26 Empty Re: Die weite Welt der Fantasy

    Beitrag  Ailish Do Jun 05, 2014 11:26 am

    „Kiransal?“, fragte Anegin, ohne vorher auf die gesprochenen Worte einzugehen. „Was wisst ihr sagt man Drachen nach?“ Kiran verstand die Frage nicht wirklich und er hatte schon ein spitzen Kommentar auf den Lippen, den er aber herunter schluckte. Dass sie nicht dumm sind. Er sah Anegin an, doch dieser blickte unentwegt auf den schwarzen Schopf des Gefangenen vor ihm. Kazel. „Also?“, hakte er nach.
    „Sie sind mächtig.“ „Und?“ „Sie sind die Herrscher der Lüfte, von edlem Geblüt und reiner Seele.“ „Was aber bewunderst du am meisten, an ihnen?“
    Kiran zögerte er schluckte, sah zu Kazel, dann zu Anegin. „Sie sind weise.“ Anegin brummte zufrieden und Kiran verstand endlich worauf er hinaus wollte. „Und? Findest du, ich sei weise?“ Elentari kannte den Drachen gut, schließlich reisten sie schon lange zusammen. Immer wenn er diesen belehrenden Unterton annahm, wusste sie, dass er sich einer Sache sehr, sehr sicher war. Allerdings irrte auch ER sich manchmal.
    „Im Moment… eher nicht.“, gab Kiran ganz ruhig zu. Kazel bewegte sich nicht er kniete nur vor dem Drachen und hielt sein Haupt gesenkt.
    „Dachte ich mir.“, sagte Anegin und legte Kazel nun die Hand auf die Schulter. Dieser zuckte regelrecht unter der Berührung zusammen und Kirans aufmerksamer Blick betrachtete die Szene. Tryndamere beobachtete ebenfalls und Ailish schlummerte bereits an seiner Seite. Genau wie Lilly in ihrem Schoß.
    „Du findest es ist ein Fehler ihn frei zu lassen?“
    „Nicht nur ich…“, sagte er fest, aber irgendwie forschend. Anegin lächelte dieses Mal nicht. Er war ganz ernst und dann richtete er das Wort an Kazel.
    „Vergibst du dir, Kleiner?“ Auch er benutzte diesen Namen unwissentlich. Und Kazel schloss die Augen. Er sagte nichts und Anegin hob sein Kinn an und sah auf die geschlossenen Augenlider. Er widerholte seine Frage und Kazel öffnete die Augen. Seine Iris schien fast zu glühen, so viel Emotion brach aus ihnen hervor. „Nein…“, hauchte er mit Tränen erstickter Stimme. Anegin sah ihn immer noch ernst an und Kazel begriff das Ausmaß des Alters in seinen Augen. Dieser Mann musste Jahrhunderte… Oder Jahrtausende schon umherwandeln… Dieser Drache, nicht Mann. Kazel spürte dieses Alter wie eine schier endlose Laust auf seinen Schultern. Es tat beinahe weh in diese Augen zu sehen.
    „Kiransal?“ Selbiger trat einen Schritt nach vorne und sah fragend zu Anegin. „Löse das Band!“, ganz ruhig sprach er. „Lieber nicht… Verzeiht ich…“
    „Kiransal.“ Immer noch ruhig und gelassen. Er betrachtete dabei Kazels Augen, die ihn anstarrten, nicht wagend woanders hinzuschauen, als in die grünen Smaragdaugen des Drachen. Wehmütig, beinah schmerzerfüllt, streckte Kiran die Hand nach vorne und die schwarzen Bänder lösten sich ins Nichts auf. Kazels Hände noch imemr gefesselt, das Halseisen immer noch dran. Kazel holte hörbar Luft. Und Kiransal sah ihm immer noch in die Augen. Schließlich ertrug Kazel es nicht mehr und sah wieder auf den Boden. „Wofür entscheidest du dich? Kazel oder Engel. Du musst dich nicht rechtfertigen, ich lasse dir die Wahl, sie liegt ganz bei dir. Du allein entscheidest es. Du bist nicht länger wer du warst, sei wer du willst, aber du musst es mir sagen. Sieh mich an.“ Kazel brauchte einen Moment, ehe er wieder aufsah. Wie viel spielte er da? Was war echt? Wer war er jetzt? Der Todesengel, der sie alle töten würde oder der Junge, der vor vielen, vielen Jahren angefangen hatte, seinen Geburtstag zu hassen…
    „Wer bist du?“, fragte Anegin noch einmal und die Fesseln zersprangen an den Händen und das Halseisen löste sich und fiel zu Boden. Kazel war so überrascht darüber, dass sich seine Augen weiteten. Anegin hatte noch immer Körperkontakt zu ihm. Die Hand auf seiner Schulter, die andere nun auf seine Hand, wo die Fesseln waren. Die Welt schien für einen Moment aufzuhören, sich zu drehen. Und dann sagte der ehemalige Gefangene: „Kazel… Ich bin Kazel.“ Eine einzige Träne verließ seine Augenwinkel und Anegin sah immer noch sehr ernst aus. „Ich bin Kazel.“, widerholte selbiger und Anegin nahm vorsichtig die Hand von der Schulter und nahm nun auch die andere Hand Kazels in die seine.
    „Du willst leben?“
    Kazel nickte und gab ein klägliches „Ja“ von sich.
    „Dann lebe!“ Aneins Augen leuchteten förmlich und Kazel würde diesen Anblick nie wieder vergessen. Anegin stand auf und zog Kazel hoch. Er klammerte sich förmlich fest und als sie standen liefen immer mehr Tränen seine Wangen hinab, als wollten sie nach all den Jahren plötzlich alle auf einmal hervor kommen. Konnte man so etwas wirklich spielen? Wie viel Übung hatte Kazel darin? Es lag etwas magisches in diesem Moment.
    Plötzlich schoss Kazel nach vorne. Anegin hielt dem Druck stand und Kiran reagierte sofort. Er ließ seine Macht los und wollte Kazel züchtigen, doch sein Zauber war offenbar wirkungslos. Anegin und Kazel leuchteten nur in dem verräterischen Blau eines Blitzes. „Nein!“, hauchte Kiransal und als sich dieses Flackern legte, hielt Anegin Kazel in seinen Armen, beide waren in die Knie gegangen und der hohe Drache drückte Kazel an sich. Dieser schien einfach nur hemmungslos zu weinen.
    Kiran brauchte einen Moment um zu verstehen, dass das leuchten, ein Schutzzauber Anegins gewesen war, der Kirans Zauber abgehalten hatte. Anegin verlor kein Wort darüber und Kiran betrachtete nur die Situation. Hatte der Drache geschafft, woran die anderen gescheitert waren?
    Es dauerte noch einen Moment und alle schienen den Atem anzuhalten. Dann lösten sich die beiden Männer voneinander und Kazel wischte sein Gesicht trocken.
    „Bereust du die Taten des Todesengels?“ Kazel reagierte nicht so richtig, sah nur auf den Boden, wie ein Kind, dass man beim Stehlen ertappt hatte. „Und vergibst du ihm?“
    „Niemals.“ Das hingegen kam wie aus der Pistole geschossen.
    „Vergiss es nicht. Aber, Kazel, das bist du nicht, verstanden? Verurteile dich nicht für die Taten eines anderen.“ Nun sah Kazel überrascht auf. Absolution? Einfach so? Das war nicht gerecht. „Aber…!“
    „Schhh… Du bist Kazel, niemand sonst.“
    Kiransal sah auf die Szene, als seien die beiden au0erweltliche Wesen auch Tryn war ganz ruhig und bestaunte die Tatsache, wie Anegin handelte. Vollkommen … absurd, wie er fand. Und schließlich lockerte er unwissentlich die ganze Situation auf, indem er sagte: „Jemanden zu töten ist doch kein Verbrechen. Es ist eine ehre im Kampf zu sterben und dem deutlich besseren zu unterliegen. Das ist doch alles Weibisches Geschwätz!“ Anegin huschte nur kurz ein Lächeln übers Gesicht und Tryndamere legte sich hin, wobei Ailish leicht murrte, aber nicht wirklich aufwachte. „Ich werde die Südländer nie verstehen.“, brummte er und schien nun schlafen zu wollen. Wenn man betrachtete, dass alle Menschen für einen wie ihn Südländer waren, war das Ganze nur noch um ein kleines bisschen lustiger.
    Kazel sah zu Tryn, dann zu Kiran, der ihm offensichtlich immer noch feindselig gegenüber stand. Nun sah Anegin zu Eilidh, die ihn gewarnt hatte, dass Kazel nicht mehr der sei, der er mal gewesen sein mochte.
    „Du hast Recht Eilidh… Das ist er nicht.“
    Nun… Vertrauen… Kazel machte sich nicht die Hoffnung, dass ihm die Leute hier nun vertrauten. Ganz besonders Eilidh nicht, aber das konnte er wohl auch kaum erwarten.
    „Ich…“, er räusperte sich. „Ich werde niemandem von euch ein Haar krümmen. Ich schwöre es.“ Dann sah er zu Eilidh. „Aber ich erwarte nicht, dass ihr mir glaubt.“ Er hob das Halseisen auf.
    „Das da brauchst du nicht.“, sagte Anegin nun leicht verwundert.
    „Nein. Ich nicht…“ Er legte es um seinen Hals. „Aber vielleicht… jemand anders.“ Dabei blickte er unentwegt zu Eilidh. Gespielt? Wer weiß. Vielleicht zog Kazel hier nur wieder eine Show ab, um im rechten Moment zuzuschlagen. Vielleicht sprach er aber auch die Wahrheit. Anegin würde sich jetzt nicht noch einmal einmischen. Vielleicht war es wirklich besser, ihm wenigstens diese furchtbare dämonische Macht zu nehmen. Eilidh konnte ihm einfach nicht mehr vertrauen, auch nicht auf das Anraten des Drachen, aber das hieß nicht automatisch, dass sie es nicht doch noch einmal versuchen konnte, oder? Die Situation war schon ein wenig konfus.
    Liv
    Liv


    Anzahl der Beiträge : 746
    Anmeldedatum : 23.08.13

    Die weite Welt der Fantasy - Seite 26 Empty Re: Die weite Welt der Fantasy

    Beitrag  Liv Do Jun 05, 2014 7:08 pm

    Liv betrachtete das ganze eher … vorsichtig. Der Drache schien zu wissen was er tat. Immerhin war er ein weises Wesen. Es war schon irgendwie sehr traurig, wie sich das alles hier ab spielte. Der Drache blieb hartnäckig bei seinen Fragen. Ja selbst Kiran schien eine solche Ehrfurcht vor Anegin zu haben, das es erschreckend war. Liv selbst konnte sich mit dem Gedanken noch immer nicht anfreunden, das ein Mensch ein Drache war. Wie passte ein solch gewaltiger Körper in den eines Menschen? Nun Magie machte ja vieles möglich aber das? Es war schon faszinierend. Kazel schien wirklich zu bereuen. Trotz Kirans bedenken und Einwände, löste er schließlich die Fesseln. Anegin schien es sehr ernst mit Kazel zu meinen. Als Kazel plötzlich nach vorn schoss, glaubte Liv mit ihrem Leben abschließen zu können. Erschrocken hatte sie die Luft angehalten und starrte auf die beiden Männer. Tatsächlich weinte Kazel, als gäbe es kein Morgen mehr. Waren das wirklich echte Tränen? Oder war es wieder nur ein falsches Spiel? Wer konnte das bei ihm schon sagen. Immerhin versprach er ihnen, keinem etwas an zu tun. Liv sah ihn an. War das denn wirklich sein Ernst? Er wollte sich sogar das Halseisen wieder anlegen. Nun ging ihr Blick zu Eilidh.

    Eilidh hatte das ganze eben so mit Spannung und Abneigung betrachtet. Sie hielt sich bereit ein zu greifen, sollte etwas geschehen. Der Drache schien sein Glück heraus fordern zu wollen und tat es auch. So schnell war Eilidh aufgesprungen, doch das Licht hatte sie geblendet und letzten Endes war sie froh, nicht doch etwas geworfen zu haben. Sollte er sich wirklich … nein. Er hatte sie auch so belogen, hatte sie geküsst und betrogen. Vertrauen? Sie konnte ihm nicht vertrauen. Guten Willen zeigte er, aber was war sein Wort schon wert? Widerwillig betrachtete sie nun die Szene, die sich ihr bot. Vertrauen wieder her zu stellen war schwer. Vielleicht würde es ihr niemals wieder gelingen. Sie sah auf … sah ihn forschend, ja fast böse an. „Halte dein versprechen Kazel … ich werde nicht zögern … solltest du noch einmal versuchen jemanden aus dieser Gruppe zu Schaden, dir etwas an zu tun.“ Davon abhalten, sich das Halseisen an zu legen, würde sie ihn sicher nicht. Er sollte beweisen, das er es ernst meinte. Sie war nicht so naiv zu glauben, er habe sich innerhalb weniger Stunden so gedreht. „Wenn du es wirklich ernst meinst … dann halte dich von deinem ehemaligen meister fern und sag mir wie ich Shei da heraus bekomme.“

    Elentari kannte den Drachen gut genug um zu wissen, was seine Tonlagen bedeuteten. Er war sich sicher mit dem jungen Kazel. Eigentlich konnte man auf sein Wort bauen, doch auch ein Drache konnte nicht immer mit Gewissheit sagen, das alles gut gehen würde. Glücklicher Weise, nahm es auch dieses Mal kein schlechtes Ende. Der Drache vertraute den Menschen einfach viel zu schnell. Manchmal konnte man dieses Uralte Wesen doch für recht naiv halten.
    Ailish
    Ailish


    Anzahl der Beiträge : 743
    Anmeldedatum : 23.08.13

    Die weite Welt der Fantasy - Seite 26 Empty Re: Die weite Welt der Fantasy

    Beitrag  Ailish Do Jun 05, 2014 7:36 pm

    Das stimmte. Anegin war wirklich sehr naiv. Auch etwas, was seine Brüder und Schwestern ihm immer vorgehalten hatte. Etwas, was sein Vater… niemals hatte akzeptieren können. Er hielt Anegin für weich, einen Träumer und nicht für epische Schlachten geeignet. Deshalb hatte er auch Amras alles beigebracht, was er wusste und nicht Anegin… Nun vielleicht nicht alles. Anegins Blick Eilidh gegenüber war nachsichtig und schließlich setzte er sich und seufzte zufrieden. Er schien der Meinung, er habe den Burschen geändert.
    „Ich muss zu ihm, wenn wir Shei befreien wollen.“ Kiran seufzte, also hatte er sich doch nicht geändert oder wie? Forschend sah er den Burschen vor sich an. „Aber ich werde nicht zu ihm gehen, um zu Kreuze zu kriechen.“ Er hatte ihr Ich absichtlich in ein Wir verwandelt und ging nun näher zu Eilidh. „Ich habe dich verletzt und… weiß dass du mir nicht vertrauen kannst. Vielleicht ist das auch besser so. Das Eisen schnappte in die verschlossenen Position und leuchtete leicht auf.
    „Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.“, sagte Anegin über die Tatsache, dass Kazel sich freiwillig in Ketten legen wollte.
    „Ich meine es ernst, Eilidh. Aber ohne mich bekommst du Shei nicht zurück.“ Er sah sie an, sie konnte sehen, dass sich irgendwas in seinem Blick verändert hatte. Er sah nicht so kalt aus, nicht so nüchtern und nicht mehr so voller Hass. Aber war das wirklich wahr? Hatte er sich so verändern können? Zurück wandeln können?
    „Wir sollten nun erst mal schlafen.“, stellte Kiran fest und Anegin nickte. „Ja, das ist eine gute Idee.“ Anegin vertraute Kazel, aber er würde auch nichts dagegen machen können, wenn die anderen es nicht taten. Und er würde es auch nicht verhindern können, wenn jemand Wache halten würde. Er selbst legte sich zu Elentari und Toss und verkündete: „Angenehme Nachtruhe.“
    Kazel sah zu dem Drachen und dann in die Runde. Er sah aufmerksam aus, aber nicht feindselig. Dann sagte er etwas völlig unerwartetes zu Eilidh: „Ich danke dir.“
    Die Worte klangen irgendwie, als habe man ihn, aus einer tiefen Ohnmacht geholt und als sei er dankbar, aber auch ein wenig verzweifelt. Tonlos. Damit wendete er sich ab und setzte sich dann ein wenig abseits. Er starrte ins Feuer und schien zu grübeln. Oder an gar nichts zu denken, man konnte es nicht so recht deuten. Er hatte sich selbst seine dämonische Fähigkeit genommen, war das Taktik, oder Ehrlichkeit? Schwierig.

    In dieser Nacht selbst geschah nichts von Aufregung und niemand musste um sein Leben fürchten oder durch unangenehme Störungen aufwachen. Kazel schlief lange, weil er so früh wach gewesen war. Die Kälte vom vorherigen Tagesmarsch steckte noch in seinen Gliedern und die Anstrengung hatte ihn ausgelaugt. Aber krank war er zum Glück nicht. War er überhaupt jemals krank gewesen? Nicht dass er sich erinnern könnte.
    „Einen wunderschönen guten Morgen!“, sagte Anegin laut und nun schreckte auch Kazel hoch. Tryn stand über ihm und Kazel zuckte instinktiv zurück, rollte sich zur Seite und sprang auf. Er betrachtete Tryndamere nicht feindselig, aber aufmerksam. „Alles in Ordnung?“, fragte der Barbar und Kazel nickte zaghaft. „J-Ja.“ Tryn nickte und sah zu seiner zukünftigen Frau, die gerade Kiransal beschimpfte, dass er gefälligst auch mal seinen Arsch bewegen könnte. Er liebte sie wirklich. Und irgendwie mochte er diese Art an ihr. Nun ja… Jedem das seine. Kazel betrachtete Lilly und sah, wie sie gerade mit einem großen „O“ gähnte. Er sah schnell weg und biss sich leicht auf die Unterlippe. Anegin erhob sich und betrachtete das Treiben nur Kurz. Er schritt einfach durcch die Blase hindurch und stellte sich auf eine Anhöhe, wo er die Morgensonne auf seinem Gesicht spüren konnte. Er liebte das Licht der Sonne und sie schenkte ihm Kraft.
    Liv
    Liv


    Anzahl der Beiträge : 746
    Anmeldedatum : 23.08.13

    Die weite Welt der Fantasy - Seite 26 Empty Re: Die weite Welt der Fantasy

    Beitrag  Liv Do Jun 05, 2014 8:10 pm

    Eilidh konnte ja nicht fassen, was Kazel da sagte und vor allem schon mal gleich gar nicht WIR. Was sie dann jedoch total aus der Fassung brachte, war das Danke. Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte. So schnell? Was hatte sie mit Engelszungen auf ihn ein geredet, doch er war stur geblieben und dann kommt da ein Mann daher, der behauptete ein Drache zu sein, sprach mit ihm und er knickte ein, wie eine Blume im Sturm. Das war … ungewöhnlich. Eilidh sah ihn forschend an. Noch immer war sie sich nicht sicher, ob sie ihm glauben sollte oder nicht. Erst einmal ne Nacht darüber schlafen. Immerhin .. er hatte sich freiwillig das Halsband angelegt. Seine Augen … man konnte vieles schauspielern, den Menschen weiß machen, doch das … nein: Die Augen konnten nicht so schauspielern, wie es der Mensch selber konnte. Vielleicht sollte sie ihm noch einmal eine Chance geben.

    Am nächsten Morgen, stand Eilidh schon mit den Vögeln auf. Sie sah sich im Lager um. Kazel schlief. Er hatte niemandem etwas getan und schlief tief und fest. Sonderbar, wo er doch sonst einen so leichten Schlaf hatte. Eilidh betrachtete ihn lange. Wie oft hatte sie am Feuer versucht, mit ihm zu reden. Was hatte dieser Meister ihm nur an getan? In diesem Moment war Eilidh wirklich froh, nicht mit ihm gegangen zu sein, auch wenn sie sich noch immer schuldig fühlte, Kazel nicht gerettet zu haben. Noch immer war da der Hoffnungsschimmer, er könne sich ändern und den Kerl da verlassen.

    Liv wachte auf, streckte sich und sah zu, wie ihre Schwester mal wieder Kiran scheuchen wollte. Sie hatte die Aufregung des letzten Abends schon fast vergessen. Das Frühstück überließ sie Ailish, aber den Tee kochte sie auf. Schließlich wollte sie einen guten Tee für alle haben. Als er fertig war, brachte sie allen eine Tasse, auch Kazel. Er gehörte nun dazu und auch, wenn alle noch mehr oder weniger Angst vor ihm hatten, so wollte sie ihm doch etwas vertrauen entgegen bringen. „Guten Morgen. Bitte schön. Er wird dich wärmen.“ Schon drehe sie sich wieder um und nahm sich selbst etwas Tee.

    Lilly hatte sich in den Schlaf geweint. Zwar ging es ihrem Vater und ihrer Mutter gut, doch der Schock war einfach zu groß gewesen. Als sie nun herzhaft gegähnt hatte, starrte sie Kazel an. Warum war er frei? Warum unternahm niemand etwas? Fragend sah sie in die Runde und nahm einen Tee von Liv an. „Schon gut Lilly. Er wird keinem von uns etwas tun und ich glaube … es tut ihm ehrlich leid, was er gesagt und getan hat.“ Lilly sagte nichts. Sie starrte zunächst Liv an und dann Kazel.
    Ailish
    Ailish


    Anzahl der Beiträge : 743
    Anmeldedatum : 23.08.13

    Die weite Welt der Fantasy - Seite 26 Empty Re: Die weite Welt der Fantasy

    Beitrag  Ailish Sa Jun 07, 2014 3:34 am

    Kazel stand irgendwie sinnlos in der Gegend herum. Liv brachte ihm Tee und Kazel sah sie verdattert an. Er fror nicht, aber die Geste war nett. Als Liv Lilly erklärte, dass es schon gut war, fiel auch Ailish auf, dass Kazel nicht gefesselt war. Ihr glitt alles aus der Hand. Sie hatte die beiden Mädchen nicht gehört und deutete sprachlos auf Kazel. Tryndamere sah zu ihm rüber und zuckte mit den Schultern.
    „Anegin hat ihn frei gelassen.“
    „W-Was?“, fragte sie entsetzt und sah zu dem Drachen hinüber. Er stand da und badete im Licht. So wie Gavin damals, nur, dass Gavin damals selbst irgendwie Licht gewandelt hatte, während Anegin da einfach nur stand. Die Platten der Rüstung funkelten leicht im Licht und dann sah sie zurück zu Kazel, der mit einem Mal vor ihr stand. Sie erschrak so sehr, dass sie zurück sprang und auf quiekte. Kazel senkte den Blick und sagte dann: „Ich wollte euch nicht erschrecken…“
    „I-ich hab … ähm…“ Kazel machte nun wieder einen Schritt zu ihr, überlegte es sich dann aber anders. Liv brachte ihm Tee und Kazel sah sie verdattert an. Er fror nicht, aber die Geste war nett.
    Kiransal sah Ailish an und hatte so was wie Schadenfreude im Gesicht. Er fand es wohl witzig, dass sie sich so erschreckt hatte. Dennoch half er nicht aufräumen und sagte dann: „Dafür, dass wir eure süßen kleinen Hintern andauernd beschützen müssen, finde ich es nur Recht und Billig, dass ihr dafür auch den „Haushalt“ macht. Kazel stellte die Tasse ab und sah hinüber zu Anegin. Er wirkte ein wenig unsicher und wie schon vorher verschlossen. Er grübelte über die momentane Situation und dann streifte sein Blick wieder Lilly, die er nun endgültig verschreckt zu haben schien. Nun vielleicht war es so besser.
    Die Reise jedenfalls konnte bald weitr gehen und Anegin belustigte die Reisenden unterwegs mit einer kleinen Anekdote aus seinem Leben. Er erzählrte, wie er einst in Amoreth war, als die gigantische Stadt noch ein kleines Fischerdorf war. Er hatte mit seinem Bruder die Töchter des Fischers verführt und sie tüchtig erschreckt, als die Damen erfuhren wer sie waren. Er erzählte ihnen, dass man einen hohen Drachen am leuchtenden Herzen erkannte.
    „Dürfen wir das auch sehen?“, fragte Ailish und Kiran fuhr sie an: „Sei nicht so unhöflich!“
    „Schon gut. Wenn wir weiter im Süden sind oder in einer heißen Wanne, werde ich es euch gerne zeigen. Doch hier oben ist selbst mir zu kalt, ich bin kein Eisdrache.“ Er grinste und sah zu Elentari. Sicher fand sie das wieder nicht sehr gut, aber diese Leute hier hatten Anegins vertrauen. Er war zu leichtgläubig.
    Liv
    Liv


    Anzahl der Beiträge : 746
    Anmeldedatum : 23.08.13

    Die weite Welt der Fantasy - Seite 26 Empty Re: Die weite Welt der Fantasy

    Beitrag  Liv Sa Jun 07, 2014 4:47 am

    Liv lächelte Kazel an. Sie hatte einfach die Hoffnung, er würde sich wirklich an das halten, was er gesagt hatte. Ailish erschreckte sich so sehr, das ihr alles aus den Fingern fiel. "Ailish es ist doch alles gut." Wie sie sich erschrak. Nun ... Liv verstand sie schon. Schließlich hatten sie beide mit angesehen, wie er Eilidh fast getötet hatte. Was war mit ihm geschene, das er plötzlich so firedlich war? Er konnte nun wirklich sehr gemein sein, was wirklich nicht gerade vertrauensfördernd war. Er hatte es sich wohl so ziemlich bei allen verscherzt udn musste nun beweisen, wie ernst es ihm war, wirklich nicht mehr zu töten. Später gingen sie endlich weiter. Liv fiel auf, wie sehr Eilidh Kazel beobachtete. Vermutlich würde sie nicht zögern, ihn zu töten, sollte er auch nur eine falsche Bewegung machen. Anegin erzählte von früher. Na er war wohl mal ein richtiges Schlitzohr gewesen. Denn noch lächelte Liv. Sie fand, wenn sich die Mädchen so einfach hatten verführen lassen, waren sie es selber schuld, hinterher einen Schrecken zu bekommen. Was Liv natürlich auch interessierte, war das leuchtende Herz. Das musste wirklich schön aussehen. Anegin war wirklich freundlich und liebesnwert. Kein Wudner das Elentari ihn so bewachte.

    Lilly lief die ganze Zeit mit gesenktem Kopf neben Ailish her. Sie schien nicht in der Lage, das was Kazel gesagt hatte, zu verarbeiten. Sie sollte die Schuld am Tod ihrer Eltern sein, sollten sie denn sterben. Das war nicht gerecht. Ihre Mutter hatte nie etwas gesagt. Lilly hatte doch nur gelauscht. Das sie ihre Eltern damit in soclhe Schwierigkeiten bringen konnte, hatte sie doch nicht gewusst. Es ging ihr nicht gut bei dem Gedanken. Es ließ sie einfach nicht los und wenn sie auf sah, sah man in tieftraurige, große, saphierblaue Augen. Eben mit diesem Blick sah sie zu Kazel.

    Elentari lief, mit Toss an ihrer Seite, neben den Anderen her. Sie beobachtete Anegin sehr of, aber hielt auch irhe Umgebung im Blick. Er wollte diesen leuten sein Herz zeigen,w as sie wieder für unverwantwortlich hielt. Es wäre ein leichtes seine Haut zu durchstoßen und ihm einen Dolch ins Herz zu stoßen, würde er seine Rüstung ab legen. ihr Blick amchte deutlich, was sie von dieser Idee hielt, sagte aber nichts. Er würde ohnehin nicht auf sie hören und wieder einmal steltle sich ihr die Frage, ob er einfach nur Glück gehabt hatte, diese jahrhunderte, die er schon lebte, überhaupt überlebt zu haben.
    Ailish
    Ailish


    Anzahl der Beiträge : 743
    Anmeldedatum : 23.08.13

    Die weite Welt der Fantasy - Seite 26 Empty Re: Die weite Welt der Fantasy

    Beitrag  Ailish Sa Jun 07, 2014 10:13 pm

    Ailish fand, dass Lilly viel zu betrübt aussah. Sie hatte so ein schönes Lächeln, wie sie festgestellt hatte. Sie legte ihr irgendwann einen Arm um und sagte dann: „Er hat gelogen. Deinen Eltern geht es gut, Lilly. Kiransal hat es dir doch gesagt.“ Sie lächelte aufmunternd. „Außerdem hat er doch jetzt gesagt, dass er… nicht mehr töten will. Oder?“ Sie sah zu Kazel herüber, der die beiden Damen beobachtete. Er senkte den Blick nur und lief weiter. Offenbar wollte er sich dazu nicht äußern. Wie sollte man denn da das arme Mädchen aufheitern?! Ailish ließ Lilly los und stellte sich dann mit in die Hüften gestemmten Armen vor Kazel. Sie war ja sonst nicht mutig, aber wenn sie sauer war vergaß sie sich ja oft.
    „Hey! Verstehst du, dass sie traurig ist? Wegen dir?!“ Kazel blieb stehen und sah auf Ailish herab. Tryndamere beobachtete ihn aufmerksam und auch Anegin blieb stehen, lächelte aber Kazel und Ailish zu. Ailisch zog eine Braue hoch, als wolle sie sagen: Und?
    Kazel sah nur kurz zu Lilly und sagte dann: „Ja ich weiß.“
    „Vielleicht entschuldigst du dich mal?“
    „Entschuldigung.“
    „Das klingt nicht ehrlich! Warum hast du ihr das gesagt?“
    „Weil es die Wahrheit ist.“
    Das schlug ja wohl dem Fass dem Boden aus! Ailish sah zu Lilly dann wieder zu Kazel. „Du… Du bist echt unmöglich! Was soll denn das!? Kiran sagte doch, dass sie noch m Leben sind. Und du wirst sie nicht töten!“
    „Nein. Das werde ich nicht tun, aber es wird geschehen.“ Er sah zu Lilly. „Wenn jemand erfährt, dass du über die Organisation Bescheid weißt, wird keiner deiner Familie sicher sein.“ Dieses Mal erklärte er es sachlicher, als das letzte Mal. Er sah zu Eilidh herüber. Wieder senkte er den Blick. Irgendwas stimmte da doch nicht. Er konnte nicht von nun auf gleich geläutert sein. Wieso sollte das denn so schnell passiert sein? Dann sah Kazel wieder auf und blickte Lilly an. „Aber… Solange ich mit euch reise, werden sie dich nicht bekommen.“
    Kiransal klappte der Mund auf und auch Ailish sah verdattert aus. Anegin hingegen lächelte und sagte dann zu Kazel: „Dich aber auch nicht…“ Was nun Kazel zu überraschen schien und ihn dann wieder dazu veranlasste auf den Boden zu sehen. Er ging schließlich einfach weiter.
    Sie würden noch einmal Rasten müssen, ehe sie das Dorf erreichten und bisher war alles ruhig. Kiransal hatte sich eine Überraschung für die Reisegemeinschaft überlegt. Nicht zuletzt, hätte auch er einen Vorteil davon und schließlich am Abend half Anegin ihm bei der Blase und draußen vor dieser wärmenden Blase erschuf Kiran eine Wanne mit heißem Wasser, wie schon einmal in Tryndameres Lager. Anegin strahlte und sagte: „Wundervoll!“
    Mann konnte gar nicht so schnell gucken, wie Anegin die Rüstung ablegen wollte, doch das Rüstung ablegen an sich war schon so eine Sache für sich. Es dauerte ewig und Ailish sagte: „Und wir? Dürfen wir auch?“
    „Klar!“, sagte Anegin nicht bedenkend, dass Ailish eigentlich meinte, dass die Damen wohl kaum mit den Herren baden konnten. So wie der Drache seine Elfe kannte, würde ihr das sowieso nichts ausmachen. Die Wanne war jedenfalls groß genug für alle. Und schließlich war Kiran ja auch gespannt, wie das Herz aussah. Ob man es wirklich sehen konnte!
    Liv
    Liv


    Anzahl der Beiträge : 746
    Anmeldedatum : 23.08.13

    Die weite Welt der Fantasy - Seite 26 Empty Re: Die weite Welt der Fantasy

    Beitrag  Liv So Jun 08, 2014 12:04 am

    Es war wirklich lieb von Ailish, wie sie versuchte, Lilly auf zu muntern. Leider klappte es nicht so, wie sie es sich wohl vor gestellt hatte. Sie baute sich doch wirklich vor Kazel auf und wies ihn zurecht. Lilly sah beide mit ihren großen blauen Augen an. Sie wirkte so unschuldig, wie man nur wirken konnte. Kazel entschuldigte sich, wenn auch nur halbherzig. Das war besser als nichts, aber es klang halt unehrlich. Schließlich erklärte er sich. Lilly nickte. Sie fühlte sich schrecklich, sagte aber noch immer nichts. Kazel meinte, solange sie mit ihm auf Reisen wäre, würden sie sie nicht kriegen, aber was war mit ihren Eltern?

    Es dauerte noch eine Weile, ehe sie sich für einen Lagerplatz entschieden. Hier wurde diese Blase wieder gebildet, die alle schön warm hielt. Kiransal hatte draußen eine große Wanne entstehen lassen, in die sie alle hinein passen würden. Liv, Lilly und Eilidh, waren nicht sonderlich scharf darauf, mit den Männern zusammen da rein zu steigen. Einzig Elentari schien das nicht zu stören. Sie half Anegin mit der Rüstung, ehe sie sich aus zu ziehen begann und selbst in die Wanne stieg. Es interessierte sie nicht im geringsten, ob die Anderen sie nun sahen oder nicht. Liv starrte sie einen Moment lang sprachlos an, ehe sie sich mal wieder darum kümmerte, das alle ein ordentliches und weiches, was man so weich nennt, Lager hatten. Eilidh hingegen, schien sich mit dem Gedanken zu tragen, allein zu baden, wenn sie schon die Möglichkeit hatte. „Wenn es die Herren nicht stört … würden die Damen wohl lieber ohne euch zusammen baden,“ meinte sie. Sie selbst würde sicher nicht sofort da rein springen. Wenn alle fertig wären, wäre da noch genug Zeit für sie zum baden, da war sie sich sicher.

    Lilly saß wider da. Sie wartete nur darauf, das sich alle einigten, ehe sie zu Kazel auf sah. „Aber … niemand weiß … das ich das weiß. Ich hab sie belauscht … als sie Besuch hatte. Nicht mal Mam weiß das ich es gehört habe.“ Nein, niemand wusste davon. „Ich … wollte dir nur Angst machen … als ich das sagte und nun … nun müssen meine Eltern wegen mir sterben.“ Sie sah auf den Boden. „Und … wenn ich nicht mehr nach Hause zurück gehe? Wenn sie denken .. ich bin tot? Würde das was ändern?“ Hoffnungsvoll sah sie nun auf.
    Ailish
    Ailish


    Anzahl der Beiträge : 743
    Anmeldedatum : 23.08.13

    Die weite Welt der Fantasy - Seite 26 Empty Re: Die weite Welt der Fantasy

    Beitrag  Ailish Mo Jun 09, 2014 10:51 am

    Nun Anegin störte es wirklich nicht so sehr und die anderen Jungs sagen nichts. Wobei Tryndamere wirklich gleichgültig aussah, Kiran süffisant grinste, Kazel sinnlos in der Gegend rum stand und Anegin bereits in die Wanne hüpfte. Die Mädels konnten gerade noch seinen nackten Hintern sehen, als er jauchzend in das warme Nass sprang. Wie alt war er? Fünf? Er hat wohl vergessen, dass da noch drei Nullen ran gehörten… Nun ja vielleicht nicht ganz. Als Anegin im Wasser war, drehte er sich zu der verdutzten Schaar von Leuten und unter seiner Haut sah man deutlich den goldenen Schein, seines Herzens. Es schlug wirklich hell und man fragte sich, warum man es bisher nicht unter der Rüstung gesehen hatte. Man konnte sehen, wie von diesem Hellen Fleck pures Licht weg gepumpt wurde, weshalb man die dicken Adern, die vom Herzen weggingen ansatzweise sehen konnte. Es war ein erstaunlicher Anblick. Elentari wusste, dass Anegin im vollen Besitz seiner Kräfte war, sonst würde sein Herz nicht ganz so heftig leuchten.
    Alish verlor sich im Anblick, während sie nicht mal mitbekam, wie sich Tryn die wenigen Sachen, die er anhatte auszog. Auch Kiran löste seine Klamotten, bis auf seinen Umhang auf, den er erst auflöste, als er bis zum Bauchnaben bedeckt war. Er schlüpfte ins warme Nass und schließlich als Tryndamere hinain kam, wurden die anderen fast rausgespült. Anegin lachte und Kiran zeterte: „Man! Tryndamere! Sei doch bitte einmal vorsichtig!“
    „Ich hab mich doch nur gesetzt!“, stellte er entrüstet klar und Kiransal jammerte, dass Tryndamere zu groß, zu schwer, zu muskulös und viel zu breit war. Ailish realisierte erst jetzt, dass auch er vollkommen nackt war, sah auf das Bündel Klamotten und erschrak. „T-Tryn… Das kannst du doch nicht machen!“, Sie sagte es nur zu sich und ihr Zukünftiger, bekam es auch gar nicht mit. Kazel satnd nur da und betrachtete das treiben. Warum sollte er sich mit dazu setzen? Es würde die anderen doch sowieso nur verstimmen und außerdem… er beherrschte die Elektrizität.
    Lilly sprach ihn an und auf ihre aller erste Aussage, antwortete er: „Ich weiß es.“ Ja er wusste es und auch er war jawohl ein jemand. „Die anderen wissen es. Du weißt es! Wie viele brauchst du noch?“ Zugegeben, das war gemein, aber es war ja wohl auch die Wahrheit. Als sie ihm dann sagte, sie wollte Angst machen sah er sie nun endlich an. Diese blauen Augen, dieses liebreizende Gesicht! Es schockierte ihn, wie sie ihn ansah und was das auslöste in ihm. Schnell sah er wieder woanders hin und sagte dann: „Und? Hat es so ausgesehen, als habest du mir Angst gemacht?“ Sie wollte wissen, wie sie es ändern könnte und Kazel sah in die Ferne.
    „Nein… Es ändert überhaupt nichts.“ Es schien, als habe er Erfahrungen damit machen müssen… „Verrat bleibt Verrat, auch wenn er nicht absichtlich geschah.“ Jetzt sah er sie doch wieder an. Sein Blick war weicher und doch irgendwie streng. „Wenn du das nächst Mal jemanden einschüchtern willst, dann stoße ihm deinen Dolch ins Knie, oder brich ihm die Finger. Den Todesengel rufen zu wollen, glaubt dir erstens kein Mensch und zweitens… wird dich das verraten. Und dann werden sie dich finden.“ Es war ein gut gemeinter Rat, doch so wie er es sagte, konnte einem wirklich Himmel Angst werden…
    Anegin und Kiran saßen jedenfalls nun sehr entspannt im heißen Wasser herum, während Tryn den Ofen weiter mit dem bereitgestellten Brennholz versorgte. Der Arme, sie hatten ihn dazu verdonnert. Zumindest Kiran.
    Liv
    Liv


    Anzahl der Beiträge : 746
    Anmeldedatum : 23.08.13

    Die weite Welt der Fantasy - Seite 26 Empty Re: Die weite Welt der Fantasy

    Beitrag  Liv Mo Jun 09, 2014 11:14 am

    Auch Liv starrte auf das leuchtende Herz. Es sah so unglaublich schön aus. Noch nie hatte sie etwas schöneres gesehen. Das die Männer gleich Reihenweise in die Wanne sprangen, übersah sie gekonnt. Kiran musste natürlich wieder übertreiben. Er motzte Tryn heftig an, der sich ja nun wirklich nur gesetzt hatte. Elentari lächelte so zauberhaft. Himmel Elfen waren wirklich schön. Was Liv wunderte war die Tatsache, das Elentari noch vor den Männern in der Wanne saß und sich scheinbar nicht ein bisschen schämte, allein bei ihnen zu sitzen, geschweige denn sich ihnen völlig nackt zu zeigen. Elfen waren wohl nicht so voller Hemmungen und Schamgefühl, wie Menschen. Moment... nackt … die waren alle … NACKT!!!

    Offensichtlich war auch Eilidh von Anegin angetan. Sie schien eben so ehrfürchtig zu sein, wie alle anderen. Tryn griff über den Wannenrand um Feuerholz in den Ofen zu packen, der das Wasser warm hielt. Ailish murmelte irgendwas vor sich hin, während Liv die Farben wechselte. Für den Moment wunderte sich auch Eilidh darüber, doch dann wurde auch ihr klar, was da falsch lief. Sie wandte sich direkt ab und ging in die Blase, den Rücken stets zu den Anderen gewandt. Das da musste sie wirklich nicht sehen.

    Lilly hingegen sah immer noch zu Kazel auf. „Ich habe es ihnen aber nicht gesagt … sondern du. Und deshalb sollen meine Eltern nun sterben? Weil du es deinem Meister sagen willst?“ Wieder füllten sich ihre Augen mit Tränen. „Das ist nicht fair. Du bist der Einzige, der es ihm sagen könnte.“ Sie schluchzte leise, sah auf den Boden, auf den nun ein Wassertropfen fiel, dann noch einer. Es war aber auch wirklich zum heulen.
    Ailish
    Ailish


    Anzahl der Beiträge : 743
    Anmeldedatum : 23.08.13

    Die weite Welt der Fantasy - Seite 26 Empty Re: Die weite Welt der Fantasy

    Beitrag  Ailish Mi Jun 11, 2014 11:01 am

    Kazel betrachtete den blonden Haarschopf von Lilly und erkannte, dass es ihm leid tat, was er gesagt hatte, aber es war doch die Wahrheit und das Leben war grausam und ungerecht und verdammt gemein. Er wusste nicht, was er dazu noch sagen konnte. Schließlich jedoch kniete er sich herab, dass er sie ansehen konnte, von unten hinauf.
    Ich werde es ihm nicht sagen.“ Dazu hatte er auch gar keine Veranlassung, wenn er seinem Meister wirklich abgeschworen hatte. Wenn. „Ich bin nicht der einzige. Du kannst es ihm sagen, und auch die anderen. Glaubst du denn wirklich es bedarf Worte, ihm mitzuteilen, dass ihn jemand verraten hat? Nein. Er weiß alles. Er wird auch meinen Verrat bemerken und dann wird er mich töten, so wie auch euch.“ Kazel kam näher und flüsterte: „Es ist besser, wenn nur ich dran glaube. Ihr dürft nicht dorthin gehen. Bleib bei deiner Familie. Bringt euch in Sicherheit. Geht nach Kithai, dort ist sein Einfluss am geringsten. Er wird euch nicht finden. Geh mit Eilidh dort hin. Sie kann euch Obdach gewähren.“ Dann entfernte er sich wieder leicht von ihr und sagte: „DAS ist der einzige Weg.“ Er wandte sich von ihr ab, ohne sie noch mal anzusehen. „Sonst werdet ihr alle sterben.“
    Anegin hatte zwar nicht gelauscht, weil Kazel zu weit weg war, aber er wusste, dass da irgendwas im Busch war. Er sah hinüber zu ihnen und sagte: „Kazel!“ Dieser sah auf. „Komm ins Wasser.“
    „Ich glaube nicht, dass ihr…“
    „Doch! Es ist herrlich und es wird deinen geschundenen Muskeln gut tun. Glaub mir es ist warm und es ist wirklich schön hier.“
    „Ich beherrsche die Elektrizität. Ihr wollt nicht mit mir baden.“
    „Und du willst mir also nun befehlen, was ich will?“
    „Ich… würde nie…“, es klang wahrlich ehrfürchtig und ein wenig überrascht.
    „Hüpf rein, Kleiner!“, lachte Anegin. Wieder dieser Name! Kazel sah ANegin an und wusste nicht, ob er das absichtlich machte. Anegin lächelte ihn an und Kazel sah ihn ungläubig an. Er konnte sich nicht entscheiden, was er sagen oder tun sollte. Tryn sah nun auch zu ihm herüber und brummte: „Komm schon.“ Kazel blickte noch einmal zu Lilly. Er hatte alles dazu gesagt, was er konnte und jedes weitere Wort, wäre überflüssig. Also ging er zum Bad und entkleidete sich davor vollständig. Sein von Narben übersäter Körper war der stumme Zeuge seiner Vergangenheit und ein Ausdruck von bedauern, trat auf Anegins Gesicht. Kiran wirkte erst argwöhnisch, aber als er die Narben sah, schien er doch ein wenig überrascht, während Tryn scheinbar gar nicht reagierte.
    „Was hast du nur getan, um das zu verdienen?“, fragte Anegin bestürzt, als Kazel gerade in die Wanne stieg. Er hielt inne und blickte an sich herab. Ers dauerte einen Moment, ehe er sich wieder bewegte und sich scheinbar nicht dazu äußern wollte. Doch dann sagte er, als sei es nur für ihn: „Mein Vater ist ein Dämon.“ Ja sein Vater… Kazel hatte sich so oft gewünscht, Ihm gegenüber zu treten, nur um ihn zu töten. Er hasste seinen Vater! Warum war er niemals gekommen? Warum war ER nie da gewesen, wo er ihn gebraucht hatte. Warum hatte er seine Mutter nicht beschützt!? Wie oft, hatte er darüber nachgedacht…? Kazel ließ sich bis zum Kinn in die Wanne und sagte nichts mehr.
    „Narben sind die Trophäen eines Kriegers.“, sagte Tryn schließlich und Kiran sah ihn forschend an, während Anegin Kazel beobachtete. Dieser sagte dann leise: „Nein. Keine Trophäen. Es ist die Handschrift derer, die Macht über dich haben.“ Schweigen, dann erwiderte Tryn nach einer Zeit. „Jeder hat nur so viel Macht über dich, wie du es ihnen gestattest.“
    „Du… hast ja keine Ahnung!“, sagte Kazel gereizt und seine Stimme kam einem Zischen gleich. Nun beugte sich Tryndamere leicht nach vorne. „Ich verstehe es zu kämpfen. Du hast ihnen gewährt, diese Macht über dich zu haben, oder hast du versucht dich zu wehren?“
    „Habe ich! Sie hätten mich getötet!“ Nun lehnte sich Tryn zurück und sagte dann leichthin: „Also hattest du die Wahl. Tot oder Narben. Du hast nicht aufgegeben.“ Und nun beugte er sich wieder belehrend nach vorne und sagte: „Also?“ Kazel sah ihn verwirrt an. „Trophäen. Du hast sie überlebt oder nicht?“
    Kazel sah aus, als habe ihn gerade die stumpfe Erkenntnis geschlagen. Dieser simple Geist dieses Mannes faszinierte ihn und doch war es mehr als ein simpler Gedanken. Es steckte so viel Tiefgang darin, dass Kazel zweifelte, ob Tryndamere das wirklich so gemeint hatte. Auch Tryndamere hatte allerlei Narben, bei weitem aber nicht so viele und schlimme, wie Kazel.
    „Das… ähm…“ Mehr konnte er wohl nicht dazu sagen. Und auch tryn wollte wohl kein Wort mehr dazu verlieren. Anegin hingegen wirkte zufrieden und irgendwie sehr entspannt. Auch Kiran schien ein wenig verwirrt, über Tryns Aussagen und grübelte. Schließlich fragte er: „Wieso bist du nie geflohen? Du scheinst ja dort der stärkste zu sein, hm?“ Kazel schwieg. Offenabr wollte er sich nicht äußern. Kiran betrachtete ihn eine Weile und schien weiter auf eine Antwort zu warten.
    Liv
    Liv


    Anzahl der Beiträge : 746
    Anmeldedatum : 23.08.13

    Die weite Welt der Fantasy - Seite 26 Empty Re: Die weite Welt der Fantasy

    Beitrag  Liv Mi Jun 11, 2014 7:33 pm

    Lilly sah auf. Ihre rosa Haare schoben sich dabei zurück. In ihren Augen glomm Hoffnung. War vielleicht doch nicht alles verloren? Am liebsten wäre sie Kazel in diesem einen Moment um den Hals gefallen. Es gab noch Hoffnung, wenn auch nur eine geringe. Besser er, als sie? Nein ...d a war nicht gerecht. Vielleicht … wenn er mit käme? Würde es vielleicht dann besser für ihn stehen? Ja, bestimmt. Dann musste er auch mit kommen. Eigentlich … sie alle, denn auch Ailish und ihre Schwester war Lilly in dieser kurzen zeit ans Herz gewachsen. Sie sah Kazel nach, wie er da zur Wanne ging, in der die Männer saßen, mit der Elfe zusammen. Für die Mädchen war das ungewöhnlich, doch für die Männer schien es völlig ok zu sein, diese nackte Frau bei sich sitzen zu haben. Lillys Wangen färbten sich ebenfalls rot, als Kazel sich nun entkleidete. Schnell suchte sie sich eine Aufgabe.

    Eilidh kam gar nicht umhin, das Gespräch der Männer zu hören. Tryndamere hatte zwar einen schlichten verstand, doch seine Ansichten waren wirklich überraschend tiefgründig. Unweigerlich legte sie ihre Hand auf ihre Schulter. Ihr Rücken hatte zig Narben. Diese waren wirklich Trophäen, denn für jede einzelne hatte sie hartes Training und noch härtere Kämpfe hinter sich. Auf diese Art, hatte auch sie das alles zuvor nicht gesehen.

    Liv wusste schon nicht mehr, was sie noch machen sollte. Schließlich war das Lager fertig und das einzige, was sie noch tun konnte, war ihrer Schwester beim Kochen zu helfen. „Ähm … was kochst du denn heute schönes?“ wollte sie dann doch wissen. „Ich würde dir gern helfen.“ Es war ja nun wirklich keine sonderlich schöne Aussicht sich später in das bereits verbrauchte Wasser der Männer zu setzen. Ein wenig Ablenkung von dem Anblick könnte gar nicht schaden.
    Ailish
    Ailish


    Anzahl der Beiträge : 743
    Anmeldedatum : 23.08.13

    Die weite Welt der Fantasy - Seite 26 Empty Re: Die weite Welt der Fantasy

    Beitrag  Ailish Di Jun 17, 2014 3:14 am

    Alish lächelte ihre Schwester an und sagte dann: „Ich mache Gemüsesuppe. Zu mehr reicht es heute Abend nicht. Die Kräutermischung kann gehäckselt werden und dann kannst du den Tee aufkochen.“ Sie sah zu den Männern und sagte dann leise: „Sicherlich haben sie nichts dagegen dann einen vollen Magen zu bekommen.“ Sie drehte sich zu Lilly: „Hey, du kannst auch helfen, wenn du willst!“, sagte sie freundlich und blickte dann zu Eilidh. „Und du kannst das Gemüse schnippeln.“
    Schnell wurde klar, dass Ailish die anderen einfach anwies, was sie zu machen hatten. Sie scheuchte die Mädels regelrecht herum.

    Kazel saß in der Holzwanne und Kiran betrachtete ihn genau. Er schien ihm wirklich zu mistrauen, aber er wollte auch Anegins Entscheidung nicht in Frage stellen. Denn eines war klar er respektierte den Drachen sehr. Er fand ihn erstaunlich und gerne hätte er die wahre Gestalt gesehen. Tryndamere hatte nur die Augen geschlossen und entspannte, während Anegin es ihm gerne gleich tat.
    Irgendwann sah Kazel herüber zu den Damen. Er betrachtete Lilly als sie sich eben von ihm abwandte und sein Blick schien irgendetwas ausstrahlen, was Anegin amüsierte, als er eben die Augen öffnete. Er lächelte und sagte dann: „Na? Gefällt dir, was du siehst?“ Kazel wande fast erschrocken den Blick ab und sah zu Anegin. „W-was? Nein!! Ich meine…“ Anegin legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte dann: „Ist schon gut.“
    „Ich… Weiß nicht, was ihr meint. Ich… ich möchte schlafen.“
    Er stand auf, stieg aus der Wanne und zog sich seine Hose an. Ihm war sehr warm, weil das Wasser schon sehr heiß gewesen war und lief unter die Blase. Er setzte sich in eine Ecke und betrachtete einen Augenblick seine Hände. Er trug noch den Halsreif. Er drehte seine Hände hin und her und schien irgendwie über etwas nachzudenken. Die anderen Jungs wollten offenbar noch etwas in der Wanne bleiben.
    Liv
    Liv


    Anzahl der Beiträge : 746
    Anmeldedatum : 23.08.13

    Die weite Welt der Fantasy - Seite 26 Empty Re: Die weite Welt der Fantasy

    Beitrag  Liv Di Jun 17, 2014 8:48 am

    Etwas besseres, als ihrer Schwester beim Gemüseputzen zu helfen, konnte Liv nun gar nicht passieren und auch Lilly setzte sich sofort mit an die Arbeit. Sie hatte zwar zarte und weiche Hände, doch sie scheute sich nicht, auch mal mit an zu packen. Zwar hatte sie nur einen Dolch zum schälen, doch mit ein wenig Übung würde es bestimmt bald gehen. Eilidh nahm das geschälte Gemüse und begann es zu zerschneiden, so das es nicht zu groß aber auch nicht zu klein war. Gegen Gemüsesuppe war nichts ein zu wenden. Zusammen waren sie doch recht schnell fertig. Liv sah ihrer Schwester über die Schulter, um zu lernen, wie das alles ging, für den Fall, das sie noch einmal krank werden würde und Liv an ihrer Stelle alles fertigen musste. „Au,“ rief Lilly, die sich eben in den Finger geschnitten hatte. Die Wunde blutete stark, trotzdem der Schnitt nicht tief war. Es war eben an der Fingerkuppe und Lilly war völlig unbeholfen. So starrte sie auf ihren blutenden Finger ehe sie die Farben wechselte, ganz blass wurde und einfach so zurück fiel. Ihr eigenes Blut konnte sie einfach nicht sehen.

    Elentari saß in der Holzwanne und entspannte sich. Sie wusste nicht, was sie von der ganzen Sache mit Kazel halten sollte. Eigentlich vertraute sie auf das Urteil Anegins, auch wenn sie sich oft erwischte, das sie doch ihre Zweifel hatte. In diesen Fällen hatte sie meist auch recht damit. Allerdings war es wirklich durchaus niedlich mit an zu sehen, wie Kazel sich an stellte, als er von Anegin so erwischt wurde. Offenbar hatte Anegin einen Wunden Punkt getroffen oder hatte sie da was falsch verstanden?
    Ailish
    Ailish


    Anzahl der Beiträge : 743
    Anmeldedatum : 23.08.13

    Die weite Welt der Fantasy - Seite 26 Empty Re: Die weite Welt der Fantasy

    Beitrag  Ailish Di Jun 17, 2014 8:50 pm

    Kazel störte sich gar nicht an den Mädchen. Er blendete sogar Ailishs herrische Stimme aus, die die anderen Mädchen zu Recht wies, wenn irgendwas nicht ganz nach ihren Wünschen war. Sie hatte nicht viele Talente, aber eines davon war kochen und das beherrschte sie auch ausgezeichnet Mutter hatte ihr diesbezüglich den ein oder anderen Trick anvertraut.

    Anegin betrachtete Elentari in der Wanne sie war wirklich außerordentlich schön und Anegin musste immer darüber lächeln, dass sie diese elfische Weltsicht hatte. Auch Kiran war ihrem schönen Körper zugetan. Wäre sie ein Mensch gewesen, wäre es ihm sicher äußerst unangenehm gewesen, aber bei den Elfen wusste er wie das lief und er verspürte auch keinerlei Drang, den er bei einer Menschenfrau verspüre würde. Für einen Augenblick stellte er sich das vor und sogleich bekamen seine Wangen Farbe. Er tauchte bis kurz unter die Augen ins Wasser und wartete einen Moment. Als er wieder auftauchte, war sein ganzes Gesicht rotgefärbt, was wohl auf die Hitze zurückzuführen war.

    Drüben unter der Blase wurde indess geschnippelt und gekocht. Irgendwann beobachtete Kazel Eilidh und dann Lilly. Eilidh sah… zumindest nicht unglücklich aus. Wieder musste er daran denken, was sie zu ihm gesagt hatte und wie er so Lilly betrachtete wuchs ein Wunsch in ihm, den er sich vor Jahren verboten hatte. Er schloss die Augen und sah ein wenig gequält aus. Dann der Aufschrei. Kazel war so schnell auf den Beinen, dass man meinen konnte, er habe es vorhergesehen. Lilly hielt sich die Hand, aber sie stand mit dem Rücken zu ihm, torkelte zwei Minischritte zurück und kippte. Reflexartig fing er sie auf und sah sie zunächst nicht an. Erst suchte er Wunden und gefahren. Nichts. Nur verdatterte Blicke. Ailish sah ihn an, als sei er ein ganz besonders merkwürdiges Tier. Egal.
    Kazel sah zu Lilly herab und legte sie behutsam ab. Er kam sich irgendwie bescheuert vor. Das hatte man nun davon, wenn man seine Reflexe automatisiert hatte. „Nur… ein Schnitt im Finger…“ murmelte er und dann drehte er sich weg und verkrümelte sich in die letzte Ecke der Blase. Mein Gott war das peinlich!
    Liv
    Liv


    Anzahl der Beiträge : 746
    Anmeldedatum : 23.08.13

    Die weite Welt der Fantasy - Seite 26 Empty Re: Die weite Welt der Fantasy

    Beitrag  Liv Mi Jun 18, 2014 1:24 am

    Es war nicht so,d as Elentari gerade sehr glücklich war, aber sie war froh, Kazel nicht länger in den Ketten zu wissen. Sie woltle da alte Leben nicht mehr. Sie kontne etwas anderes mit ihrem Leben an fangen. Vielleicht wäre sie anderswo als Tänzerin beser dran ... nun vorausgesetzt, die Kleidung ließe es zu, denn ihren Rücken würde man nicht mehr als sonderlich schön bezeichnen wollen. Vielleicht köntne sie aber auch etwas anderes machen, was nicht mit dem töten anderer Menschen zu tun hatte. Sie hatte kazel dauernd gepredigt, er solle sich los sagen, aber selbst hatte sie dies nicht in Erwägung gezogen. Nun war der zeitpunkt gekommen, selbst einen Entschluss zu fassen. Zwar würde sie ihr Können nicht gänzlich aufgeben, sondern weiterhin ihr Training bei behalten, doch einsetzen nur noch dann, wenn es wirklich nötig war. Sie wollte nicht mehr töten, weil jemandem anderen der Sinn danach war, jemanden aus dem Weg zu Räumen. Es machte ihr fast sogar spaß, Ailish beim Kochen zu helfen. Nicht das sie selbst es nicht könnte, denn schließlich musste Eilidh sich oft genug selbst verpflegen, wenn sie unterwegs war, doch Ailish hatte in den letzten Tagen imemr wieder gut gekocht. Sehr gut. Vielleicht köntne man sich das eine oder Andere da abgucken.

    Lilly war nur einen Moment bewusstlos, ehe sie benommen aufsah und Kazel erkannte, der sie gerade sacht auf den Boden legte. Hatte sie also doch recht gehabt und er war gar nicht so böse. Warum ging er denn nun wieder weg? Liv stand schon nebe ihr und wickelte etwas um Lillys Finger. Das war ja eine schöne Bescherung. Da wurde man glatt ohnmächtig, weil man sein eigenes Blut sah. verwirrt sah sie nun auf das Stück Stoff um ihren Finger. "So solltees gehen," lächelte Liv, die Lilly noch half sich hin zu setzen. "Danke," meinte Lilly und sah zu Kazel. Wieder mussterte sie ihn mit ihren großen dunkelblauen Augen. Warum war er einmal so udn einmal so? Vielleicht hatte er Stimmungsschwankungen? Oder hate er einfach nur nicht verstanden, das man ihm was gutes hatte tun wollen? Wahrscheinlich hatte er ihr das alles, mit ihren Eltern, auch nur gesagt, weil er sie verscheuchen wollte. Aber warum?

    Elentarie ließ sich bei irhem Bad nicht stören. Es war angenehm und störte sie keineswegs, das amn sie so an sah. Man kam nackt auf die Welt, wurde da schon von anderen gesehen. Es war doch so natürlich. Warum soltle es jemand anderen auch stören? Was sie wohl bemerkte, war der Farbwechsel Kirans. "Ist alles in Ordnung?" fragte sie vollkommen unschuldig. Schließlich kontne sie keine Gedanken lesen.
    Ailish
    Ailish


    Anzahl der Beiträge : 743
    Anmeldedatum : 23.08.13

    Die weite Welt der Fantasy - Seite 26 Empty Re: Die weite Welt der Fantasy

    Beitrag  Ailish Mi Jun 18, 2014 4:04 am

    Kiran blickte die Elfe an und sah selbstbewusst zu ihr herüber. „Aber sicher.“ Er betrachtete ihr Gesicht, nicht aber ihren Körper, denn obwohl sie eine Elfe war und es ihr egal war, wenn sie angeschaut wurde, fand Kiran, dass offensichtliches starren dann doch unhöflich war. Anegin lehnte sich ein wenig über den Wannenrand und legte nun auch ein Holz nach.
    „Es ist lange her, dass ich warm unter freiem Himmel gebadet habe. Es ist herrlich. Ich danke dir Kiransal.“
    „Oh bitte, my Lord. Doch nicht dafür. Vielmehr sollten wir uns bedanken, das da sehen zu dürfen.“ Er deutete auf Anegins Herz. Dann grinste er.
    „In der Tat, das war ein feiner Schachzug, um mich dazu zubringen es euch allen zu zeigen.“ Tryndamere öffnete die Augen und sagte dazu: „So etwas habe ich schon einmal gesehen.“ Er klang dabei wenig begeistert sondern schon fast gelangweilt.
    „Wie bitte?!“, fragte Kiran und schien total aufgelöst deswegen. „Ich habe das schon einmal gesehen.“, widerholte Tryn seine Aussage und Anegin sah ihn forschend an. Dann fragte er „Wo?“
    „Weiß nicht. In den Bergen eben. Ich war allein und dann lag da diese Frau. Sie war verwundet und ihr Herz schlug so wie deines. Nur schwächer.“ Damit schien er zu Ende berichtet zu haben und Kiran wollte gerne platzen, hielt sich aber zurück und riss sich zusammen. „Und? Weiter?“, fragte er schließlich nur sehr beherrscht.
    „Hab sie liegengelassen, sie hat mich angeschrien, dass ich sie gefälligst in Ruhe lassen soll und dass ich mich verpissen soll, also hab ich es auch getan.“
    Anegin trat ein Ausdruck von Schmerz auf das Gesicht und er wendete den Blick ab, wobei er zufällig Elentaris Blick streifte. Kiran sah ihn sprachlos an und verunglimpfte ihn soeben, wie er es wagen konnte, ein solches Geschöpf dem Tode zu überlassen, als Tryndamere dann laut wurde, dass sogar Ailish und Kazel zusammen zuckten:
    „Sie wollte meine Hilfe nicht! Was ist denn so besonders daran?! Sie war auch ein Lebewesen, wie du und ich! Ich beuge mich niemandem, nur der Herkunft wegen!“
    „Sie war ein Drache!“
    „Und wenn sie ein Gott gewesen wäre! Das ist mir ganz egal! Ihr Südländer und eure dämlichen Hierarchien! Kein Wunder, dass ihr nicht mehr mit der Welt lebt sondern gegen sie! Wenn ihr die natürlichsten Gesetze der Welt brechen und wegschmeißen wollt tut das, aber lasst mich gefälligst damit in Frieden!“
    „DU… Ich kann dir zeigen, warum wir Hierarchien haben, das Gesetz des stärkeren?!“ Kiran streckte die Hand nach vorn und Anegin stand auf und rief: „GENUG!“ Kiran verstummte sah auf und Tryndamere funkelte Kiran an.
    „Er hat Recht. Ich bin nichts anderes al eine andere Art. Ich bin auch nur ein Lebewesen und kann sterben. Kiransal. Ich versichere dir, sie ist nicht gestorben, denn so wie es klang ist sie jemand, den ich sehr gut kenne. Ich weiß, dass sie noch am Leben ist. Und du Tryndamere hast Recht und auch wieder nicht. Versucht euch gegenseitig zu verstehen.“
    „Dieser Holzkopf ist doch gar nicht in der Lage irgendwas zu verstehen!“, protestierte Kiran.
    „Ich verstehe es sehr gut, Leuten die Köpfe abzuschlagen!“, erwiderte Tryndamere.
    „Oh ja, fein. So etwas braucht man auch! Du… du… Mhaaa! Ich kann das einfach nicht glauben!“
    „Jetzt reicht es aber! Ihr benehmt euch beide, wie Kinder! Jetzt reicht euch die Hand und vertragt euch. Ihr habt nur euch. Ihr alle. Ihr alle habt nur euch! Verhaltet euch so. Wachst zusammen. Kämpft mit und nicht gegeneinander. Sonst wird eure Reise nur traurig und Schmerzhaft.“
    Kazel sah auf. Er hatte einen merkwürdigen Blick aufgelegt und auch Ailish war beinahe zu Tränen gerührt.
    Liv
    Liv


    Anzahl der Beiträge : 746
    Anmeldedatum : 23.08.13

    Die weite Welt der Fantasy - Seite 26 Empty Re: Die weite Welt der Fantasy

    Beitrag  Liv Mi Jun 18, 2014 9:00 am

    Tatsächlich war es Elentarie völlig gleich, was andere Leute von ihrem Körper dachten. Kiran kam ihr in diesem Moment jedoch ziemlich sonderbar vor. Das ganze wurde dann aber von Tryndamere abgelenkt. Er hatte also schon mal eine Drachin in Menschengestalt gesehen? Auch ihr Blick schweifte zu Anegin. Ob es die schwarze Drachin war, die damals das Dorf angegriffen hatte? Damals hatten sie sich gerade kennen gelernt. Sie hatte diesen kleinen weißen Drachen gefunden, ihm wieder Leben ein gehaucht. Es war schrecklich gewesen, als er gestorben war. Er war verdorben gewesen und es hatte Elentarie fast das Herz zerrissen, ihn sterben zu sehen. Sie senkte das Haupt bei dem Gedanken. Immer noch ging es ihr Nahe, wenn ein Drache starb oder sie daran zurück dachte. Allein deshalb schon, achtete sie um so mehr auf Anegin. Warum mussten sie sich eigentlich so streiten? Es erinnerte sie an Kai. Er war auch so ein … nun er wäre hier vermutlich mit Kiran sehr oft aneinander geraten und eben so mit Tryn. „Tryndamere kann man keinen Vorwurf machen. Er ist einfachen Gemüts. Er ist eben anders aufgewachsen, hat andere Wertvorstellungen und andere Dinge gelernt, als du Kiransal. Eben so habe ich andere Wertvorstellungen. Während Anegins und jedes Drachenleben mir heilig ist, gibt es eben so jene, die sie jagen und für Abschaum halten. Ich habe viel gelernt in der Zeit, in der wir zusammen reisen. Vor allem jedoch, den Zusammenhalt der Gruppe. Er ist wichtig, denn ohne ihn, seid ihr allein. Was wenn Kiransal nict da wäre? Was wenn Ailish nicht da wäre? Oder Tryn? Was wenn ihr euch alle nicht begegnet wäret? Würdet ihr noch leben? Würdet ihr hier sein?“ Nun tauchte sie einfach einmal unter, tauchte wieder auf, wobei ihr weißblondes Haar nun richtig nass war. Offenbar dachten nun alle in wenig nach.

    Lilly sah Liv verwirrt an, sah dann auf ihren Finger und dann wieder zu Kazel. Das Tryn gerade sehr laut wurde, verwirrte sie nur noch mehr. Was hatten die denn nur? Irgendwie wollte der Sinn der Worte noch nicht so ganz hin hauen. Schließlich aber sah sie Kazels Gesichtsausdruck. Alle sahen ziemlich sonderbar aus der Wäsche. Die Worte Anegins und der Elfe, schienen wirklich gesessen zu haben. Sie hatten nur sich. Was wenn einige der Gruppe nicht da wären … tatsächlich .. ohne die Gruppe, hätte sie nicht überlebt. Auch Liv senkte nun den Kopf, trotzdem sie sich eigentlich keiner Schuld bewusst sein musste. Ohne Tryn wären sie längst als Sklavinen verkauft, geschändet oder tot gewesen. Selbst Eilidh sah nun auf den Boden. Ja. Sie wäre tot, wäre Kiransal nicht gewesen. Sie wäre Futter für einen der Schneebären hier. „Sie haben beide recht. Ohne euer erschienen wäre ich tot. Kazel hätte vermutlich niemals seine Meinung geändert, wäre er nicht auf getaucht. Lilly wäre erfroren. Wir sind eine Gruppe und sollten uns verhalten wie eine. Kazel und ich wissen nur zu gut, wie es ist, wenn man allein ist und sich allein durchschlagen muss.“

    Gesponserte Inhalte


    Die weite Welt der Fantasy - Seite 26 Empty Re: Die weite Welt der Fantasy

    Beitrag  Gesponserte Inhalte

      Ähnliche Themen

      -

      Aktuelles Datum und Uhrzeit: Do Mai 16, 2024 9:00 pm