Nanami sah Varus forschend an. Sie ahnte, warum es Varus gegen den Strich ging, das Zyra sich mit Thalesin abgab. Sie stand ihm direkt gegenüber. Das arme Mädchen hatte ohnehin schon so viel durch gemacht. Wie konnte er ihr da auch noch alles andere nehmen, was zum Leben und zum erwachsen werden dazu gehörte.
"Thalesin ... Zyra .. ich möchte, das ihr mich und Varus allein lasst. Wenigstens für eine Weile. Und du Varus, wirst Zyra nun sagen, das sie gehen kann, damit wir uns unterhalten können. Zwinge mich bitte nicht es in einen befehl zu formulieren."
Sie meinte es tot ernst. Wie könnte sie auch nicht. Zyra musste nicht alles hören, was sie zu besprechen hatten. Nanami wartete ab, bis die beiden endlich gegangen waren.
"Was mit mir los ist? Woher sollte ich denn wissen, das du da drin liegst? Ausserdem ist es nur halb so wild. mach nicht so einen Wirbel darum. Und? Dann habe ich deine Wunde gesehen. Wenn du willst, kann ich sie dir ordentlich vernähen. Es sieht ja aus, als habe da irgendein Leihe das genäht. Und nun zu deiner Ziehtochter und deinem Sohn. Sie hat ein weit kürzeres Leben als du. Sie ist jung und eigentlich müsste sie ganz andere Interessen verfolgen, als dir ständig zu gefallen. Hast du denn wirklich so große Angst davor, das sie dich verlässt? Wann willst du sie frei geben? Wenn sie alt ist und du keinen Nutzen mehr von ihr hast?"
Nanami seufzte.
"Sieh sie dir an. Sie benimmt sich wie ein Kind von 10 Jahren, wenn du von ihr Rechenschaft forderst. Du kannst sie nicht vor allen wegschließen. Sie muss gewisse Erfahrungen machen ... Erfahrungen, die nicht immer schlecht sein müssen Varus. Du bist ihr Ziehvater ... und solltest sie darin bestärken, etwas zu erfahren, was sie noch nicht kennt, anstatt ihren Hass auf die Menschen zu schüren."
Nanami wusste genau, das sie ihn damit nur wütender machen würde, oder vermutete es zumindest, aber sie hielt Varus für alt und intelligent genug, das er wenigstens mal drüber nach dachte.
"Nicht jeder will einen Anderen verletzen, belügen, oder sei Vertrauen missbrauchen. Gib ihr die Chance zu erfahren, wie es ist, wenn man nicht durch Schmerz zu etwas gezwungen wird. Lass ihr doch wenigstens die Freundschaft zu Thalesin. Du bist nur dann wirklich allein, wenn du es zulässt allein zu sein."